Anpassung an hohe Geschwindigkeiten

Sweepy
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Hallo liebe Gemeinde,

ich spiele bereits lange E-Gitarre und bin dabei wieder ins shredden einzusteigen. Mein Problem ist folgendes: Ich mache schön brav meine Übungen und merke auch Fortschritte bzw. werde auch schneller. ABER: ich brauche immer etwas Zeit bis sich die Geschwindigkeit "einstellt". Bsp.: Ich spiele einen Song und pack die schnelle Passage nicht auf Anhieb, sondern brauche 3 - 4 Anläufe bis es gut klappt.
Meine Frage: Pendelt sich das irgendwann ein oder gibt es bestimmte Übungen die ich machen muss, um schnelle Licks auf Kommando spielen zu können? Oder liegt es daran, dass die Bewegung noch nicht ins richtige Areal im Hirn übergegangen ist.

Bitte keine Diskussionen darüber wie sinnvoll oder musikalisch shredden ist.
Jedem soll freigestellt sein, was er spielen und üben möchte.

Vielen Dank schonmal! :)
 
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Hi,

die Anpassung geht immer schneller.
Mit Gehirn usw.: Ab einer bestimmten Geschwindigkeit erfasst das Gehirn das vielleicht nur noch taktweise, während die Finger noch in Einzelnoten denken:D
Dat muss erst in Übereinstimmung gebracht werden. Schlecht zu beschreiben, die Übung machts.

Was man nun übt, oje. Gibt ja viele Möglichkeiten. Z.B. mäßig schnelle aber sauschwere Stücke oder ganz schnelle und trotzdem einfachere Sachen.
Ich schredder auch gerne. Beim Üben hab ich immer dann aufgehört, wenn ich eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht hatte. Das Gehirn hatte dann ein oder zwei Tag Zeit, das Gelernte zu assimilieren und danach ging es dann besser.

Viel verschiedene Notenlängen pro jeweiliger Geschwindigkeit spielen, schön weit greifen, immer hoch und runter auf´m Griffbrett und die Gitarre auf liebevolle Weise quälen. Dadurch bleibt man locker, verkrampft nicht so in einer Position und das Üben macht auch mehr Spaß....:) Aber da kommen noch viele Meinungen.....
 
Ich versuche eigentlich, wie du beschrieben hast, bisschen Variation reinzubekommen. Vllt. liegts wirklich daran, dass das Hirn die Bewegungen noch nicht richtig drin hat und "nachdenken" muss bei schnellen Läufen :D Danke für die Antwort!
 
Vester hat was ganz wichtiges gesagt, dein gehirn erfasst den takt und nichtmehr die einzeltöne, das ist nämlich der interessante part. Du kannst deinem Gehirn da helfen indem du bestimmte Muster übst und diese als ein ganzes siehst, niemals als einzelne töne. Du kannst auch licks und riffs in solche muster gliedern, das hilft auch später beim improvisieren da du einzelne teile wiederverwenden, kopieren, verändern und random zusammensetzen kannst. Dieser Punkt wird oft nur beiläufig oder garnicht erwähnt und ist meinermeinung nach essentiel wichtig um wirklich schnell zuspielen.

Lg
Max
 
ich spiele bereits lange E-GiIch spiele einen Song und pack die schnelle Passage nicht auf Anhieb, sondern brauche 3 - 4 Anläufe bis es gut klappt.

Meine Frage: Pendelt sich das irgendwann ein oder gibt es bestimmte Übungen die ich machen muss, um schnelle Licks auf Kommando spielen zu können? Oder liegt es daran, dass die Bewegung noch nicht ins richtige Areal im Hirn übergegangen ist.

Ja und Nein.

Erst einmal ist es ja richtig, dass Du das Bewegungsmaterial in Deinen Kopf geschossen haben musst. Ich habe hier schon an vielen Stellen geschrieben, dass es da gewisse Grundregeln gibt: In kleine Abschnitte zerhacken, Pausen machen, immer sklavisch wiederholen, und das möglichst exakt und auf Dich selbst achten. Fordere Dich, aber überfordere Dich nicht. Vester und Maxi haben auch dazu schon geschrieben, ich würde das nicht anders sehen.

Ein anderer Punkt ist tatsächlich, dieses Material dann auch zu liefern, wenn es gefordert ist. Das ist schon eine andere Nummer und unterscheidet einen Bedroom Player von einem Bühnenhelden.

Das ist z.B. der Grund, warum Petrucci vor jeder Show zwei Stunden lang übt. Zumindest früher, als ich Dream Theater noch toll fand, war es so. Das war die Zeit, als das Internet gerade Verbreitung fand :) Ob er es jetzt noch so macht, weiß ich nicht.

