Anfängerfrage Maple Leaf Rag

HanLo
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Hallo zusammen,


Ich habe eine Frage zu dem Stück "Maple Leaf Rag" (einfache Version aus dem Buch Alfred's Klavierschule für Erwachsene Band 2).


Man muss dazu sagen, dass ich bis jetzt autodidaktisch lerne und damit bis hierhin ganz gut gefahren bin.
Ich lerne die Stücke immer so, dass ich mir die Noten selbst erarbeite und das Stück erstmal versuche selbst zu spielen. Um dann das richtige "Gefühl" für Timing und Rhythmus zu bekommen schaue ich mir youtube Videos von der Version aus meinem Buch an (z.B. von Alan Chan http://m.youtube.com/watch?v=_ZD3MIq03PU )


Dummerweise gibt es diese Version vom Maple Leaf Rag wohl in der amerikanischen Version des Buches nicht und somit auch kein passendes youtube Video. Mit der Originalversion kann ich auch nichts anfangen, da viel zu komplex.

Ich habe mir den Anfang jetzt irgendwie mit den anderen Versionen bis zur markierten Stelle erarbeitet, aber ab da komme ich einfach nicht weiter. Ich kann die Noten lesen und auch runterdrücken, aber ich kann mich in die Melodie ab da absolut nicht mehr reinversetzen. Es klingt bei mir total zusammenhangslos und einfach schrecklich. Irgendwie passt es auch bei mir überhaupt nicht zu den anderen/komplexeren Versionen...


Ich hoffe ihr versteht mein Problem, ich kann es irgendwie nicht so richtig beschreiben.
Bin ich jetzt wohl an der Stelle wo ich allein nicht mehr weiter komme und Unterricht nehmen "muss", oder kann mir irgendwie geholfen werden? Tipps?


Danke und Grüsse,
Hanna

P.S. Sorry für die schlechte Bildqualität.
 
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Hallo HanLo,

die von Dir markierte Stelle ist nicht der zweite Teil des Maple Leaf Rags, sondern der dritte. In den Originalnoten wird er als Trio bezeichnet. Der zweite Teil fehlt bei Alfreds Schule komplett, auf den ersten Teil folgt sofort das Trio. In Scott Joplins Aufnahme (wenn es seine ist) fängt das Trio hier an:

http://youtu.be/pMAtL7n_-rc?t=1m35s

Das entspricht der von Dir markierten Stelle. Allerdings hat Alfred das nochmal rhythmisch vereinfacht.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich habe mir den Anfang jetzt irgendwie mit den anderen Versionen bis zur markierten Stelle erarbeitet, aber ab da komme ich einfach nicht weiter. Ich kann die Noten lesen und auch runterdrücken, aber ich kann mich in die Melodie ab da absolut nicht mehr reinversetzen. Es klingt bei mir total zusammenhangslos und einfach schrecklich. Irgendwie passt es auch bei mir überhaupt nicht zu den anderen/komplexeren Versionen...

Hallo Hanna,

im Anhang findest Du zum Vergleich mit McCoys Original-Aufnahme bzw. als direkte Vorlage eine MIDI-Datei von Alfreds vereinfachtem Maple-Leaf-Rag-Trio. Klavierspielen kann ich leider im Moment nicht, weil ich unterwegs bin, aber die naturgemäß leblose maschinelle Aufnahme zeigt immerhin die rhythmischen und harmonischen Zusammenhänge.

Außerdem, damit Du vielleicht die Verbindung zu den Originalnoten besser erkennst, beispielhaft eine schrittweise "Metamorphose" der ersten vier Trio-Takte vom Original bis zum einfachen Arrangement als Grafik.

