Anfängerfrage: Unterschied zwischen Workstation u. Synthesizer?

wogawi
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Hallo zusammen,
spiele seit 12 Jahren Klavier und möchte mir demnächst ein neues Gerät anschaffen. Momentan tendiere ich zu einem Digitalpiano, ein befreundeter Tastenmann gab mir den Hinweis, auch mal die 88-Tasten-Synthies/Workstations zu checken.

Habe ein bisschen in den Online-Stores gestöbert und bin auf eine Zweiteilung des Bereichs gestoßen - Jetzt stell ich mir gerade die Frage: Was ist der Unterschied zwischen einem Synthesizer und einer Workstation?! :redface:

Schon jetzt vielen Dank für eure Hilfe :)

edit: achso, wenn's schon eine tolle Erklärung hier gibt, dann würde mir ein Link sehr weiterhelfen Über die SuFu hab ich nichts gefunden
 
Eigenschaft
 
Synthesizer ist eigentlich nur der Oberbegriff für Instrumente, die Klänge synthetisch, also elektronisch erzeugen. Ein Synthesizer erzeugt mit einem Oszillator (früher analog, heute fast ausnahmslos digital) elektronische Schwingungen/Wellen und diese werden dann mit Effekten, Filtern usw. bearbeitet und dann so verstärkt, dass ein Ton aus den Lautsprechern kommt. Diese Wellen können jetzt einfach Sinus-, Sägezahn-, Rechteck- oder ähnliche "einfache" Wellenformen sein (bei analogen oder virtuell-analogen Synthesizern) oder Samples (also von echten (Natur-)Instrumenten aufgenomme (gesampelte) Töne (also wieder Schwingungen/Wellen))
Eine Workstation ist ein samplebasierter Synthesizer, der einen Midi-Sequencer (zum Erstellen eigener Songs, etc.) und im Normalfall einen Sampler (zum Aufnehmen und Abspielen eigener Sounds) besitzt. Die Mutter der Workstations ist die Korg M1. Diese hat mit ihren Funktionen im den Begriff Workstation definiert.

Aktuelle Beispiele für Virtuell-Analoge Synthesizer (was im Allgemeinen heute als "Synthesizer" bezeichnet wird): Korg Radias, Clavia Nord Lead/Wave, Access Virus TI,...
Beispiele für (Synthesizer-)Workstations wären: Korg M3, Yamaha Motif XS und Roland Fantom

Ich hoffe meine Erklärung ist einigermaßen richtig, bin leider auch noch nicht so weit auf dem Gebiet.
Wenn du tiefer in die Materie einsteigen willst, solltest du mal folgenden Artikel lesen: Wikipedia -> Synthesizer

MFG
 
Workstation ist nicht an eine Technologie gebunden, eher an Features. Ein Synthesizer im klassischen Begriff erzeugt einfach nur Sounds. Wie das sei mal außen vor.

Eine Workstation bietet aber alles, was man braucht um damit auch zu produzieren. Das heißt in der Regel einen Sequenzer zum Aufnehmen und Bearbeiten der Songs und entsprechende ein und Ausgabemedien wie früher Floppy/Mem Cards, heute CD Brenner, USB Sticks oder Speicherkarten.

Ein weiterer Unterschied ist das Soundangebot in Workstations, diese sollen eine möglichst breite Masse abdecken die sog. "Brot und Butter Sounds", eine Workstation hat idR auch viele bis ins letzte Detail programmierte Sounds und Kombinationen die nur das eine Ziel haben - möglichst viel Sound an den Musiker zu bringen. Ob Live oder im Studio.

Der klassische Synthesizer ist hingegen oft ungeschlagener Spezialist auf seinem Gebiet, z.B. die Clavia Syntis oder ein Moog. Das sind einfach "nur" Instrumente für ein Fachgebiet und keine eierlegenden Produktionsmaschinen.

Daß Workstations Sampler sind ist falsch, es gibt alle möglichen Syntheseformen z.B. seien hier der Alesis Fusion oder Korg OASYS genannt, die VA, PM und weitere Formen enthalten.

Hoffe das hilft! :great:
 
ok, danke erstmal! :great:
 
Daß Workstations Sampler sind ist falsch, es gibt alle möglichen Syntheseformen z.B. seien hier der Alesis Fusion oder Korg OASYS genannt, die VA, PM und weitere Formen enthalten.

Ok, an den OASYS und den Fusion hab ich nicht gedacht. Wobei es ja im Prinzip nicht falsch ist, weil auch diese jeweils einen samplebasierten Klangerzeuger bieten. Sie haben nur darüber hinaus noch weitere Klangerzeuger.
Wobei ich mit Sampler da auch nicht die Form der Klangerzeugung gemeint habe, sondern dass eine Workstation (nach Definition) eigentlich auch einen Sampler besitzt, mit dem man eigene Sounds per Mikro oder Line-In aufnehmen bzw. über ein Speichermedium importieren und die dann bei Bedarf wieder abspielen kann.

