Anfängerfrage zu Effekten bei Mischpulten

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Hallo zusammen,
ich bin ein völliger Anfänger bei Mischpulte, und hoffe, dass ich hier im richtigen Thread bin und meine Frage nicht allzu dämlich ist.

Ich habe ein SQ5 extrem günstig bekommen. Mit der Bedienung komme ich gut klar. Aber ich habe eben keine Erfahrung, wie man ein Mischpult richtig benutzt.
Konkret geht es um Effekte. Ich möchte einen Hall auf eine Mikrofon legen. Wie geht man da vor? Speise ich den Kanal (Pre- oder Postfader?) nur in den Effektprozessor und den Return auf den Main, oder route ich den Kanal auf Main und den Effektprozessor und überlagere den Effekt dann sozusagen auf den Originalton?

Wie gesagt, ich bin Anfänger, aber ich fürchte, ich habe ein neues Hobby gefunden, und bereite mich darauf vor, Ende des Jahres die Tontechnik einer kleinen Theatergruppe zu übernehmen (immerhin 15 Mikros, Einspielungen etc...)
entsprechende Bücher sind bestellt. :)

Vielen Dank für eure Hilfe!
 
Mein Tip bzgl. komplett blank in dem Thema, ist immer, Praxiserfahrung sammeln wo es geht. Den alten Hasen über die Schulter schauen. Hol dir vielleicht jemanden dazu, der weiß wie es geht und hänge dich irgendwo dran, wo regelmäßig Veranstaltungen stattfinden. Da geht dann die Lernkurve schnell nach oben. Zu deinem eigentlichen Fragen können die Kollegen, die das Pult kennen bestimmt besser helfen. Gruß Matze
 
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Hall Effekte werden üblicherweise gemeinsam für mehrere Kanäle verwendet.
Dazu wird an jedem Kanal das auf einen BUS (z. FX1) gemischt und dieser Mix geht dann an den Effektprozessor, der nur das Hallsignal macht. Der Ausgang dieses Effektprozessors geht dann auf die gemeinsame Summe.
Ich kenne das SQ5 nicht aus dem direkten Betrieb, aber da gibt es an der rechten Seite einen Knopf FX1 ... FX4. Das sind die Effekbusse.
Wenn du einen davon auswählst, kannst du für jeden Kanal mit den Fadern festlegen, wieviel Anteil da zum Effektprozessor geschickt wird. Manche Kanäle haben etwa mehr Hall (Gesang), manche weniger (z.B. precussive Instrumente), manche meist gar nichts (Bass).
Dann musst du das Effektgerät für den FX1 BUS festlegen (Hall, Delay, ...) und kannst dann mit dessen Ausgang die Intensität der Hallsumme festlegen.
Halleffekte sind in der Regel Post Fader. Wenn du den Gesang leiser machst, soll ja auch der zugehörige Hall leiser werden - sonst klingt es ziemlich komisch (als ob jemand von wiet hinten in einer Höhle singt).
 
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Etwas aus dem Reference Manual, das man hier runter laden kann. Kapitel 10:
The SQ has four FX send buses which are routed to the inputs of the first four FX
engine slots by default and when using Mix -> Return with ‘FX Send’ selected.
These buses can be used in the same way as any of the mix buses:
• Press an FX key from 1 to 4 to show and adjust the send levels on faders for
each fader strip to that FX bus. Or with a channel selected, hold the ‘CH to All
Mix’ key to show and adjust all FX bus sends for the selected channel (along with
all other sends).
• The master FX send level is controlled with the Master channel (when in ‘Mix
Master’ mode and displaying the FX sends on faders).
The output from the FX unit is returned to the matching FX return channel for each FX
engine slot. (i.e. the ‘FX Unit 1’ output is routed to ‘Fx1Rtn’).
• All FX return channels are stereo and feature a PEQ.
• FX Returns are assigned and sent to mixes in the same way as any input
channel.
Google übersetzt das in
Der SQ verfügt über vier FX-Send-Busse, die standardmäßig und bei Verwendung von Mix -> Return mit ausgewähltem „FX Send“ an die Eingänge der ersten vier FX-Engine-Slots geleitet werden.Diese Busse können auf die gleiche Weise wie alle Mix-Busse verwendet werden
• Drücken Sie eine FX-Taste von 1 bis 4, um die Send-Pegel auf den Fadern für jeden Faderstreifen an diesen FX-Bus anzuzeigen und anzupassen. Oder halten Sie bei ausgewähltem Kanal die Taste „CH to All Mix“ gedrückt, um alle FX-Bus-Sends für den ausgewählten Kanal anzuzeigen und anzupassen (zusammen mit allen anderen Sends).
• Der Master-FX-Send-Pegel wird mit dem Master-Kanal gesteuert (wenn Sie sich im „Mix Master“-Modus befinden und die FX-Sends auf den Fadern anzeigen).Der Ausgang der FX-Einheit wird an den entsprechenden FX-Return-Kanal für jeden FX-Engine-Slot zurückgegeben. (d. h. der Ausgang von „FX Unit 1“ wird an „Fx1Rtn“ geleitet).
• Alle FX-Return-Kanäle sind Stereo und verfügen über einen PEQ.
• FX-Returns werden auf die gleiche Weise wie jeder Eingangskanal zugewiesen und an Mixe gesendet.
 