Viele Grüße
Torsten
 

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Hallo nochmal. Vielen, vielen Dank euch beiden!! Ich bin optimistisch, dass ich mit dem midi file weiterkomme. Wird zwar sicherlich einige Zeit zum Üben in Anspruch nehmen, aber mal schauen, jetzt bin ich wieder motiviert. ;) Ich werde dann berichten, ob es geklappt hat.
Edit: Auch der Hinweis, dass es sich um das Trio handelt und die verdeutlichten Vereinfachungsschritte sind sehr hilfreich.
 
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Hallo erstmal,
Vielleicht kennst du ja den ein oder anderen Musiker, der dir dabei helfen könnte. Muss ja nicht gleich unterricht sein.

Musikalische Grüße
 
Hallo Leute,

Diese Stelle treibt auch mich zum Wahnsinn, die gesanmte Zeile will bei mir nicht klingen wie in der mid File. Egal was ich versuche. Ist das erste Lied was mir in in Alfreds erstem und zweitem Kurs solche Probleme macht. Schiebe es schon auf die Vereinfachung oder mein E-Piano....aber irgendwie muss es ja zu spielen sein. Hat vlt jemand noch Tipps und tricks? Danke!
 
Ein kleiner Tip:

Wer Schwierigkeiten mit den Haltebögen hat, sollte die Melodie erst einmal so spielen, als gäbe es diese Bögen nicht. Also jede Note spielen und rhythmisch orientiert man sich dazu an den Viertelnoten im Bass.

Wenn das klappt kann man dann die Bögen mit dazunehmen.

CW
 
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Hi, :)


Hmm schwierig zu erklären.
ich kann kann nur sagen, dass ich das Stück relativ langsam spiele.
Habe mir das Midi file Takt für Takt vorgenommen und solange rumprobiert, bis es sich für mich einigermaßen nach dem "Original" angehört hat. Zufrieden bin ich damit noch nicht, aber es wird.
Als ich die ersten zwei, drei Takte des "zweiten" Teils halbwegs beherrschte, stellte sich irgendwann so eine Art "Flow" ein was den Rhythmus angeht und dann passte auf einmal alles irgendwie zusammen. Aber glaub mir, das war ein hartes Stück Arbeit für mich.


Habe auch zwischendurch immer andere Lieder gespielt und geübt und genossen um nicht durchzudrehen.


Das sind natürlich leider keine wirklich hilfreichen Tipps.
Falls es dich beruhigt, danach wird es in dem Heft wieder leichter.
Habe Heft 2 bald durch und fand bis jetzt kein Stück so fordernd. Irgendwie passt es überhaupt nicht so richtig ins Heft.
Aber meinen Ehrgeiz hat es geweckt.
Vielleicht irgendwann das Original..... ;-)


Grüsse.
 
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Danke allen für die Antworten! Am Haltebogen liegst definitiv nicht. Alles klingt irgendwie flasch, kommt nicht zusammen. Weiss auch nicht was ich anders machen soll...vlt kann jemand für den sowas ein Kinderspiel ist ein Video machen wie man es spielt? Also von den Händen...ich weiss, irgendwie dreist für einen mit 2 Beiträgen im Forum aber "Im stuck", und zwar total. Einfach überstpringen möchte ich das Stück aber auch nicht, als Joplin Fan hab ich mich auf das Stück ohne ende gefreut. Danke allen die sich die Mühe machen und allen die mir schon helfen wollten!
 
Du solltest einfach mal detaillierter beschreiben, wo Dein Problem liegt, dann kann man auch helfen. Ein Video erstellen kann ich leider nicht.
Daß die Alfred-Version eine Vereinfachung ist und ein wesentlicher Teil des Joplin-Originals fehlt, ist Dir aber klar? Welches Midi-File hast Du?