MFG
 
können die pianosounds von solchen geräten eigentlich mit denen in einem stagepiano mithalten?
 
Imho nicht ganz, wobei der Unterschied immer kleiner wird. Meiner Meinung nach kann nur der Pianosound des S90 ES von Yamaha wirklich mit denen in Stagepianos mithalten kann. In dem ist das Pianosample aber auch 70MB groß. Allerdings ist das eigentlich wieder keine Workstation, er besitzt zwar die gleiche Klangerzeugung wie der Motif ES, aber keinen Sequencer und keinen Sampler, wie der ehemalige große Bruder Motif ES8. Da müsstest du dich allerdings selber fragen, ob du das wirklich brauchst. Wenn ja, dann wäre der Motif XS8 vielleicht eine (nochmal 1000€ teurere) Alternative. Für den bekommt man den S90 ES Pianosound von Yamaha, wenn man ihn dort registrieren lässt. Eine weitere Alternative wäre vielleicht ein Fantom X8 mit der SRX-11 (Complete Piano) Erweiterung, die angeblich (habe sie noch nie gehört) auch sehr gut und realistisch klingt. Wobei aber im April oder Mai der Nachfolger des Fantom X erscheint.

MFG
 
Wenn es um die reine größe an Samples geht, kann natürlich jede Sample-Workstation an die Stagepianos anknüpfen. Man braucht nur die richtigen Samples und Zeit. Schwierig wird es bei speziellen Resonanzverhalten. Da weiß ich aber gar nicht welche Pianos schon sowas implemtiert haben - nicht mehr so meine Baustelle.....
Eine Workstation lässt sich natürlich auch als Synth einsetzen - zumindest subtraktiv. Sollen es freilaufende Osc. sein, muss man schon Oasys, Fusion oder das Yamaha AN Board nehmen.

Für mich stellt sich die Frage nicht mehr. Ich habe mit der Fusion eine Wollmilchsau und Spezialisten werden ab Ende diesen Jahres mit VSTs nachgerüstet, die ich ein einen 19 Zoll Rechner laufen lassen werde.
Wavetable und Filtersättigung ala Virus kann Zebra ganz gut - vielleicht auch bald der Kubik Nachfolger und dann habe ich ein Riesenauge auf den Omnisphere. Zum Glück gibts den erst, wenn ich mir auch den Rechner leisten kann. :)
 
Synthesizer ist eigentlich nur der Oberbegriff für Instrumente, die Klänge synthetisch, also elektronisch erzeugen.

Demnach wären Alleinunterhalter-Keyboards oder z.B. ein Theremin auch ein Synthesizer.
So würde ich das nicht definieren.

Ein Synthesizer erzeugt mit einem Oszillator (früher analog, heute fast ausnahmslos digital) elektronische Schwingungen/Wellen und diese werden dann mit Effekten, Filtern usw. bearbeitet und dann so verstärkt, dass ein Ton aus den Lautsprechern kommt.

Ersetze "Oszillator" mit "Oszillator(en)". Wobei das auch Filter und andere Module sein können, die dafür zweckentfremdet werden. Filter müssen auch nicht zwingend sein. Effekte kommen ganz zum Schluss und haben mit dem eigentlich Synthesizer nichts zu tun, wenn diese nicht in die Klangerzeugung eingebaut sind (z.B. Delay im Evolver).
Oder ein Rauschmodul, was streng-genommen eigentlich kein Oszillator ist.
Verstärkt werden muss da nix, VCAs und die digitalen Konsorten dienen nur der Steuerung der Lautstärke. Eigentlich heisst VCA "Voltage Controlled Attenuator" und nicht "Voltage Controlled Amplifier".
Verbinde mal bei nem analogen Modularsystem den Ausgang eines Oszillators direkt mit nem Mischpult und vergleich die Lautstärke mal mit dem was nach dem VCA rauskommt.
Dann weisst Du was gemeint ist. :)
 
Eine Workstation lässt sich natürlich auch als Synth einsetzen - zumindest subtraktiv. Sollen es freilaufende Osc. sein, muss man schon Oasys, Fusion oder das Yamaha AN Board nehmen.

Bei einer Workstation (die oben genannten mal ausgenommen) sind halt die Grundwellenformen eines Synthesizers auch gesampelt und werden damit eigentlich nicht wirklich erzeugt sondern auch "nur" abgespielt.

