Anwendung eines Ultraschallgerätes zur Kontaktreinigung

Uli
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Anwendung von Ultraschall-Reinigung in besonders geeigneten Fällen.

Ein durch Kontaktspray soweit ruiniertes Schaltaggregat eines alten Höfner Basses, daß es keinerlei Kontakt mehr durch die Schalter herstellt (weshalb bereits die Pickups verdächtigt wurden), soll wieder in Funktion gebracht werden.

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Die Diagnose 'Kontaktspray-Opfer' ergibt sich angesichts der grünen Schmiere, die in den Schalterbahnen zu sehen ist, Genaueres dazu in diesem Thread.

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Da hier der eher seltene Fall vorliegt daß es
  • 'offene' Schalter sind
  • die Schaltanwendung nicht im Starkstrombereich liegt
  • die Verdrahtung recht übersichtlich (und insofern leicht erntfernbar) ist

ist das ein Fall für eine Ultraschallreinigung, die durch den Preissturz solcher Geräte mittlerweile erschwinglich geworden ist.
Habe ich vor einigen Jahrzehnten für ein Ultraschallreinigungsgerät noch rund 400DM gezahlt, gibt es Kleingeräte inzwischen für rund 20€ (derzeit auch bei einem Discounter).

Nach Demontage der Potis läßt sich die Pearloid-Platte entfernen und es bleibt die Messingplatte übrig, an die die Schalter genietet sind.

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Da dieses Schaltaggregat allseitig offen ist, kommt es für die Reinigung im Ultraschallbad in Frage. Bei geschlossener Bauweise oder zusammen mit den Potentiometern ginge das nicht, weil hinterher keine schnelle und rückstandsfreie Trocknung gewährleistet werden könnte.

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Auf welchem Prinzip Ultraschallreiniger beruhen, läßt sich hier grob nachlesen. Obwohl eine ganze Industrie die tollsten Reinigungszusätze herstellt, habe ich im Laufe der Jahre eine recht wirksame Methode gefunden, die ohne solche Spezialmittel auskommt: Ich nehme ganz normales Leitungswasser und einen Spritzer Klarspüler für Spülmaschinen.

Zwar funktioniert die Ablösung der Verunreinigungen auch mit purem klarem Wasser, ohne jegliches Tensid im Wasser lagern sich die Partikel aber bei der Entnahme des Objektes leicht wieder an und das Wasser 'sättigt' sich auch nicht wirklich mit dem Schmutz. Der Klarspüler ist ein sehr dünnflüssiges Tensid, das nicht klebt wie z.B. viele Spülmittel und nach dem ersten Reinigungsdurchgang ist das Wasser meistens ganz trüb durch die Sättigung mit dem abgelösten Schmutz.

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Für den Reinigungvorgang an sich wird das zu reinigende Objekt in den Korb gelegt und Leitungswasser eingefüllt, bis alle zu reinigenden Teile bedeckt sind (linkes Teilbild). Dann kommt ein Spritzer Klarspüler dazu - Deckel zu und starten! (rechtes Teilbild)

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Das Gerät schaltet sich nach kurzer Zeit selbst ab, der Kandidat wird entnommen, mit klarem Wasser abgespült und die trübe Brühe wird ausgetauscht gegen neues Wasser. Die Schalterstellung wird gewechselt und der nächste Durchgang kann starten...das wird so lange gemacht, bis keine nennenswerte Eintrübung des Wassers mehr festgestellt werden kann. Dann wird das Schaltaggregat letztmalig ausgiebig mit klarem Wasser gespült (wobei alle Schalter mindestens einmal hin- und herbewegt werden) und es geht zur Trocknung.

Die Grobtrocknung mache ich mit Dosen-Druckluft - wer einen richtigen Kompressor hat, ist da im Vorteil.

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Auch dabei müssen die Schalter in allen Schalterstellungen durchgeblasen werden, damit die Schaltzungen nicht auf einer Position stehenbleiben, an der dadurch Feuchtigkeitsrückstände bleiben können.

Zwischnzeitlich habe ich den Backofen auf Umluft gestellt und auf 50° angeheizt. Sicher vertragen es die meisten Bauteile auch etwas wärmer (75° sollten auch machbar sein), ich nehme mir aber lieber etwas mehr Zeit und kann das Teil dann auch noch bequem anfassen, wenn ich alle 5 Minuten die Schalter in die andere Position schiebe.

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Nach einer halben Stunde kann man sicher sein, daß es keine Spur mehr von Feuchtigkeit im gesamten Aggregat geben kann und das frisch gereinigte Teil darf abkühlen. Es wird wieder montiert und verdrahtet...