Viele Grüße,
McCoy
 
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Das detialierte Beschreiben ist als Anfänger garnicht so einfach. Das es eine Vereinfachung ist, ist natürlich klar. Die Midi hab ich hier aus dem Thread weiter oben, wenn ich es richtig verstanden hab ist es die Alfred version. Dort hört es sich zwar vereinfacht an, aber richtig. Leider wirklich schwer zu erklären was mein Problem ist, zB die ganze rechte Hand vor und besonders nach dem Haltebogen klingt einfach nicht so wie es soll, es löst sich auch nicht so schön auf bzw es schliesst nicht ab wie es sollte. Die Noten kommen mir Teils zu hoch (am Ende), Teils unpassend vor. Hab die stelle jetzt schon so oft gehört das ich einen Dauerohrwurm habe, die Noten immer wieder überprüft. Besser wird nicht wirklich.
 
Hallo Keaton,

ich bin überzeugt davon, daß die Hauptprobleme in der rhythmischen Unabhängigkeit der beiden Hände liegen.
Die "Orignalversion" ist zwar durch größere Sprünge und allgemein größere erforderliche "Hand-Spannweite" (vollere Akkorde) technisch sehr viel anspruchsvoller zu spielen, aber rhythmisch ist die hier besprochene "einfache Version" keinen Deut einfacher - deshalb habt Ihr so lange daran zu knabbern.


...vlt kann jemand für den sowas ein Kinderspiel ist ein Video machen wie man es spielt? Also von den Händen...
Solche Videos gibt es schon zuhauf. Die Probleme sind meiner Einschätzung nach wie gesagt rein rhythmischer Natur, und da ist beim Original durch die Springerei viel deutlicher zu sehen, was die Hände machen. Zum Beispiel hier (die Stelle entspricht der ursprünglichen Problemstelle im Thread):

[video]www.youtube.com/watch?v=-yCL8bsb_Ws&t=99s[/video]


Übungsvorschlag

Die "Melodie" ist ja recht deutlich zu hören, also sollte klar sein, was die rechte Hand zu spielen hat.
Klappt das, wenn Du die linke Hand wegläßt?
Ich glaube, links und rechts alleine funktionieren ganz gut, aber du kriegs beide einfach nicht zusammen.

Das Besondere am Ragtime sind die vielen Synkopen, also rhythmischen Verschiebungen - z. B. das, was ich in den Beispielen unten "vorgezogene Viertel" genannt habe. So etwas kommt sicher in den anderen Stücken des Lehrbuches weniger vor und das scheint mir das Alleinstellungsmerkmal des Maple Leaf Rag zu sein - daher auch die Schwierigkeiten bei genau diesem Stück und keinem anderen.

Deshalb schlage ich Dir folgende Übung vor, um das rhythmische Zusammenspiel der beiden Hände zu trainieren: klopfe mit der linken Hand gleichmäßige Viertel durch und klopfe mit der rechten Hand gleichzeitig den Rhythmus der Melodie (Daaa- damm da- daaaa).
Ich habe diese Übung mal in Noten aufgeschrieben - willkürlich mit den Tönen c und c' in der linken bzw. rechten Hand.
Es fängt ganz einfach an und die Schwierigkeit steigert sich von Schritt zu Schritt.
Du kannst genausogut auf die Schenkel klopfen:

maple-rhythm.PNG
Das kannst Du wiederholen bis zum geht-nicht-mehr. Die Töne sind hierbei völlig egal, es kommt auf das rhythmische Wechselspiel zwischen linker und rechter Hand an. Das ist am Anfang verdammt schwer, aber irgendwann macht es "Klick" und Du hast verinnerlicht, wie die beiden Hände zusammenarbeiten müssen, Dein "motorisches Gedächtnis" hat verstanden, wie es gehen muß und Du wirst Dich fragen, wo eigentlich die Schwierigkeit war. ;)

