Anfänger-Frage: DIY Fuzz Face Modifikation

ProgPhil
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Hallo,

Ich hoffe die Frage ist in diesem Teil des Forums richtig aufgehoben.

Ich möchte beginnen meine eigenen Effekt Pedale zu bauen und zu modifizieren und habe schon intensiv recherchiert. Von einer Modifikation meiner gekauften Pedale sehe ich ab, hier scheint alles basiert auf Oberflächenbefestigungskomponenten zu sein. Ich sehe das als super Möglichkeit etwas neues zu lernen, meiner Tüftelliebe nachzukommen, und endlich Zugriff auf Pedale und Sounds zu haben, die mich sonst definitiv ein Vermögen kosten würden (#Tonebender mk1, #Klon, #Fuzz Factory).
Auf lange Sicht möchte ich auch in die Welt der Gitarren Elektronik schnuppern, Treble Bleeds, 50er Schaltung, und eventuell gebrauchte Gitarren zum modifizieren kaufen.

Ich möchte sehr gerne mit einem Germanium Fuzz Face Clone mit zwei Bias Reglern für Q1 und Q2 starten. Hierfür denke ich an folgendes Kit als Basis:

https://www.musikding.de/Das-Face-Germanium-Fuzz-Bausatz

Mit den von JHS in diesem Video vorgenommenen bias Poti mods (am Anfang erklärt).



Ich Frage mich ob die Tatsache dass im mit NPN Transistoren verwendet werden und im Video PNP (oder anders herum...) Einen Unterschied macht, was die Umsetzung der Modifizierungen anbelangt.
Die Resistoren sind ähnlich. Ich habe selbst noch keine Erfahrungen im Pedal Bau und Stelle mit das so vor dass ich mit Litzen zwischen den beiden Löchern für den Resistor ein Poti als Variablen Widerstand einbaue.
Bei Q2 wird im Video ein Resistor beibehalten, was im Kit einen zusätzlichen Resistor in Reihe erfordern würde (?). Könnte ich mich hier einfach an den Werten im Video orientieren oder müsste ich zur Anpassung die anderen in Betracht ziehen?

Ich würde mich extrem für jeglichen Input, Feedback und Tipps zum Projekt und... zu Literatur freuen. :)

Kennt jemand zufällig das Buch zu Pedal Modifikationen von Sampler? Das sieht bisher am aktuellsten aus. Ich vermute hier mehr lernen zu können.

Viele Grüße, ich hoffe euch geht es allen gut.
Der ProgPhil
 
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Moin Phil,

und willkommen unter den Bastlern. Mein Tipp: Als erstes den Bausatz, so wie er ist aufbauen. Wenn der läuft kann man über Modifikationen nachdenken. Die Teile dafür kann man ja schon gleich mitordern. Aber wenn man sich nicht sicher ist, was man da macht, sollte man Schritt für Schritt vorgehen. Das hat den Vorteil, dass - und das ist extrem wichtig - wenn das frisch zusammengebratene Gerät nicht läuft, man in etwa weiß, wo man nach dem Fehler suchen muss.

Übrigens heißt es auf Deutsch Widerstand und nicht Resistor.

Und: Basteln ist super, man sollte es aber nicht tun, um Geld zu sparen. Der Plan geht nicht auf.
 
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Hallo Thorsten,

Vielen Dank für deine Antwort und den Tipp es Schritt für Schritt an zu gehen, das ist mir Sicherheit besser als gleich mehr zu wollen.
Du hast natürlich auch Recht mit dem Kosten, das Equipment dazu muss her, die Kits sind auch nicht umsonst usw. Aber unterm Strich bekommt man was was vielleicht nicht jeder hat und es macht mir Sicherheit Spaß. :)

Mich interessiert das schon eine ganze Weile und nachdem ich erkennen musste das bspw. Die Software Bias Pedal nicht alle Möglichkeiten bietet die ich gerne hätte und wir durch einen Umzug weit weg vom nächsten Gitarren Techniker sind... Wären da Kenntnisse sicherlich hilfreich.

Viele Grüße
 
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Moin...

Die Bausätze von Musikding sind super.
Würde auch erstmal den Satz zusammenbauen, bevor man Mods plant. Eventuell sind diese garnicht nötig. Lötkolben, ein einfaches Multimeter und Geduld sollte vorhanden sein.