Zum Pianosound:
Das war nicht so gemeint, dass das größte Pianosample automatisch den besten Klang hat. ;) Trotzdem kommt für mich der S90 ES am nähesten an den Sound eines guten Stagepianos.
Wobei ich mir halt dann auch die Frage stelle, wie viel Piano braucht der Mensch??? Ich hab jetzt seit einer Woche den MO6 und finde das Piano gut. Ich habe aber zum Spaß auch wesentlich teuere Geräte gespielt (Nord Stage, Kawai MP8 II, Motif XS8) und mir ist auch klar dass die Pianosounds da noch ein ganzes Stück besser sind. Aber in der Band reicht mir das Piano vom MO locker aus und ein Klavierkonzert kann und will ich damit eigentlich nicht spielen :D. Mal abgesehen davon dass ich mir die teureren Workstations oder Stagepianos als Schüler momentan gar nicht leisten könnte...

MFG
 
Ganz genau. gesamplet kontra freilaufend. Wobei man evtl. noch über Samplestartmodulation etwas mehr Schwung rein bekommt. Aber wir sind uns ja einig :)

Zum Piano sehe ich ähnlich. Ich habe mir mein P 100 gesampelt und das nimmt jetzt ganze 8 MB in der Fusion in Anspruch ( Stereo ) und das ist in einer Band absolut Top. Der Bassbereich mulmt nicht - man kommt dem Basser nicht in die Quere - und man hat genug Draht um neben der Git. zu bestehen.
 
Ich würde sagen, es ist eine Workstation, wenn es ganz alleine funktionieren kann. Es ist eine Workstation, wenn das Gerät nicht nur multitimbral ist, und zwar idealerweise 16fach, sondern auch ein mehrspuriger Song-Sequencer vorhanden ist. Sampling ist übrigens nicht notwendig für eine Workstation, denn dann wären Korg M1, Roland XP-80 und eine optionslose Korg Trinity keine Workstations.

Sinnvoll zu erwähnen wäre auch, daß Workstations eine samplebasierte Klangerzeugung haben, die auch Naturklänge wiedergeben kann. Aber das haben sie ja sowieso. Jedenfalls ist mir noch kein virtuell-analoger Synthi untergekommen, der einen ausgewachsenen Song-Sequencer mit 16 Spuren und einigen zigtausend Events hat.


Martman
 
Es gibt aber eben auch Workstations, die nicht nur samplebasiert den Klang erzeugen, dazu dürfte wohl der Oasys, aber z.B. auch der Alesis Fusion gehören.
Und Sampling ist ein häufiges Element in Workstations, kann man also schon dazuzählen, auch wenns natürlich nicht in allen ist. Da man aber wohl keine Eigenschaft findet, die in wirklich allen Geräten vorhanden ist... ;)

Übrigens sind auch nicht zwingend alle nicht-samplebasierenden Oszillatoren automatisch freilaufend, sondern zunächst mal nur Echtzeitberechnet. Von freilaufenden Oszillatoren habe ich bisher nur ein einziges mal gehört, nämlich beim Alesis Ion (und dann wohl auch den Modellen mit der gleichen VA-Abteilung, also dem Micron und dem Fusion).
Oder ist das so extrem Standard, dass das nirgendwo mehr erwähnt wird? :confused:
 
Übrigens sind auch nicht zwingend alle nicht-samplebasierenden Oszillatoren automatisch freilaufend, sondern zunächst mal nur Echtzeitberechnet. Von freilaufenden Oszillatoren habe ich bisher nur ein einziges mal gehört, nämlich beim Alesis Ion (und dann wohl auch den Modellen mit der gleichen VA-Abteilung, also dem Micron und dem Fusion).
Oder ist das so extrem Standard, dass das nirgendwo mehr erwähnt wird? :confused:

Also die Fusion VA ist doch sehr unterschiedlich zum Ion. Im Normalfall müsste aber jeder VA der die Option hat "Osc. fixed", oder sogar ab einem bestimmenten Punkt mit der Welle zu starten, in dem Moment frei laufen, wenn man diesen Parameter nicht aktiviert bzw. einstellt.
Fusion kann das auf jeden Fall. Der Virus hat das auch. Ich kenne aber nicht alle VAs, deshalb muss ich das vorsichtig sein - aber die meisten sollten das können. Das ist ja gerade das Salz in der Suppe. Der D50 gehört z.B. nicht dazu. Hier wird einfach eine Welle abgespielt. Die PWM z.B bei dem Sägezahn erreicht der wieder ganz anders. Es wird nämlich eine Rechteck Welle genommen. Diese kann man nun invertiert dazu geben. Je nachdem welche Phasenlage diese invertierte Signal hat, bleibt mehr oder weniger Pulsbreite stehen. dann wird ein Sinus dazu addiert. Der macht dann aus dem Rechteck eine Sägezahn. Und schon hat man PWM. Aber wie gesagt, da läuft wirklich nichts frei und wenn man mal hinhört merkt man den Unterschied zu VAs.
Clavia, Access, AN1X, Alesis..... die sollten eigentlich alle frei sein :)
Also ich würde mehr auf Standard tippen der keine Erwähnung mehr benötigt. Der D50 nennt sich ja auch nicht VA - wäre also so ein kleiner Gegenbeweis :)

