Android-App um Musiktheorie zu üben

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Hallo an alle!

Ich hoffe ich bin mit meinem Anliegen im richtigen Unterforum gelandet...

Mein Problem ist folgendes: Ich spiele seit vielen Jahren Gitarre, kenne mich allerdings viel zu wenig in der Musiktheorie aus. Da ich seit längerem mit der Sprach-App "Duolingo" Spanisch lerne und das Angebot an Sprach-Apps generell recht groß ist, kam mir der Gedanke, dass es so etwas ähnliches doch eigentlich auf für musiktheoretische Kenntnisse geben müsste. Ich habe nicht die Zeit mich extra zu Hause zum Lernen hinzusetzen und anhand normaler Unterlagen vergeht mir auch oft die Motivation. Im Zug auf der Rückfahrt von der Arbeit wäre es allerdings großartig, wenn man ein paar Übungen machen und die Zeit so sinnvoll nutzen könnte.

Also, habt ihr Tipps und Ideen für Apps um die eigenen Kenntnisse im Bereich der Musiktheorie (spielerisch) aufzubessern? Wenn es etwas gäbe, dass direkt auf die Gitarre zugeschnitten wäre, wäre es noch besser!

Vielen Dank im Voraus!
 
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Moin... ;)

Suche doch mal unter dem Begriff "Smart Chord", dort gibt es einige Tools wie Skalen oder den Quintenzirkel, das könnte schon so in die Richtung gehen was Du suchst!? Ansonsten könnte ich in Papierform das Buch "Das große Buch der Musiktheorie" von Herb Kraus empfehlen, das ist aus meiner Sicht sehr verständlich geschrieben und als Basis für diese Tools ganz praktisch.

LG Kay
 
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Hallo Kay,
Edit: Cowboy,

auch, wenn Du speziell nach einer App suchst: Für Dich als Gitarristen scheint mir das Buch Saitenwege von Felix Schell eine gute Empfehlung zu sein, denn er geht speziell auf die Bedürfnisse von Gitarristen ein. Insbesondere die sonst in Harmonielehren praktizierte Klavier-Sichtweise (angefangen bei der Piano-Tastatur bis hin zu Piano-Beispielen) wird hier durch eine Gitarrenperspektive ersetzt, d. h. das vertraute Gitarrengriffbrett bildet den Ausgangspunkt und auch die Beispiele sind für Gitarre konzipiert.

Es scheint mir ein Problem der heutigen Zeit zu sein, daß dank Internet (das natürlich neue Perspektiven eröfffnet und früher ungeahnte Möglichkeiten bietet) es immer schwieriger wird, sich in einer ruhigen Stunde zurückzuziehen und sich vollständig einem Thema zu widmen.
Ein Buch zwingt einen geradezu, sich mit Hintergründen auseinanderzusetzen und sich ein tieferes Verständnis mit größeren Umfeld anzueignen, während wir heute meist gehetzt, dauerberieselt und mit Informationen totgeschmissen einfach nur schnell eine gezielte Lösung für unser momentanes Problem suchen - da gibt es kein rechts und links mehr, eher hoffnungslose Verzettelung beim Springen von Link zu Link.

Auch bei einem Buch, das Arbeitsanleitungen, Anregungen und breites Wissen liefern kann, darf man natürlich nicht vergessen: Musik ist Musik, und auch Theorie ist ohne praktische Anwendung nichts. Was man nicht selbst gespielt/nachvollzogen hat, hat man nicht richtig verinnerlicht.

Ich sehe in Apps eher die Chance, Gelerntes zu üben, zu vertiefen -> zu trainieren. Beispielsweise Gehörbildung.
Man kann die Zeit in der Bahn sehr gut für Geläufigkeits-Übungen gebrauchen (z. B. Intervalle gezielt singen/summen/sich vorstellen, rhythmische Figuren verinnerlichen usw.), da braucht man nicht einmal technische Unterstützung.

Ich würde Dir also ein Buch wie das oben genannte empfehlen und für die Zeit in der Bahn ein paar praktische Trainings-Apps. Welche da zu empfehlen sind, kann ich Dir aber leider nicht sagen, ich telefoniere noch "ohne Smart". ;)

Viele Grüße
Torsten
 
Grund: Falsche Anrede
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Ich suche ja gar nicht! ;)

Ich persönlich empfinde den Einstieg über die 'eindimensionale' Klaviatur anschaulicher als über das eher 6-dimensionale Griffbrett. Wobei Dein Buchtipp da bestimmt auch ganz sinnvoll zu sein scheint, ohne es jetzt zu kennen. :great:

Ansonsten stimme ich Deinen Ausführungen auch voll und ganz zu, die Theorie in Ruhe mit einem Buch zu verinnerlichen und diese Apps wirklich nur als Ergänzung für praktische Übungen zu nutzen. Deshalb ja auch mein Zusatz:

als Basis für diese Tools ganz praktisch.