Der Unterschied zwischen beiden Optionen ist, ob sich der Hall beim Aufdrehen der Stimme mit erhöht, oder nicht. Ich regle das Verhaltnis bedarfsweise mit dem GAIN des Eingangs nach und lasse den SEND konstant. Rumdrehen am Effekt Return hat wieder das Problem, dass man eventuell andere Stimmen mit verändert. Ideal wäre es, wenn jede Stimme ihren eigenen Return hat was aber nur mit 2 Kanälen pro Effektgerät geht.
 
Ideal wäre es, wenn jede Stimme ihren eigenen Return hat was aber nur mit 2 Kanälen pro Effektgerät geht.
Ähem ... jede Stimme hat doch ihren eigenen Send ... Damit kannst du das doch gezielt dosieren.
 
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Ähem ... jede Stimme hat doch ihren eigenen Send ... Damit kannst du das doch gezielt dosieren.
Eben, aber mit dem Return-Regler hast du die Möglichkeit, das insgesamt zu mischen, wenn mehrere Effekte auf den Reverb gehen und auch parallel dazu laufen.
 
Bei Effekten wie einem Hall wird in der Regel ein Effektbus eingesetzt. Für diesen Bus bestimmt man für die betreffenden Eingangskanäle die Eingangslautstärke für den Effekt. Es wird also eine, vorerst trockene Mischung erstellt, die noch ohne Hall ist. Also im Prinzip vergleichbar mit einem Monitor Mix. Dann geht es ab in den Halleffekt und das reine Effektsignal, ohne Direktanteil, wird an den Effekt Return Kanal weitergeleitet. Dort kann man diesen Effekt überall dort dazu mischen, wo man in haben will, dem Main Signal, einer Subgruppe oder Monitor mix.
Das macht man deshalb, weil maninden Pulten nicht eine unbegrenzte Anzahl von Effekt Slots hat (beim SQ sinds es acht). Wenn man jedem Kanal einen eigenen Halleffekt zuordnen will, bräuchte man 48 Effekt Slots. Zudem ist es auch aus musikalischer und ästhetischer Sicht unsinnig,so viele unterschiedliche Hallräume zu verwenden. Das klingt am Ende nicht wirklich besser und ist auch viel zu komplex in der Bearbeitung.
 
@Reinhard Ich weiß ja nicht, wie du arbeitest, aber am Gain dreht man nach anfänglichem Einpegeln tunlichst nicht mehr rum (außer man stellt fest, da kommt viel zu wenig oder übersteuert). Mit dem Gain veränderst du ja die Signale an alles - auf die Summe, auf die Monitore, auf alle Effekte.
Üblicherweise gibt es für jeden Buseffekt (wie Hall) einen dedizierten Bus, dann das Effektgerät und danach der Return zum Master. Auch diesen Return stellt man in der Regel so ein, dass es für alles passt (vor allem Signal to Noise) und regelt dann den Effektanteil pro Kanal mit dem Send auf den jeweiligen Bus.
Sonst hast du ja kreurzweise Abhängigkeiten ohne Ende. Das will niemand.

Ich habe nur eine Anwendung, wo ich tatäschlich in der Anwendung den Gain nachpegeln würde: bei einer Open Stage, wo die Interpreten alle ihr eigenes Instrument mitbringen und nacheinander einstöpseln. Da macht es Sinn, den Gain pro Instrument so nachzupegeln, dass der Rest passt (es auf den ungefähren Zielpegel zu bringen, den dann alle Instrumente nach dem Einpegeln haben). Dann muss man die anderen Regler praktisch nicht mehr ständig nachregeln. Aber das nur deshalb, weil die Quelle so stark schwankt (und um das auszugleichen).
 
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... Ich regle das Verhaltnis bedarfsweise mit dem GAIN des Eingangs nach und lasse den SEND konstant. ...

Solange Du das alleine zuhause im Studio machst, kannst Du tun und lassen, was Du willst. Aber live änderst Du mit dem Drehen am Gain auch die Monitormischungen von all Deinen Mitmusikern. Das schätzen Musiker auf der Bühne überhaupt nicht. Ich benutze den Ausdruck nicht oft, aber sowas geht wirklich gar nicht.

Mach Dir mal den Signalfluss durch das Pult klar, dann sollte das eigentlich klar sein, an welchen Reglern man drehen kann und welchen Einfluss das auf die diversen Busse (Master L/R, Effekt, Monitore) hat. Falls nicht, gib hier nochmal Bescheid.
 
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