Der Begriff Workstation ist ja wirklich nicht mehr so einfach zu definieren. Sampling gehört für mich heutzutage eigentlich auch dazu, wie du sagst. Oasys, Fusion und ein Motif ES mit AN Board, oder anderen Boards, würde ich mal als WS der gehobenen Klasse bezeichnen.
 
oh gott, da hab ich eine diskussion losgetreten :D mir wirds zu kompliziert - vielleicht bleib ich doch bei einem digitalpiano :D
 
wenn du später mal vorhaben solltest in einer band zu spielen, dann würde ich dir eher eine workstation ans herz legen ... obwohl, wenn du dir jetzt ein geiles stagepiano holst, dann kannst du im prinzip später optimal mit einem leichten (relativ) handlichen (z.b. 61 tasten) synthesizer aufrüsten, um damit wichtige leadsounds oder flächen in der band zu spielen ... oftmals haben solche "einsteiger-synthies", die ne kleine abgespeckte mischung sind aus synthesizer und workstation (in meinen augen z.b. roland juno) auch brauchbare orgeln oder e-pianos (rhodes oder wurlitzer o.ä.), die du dann bei bedarf auch über dein stagepiano ansteuern könntest, sofern das stagepiano nicht sowieso diese sounds auch bereitstellt ... also wenn du jetzt im moment echt "nur" auf piano wert legst, dann brauchst in meinen augen auf KEINEN fall einen synthesizer. eher eine workstation oder eben halt ein stagepiano.
gruß
thomas
 
ok, ich glaub dann wirds doch ein stagepiano. schwanke zwischen einem Roland RD700GX und dem MP8II von Kawai.

rein preislich gesehen wäre ein Yamaha MO8 natürlich schon interessanter - anspielen und ein bisschen erklären lassen werd ich's mir auf jeden fall!! ;)
 
Na da habt ihr was erreicht ;)

Festzuhalten ist, daß "Workstation" ein schwammiger Begriff ist, der sich nicht einzelnen Synthesefeatures festmachen läßt, sondern mehr oder weniger nur an der Eigenschaft, autark arbeiten zu können. Im wesentlichen sagt er nix anderes als Synth mit Multimode, universeller Klangerzeugung und internem Sequencer.

Womit in letzter Konsequenz auch und gerade Tischhupen gemeint sein können (die vereinzelt sogar dies im Namenszusatz tragen).

Daß eine Workstation zwingend Sampling anbietet, ist Unsinn - genauso wie der User, der ernsthaft Multisamples mit einer solchen entwickelt, im großen und ganzen erst noch erfunden werden muß - Ausnahmen bestätigen die Regel.

Synthesizer ist ein genauso schwammiger Oberbegriff, denn er umfasst strenggenommen alles, was Klänge synthetisiert, egal womit. Auch in einem Digialpiano steckt z.B. eine ganz klassische subtraktive Klangformung auf Samplebasis, nur kommt man via Userinterface nicht ran. Das ganze nach freischwurbelnden, nicht freischwurbelnden, samplebasierten und wasserstoffbetriebenen Oszillatoren aufzudröseln hilft dem Aussenstehenden genausoviel weiter wie einem Analphabeten die Erklärung der verschiedenen Schriftschnitte der Helvetica...

Die einzige sinnvolle "Grobunterscheidung" ist imho erstmal: Presetsynthesizer vs Schraubergerät ;).
 
Daß eine Workstation zwingend Sampling anbietet, ist Unsinn - genauso wie der User, der ernsthaft Multisamples mit einer solchen entwickelt, im großen und ganzen erst noch erfunden werden muß - Ausnahmen bestätigen die Regel.

sehe ich ähnlich - bei Aktuelleren aber wie gesagt inzwischen fast Standard - gehört irgendwie dazu.

Multisamples macht man wohl weniger am Gerät.
Awave, Translator, Extreme Converter, CDXtract, Samplerobot.....
Also man kann inzwischen so ziemlich jede WS in irgendeinem Tool als Destination finden. Dann wird halt rübergeschoben und ist wirkllich sinnvoll um Lücken zu füllen.
 

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