Natürlich, alleine zwei Stunden Aufwärmen ist schon ganz schön happig.

Heute noch war ich im Studio für meine Band und fragte unseren Leader, der ist hauptberuflicher Streicher in einem Sinfonie-Orchester, wie er sich denn eigentlich aufwärmt. Er sagte, er braucht das nicht mehr, er spielt seit 30 Jahren professionell Klassik und er ist immer sofort "da". Kann man nicht übertragen, denn er hat als Vierjähriger angefangen, Vater war Intendant eines Konservatorium, Mutter klassische Pianistin, er ist schon in frühester Kindheit exzellent ausgebildet worden.

Trotzdem kann man daraus einen Schluss ziehen: Er hat immer eine konkrete und exakte Vorstellung von der Musik, die er spielt. Petrucci wohl ebenfalls.

Und ich glaube, dass das auch für Dich der Punkt ist. Wenn Du ein Lick, oder eine schwere Stelle drei- bis viermal wiederholst, dann entwickelst Du während der Wiederholungen eine genaue Vorstellung. Du stellst z.B. fest, dass Deine Handhaltung nicht ok ist. Oder dass das Timing nicht stimmt. Dass Du verkrampfst und Dich lockern musst. Und am wichtigsten: Du entwickelst eine musikalische Vorstellung von dem, was Du spielst, indem Dein Hirn einfach verarbeitet, was Du hörst und es mit musikalischer Bedeutung behaftet.

Das heißt also: Um das blöde, stupide Üben wirst Du nicht herumkommen. Die richtige Technik muss einfach sitzen, sonst hast Du für den wirklich wichtigen Part, nämlich den ganzen kommunikativen, emotionalen Aspekten der Musik keine Aufmerksamkeitsreserven mehr haben, weil Du alles für die Technik verbläst. Du musst Dir selbst ganz genau dabei zuhören und eine musikalische Vorstellung entwickeln, damit Du später etwas hast, das Du voraushören kannst. Und das auch aktiv, also so, dass Du es steuern kannst. Wenn Du einfach nur technische Übungen machst, und derweil die Ohren schließt, dann wird Dir das nicht so leicht gelingen.

Bitte keine Diskussionen darüber wie sinnvoll oder musikalisch shredden ist.

Nein. Kein Diskussion. Shredden ist nicht sinnvoll. Macht aber trotzdem Spaß.

Jedem soll freigestellt sein, was er spielen und üben möchte.

Jau.. als ich heute ins Studio kam, war mein Kumpel gerade dabei, den Canon Rock für das Orchester umzuarrangieren. Ich hoffe, sie machen ein Video davon, das wird ein Knaller :D

Grüße Thomas
 
Hallo,
habe vor etwas über zwei jahren angefangen schnelle Sachen zu üben--- eigentlich habe ich damals angefangen E-Gitarre zu üben.... was ich festgestellt habe ist das es so ähnlich wie Sport ist.... du muss eigentlich jeden Tag üben damit du locker und schnell bleibst... wenn du mal zwei Wochen gar keine Gitarre spielst bist du nicht mehr im Training
und es dauert auch wieder eine gewisse Zeit bis du wieder so fit und schnell bist wie vorher....
Was Thomas von Petrucci geschrieben hat sagt das aber auch schon... auch andere Gitarristen die schnelle Sachen bevorzugen üben täglich und vor Auftritten
sehr viele Aufwärmübungen.....am besten übst du die Sachen die dir am meisten Probleme machen.....
 
Also bei mir ist es generell so, dass ich etwa 30 min spielen muss bis ich warm bin und meine "Höchstleistung" abrufen kann. Dabei ist es bei mir im Prinzip egal, was ich spiele, die Hände müssen einfach nur aufgewärmt werden.
Wenn man dann endlich drin ist, merkt man auch einfach wie alles viel locker-flockiger von der Hand geht.
Also muss ich da shreed's voll und ganz zustimmen, wie bei jedem Sport ist Aufwärmen beim Gitarrespielen auch elementar!
 
Bei mir ist es so, dass ich auch erst ein paar Minuten spiele, worauf ich grade Bock hab, das muss nichtmal Solozeugs sein oder so.
Danach wird das alles von alleine geschmeidiger, nicht nur, was die Greifhand anbelangt, sondern auch die Schlaghand.
Grade am Anfang geht z.B. der Wechselschlag noch nicht so locker von der Hand, besonders wenn ich tagsüber wieder stundenlang am Rechner gehockt habe.
Wenn ich gut eingespielt bin, macht das dann echt einen gewaltigen Unterschied aus.
 

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