Basteln ist super, man sollte es aber nicht tun, um Geld zu sparen. Der Plan geht nicht auf.

Also ich habe für das Muzzle (Fortin Zuul Clone), FuzzFactory plus noch ein paar zusammen vielleicht soviel bezahlt, was so manches Original allein kostet. Ich habe dadurch Geld gespart... Die Zeit für sein Hobby in Stundenlohn zu rechnen ergibt für mich keinen Sinn.

Viel Spaß beim Basteln.
 
Also ich habe für das Muzzle (Fortin Zuul Clone), FuzzFactory plus noch ein paar zusammen vielleicht soviel bezahlt, was so manches Original allein kostet. Ich habe dadurch Geld gespart... Die Zeit für sein Hobby in Stundenlohn zu rechnen ergibt für mich keinen Sinn.

Mit Stundenlohn habe ich auch garnicht gerechnet. Aber es kommt halt das Eine zum Anderen: Das ganze Werkzeug kommt dazu, ein Haufen ICs und Transistoren, die man irgendwo mal als alternative reinbraten wollte, die Platine, für die man immer noch nicht alle Einzelteile zusammen hat, den Effekt, den man sich nie kommerziell gekauft hätte, aber löten kann man ihn ja... Alles in allem kommt da doch was zusammen, aber ich finde es trozdem ganz gut, dass, wenn ich eine einfache Kiste spontan basteln wollte, ich dafür alles im Keller habe, was ich brauche. Und darum geht es ja auch eigentlich garnicht: Es geht um

a) Spaß an der Sache
b) man kann nur dazulernen
c) man kann hier und da kleine Besonderheiten und Modifikationen einbauen, die Andere nicht haben
d) man kann Stolz sein, wenn auf dem Paddelbrett hinterher der ein oder andere individuelle Treter röhrt

Ich kann es also jedem mit ruhiger Hand und Interesse nur empfehlen.
 
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Vielen Dank für eure Posts!
Und danke für den Muzzle Tipp, ein Gate hatte ich auch gesucht, allerdings eines mit Loop. Keine Ahnung ob man das modifizieren kann.

Edit: das Zuul hat einen Loop! :) ich liebe dieses Forum
 
Zuletzt bearbeitet:
On Topic: nimm lieber das Silicone Face, erspar dir den Ärger mit positiv geerdeten Pedalen. Musikding Bausätze sind super, hab noch kein einziges schlechtes zusammengebaut. Wenn du Fuzz Face Sound mit mehr Optionen willst, kauf dir vielleicht doch das "Factory" Kit. ;)

Solche Bausätze sind super zum schnell zusammenbauen, zum Modden mit extra Potis usw vielleicht eher weniger. Meistens hast du die Potis auf der Platine verlötet, womit du ohne größeren Aufwand nicht so viel am Layout der Regler ändern kannst (natürlich geht's, aber einem blutigen Anfänger will ichs nicht empfehlen).


Off Topic: Hat sonst wer das Gefühl, wir könnten eine. DIY Effekte Userthread langsam gut gebrauchen?
 
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Gibt es doch schon, Eure selbstgebauten Effektgeräte.
Und: Basteln ist super, man sollte es aber nicht tun, um Geld zu sparen. Der Plan geht nicht auf.
Also ich hab das Basteln schon angefangen um mir nicht die stellenweise unverschämt teuren Originale kaufen zu müssen. Da ich es aber eben, wie die Musik auch, als Hobby ansehe, rechne ich natürlich die vielen Stunden nicht mit ein. Klar ist es natürlich nicht für lau, aber wenn man mal sieht, was die Bauteile in so einem Gerät so kosten und mit wie wenig Teilen so ein Ding aufgebaut ist, kommt man schon ins grübeln, was manch eine " Firma " so dafür haben möchte.
Der große Vorteil von den Kits ist aber eben auch, man kann Transistoren, IC´s, Dioden oder was weis ich nach Belieben ausprobieren. Einziger Nachteil ist, dass man irgendwann soviele Kisten stehen hat, die man eigentlich gar nicht braucht, da die ganze Sache süchtig machen kann. Bei mir stehen aktuell ca. 10 Verzerrer rum und so ca. 5 sind mehr oder weniger auseinandergenommen in der Teilekiste und schlummern dahin. Fünf sind ständig auf dem Board. Also komme ich insgesammt so auf ca. 20- 25 Pedale, braucht eigentlich keine Sau:D.
 
