Anpassung der Solotechnik im Trio

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ClaytonOmari
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Guten Tag Herrschaften,

sollte ich in der falschen Kategorie fragen, verschiebt doch bitte einfach meinen Eintrag.

Ich habe mich gestern beim Musizieren mal wieder gefragt, was eigentlich das Geheimnis dabei ist, in einer Trioformation ein "voll" klingendes Solo zu spielen. Normalerweise ist es bei uns so, dass es - solange wir einfach nur spielen und ich dazu singe und Gitarre spiele - ziemlich voll und "komplett" klingt. Doch sobald es mal zu einem Solo kommt, wird es irgendwie leerer und traurig. Wenn ich mir nun mal Aufnahmen vom John Mayer Trio, Stevie Ray Vaughan oder anderen Amigos anhöre, klingt es auch während der Solos immer noch "komplett" und voll.
Ich wollte jetzt mal fragen woran es eurer Meinung nach liegt. Liegt es einfach daran, dass man doch mindestens 200 Watt Röhrenpower und mehrere Quadratmeter Speakerfläche braucht oder liegt es eher an der Art zu spielen? Dass der Bassist und Schlagzeuger auch Lücken füllen und einen dichteren Teppich weben müssen ist ja eigentlich auch klar.
Ich bitte um (gerne auch dezidierte) Tipps zur Spielweise oder andere Denkanstöße zum Musizieren im Trio.

Herzlichst

Clayton
 
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Naja, schwer zu sagen, wenn man Eure Formation nicht kennt.
Vielleicht bildest Du es Dir auch nur ein?

Unsere kleine Übungsband leidet sowieso unter fehlendem Schlagzeug (Notlösung Drumcomputer zum Takt halten) und fehlendem Bass. Wir sind nur 2 Gitarren und ein Keyboard, was aber meißtens Piano spielt (Gesangsstimme).
Wir vercovern Rocksongs eher als Instrumentals, und eigentlich finden wir es ganz schön, wenn sich Songteile voneinander abgrenzen. Dh. es darf ruhig mal leerer werden, oder, besser gesagt, transparenter.
Allerdings arbeiten wir noch daran, daß sich jemand für spezielle Effekte mal den Schellenring greift....:gruebel:, wenn eine Hand frei ist.

Es kommt drauf an, was für Musik Ihr macht, aber ich finde, man muß nicht den ganzen Song vollrammeln.

HTH
geka
 
Ich kann mir schon vorstellen, dass solang die quasi Rhythmus, also wahrscheinlich Akkorde spielst, es dadurch einfach dichter klingt, da du ja mehrere Saiten anschlägst.
Und bei Singlenotes ist einfach der Druck weg. Was spielst du denn so für Gerätschaften, evlt beim Solo nen Booster nehmen oder nen Gerät, was dir die Mitten anhebt.
 
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Ich glaube das hängt viel mit Dynamics zusammen. Sprich wenn du "volles rohr" bei Akkorden in die Saiten schlägst dann hat die Band kaum noch Luft nach oben. Wenn dein Solo-teil der Höhepunkt des Stückes sein soll dann muss man auch dementsprechend drauf hinarbeiten. Ich würde also bevor du gleich zwei overdrive pedals hintereinander schaltest (was srv gemacht hat) erstmal viel mehr mit dynamics arbeiten. Je nach Lied beim solo auch mal die Pickup Position wechseln :)
Ein Kumpel von mir hatte selbiges Gefühl mit seinem Trio. Was er/sie gemacht haben: Ein Lied von ihnen so laut gespielt wie es ging, also voll auf die 10 und selbiges noch einmal sehr sehr leiser gespielt (Inklusive aller Instrumente). Er meinte so hat man ein Gefühl für die akustische Umgebung bekommen.



