Sehe ich grundsätzlich auch so.
(Ich denke, das meiste, was ich jetzt sage, weißt du zwar schon, aber für andere mit dem selben Problem oder stille Mitleser schreibe ich das ganze etwas ausführlicher).
Das ganze kann man als Economy-Picking (oder Economic-Picking, oder Alternative-Picking. Nennt fast jeder anders), oder aber auch als Sweep-Picking sehen. Ich tendiere eher zu Economypicking, weil der Sweepprozess nur auf 2 Saiten in 1 Richtung erfolgt und daraus gleich eine Wechselschlagbewegung entsteht (Vermischung aus Sweeppicking und Alternate ist Economy-Picking). Kann man sehen wie man will, und der Name ist ja eh egal. Yngwie Malmsteen wäre da auch noch ein bekannter Vertreter dieser Technik.
Wie schon angedeutet wurde, ist der Sinn dabei, dass du die beiden Downstrokes nicht beide einzeln anschlägst, sondern nur den einen Anschlag auf der g-Saite machst. Du hebst das Plek dann nicht wieder auf (für einen neuen Schlag), sondern hältst es unten und und lässt es einfach weiter seinen Weg gehen, bis es die h-Saite anschlägt. Also wie wenn du einen 2Saiten Powerchord anschlägst, nur langsamer. Das schwierige dabei ist, dass du die beiden Noten exakt im Timing erwischst-du musst also zwangsläufig viel langsamer drübergleiten. 2. Punkt: Du musst mit der linken Hand den 14er abdämpfen, bevor der 12er erklingt (das musst du aber bei jeder Technik auch machen, ich betone es nur deshalb, weil dann bei größeren Sweep-arpeggios die Kunst dann vor allem im Abdämpfen liegt).
Vorteil: Durch nur 1 Anschlagbewegung bist du natürlich um Häuser schneller und musst dich bei langsameren Geschwindigkeiten nicht so anstrengen/kannst die leichter auf die Präzision konzentrieren.
Nachteil: Es ist eine ganz andere Technik als Wechselschlag und das erfordert Übung. Du musst nicht nur die beiden Noten exakt im Timing anschlagen, sondern musst dich auch um die Dynamik des ganzen kümmern, sprich: anfangs solltest du beide Töne gleich laut anspielen. Wenn du dir da dann sicher bist, kannst du auf Betonungen achten. Dabei ist es natürlich auch schwer, den ersten, richtig angeschlagenen Ton (hier auf der g-saite) nicht zu betonen. Das bringt mich gleich auf den Nachteil bei diesem Lick: Da man mit dem kleinen Sweep 2x down anschlägt, werden die beiden Töne etwas betont (wenn man nicht stark dagegenarbeitet). Im Lick sollten sie aber nicht betont werden, somit kann ganz leicht statt (wenn man es öfters wiederholt):
-15p-12-----12-
---------14-----
----12-15p-12-
-14------------
entstehen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil der 15 als erster Ton (normalerweise) betont werden sollte und das als Upstroke nach dem Sweep nicht so einfach ist.
Ich persönlich spiele es auch Economic, aber umgekehrt. Also Up-Up-Down. Ist rationell betrachtet vielleicht nicht unbedingt ideal (da im Sweepprozess noch ein Pull off gemacht wird und so auf den ersten Blick der Geschwindigkeitsvorteil nicht zum tragen kommt), aber ich sweepe schon immer Up viel leichter und präziser, spiele viel lieber "inside the string" und bringe auf diese Art die richtige Betonung leichter hin. Weil das sozusagen meine "Schokoladenseite" ist, macht es für mich auch in Sachen Geschwindigkeit keinen großen Unterschieid. Empfehlen würde ich es aber nicht unbedingt, außer wenn du merkst, dass es dir so wesentlich (!) leichter von der Hand geht. Würde das ganze so gehen:
---12 15p 12-
-14---------- würde ich es aber dann auch nicht mehr auf meine Up-Sweep Methode spielen.