Hi Sam,
ich versteh die Frage nicht so ganz...also wir reden über Db7 sus 4 (die Schreibweise Db7 sus gibt es auch, sie deutet normalerweise auf einen sus4 Akkord hin, ist aber nicht eindeutig, weil es sich auch um einen sus2 handeln könnte - in der Praxis kommt der sus4 zumindest in Popsongs häufiger vor, daher würde ich eher diesen spielen).
Um dir ganzu kurz zu erläutern was es mit den Terzen auf sich hat: Jeder Akkord ist eine Terzschichtung (Terz = ein Intervall von "3" Tönen. Wenn Du mehr drüber wissen willst empfehle ich Dir dieses
Forum).
Wenn wir mal die "7" im Db7 Akkord ignorieren, dann haben wir einen reinen Dur-Akkord (Db) nämlich: Db-F-Ab.
Vom Grundton Db ausgesehen ist F eine große Terz, Ab ist die Quinte. Wenn Du das auf dem Klavier spielst klingt es ziemlich "grade", "ruhig", "gut", "gefällig"...
Die 7 (um die es hier eigentlich nicht geht) ist eine Erweiterung die dafür sorgt, dass der Akkord etwas mehr Spannung bekommt. Sie kommt häufig im Jazz vor und macht die Akkordfolge etwas lebendiger (gehört quasi zum guten Ton wenn das Stück nicht nach Schlager/Musikantenstadel klingen soll).
Jetzt zum Spannenden Teil sus4. Das bedeutet nichts anderes, als das F (die Terz) im Akkord weggelassen wird und stattdessen ein Gb gespielt wird. Warum spielt man nicht beides zusammen (also F und Gb). Das liegt einfach daran, dass es fast nie gut klingt. Wir haben hier eine kleine Sekunde (ein Intervall von einem halbtonschritt) und wenn Du diese auf dem Klavier spielst wirst Du merken, wie schräg sich das anhört. Also fliegt die Terz (F) raus und stattdessen spielst du nur die Quarte (daher auch die "4").
Was passiert jetzt mit dem eigentlich "gefällig" klingenden Akkord Db. Durch die 7 bekommen wir etwas Reibung in den Akkord (s.o.). Der sus4 Teil sorgt hingegen beim Hörer dafür, dass er eine Auflösung erwartet. Unser Ohr (Hirn) möchte nämlich eigentlich, dass alles glatt und gefällig klingt (wir sind also in wirklichkeit doch alle fans vom musikantenstadel
). Also will unser Ohr, wenn es diesen Spannungsreichen Akkord (sus4) hört eigentlich statt der Quarte eine Terz hören, damit alles passt. Und genau diesen Gefallen tut das Stück dem Hörer auch einen Akkord später, da haben wir nämlich dann den "reinen" Db7 (also inkl. der erwarteten Terz, die 7 bleibt für die Grundspannung erhalten).
Im Prinzip passiert also durch den sus4 folgendes: Du spielst eine Quarte, wo eigentlich eine Terz gehört werden sollte, und löst diese Spannung dann dadurch auf, dass du die Terz einfach im nächsten Akkord spielst.
Ok, das war jetzt viel und auch ziemlich theoretisch. Konnte ich Dir damit helfen, oder ist die Sache immernoch unklar?
Viele Grüße
P.