All das ist aber, egal wenn du mit einem micro amp gegen ein Schlagzeug anspielst. Vergiss auch nicht all diese trios haben eine PA am laufen und das was du bei Konzerten hörst ist halt auch entsprechend abgemischt. John Mayer hat mit seinem Sound Typen auch Gesten vereinbart die ihm z.B Signalisieren "Vocal Up" etc. Quelle: http://youtu.be/7WaeNJk1Sls?t=2m12s
 
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Du hast es ja schon geschrieben, neben dem, dass du natürlich einen Booster einschalten kannst um beim Solo mehr Druck zu machen muss die Band halt dynamisch mitmachen. Wenn es also voller werden soll, kann der Drummer z.B. die HiHat auf machen, oder komplett auf die Becken gehen. Beim spielen selbst kannst du natürlich einfach in etwas tieferen Lagen bleiben und klar auch mehrere Töne gleichzeitig spielen.
Und so weiter. Im Trio spielen ist tatsächlich ein Herausforderung, weil man sich nie zurückziehen kann und ein anderer die Nummer "trägt".
 
Ich würde sagen, das du das mit der gestaltung deines Solos richten kannst. Versuche klare Linie zu spielen, die den Zuhörer "mitziehen", versuch dich mal mit oktavierten Melodien, also deine Solomelodie quasi zweistimmig zu spielen. Vermeide zu viel "daddelei", denn die baut selten Spannung auf. Oder versuche auch beim Solo sauber auf dem Rythmuszu spielen, also deine Line rythmisch zu setzen. Hör dir mal Solos von Jazzgitarristen an, die spielen auch häufig mit "wenig drunter".
 
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Versuch deine Gitarrenparts von den anderen beiden zu lösen, indem du nicht im selben Frequenzbereich hantierst. Akkorde müssen oftmals nicht über alle Saiten angeschlagen werden. Außerdem kann nicht nur die Gitarre Effektgeräte benutzen. Dein Bassist könnte mit einem Booster etwas mehr Mitten in seinen Sound geben um die fehlende Rhythmusgitarre zu kompensieren. Wenn das auch nicht hilft, dann solltest du deine Solo eine Oktave nach unten setzen, damit nicht so eine leere entsteht. Am Ende ist die Frage, wodurch dein Gefühl entsteht, ob es an der Dynamik oder am Frequenzverhältnis oder gar am Arrangement des Songs liegt.
 
Guten Abend,

ich habe mit großem Interesse eure Beiträge gelesen und muss glaub ich erstmal ein wenig darüber nachdenken. Morgen mehr.

Vielen Dank trotzdem schonmal.

Clayton
 
Hallo,

kurz vorweg: Das ist alles keine Frage von Lautstärke oder Effekten!

Deine beiden Mitstreiter müssen so spielen, dass das Solo als solches "voll" klingt und auch eine gewisse Dynamik bzw. Steigerung vorhanden ist.
Je weniger Instrumente vorhanden sind, desto dichter müssen/können diese spielen. Das gilt natürlich auch für Dich.
Du solltest auch versuchen einen fließenden Übergang zwischen Rhytmus und Solo hinzubekommen und das Solo durch rhythmische Einwürfe würzen.

Aber letztendlich klingt auch ein SRV nur deshalb so gut, weil seine beiden Mitstreiter durch ihr dynamisches Spiel ihn so gut aussehen lassen.


Gruß
N.
 
Hi,
wenn man dem Herrn Hendrix zuhört, (live) dann ist da glaub ich klar. Zum einen hat er nen fetten Gitarrensound, also nix mit Scoop oder so. Da klingt dann ein Solo immer dünn. Mitten rein, auch Pedale, die bei Powerchords matschen (ulitmate drive von harley benton z.b.) klingen für ein Solo echt schön, weil da eben der Ton irgendwie aufgeblasen wird. IM übrigen klingt es bei Hendrix oft so, als würde da noch eine Gitarre mitspielen, was live ja nicht ist, aber das Schlagzeug übernimmt sehr oft den Rhythmus der Gitarre und da meint man dann schon zu hören, dass es voller klingt.
Mehr Akkorde ins Solo einbauen.
Manchmal hilft auch ein kleiner Delay.
gruß pat
 
Zur Not könnte für euch auch ein einfacher Looper das richtige sein.

Akkordfolge über die du solieren möchtest rein spielen, drauftreten und dein Solo abreißen.

Für einfachere Sachen ist das durchaus brauchbar, schränkt aber ein, wenns musikalisch dann doch komplexer werden soll.

Oder vom Trio zum Quartett wechseln ;)

Grüße,
Flo
 
Einfach spielen. Das lernt man recht zügig, was das "Geheimnis" dabei ist. Hör die mal zB John Mayer und SRV an. Beide arbeiten auch in ihren Solos sehr viel mit gemuteten Saiten. Das gibt dem ganzen auch ein bisschen mehr Fülle. Technischen Schnick Schnack kannst du mMn weglassen. Das kann man mal als Akzent einsetzen, sollte aber nicht essentiell werden. Und nicht zu viel Zerre verwenden, die Soli basieren nämlich auch ziemlich auf Dynamik ;)
 
So so, du kannst dem Herrn Hendrix also live zuhören, hast du einen Doppelgänger im Jenseits? (((-;
 
oh, ich meine die live Aufnahmen.... oh, und gestorben ist er schon vor mmeiner Geburt.... leider.
 
Hallo.
- man merkt daß die meisten Antworten von Leuten kommen die nicht im Trio spielen.
Als Beispiele wurden oben Stevie Ray und John Mayer angegeben : Diese zwei spielen fantastisch Rythmusgitarre und sie benötigen dazu keine übermäßige Zerre, ein guter Crunch reicht, oder es gibt auch Stücke die ganz clean laufen.
Da muß man dann nicht unbedingt die vollfette Zerre loslassen im Solo, eine langsame Steigerung der Lautstärke, der Tondichte, der Intensität macht unter Umständen den Übergang weniger krass.
Dann sollte man wissen: was will ich überhaupt erreichen ...? Ein sanftes Solo das sich zu einem fetten Ende steigert ... oder soll ein kurzes, knackiges Solo das Stück einfach nur mal pushen, ihm "in den Hintern treten"..?
Will ich ein wildes, langes Rocksolo oder ein episches, fließendes, intensives mit viel Gefühl..?
Was muß ich tun um meine Soli so hinzubekommen..? Was muß ich üben?

Bei kurzen, kräftigen Soli kann man (so mache ich das zumindest...) ein Zerrpedal so einstellen daß es zum Crunch noch einen nachlegt, also ein klein wenig mehr Lautstärke und Kompression, gar nicht mal viel mehr Zerre liefert. Da ich im Crunch zuhause bin wird mein Signal nicht matschig --- Nebeneffekt : ich kann alles noch ein wenig steigern.
Dann arbeite ich viel mit Doublestops und Vibrato/Bendings, man darf nur niemals nachlassen und muß die Intensität erhalten, also den Druck durch viel Arbeit erhalten - es geht ja um ein kurzes, knackiges Tempo-Solo.
Bei Soli die länger dauern und sich steigern müssen fange ich eher verhalten an, spiele vielleicht noch das Songthema durch und steigere dann langsam die Tondichte ... dabei muß man sich überlegen wo man hinwill - welche Licks/Töne muß ich spielen um beim AKKORDWECHSEL dann auf die passenden Töne überleiten/auflösen zu können, oder welche Lagen sind für die folgenden Akkorde wichtig, wie komme ich da hin ohne das es hakelt...?
Wo will ich genug gesteigert haben...?
und mit ein paar längeren Tönen zum Ende kommen ... und wie zeige ich meinen Bandkollegen daß es jetzt zuende gehen soll...?
Ganz wichtig : spiele deine besten Licks, coolsten Repeating-Pattern usw. nicht alle im ersten Takt, sondern gehe sorgsam mit Deinem Tonmaterial um, damit nicht kurz vor dem Ende alles "verballert" ist.
Sehr wichtig finde ich auch, das Stück an sich zu betrachten : macht jetzt ein fettes Solo überhaupt Sinn ... oder passen ein paar locker-flockig eingefügte Singlenote-Licks nicht besser, bevor die Bridge/ Refrain kommen?
Am wichtigsten erscheint mir, die Akkordfolgen des Stückes zu verinnerlichen - kann man die auswendig, dann kann man das Solo im Kopf zurechtlegen, während man spielt- wenn man keine Melodie/keine summbare Notenfolge im Kopf hat, dann kann man nur Tonfolgen abspulen die man trainiert hat ... man sollte also lernen, welche kleinen Melodien passen würden. Man kann das im Auto zB. trainieren, indem man zu einem Song im Radio eine Melodie für ein Solo mitsummt/singt. Die kann ruhig einfach sein - Hauptsache sie paßt. Steigern kann man immer.
Wenn man soweit ist daß ein Solo, ganz allein gespielt, immer erkennen läßt auf welchem Akkord man gerade soliert - dann ist man angekommen.
Gruß, Stefan
Ach ja, bei längeren Soli ist ein wenig Hall/ Delay hilfreich. Das Delay sollte dezent, mit nur ein oder zwei Wiederholungen, eingestellt sein, und deutlich leiser als das Orig.-Signal.
Ein Hall kann durchaus etwas fetter eingestellt sein.
Selbstverständlich ist hier die Übe- und Lernsituation gemeint - es gibt viele Klampfer die tonnenweise Delay aufs Signal legen.
Bisweilen um ein wenig zu pfuschen, aber ab und an kann das ja auch Sinn machen - jeder wie er mag...
 
