Anspannung im Halsbereich beim Singen lösen

  • Ersteller mr.twister
  • Erstellt am
M
mr.twister
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
05.06.13
Registriert
15.02.09
Beiträge
310
Kekse
233
Hey Leute,

habe mit Gesang angefangen und hatte gestern meine 3. Gesangsstunde. Meine Lehrerin meinte, das ich den Halsbereich bzw. einfach alles beim Singen ganz locker lassen soll (außer Zwerchfell zum Stützen). Aber das geht bei mir nicht. Immer wenn ich singe ist mein Hals total angespannt. Schon nach kurzer Zeit ist das singen anstrengend.
Wisst Ihr, was ich machen kann um mich zu entspannen? Gibt es Übungen dafür?

Grüße mr.twister
 
Eigenschaft
 
Versuch doch mal vorsichtig etwas zartes zu singen in einer ganz bequemen Lage. Ich vermute du hast nicht genug Puste für das, was du singen willst und greifst deswegen im Hals ein. Lieber am Anfang schlicht, einfach und nicht zu laut als voll im Hals zu quetschen. Du kannst zum Beispiel Lippenflattern nutzen, bevor du einen Ton singst - also eine Art brrrr von dir geben, wobei du einfach nur die Lippen blubbern lässt, wie wenn ein kleines Kind den Motor eines Autos immitierst. Und daraus dann einen Ton in einer bequemen Lautstärke entstehen lassen, dann hast du tendentiell Puste drunter. Atemübungen helfen dir bei der Kondition.
 
Naja, Stütze allein hilft nicht viel, wenn der Hals absolut dicht ist. Natürlich hat der Hals mit besserer Atemführung weniger Bedürfnis sich zusammenzuziehen, aber für einen engen Hals kann es auch andere Gründe geben, die man mit Stütze allein nicht lösen kann.
Ist dein Hals beim Singen eigentlich immer verspannt oder nur bei hohen Tönen. Wenn es nur bei hohen Tönen ist, dann stell dir vor, dass hohe Töne nicht hoch, sondern tief oder weit sind. Stell dir zum Beispiel vor den Ton weit über die Straße zu schleudern. Die Vorstellung von Weite und Freiheit soll Assoziationen bei dir wecken, die auch Weite im Hals schaffen soll und die Spannung dort reduziert.
Wenn dein Hals sonst immer eng ist, guck doch mal im Spiegel, ob du deine Schultern hochziehst oder dein Kopf hängt, in der Halswirbelsäule also einen Buckel machst. Wenn es ein Körperhaltungsfehler ist, dann mach z.B. Entspannungsübungen wie sich mit dem Oberkörper, Arme und Kopf überhängen lassen, Augen schließen, bewusst tief atmen und sich dann sozusagen Wirbel für Wirbel ganz langsam wieder aufstellst, die Schultern locker zurückfallen lässt und dein Hinterkopf wie bei einer Marionette an einer imaginären Schnur hochgezogen und wieder locker aufgesetzt wird.
Wenn es kein Haltungsfehler ist, dann hilft meist Ablenkung. Also nicht an den Hals denken, sondern irgendwas anderes machen. Meine Lehrerin hat mich zur Ablenkung komische Tänzchen machen lassen, mich rückwärts laufend durchs Zimmer gescheucht, an bestimmten Stellen klatschen lassen, im Liegen singen lassen usw. Und vor allem klar gemacht, dass ich vor bestimmten Tönen und Stellen im Lied keine Angst haben soll, mich darauf freuen soll und die Stellen einfach fertig machen soll, sie niedertrampeln, auf den Boden oder gegen die Wand klatschen soll. Mit mehr Selbstbewusstsein ist die Kehle dann weniger wie zugeschnürt.
 
Zuerst: meine Tipps beziehen sich auf klassische Technik, wie viel davon auch für andere Stile nützlich ist, weiss ich nicht.

Was ich gut finde: vor dem singen ein ganz ganz leises, dumpfes, leicht gähnig-heiseres „öh“ sprechen (ist etwas schwierig mit Worten zu beschreiben, darf nicht zu hell und muss ohne Druck sein).

Dann, nicht an die Kehle denken, sondern dir mit Bildern helfen (falls du mit Bildern generell was anfangen kannst), hier z.B. sich in ein Zustand zwischen „eingebildet“ und „doof“ versetzen.

Korrekte Atmung und Stütze sind natürlich wichtige Voraussetzungen, aber hör mal, du hattest erst 3 Stunden!! Etwas Geduld musst du schon mit dir haben! Singen lernen ist ein langer und manchmal auch langsamer Prozess. So müssen z.B. die entsprechenden Muskeln dazu trainiert werden, der Körper muss sich an neue „Einstellungen“ gewöhnen, das alles geht nicht von heute auf morgen!!

Und, wenn man zu sehr auf die Stütze fokussiert ist (v.a. als Anfänger, wenn das noch neu ist): das Problem von verkrampfter Kehle kann auch mal damit zusammenhängen, dass überstützt wird. Man versucht, mit aller Kraft einen Impuls von Unterbauch/Becken zu geben, resp. zu halten (um den Brustbereich weit zu halten) und „vergisst“ dabei, dass man auch immer wieder lösen muss. Letzteres ist sehr wichtig, denn jedes Mal, wenn du den Unterbauch wieder fallen lässt (ohne dabei allerdings ganz in sich zusammen zu fallen), senkt sich auch die Kehle.

Und wichtig, wenn dir beim Singen in der Stunde nicht wohl ist, du eine belegte Kehle hast, musst du mit deinem Lehrer darüber sprechen. Obwohl, ein guter GL sollte das eigentlich auch von selber merken ;)
 
Hey,

danke für Eure Antowrten. Also ich höre hier ja immer was von der "Stütze". Gibt es irgendwelche Methoden wie man sie beim Singen willkürlich einsetzen kann? Ich kenn halt bisher nur "p t k" stimmlos und mit stimme und dann noch "f s sch".

Grüße mr.twister
 
Die Frage ist falsch gestellt. Es gibt keine Methoden, sie beim Singen wegzulassen - wenn's klingen soll...
Lies die FAQ :great:
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben