Anlauf-Kondensatoren beim Spacesound-System?

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heinz102
Guest
Hallo,
bin gerade dabei meinen Echolette-Clone aufzumöbeln. Problem ist, neben Laufgeräuschen, die sich mit ein paar Justierungen verringern ließen, der Hochtonrotor. Mal dreht er ordenetlich schnell, wird dann langsamer und ist am nicht sehr viel schneller als im Chorale-Modus. Zudem wirkt der Motor für die schnelle Rotation eher kraftlos. Erinnert mich an den defekten Anlauf-Kondi meiner L100 (nach Austausch war alles wieder schick).
Meine Frage: ist einer der beiden Kondis für jeden der Motoren ein "Phasen-Kondensator", also nicht nur Entstörkondensator (470µ scheint mir auch ein bisschen viel für die Entstörung - dafür ist sicherlich der 0,1µ). Im Übrigen irritiert mich der Aufdruck auf dem Elko: die Motoren laufen doch mit 220V, der Kondensator ist laut Aufdruck aber nur für 25V ausgelegt - hängt das mit der Diode in Reihe zusammen??

Vielleicht weiß jemand was dazu. Ich hänge ein paar Fotos ran.
 
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Hallo Michael,

ich habe mir mal (im Sinne der User mit kleinerem Bildschirm) erlaubt deine Bilder etwas zu verkleinern, 25% der Originalgröße reichen denke ich auch um alles zu erkennen. ;)

Aus welchem Grund wird der Rotor langsamer? Liegt es wirklich am Motor oder rutscht vielleicht durch Erwärmung nur die Riemenscheibe durch? In letzterem Falle solltest du mal den Anpressdruck zwischen Motorwelle und Riemenscheibe überprüfen - ggf. hilft auch ein Drehen des O-Rings, sodass eine frische, nicht abgeplattete Stelle oben aufliegt.
Zum Motor selber kann ich nicht viel sagen, da weiss Harald mehr. Sieht mir fast so aus, als würde das Relais für die Wippe mit Gleichstrom aus einer Einweggleichrichtung versorgt werden. Eventuell wird die Wicklung des Motors an einer bestimmten Stelle angezapft um so eine geringere Spannung abgreifen zu können (das würde die 25V am Elko erklären). Könnte schon sein, dass der Elko ein Defekt hat. Wenn der intern durchgeschlagen ist, würde er demnach einen Teil der Motorwicklung kurzschließen, wodurch der Motor nur noch schlecht bis gar nicht mehr läuft. Aber das kann ich wie gesagt leider nicht genau beurteilen.

Falls also dein Verdacht wirklich auf den Kondensatoren liegt, tausche die doch einfach mal testweise aus. Du könntest ferner noch prüfen, ob die Spulen der Motoren annähernd den gleichen DC-Widerstand haben und so einer defekten Wicklung auf die Schliche kommen. Ansonsten kenne ich diese Motoren aus meinem alten Solton eher als recht robust, daher empfehle ich die gesamte Antriebsmechanik genauer zu untersuchen.

Viel Erfolg,
Martin
 
Hallo Martin,
danke für die schnelle Rückmeldung...ja und das mit der Bildgröße hatte ich nicht gleich auf dem "Schirm" :) So passt das wirklich besser.
Zurück zum Problem: die Idee mit dem Zwischenabgriff im Trafo scheint einleuchtend - macht die 25 V an dieser Stelle tatsächlich plausibel. Damit hat sich die Frage nach Anlaufkondis aufgelöst - die brauch es hier offensichtlich nicht, was im Aufbau des Motors begründet scheint, wie ich recherchiert habe.

Ich glaube nicht, dass es am Reibungs-Kontakt lag. Hab wie gesagt, den Fast-Motor gereinigt und die Lager frisch geölt - was es bringt, wird sich zeigen, wenn ich alles wieder zusammen setze. Für einen (semi-)defekten Kondi und damit Kraftraub an der Spule spricht folgendes Verhalten: der Rotor läuft schnell an, wird langsamer. Meist bleibt es dann so. Zwischdurch passierte es aber auch (seltener), dass er nach einer Weile plötzlich wieder anzog und so richtig hochtourte, um kurz danach wieder langsamer zu werden - das alles, ohne den Umschalter zu betätigen. Das klingt nicht nach Mechanik. Zudem ließen sich Motor und Rotor im Ruhezustand (auch nach Benutzung immer recht leichtgängig bewegen). Wenn man den Rotor im Schnelllauf kurz abbremste (was bei den niedrigen Drehzahlen ohne weiteres möglich war) war zu merken, dass der Motor kaum Schub bracht und kraftlos wirkte. Die Basstrommel läuft immer bestens, bis auf dass sie Laufgeräusche produziert - was aber normal ist.
Vielleicht löst sich das Problem ja mit neuen Elkos auf. Hab schon mal Austauschkondis geordert. Mal sehen was das bringt.:) Ich werde berichten, wenn alles wieder zusammengeschraubt ist.

Viele Grüße in die Runde,
Micha.
 
hallo Micha,

das mit dem Zwischenabgriff an der Motorspule ist schon richtig. Die Elkos dienen nur dazu, die Spannung für die Spule, die die Wippe anzieht, zu glätten - sonst würde die Spule brummen und die Wippe im 50Hz Takt mitschwingen.
Wenn da ein Defekt vorliegt, kann das schon dazuführen, dass die Wippe nicht mehr mit ausreichender Kraft an die Antriebswelle gedrückt wird und deshalb zuviel Schlupf hat. Das wirkt sich besonders beim schnellen Motor deutlich aus.

Viele Grüße,
Harald
 
Es war wohl eine Kombination aus allem: mechanisch, elektronisch und akustische "Verstimmungen", die mir den Echolette-Sound vergräzt hatte.

Zur Mechanik: es hilft ungemein, die alten Space-Sound-Motoren (wenn man sie denn schon mal ausgebaut hat) zu reinigen und nachzuölen. Die richtige Riemenspannung lässt sich beim (Wieder-)Einbau gleich noch mit einstellen.
Elektronik: eure Vermutungen bezüglich der abgegriffenen Spannung an der Motorwicklung hat sich als richtig herausgestellt. Wahrscheinlich war es tatsächlich so, dass einer der Elkos (Fast Speed) durchgeschlagen war und einen Teil der Motorwicklung dadurch brückte - wahrscheinlich änderte sich der kapazitive Widerstand immer wieder während des Betriebs (also willkürliches Laden-Entladen), so dass sich natürlich auch der Widerstand der Wicklung veränderte und die Antriebskraft beeinflusste. Habe beide Elkos und auch die Entstörwiderstände in einem Rutsch ausgetauscht (Entstörer hab ich also nicht geprüft) - was soll ich sagen. Der Rotor schnurrt wie ein Kätzchen: ohne Knacken und in einer Geschwindigkeit, die ich in all den 20 Jahren, die ich das Leslie schon habe, nicht für möglich gehalten hätte - eine wahre Pracht! Habe übrigens an dieser Stelle einen Elko mit 35V Arbeitsspannung verwendet, was problemlos funktioniert (Vorsicht! An den Enden der Motorenwicklung selbst liegen volle 220V an). Macht sich natürlich auch akustisch bemerkbar, womit wir beim letzten Punkt sind: Die gesamte Charakteristik des Leslies hat sich verändert a) durch die höhere Rotation des Horns und b) durch den Einbau von Jogurtdeckel-Diffusoren :) Der Tipp mit den Deckeln (ich habe Jogurtdeckel genommen, wie sie auf den handelsüblichen 500 ml Naturjogurt-Bechern drauf sind) und den Stäbchen war prima. Wenn man alles einleimt, erhält das eine erstaunlich Stabilität und macht insgesamt nur ein paar Gramm Gewicht mehr aus. Die Echolette klingt jetzt "feiner" - der Dopplereffekt kommt mehr hervor, dafür ist die Tonamplitude nicht mehr so ausgeprägt.
OP erfolgreich! Wer also ähnliche Probleme etwa mit der Geschwindigkeit des Horns oder der Trommel hat - vielleicht liegt es doch auch an den Elkos oder Entstör-Kondis.
 

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