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Um beim Solieren selbst mehr Fülle zu erhalten empfehle ich gerade im Blues auch Double Stops zu verwenden,ansonsten wurde dazu mMn eigendlich alles gesagt.
Als Bassist spiele ich viel im Trio und bei Gitarrensoli spiel ich da gerne etwas "mehr". Also nicht so viel, dass es sich mit dem Solisten beißt, aber einiges an Verbindungstönen oder Oktavgriffen etc. um mehr Fülle zu erlangen. Und bisher kam das immer ziemlich gut und war immer sehr Songdienlich. Wäre jetzt mein spontaner Tipp an deinen Bassisten ;)
 
Absolut. Der Basser, der erkennt daß die Intensität des Stückes nachläßt, und der dann automatisch mehr Druck aufbaut, mehr Töne spielt und so ein Fundament für den Gitarristen (immer zusammen mit dem Drummer, natürlich) legt,
erleichtert die Solo-Arbeit immens.
Ideal ist ein Basser der ein gutes, festes Timing besitzt.
Ab und an spiele ich mit Bassern die leicht zu früh sind und dadurch immer eine gehetzte Stimmung innerhalb des Stückes bringen. Das versuche ich immer zu vermitteln : man muß ein wenig trainieren "zu spät" zu sein ... ein wenig dahinter ist kein Problem, aber "zu früh" ist tödlich, denn Musiker, die noch nicht genug Erfahrung besitzen neigen dann dazu, stetig das Tempo an die leicht zu früh gespielten Töne anzupassen.
Und dann merke ich, daß ich eigentlich schneller und früher spielen müßte - spiele ich dann aber auf dem Bass fängt der Basser sofort an, wieder "früher" zu spielen... und so den Drummer zu schieben.
Timing ist das A und O.
Und Dynamik, also laut/leise und intensiv oder getragen.
Dann muß man auch nicht fürs Solo den "Metal-Massaker-Vernichter" anwerfen.
Oft reicht es auch schon, die Gitarre auf 7 oder 8 runterzudrehen, den Amp anzupassen für guten, vollen Sound, und dann fürs Solo einfach ganz aufzudrehen und ein dezentes Delay dazuzugeben, mit einem Tritt.
Es muß nicht zwingend ein Solo-Pedal sein.
Gruß, Stefan
 
Der Gitarrist kann da so gut wie gar nichts machen...zumindest nicht viel.
An der Stelle darf man sich fragen, warum sehr viele Bassisten in Trios verzerrt spielen...;)

Und damit meine ich nicht mal zwingend Lemmy. Die Verzerrung auf dem Bass "kittet" mit Obertonreihen die Löcher im Frequenzspektrum und übernimmt6 so auch Aufgeben, die sonst ein Rhythmusgitarrist hätte. Vergl.: Geddy Lee, Dusty Hill u.v.a
 
Womit die Kernaussage wäre daß der Basser einfach einen Zerrer anwerfen muß um ein langweiliges und schlecht gespieltes Solo zu einem ganz tollen Moment zu machen.
Eigentlich muß ich ja gar nicht an meiner Technik und meinem Sound arbeiten ... ich sag einfach dem Basser daß er ein Fuzz kaufen soll.
Bei einem guten Solo, ohne Tempoverluste, gibts keine Löcher. Man muß einfach ein wenig arbeiten am Instrument.
 
Womit die Kernaussage wäre daß der Basser einfach einen Zerrer anwerfen muß um ein langweiliges und schlecht gespieltes Solo zu einem ganz tollen Moment zu machen.

Wer sagt das?
 

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