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...ist jetzt etwas schöner als vorher aber vor allem: es funktioniert wieder tadellos!


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Das sieht ja echt wieder top aus. Und warum bin ich nicht selber auf die Idee gekommen, in den Ultraschall-Reiniger (hab glaube ich sogar das gleiche Gerät) ein Reinigungsmittel zu geben :gruebel:


Kann dich grade leider nicht bewerten (weder Karma noch hilfreich)..
 
Ich habe ihn bereits gestopft - das dürfen andere aber gerne ebenfalls machen! :great:

Das mit dem "Reinigungsmittel zugeben" machen wir in der Firma auch ...

Ganz weg kriegt man den Dreck übrigens auch mit Ultraschall nicht. Das haben Aufnahmen im REM (Saiten nach Ultraschallbad) bewiesen.
Allerdings sind die Flächen die wieder blitze-blank sind so riesig, dass die verbleibenden Verunreinigungen zu vernachlässigen sind.
"Ulis Methode" ist eindeutig die beste und lang anhaltendste Methode der Reinigung. :great:

Gruß
Andreas
 
Als Zahntechniker bin ich in der glücklichen Lage das ich sämtliche alte Hardware mit Profi-Ultraschall, Dampfstrahler, Poliereinheit und Druckluft sauber kriege, auch die übelst versifften Flohmarktfunde.
Zu Not landen da auch schon mal die Ketten der Motorsäge drinnen.
 
Kein Thema...ich nehm auch Geld...:D


Tjaa, tut mir leid das sagen zu müssen, aber die Likes-Funktion geht wieder... :D


Als Zahntechniker bin ich in der glücklichen Lage das ich sämtliche alte Hardware mit Profi-Ultraschall, Dampfstrahler, Poliereinheit und Druckluft sauber kriege, auch die übelst versifften Flohmarktfunde.
Zu Not landen da auch schon mal die Ketten der Motorsäge drinnen.


Stell ich mir lustig vor, man sitzt beim Zahnarzt, wartet darauf das man seine Dritten wiederbekommt und sieht den Arzt im selben Reiniger ne Motorsägenkette reinigen :D
 
Stell ich mir lustig vor, man sitzt beim Zahnarzt, wartet darauf das man seine Dritten wiederbekommt und sieht den Arzt im selben Reiniger ne Motorsägenkette reinigen

Na was glaubst du wie schnell der Patient dann sein Essen kleinkriegt?:D

Wir haben schon getrennte Geräte für Prothesen und sonstiges Zeugs, und das das Ultraschall anschließend Top-gereinigt wird sollte doch wohl klar sein. Ausserdem verwende ich einen besonderen Einsatz.
 
Ich reinige meine Bassaiten auch immer in einem Ultraschallgerät. Meine Empfehlung ist reines Isopropanol ( 2-Propanol). Es stinkt nicht wie Spiritus und reines Isoprop ist ohne Wasser. Isopropanol verflüchtigt sich auch selbstständig,was das Problem mit Feuchtigkeitsrückstände egalisiert.
Aufpassen muss man nur, dass man für genügend Firschluft sorgt oder es direkt draußen macht, denn zu langes einatmen ist nicht gut, und dass man vorsichtig mit Feuer oder Zündquellen ist, das Zeug fängt schnell an zu Brennen und die Flamme ist nicht leicht zu erkennen!
Der Liter kostete 5€ in der Apotheke.
 
Ich gehöre hier im Board zwar nicht zu den Oberbedenkenträgern, die bei jeder zweiten Heimwerkermaßnahme nach den Sicherheitsvorschriften rufen, zumal ich iaR der Jugend mehr Umsicht zutraue, als es vllt manchmal sinnvoll und statistisch belegbar ist.....ABER:

Mit brennbaren Reinigungssubstanzen sollte man bei Ultraschallreinigern etwas vorsichtig sein, deshalb habe ich in dem Beispiel auch nur vom Einsatz von Tensiden gesprochen! Zwar sind die schmalbrüstigen Aldi-Geräte, wie ich hier eines verwendet habe, da eher keine Gefahr, sollte jedoch zB jemand Zugang zu professionellen Ultraschall-Reinigern hoher Leistung haben, besteht auf jeden Fall eine gewisse Brandgefahr, die sich zB im Falle von Isopropylalkohol als explosionsartige Verpuffung darstellen kann, denn hohe Ultrabeschallung erzeugt Wärme, die man ab einer gewissen Temperatur auch als Hitze bezeichnet...
 
Vielen Dank für die Alternative zum Kontaktspray. Wollte mir schon das Leben einfach machen und wild drauflos sprühen!
 

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