Viele Grüße
Torsten
 
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Danke. Die Übung von dir macht mir um ehrlich zu sein keine allzu grossen Probleme. Es geht ja nur um den von Threadstarter markierten Teil des Stücks, den Anfang bis zu der markierten Stelle kann ich (wenns denn mal gut läuft) so spielen das es sich anhört wie sich MLR eben anhören soll (auch wenn vereinfacht), dort sind ja auch rythmische Unabhängigkeit der Hände gefragt. Nicht das es einfach ist oder so, aber ich weiss eben wo ich hin muss, wenn ich es mal genug geübt habe. Bei der markierten Stelle weiss ich einfach nicht wie ich spielen soll das es sich richtig anhört. Das es Videos zu hauf gibt ist klar, ich meine aber eben explizit ab der markieren Stelle aus Alfreds noten. Sowas hilft immer enorm. Zu schauen wie das original gespielt wird hilft hier nur bedingt. Aber nochmal riesen Dank, setzte mich nochmal ein stündchen vors Foltergrät und schaue ob nicht wenigstens ferne Besserung zu beobachten ist.

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Metronom habe ich leider keinen. Ansonsten versuche ich es immer sehr langsam zu Beginn, Hände einzeln. Bin garnicht gut genug um unbekanntes sofort mit "vollem" tempo und beiden Händen zu spielen. Wobei ich das Gefühl habe damit mache ich es schlimmer wenn ichs langsam spiele, mag aber nur ein Eindruck sein.
 
Noch ein Vorschlag:
Spiel das Ganze mal im ultralangsamen Übungstempo (Viertelnoten 60 bpm oder langsamer) mit Metronom und zähle die Achtel genau mit. (1 und 2 und 3 und 4 und). Es gibt immer ein Tempo, in dem man ein beliebig schweres Stück fehlerfrei spielen kann. Wenns nicht klappt: noch langsamer. Wenns klappt: Metronom um einen Strich schneller stellen usw.

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Metronom habe ich leider keinen.
Doch, z.B. hier:
http://www.metronomeonline.com/
 
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Danke, werds mal mit dem online Metronomen versuchen :)
 
ja, die Hand-Unabhängigkeit ist wichtig.
Mit hat es geholfen zunächst 100x nur die linke Hand zu spielen - ab dem 30x mal grooved es dann hoffentlich.
aber wie auch oben schon geschrieben - irgendwann wird es "klick" machen (nicht das Metronom, sondern im Kopf) und dann passen beide Hände zusammen.
 
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Hallo nochmal.

Ich denke da sind viele wertvolle Tipps dabei.
Ich habe mal meinen Übungsfortschritt aufgezeichnet.
Für konstruktive Kritik bin ich natürlich empfänglich.
Das soll natürlich keine Anleitung sein, da ich selbst noch blutiger Anfänger bin und das Stück weit weg von fertig ist, gerade auch das Ende ist vermurkst (hab es jetzt auch bis gestern länger nicht mehr gespielt).
Also bitte nicht so nachspielen. :)
Kann auch leider kein Video machen, aber vielleicht nützt es ja trotzdem irgendwas.

beide Hände zusammen:
http://picosong.com/k2LD

nur rechte Hand:
http://picosong.com/k2LE

Grüße.
 
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Die beidhändige Version wirkt an einigen Stellen etwas gehetzt. Laß Dir Zeit und spiele präziser.

Zur rhythmischen Präzisierung würde ich Dir auch mal das Metronom im ultralangsamen Übetempo empfehlen. Spiel das ganze Stück mal in dem Tempo, in dem Du die für Dich schwierigste Stelle noch sicher spielen kannst. Und zwar konsquent mit Zählen und exakt im Rhythmus. Danach dann Schritt für Schritt das Metronom schneller stellen.

Ich gebe zu, man baucht ein bißchen Geduld für diese Übung ...

Viele Grüße,
McCoy
 
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Danke nochmal an alle, das superslow mit dem metronomen hat wirklich geholfen. Wie schwer ist das Stück eigentlich so für Leute die schon länger spielen objektiv gesehen? Anders gefragt: nach 2 Jahren autodidaktischen lernen ist es schon recht peinlich sich damit so lange rumzuschlagen, oder?
 
Das Metronom habe ich auch ziemlich bisher vernachlässigt.
Habe heute ein wenig mit Metronom und langsam geübt und es hilft. :)
 

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