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Ganz blöde Anfänger Frage... Was ist ein positiv geerdetes Pedal und wie kann es mir auf der Seite auffallen, dass es positiv geerdet ist. Geht es um die Stromzufuhr? KannMann das irgendwie umdrehen?

Tatsächlich habe ich schon ein Germanium Fuzz Face, allerdings eine Mini Version, da kriege ich mMn nicht Mal ein Poti unter. Daher ist ein Silikon Face eine echt gute Idee! Das rote Gesicht wird allerdings mit einem ganz normalen Netzteil versorgt.

Ein Fuzz Factory "steht auch auf der Liste". Das basiert auf einem Fuzz Face ?! :-O
 
Was ist ein positiv geerdetes Pedal

Es gibt in elektronischen Schaltungen ein Referenzpotentia, eine Spannung, auf die sich alle als Ausgangspunkt einigen, die Masse. Die wird einfach festgesetzt, als das, was bei Dir im Haus rumschwirrt, als 0V, auch Ground "GND" genannt. Die meisten Pedale arbeiten mit positiven Spannungen, also +9V. Schaltungen mit ollen Germaniumtransistoren laufen aber meistens so, das die Masse das größere energetische Potential hat, also mit -9V. Wenn man beide Varianten zusammen benutzt braucht man Netzteile mit entkoppelten ausgängen und insgesamt wird alles ein wenig unüersichtlicher, man kann schneller Dinge verwechseln und was falsch anklemmen. Daher ist Silikon am Anfang die einfachere Wahl.

Und ja, eine Fuzzfaktory ist ein modifiziertes Fuzz Face. Ich habe mal einen Smart mit einem Hayabusa-Motor gesehen. Das war so ähnlich.
 
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Zudem was DerThorsten erklärt hat, steht es in der Beschreibung des Musikding Face Germanium Kit, dass es positive Masseführung besitzt und daher ein eigenes Netzteil braucht. Wird netterweise auf der Seite erwähnt. ;)

Ja das Fuzz Factory ist im Grunde ein Fuzz Face mit mehr Reglern dort, wo im Original nur fixe Werte verbaut sind oder interne Trimmer und eine zusätzliche Transistorstufe, wahrscheinlich um den Output zu erhöhen.
 
Danke für euer aller Input und Tipps! Die Idee eines Fuzz Face mit Tuning ist nicht von Tisch, aber da ich gerade erst Einsteiger bin habe ich die ersten Kits bestellt, die ich nach Anleitung bauen werde (einen Puffer, eine Zonk Machine und ein Russian Big Muff Clone) Mal gucken wie es wird.
Habe dann noch zwei Projekte für die es kein passendes mit gibt. Aber die sind deutlich einfacher als die Kits. Und natürlich neue Kabel. nehme ich danach in Angriff.

Btw. Schade dass das oben genannte Gate gerade nicht verfügbar ist... Ich hoffe es kommt wieder.
 
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@ProgPhil
wenn du anfängst mit Löten und Teile bestellst, besorg dir ggf. auch mal etwas Lochraster Platine und einzelne Bauteile
- für einen LPB1 Booster, oder so und bau den so auf - dann lernst du wie das mit den Schaltplänen ist und wie man sie ließt.
Dann hast du auch die Möglichkeit das ein oder andere Projekt ganz ohne "Malen nach Zahlen" zu bewerkstelligen.

das bietet teilweise nochmal flexible Möglichkeiten hier und da Mods unter zu bringen
oder Schaltungen zu probieren, ohne direkt einen Bausatz zu ordern (ist so viel günstiger)
 
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Auf meiner To-Do Liste steht auch ein Spark Booster Clone.
Lochraster ist jetzt in die Liste aufgenommen :)es gibt oft diese lochraster Pläne... Die habe ich tatsächlich bisher nicht verstanden. Es ist wirklich ein weites Feld.
 
