Das heisst ich kann mich auch nicht ans Piano setzen und spielen und probieren, sondern ich habe lediglich diese Folge die ich dann auch noch 5 stimmig auschreiben muss.
Ich habe deine Akkordfolge auch mal schriftlich gesetzt. Die Schwierigkeit ist die fehlende akustische Kontrolle. (Mir hilft es schon, wenn ich die Klaviertasten nur sehe.)
Beim Schreiben bin ich systematisch vorgegangen.
1. Baßtöne
2. Guide-Töne 3 und 7
3. darüber noch Akkord oder Optionstöne
Es gibt zwei dreistimmige Grund-Voicings: 1/3/7 und 1/7/3
Die Zahlen stehen für das Intervall vom Grundton ohne Rücksicht auf groß oder klein. Sie sollen hier nur die Akkordstruktur beschreiben, nicht die genauen Intervalle.
Die einzige Abweichung im Beispiel ist die Umkehrung Eb/G = 3/1/5. (erstes Beispiel im PDF)
Im nächsten Schritt habe ich noch 2 Noten drübergesetzt. Dabei kann man auch systematisch Vorgehen. Akkordeigene Töne wären immer 1 und 5.
1/3/7 ergänzen mit 1/5
1/7/3 ergänzen mit 5/1
Statt der 1 kann man die 9 nehmen, statt der 5 die 6, manchmal auch die 11.
Möchte mal keine Töne doppeln, wird man so erweitern:
1/3/7 mit 9/5 oder 9/6
1/7/3 mit 5/9 oder 6/9
Avoide-Notes: In den meisten Akkorden ist die 6 und die 9 unbrauchbar, wenn sie
kleine Intervalle sind sind. Ausnahme ist die Dominante.
Der Eb/G hat bei mir das Voicing 3/1/5. Auf die 7 habe ich verzichtet, weil das Akkordsymbol sie auch nicht enthält. Optionen wären 6 oder 9 oder beide (6/9 bzw. 9/6). Ich hatte mich für 9 entschieden.
- Cm7 ist nach meiner Analyse eigentlich phrygisch. Wenn man jedoch die None einsetzen will muß man sie erhöhen, dadurch entsteht äolisch.
- C7 ist HM5/Alteriert. Die None kann b9 oder #9 sein, ich habe #9 genommen. Statt der Quinte habe ich die b13 (Sexte) gewählt.
- Dø7 -- hier ist die verm. Quinte wichtig. Die None muß groß sein, wenn man sie verwenden will. (lokrisch 9)
- A7#11 -- Die #11 ersetzt die Quinte, ich habe sie auch als b5 notiert. So ist die Stimmführung zum nächsten Akkord leichter zu erkennen.
Nachdem ich alle Akkorde gesetzt hatte, habe ich beim Eb/G die 9 und 1 in der 2. und 4. Stimme ausgetauscht. Ergibt eine bessere Stimmführung (zumindest optisch).
Insgesamt klingt das nicht ganz verkehrt, aber auch nicht ganz optimal.
Mit Instrument findet man besserklingende Voicings, da ich mich hier nicht auf bestimmte Voicings beschränke und beim Spielen eines Akkordes schon sehe, wie es von den Stimmen her weitergehen könnte. (letztes Beispiel im PDF, zweite Folge im MIDI).
... beim letzten Akkord hätte ich vielleicht auf die None verzichten sollen...
Gruß
EDIT: Soll bei Cm7 die Skale phrygisch erhalten bleiben, darf man die 9 nicht ins Voicing einbauen.
Mann kann den Grundton oder die Terz stattdessen nehmen: 1/3/7/1/5 oder 1/3/7/3/5.
Als interessantere Alternative ist auch ein Quart-Voicing möglich: 1/4/7/3/5
So wird eine Dopplung vermieden.