LG Kay
 
Claus
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: obsolet
Ich persönlich empfinde den Einstieg über die 'eindimensionale' Klaviatur anschaulicher als über das eher 6-dimensionale Griffbrett.
Anschaulich, aber für Gitarristen ohne Zweitinstrument Keyboard nur beschränkt sinnvoll.
Selbst megamusikalische Ohren wie George Benson visualiliseren nach eigenen Worten auf dem Griffbrett, er sieht die "shapes".

Ein Keyboard hilft beim Begreifen des theoretischen Wissens, die Zeit und der geistige Aufwand wären aber auf der Gitarre noch besser genutzt, weil man z.B. fortgeschrittene Themen wie vierstimmige Akkordumkehrungen oder Drop-Voicings in der Anwendung verstehen lernt und zugleich haptisch, fingermechanisch, visuell und auditiv übt. Die gleiche Problemlösung auf dem Klavier wäre für die Praxis auf der Gitarre aber nur noch die theoretische Hälfte wert.
Außerdem, für mich klingen Akkorde auf dem Klavier bisweilen anders als auf der Gitarre, das merke ich an Problemen beim Heraushören.

Spielt jemand (zusätzlich) passabel Klavier, dann ist es natürlich das Werkzeug der Wahl für Aufgaben aus der Musiktheorie.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Mischform wäre vielleicht ein Video-Kurs. Die Kurse von Truefire.com beispielsweise sind ziemlich gut, man kann dort entweder ein Abo abschließen oder Kurse einzeln kaufen. Besonders was Theorie speziell für die Gitarre angeht fang ich Fingerboard Breaktrough zimelich erhellend: https://truefire.com/jazz-guitar-lessons/fingerboard-breakthrough/c210
Eine Mobile-App gibts leider nur für Apple-Geräte, aber wenn man einen Kurs kauft kann man die Videos und die PDFs gut auch so auf dem Handy nutzen.

Eine andere Idee wären Theorie-Arbeitshefte, die fand ich weitaus lockerer als reine Theoriebücher alleine. Die Kombination aus Lehrbuch und Arbeitsheften macht den Einstieg durch die vielen Übungen um einiges einfacher. Die Arbeitshefte vom Trinity College London - Theory of Music fand ich sehr motivierend: http://www.trinitycollege.com/site/?id=1256
Die Hefte kannst du gut mitnehmen und sie sind mit unter 10€ pro Heft auch ziemlich preiswert.
 
Da trifft es sich doch gut, dass das dicke Buch von Felix Schell de facto ein "Arbeitsheft" ist.
Eine andere Idee wären Theorie-Arbeitshefte, die fand ich weitaus lockerer als reine Theoriebücher alleine...
Selbstverständlich - da trifft es sich doch gut, dass das Buch von Felix Schell seinen Stoff de facto als Arbeitsheft vermittelt, wie ein Blick ins oben verlinkte PDF zeigt. :)

Nachtrag vom August 2023: Alle Aussagen von mir bezüglich dieser Veröffentlichung betreffen die Auflage von 2010, die nachfolgende von 2017 wurde inhaltlich deutlich bearbeitet und in verschiedene Bücher aufgespalten.

Die Hefte vom Trinity College finde ich thematisch nicht allzu weitgehend, soweit ich es online nachlesen konnte vermitteln sie nur Grundkentnisse.

Wenn man gesprochenes Englisch versteht, kommen neben dem Angebot von Truefire auch die DVDs der Lick Library in Frage. im Bei Truefire kommt die Musiktheorie immer nur häppchenweise in diversen (herunterladbaren) DVDs vor, bei Lick Library dort gibt es ausdrückliche und damit thematisch geordnete Theoriekurs-Angebote.

Aber der Gegenwert fürs Geld sieht bei so etwas gegenüber ein oder zwei guten Büchern immer deutlich schlechter aus, das Medium ist m.E. in diesem Fall auch didaktisch deutlich unterlegen.
Ich kenne wenige Ausgaben der Lick Library und habe auch Kurse von Truefire gekauft (Shirley Bailey, Fareed Haque). Echte Aufgaben werden dort nie gestellt.

Es dürfte auch klar sein, dass Nachschlagen gerade bei einem gutem Stichwortverzeichnis im Buch ungleich schneller geht als das Wiederfinden einer Erklärung oder eines Beispiels auf einer DVD.

Schöne Fieiertage, Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele Wege führen nach Rom. Saitenwege habe ich sogar selbst hier im Regal stehen, aber mir haben die anderen Medien mehr gebracht. Theorie ist halt ein trockenes Thema, gerade wenn man nur ein Buch hat. Ja, das Buch Saitenwege enthält am Ende der Kapitel jeweils Aufgaben, aber das Arbeiten in den Theorie of Music Arbeitsbüchern empfand ich doch als etwas komplett anderes, man schreibt halt direkt in die Bücher und hat auch viel mehr praktische Aufgaben als in normalen Theoriebüchern. Und im Sinne dieses Threads wären die dann für mich auch leichter mitzunehmen und unterwegs zu bearbeiten. Ich hatte oben ja nur den ersten Band verlinkt, natürlich sind das nur die Grundlagen, insgesamt gibt es, so weit ich weiß, acht Bände. Mit dem kompletten Inhalt ist man schon wirklich gut ausgebildet. Diese Theoriearbeitshefte gibt es wohl auch von anderen Anbietern, Rockschool.uk beispielsweise, aber mit gleichem Inhalt. Bei Truefire gibts fürs Geld oft auch nicht weniger als bei Büchern. Ich weiß nicht mehr genau was mich Fingerboard Breadthrough gekostet hat, ich meine so um die 15€ bis 20€, dafür gibts dann knapp 280 Minuten Video und auch ein 130 Seiten PDF zum Nachlesen und arbeiten (hab ich mir dann auch ausgedruckt um darin besser arbeiten zu können).

Licklibrary fand ich im Gegensatz zu Truefire eigentlich immer eher lieblos, bei Licklibrary gibts normalerweise nur Videos, in denen hat jemand etwas erzählt und eine Kamera auf ihn gehalten wird, ab und zu dann auch mal ein dünnes Heftchen mit teilweise schlechten Tabds (bei einer LL Metal DVD waren es Tabs komplett ohne Notendauerangabe oder Taktbegrenzugen, ziemlich sinnlos). Truefire gibt sich ja mit zu den Videos zugehörigen PDFs und meist sogar Guitar Pro Dateien viel mehr Mühe.

Ich möchte da gar keine Rangfolge aufstellen, welches Medium oder Produkt nun besser ist als das andere, aber wer wie ich es nie geschafft hat mit reinen Büchern am Ball zu bleiben der sollte sich zumindest die anderen Angebote mal anschauen.
 
Theorie ist halt ein trockenes Thema, gerade wenn man nur ein Buch hat.
Zur "Trockenheit" des Stoffes hat Turko neulich etwas sehr Zutreffendes geschrieben:
https://www.musiker-board.de/threads/anfang-in-die-musiktheorie.628829/#post-7730933

Sich mit Musiktheorie per "Lehrbuch" oder "Kurs" in Reinform zu beschäftigen macht auch meines Erachtens nach erst dann Sinn, wenn soviel musikalische Erfahrung vorhanden ist, dass der in der Theorie behandelte jeweilige Sachverhalt ein "Aha"-Erlebnis auslösen kann. Ansonsten wrd es so oder so eine müselige Unternehmung.

Aus soliden Grundlagen wird die Beschäftigung mit Musiktheorie dagegen sehr motivierend - weil man in die Lage versetzt wird, das theoretische System dessen zu verstehen, was man aus der Praxis schon (zum guten Teil kennt).

Auf allen Instrumenten anwendbar werden die wesentlichen musiktheoretischen Sachverhalte im folgenden Buchtip immer im Zusammenhang mit Improvisationsübungen erklärt.
Wo die Töne auf dem Griffbrett überall liegen können, muss man sich dann halt selbst zusammensuchen.
Die ersten 16 Seiten mit Inhaltsverzeichnis: Fritsch, Kellert, Lonardoni - Improvisieren

Gruß Claus
 
Erstmal vielen Dank für eure Antworten - mich hat das Weihnachtsfest ein wenig vom PC weggehalten, weshalb ich nicht früher reagiert habe.

Ich spiele mittlerweile seit 10 Jahren Gitarre, kenne mich mit den theoretischen Grundgerüsten hinter Tonleitern etc. jedoch nur wenig aus und habe manchmal das Gefühl, dass mich das z.B. im Songwriting etwas limitiert.

Bücher kommen spontan für mich nicht in Frage. Mein Leben ist momentan so verplant, dass die einzig freien Momente wirklich die in Bus & Bahn sind. Daher hätte ich weder Zeit und Muße mich zu Hause hinzusetzen und ein Buch durchzuarbeiten, noch möchte ich es immer dabei haben. Was allerdings immer dabei ist, ist mein Smartphone. Daher auch die Hoffnung, dass es hierfür mittlerweile vielleicht ein passendes Angebot gibt. Wie gesagt, ich lerne mittlerweile Spanisch per App und bei Sprachen ist das Angebot mittlerweile recht reichhaltig. Der Vorteil ist eben, dass der Stoff nicht trocken sondern spielerisch mit speziellen Aufgaben vermittelt werden kann.

Ich habe noch einmal geguckt und zumindest speziell für Gitarre scheint es jetzt ein relativ kleines Angebot zu geben.

Eure Vorschläge werde ich aber auf jeden Fall in Erinnerung behalten, vielleicht habe ich ja irgendwann etwas mehr Zeit zur Verfügung und kann es so in Angriff nehmen.
 

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