..... gibt da verschiedene arten lochraster platinen

die einen haben durchgehende bahnen und die anderen nur einzelne lötpunkte , ich selber nehm am liebsten die mit den einzelnen lötpunkten , weil man da wirklich jede verbindung auch " machen " muß ( sollte man dann zeitgleich auf dem schaltbild abzeichnen ) ...... die mit den bahnen haben schnell mal den " unvorteil " , das man verbindungen hat , die man gar nicht haben will *ggg
 
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Zudem was DerThorsten erklärt hat, steht es in der Beschreibung des Musikding Face Germanium Kit, dass es positive Masseführung besitzt und daher ein eigenes Netzteil braucht. Wird netterweise auf der Seite erwähnt. ;)
(Viel von dem was hier steht, ist schon im Thema gesagt worden. Hier noch mal verständlich zusammengefasst)

Zunächst mal: was Masse ist, ist im Prinzip reine Vereinbarungssache. Bei Pedalen ist es die Seite der Batterie, die (unter anderem) mit dem langen Basisteil (Sleeve) der Input- und Output-Klinkenstecker verbunden wird. Bei fast allen Pedalen ist das der Minuspol der Batterie, beim Germanium-Fuzz halt der Pluspol. Solang man das im Hinterkopf behält, sollte das kein Problem sein. @ProgPhil hat dazu noch den Vorteil, dass er noch keine Gewohnheit "Minus ist Masse" ausgebildet hat.

"Minus-Masse" und "Plus-Masse" Pedale kann man übrigens ohne Probleme auf dem gleichen Pedalboard betreiben, da ja nur Masse und Signal verbunden werden, während jedes Pedal seine eigene Batterie hat.

Nutzt man ein Netzteil, wird es komplizierter. Wenn man nur ein Steckernetzteil und eine Daisychain verwendet, würden bei gleichzeitiger Nutzung von "+Masse" und "-Masse" Pedalen auf dem Umweg über die Klinkenkabel der Pluspol und der Minuspol des Netzteil miteinander verbunden. :eek: Das ist ein Kurzschluss und im schlimmsten Fall machst krach und es fängt an zu stinken ... :evil:
Heutzutage nutzt aber eh fast jeder Stromversorgungen mit eigenen Ausgängen für jedes Pedal. Sobald die voneinander "isoliert" sind (der Marketing-Ausdruck für galvanisch getrennt?), ist man auf der sicheren Seite. Hier ist wie bei separaten Batterien + und - für jedes Pedal getrennt verfügbar. Ist man sich nicht sicher, kann man für das Ge-Fuzz ja eine Batterie verwenden. Der Stromverbrauch dürfte so gering sein, dass die Batterie fast ewig hält (wenn man nicht das Input-Kabel drinlässt).

Komplett davon getrennt betrachtet man den Stromversorgungsstecker. Zumindest wenn kein Teil davon elektrisch mit dem Gehäuse verbunden ist, das Massepotential haben sollte. Bei Pedalen ist generell (aber nicht immer!!) der innere Pin Minus. Der Rest der Welt machts übrigens fast immer andersrum! :weird::D



Noch eine Ergänzung zum Thema Geld sparen: Wenn man die eigenen Stunden rechnet, kommt man natürlich immer teurer. Ist aber ein Hobby und eigentlich sollte man die Zeit nicht negativ sondern positiv rechnen!
Betrachtet man nur die Bauteilkosten, ist man gegenüber Boutique-Pedalen immer stark im Vorteil. Heutzutage gibts aber für fast alle gängigen Sachen auch Fernost-Kopien. Und die sind so billig ... und zudem meist garnicht mal schlecht.
Also: Wer in erster Linie Geld sparen will (und mit Fernost "inspired by" Sachen keine Problem hat), sollte Klone kaufen. Wer Spass haben und Knowhow sammeln will, kann zB. Pedal DIY zu seinem Hobby machen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
wenn du anfängst mit Löten und Teile bestellst, besorg dir ggf. auch mal etwas Lochraster Platine und einzelne Bauteile
Wenn die ersten Projekte abgeschlossen sind, kannst du dir auch ein Breadboard und Kabel besorgen - kost' nicht die Welt. Damit kann man dann wirklich zu experimentieren anfangen.
 
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