Analyse der Spielgeschwindigkeit

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langhaarrocker
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Gibt's eigentlich so 'ne Art Band- / Drummertacho - also kein Metronom, sondern ein Ding oder eine Software, das (z.B. per Mikrophon) die Geschwindigkeit in Echtzeit analysiert und anzeigt?
Frage ich Leute im Musikgeschäft gucken die mich immer so komisch an ...

Phil
 
Eigenschaft
 
Mit Mikrophon kenne ich das nicht.

Aber es gibt Metronome, bei denen man die gewünschte geschwindigkeit bei einer Taste angibt, und das Gerät zeigt einem die Geschwindigkeit an, und übernimmt diese auch.
 
Das geht eigentlich ganz billig hiermit:
KORG MA 30

Das ist ein ganz einfaches, sehr gutes und auch günstiges Metronom. Meine alte Band hat früher auch sowas gesucht und ist hier hängen geblieben. Damals (2007) haben wir alles abgegrast und nichts gefunden. Es macht, was du wie oben gesagt willst. Einfach im Beat auf die Taptaste drücken und die BPM ablesen. Das ist zwar nicht automatisch, aber immerhin billig!
 
Kein wunder, dass die Leute im Musikgeschäft dich komisch angucken. Denn so ein Teil gibt es meiner Meinung nach nicht. Eine Software gibt es nur bedingt. Du kannst es ganz normal mit einem Aufnahmeprogramm eure Song aufnehmen und eine Clicktrack drunterlegen. Dann seht ihr wie schnell ihr spielt. Noch einfach nehmt eine Handy spielt den Song und guckt an Hand eines Metronomes fest, wie schnell ihr spielt.

Noch besser wäre es natürlich ihr kauft dir/dem Drummer ein Metronom stellt es ein wie schnell ihr den Song spielen wollt. Denn dann lernt ihr gleich auf den Punkt zu spielen und werdet sauberer. Timing ist schon sehr wichtig.

So ein Analysetool ist mir gänzlich unbekannt und ich wüsste nicht, wie es funktionieren sollte.

Ich habe den Threadtitel auch angepasst, weil der Titel nicht aussagekräftig war.
https://www.musiker-board.de/allgemeine-board-themen-bt/217384-warum-aussagekraeftige-titel.html
 
Das grundsätzliche Solltempo unserer Songs zu bestimmen ist ja nicht das Problem. Das machen wir mit einem ganz rödeligem Metronom per try & error in Form von sukzessiver Approximation. Das könnte man vielleicht mit einer Tap-In Funktion noch effizienter gestalten, aber das ist gar nicht so sehr mein Anliegen.

Unser Drummer hat ein Metronom und kann (wenn er will) sogar ausreichend präzise mit und ohne Klick seinen Takt halten. Wir haben das auch mal ne ganze Weile durchgezogen, doch letztendlich das Metronom wieder rausgeschmissen. Die Songs wurden leblos. Meistens ist es halt doch gar nicht sooo schlecht, wenn man den einzelnen Songteilen so ganz nach Bauch ihrer Stimmung entsprechend kleine Tempoänderungen erlaubt.

Das eigentliche Problem ist für uns eher die langfristige Drift der Songs. Vergleichen wir Aufnahmen die z.B. 1/2 Jahr alt sind mit heutigen, haben sich viele Songs durch Tempodrift in ganz andere Stimmungen verwandelt - meist nicht zu ihrem Vorteil.
Klar kann man versuchen das per altmodischem Metronom in den Griff zu bekommen, indem man es nur zum Anzählen verwendet. Gäbe es jedoch so einen "Bandtacho", wäre das vielleicht eine bequemere Lösung, bei der man nicht vor jedem Song am Metronom rumstellen muss, kein Kopfhörer, einfach weniger Techniksklaverei. Stünde irgendwo ein Bildschirm in der Ecke mit einer Tempotachonadel und einem Zahlenwert drauf, dann wäre es wie proben ohne Metronom, man könnte aber gelegentlich trotzdem mal draufgucken und dann irgendjemanden bewerfen, den man für den Schuldigen hält.

So einen Tacho zu programmieren ist gewiss möglich. Man braucht halt ne Transientendetektion, ein Histogramm über die Transienten und ein büschn Fuzzylogik um aus diesem Histogramm einen Tempowert abzuschätzen. Wenn man sowas mit einem Schlagzeugmix füttert, könnte da was Sinnvolles rauskommen. Vielleicht wird's auch besser wenn man das Eingangssignal in mehrere Frequenzbänder aufsplittet und für jedes dieser Bänder eine separate Analyse macht und deren Ergebnisse nochmal fuzzy auswertet....
Ob ich je die Muße haben werde sowas zu hacken?

Phil
 
Ich kann mich erinnern so einen Tempo-Check mal bei einer Stereoanlage gesehen zu haben. Ich könnte mir vorstellen, dass in der DJ-Ecke sowas zu finden ist. Vielleicht da einfach mal nachfragen. Das wird dann wohl ohne Fuzzy-Logik auskommen ;)
 
Hi,

boah was man heute alles haben will, nur weilman sein hausaufgaben nicht gemacht hat.

das metronom hat beim proben zwar nur bedingt was zu suchen aber beim üben am individuellen instrument schon,
verantwortlich für solche "tempodrifts" sind meistens die drummer. denen geht halt mal der gaul durch ist aber nicht nur ein anfänger bzw. amateur problem, das passiert auch profis ab und an.;) obwohl die eigentlich timing fest sein sollten was sie ja auch auf dem album sind mit oder ohne metronom.

auch wenn das metronom oft als killer des menschlichen gefühl gilt ist es ein sehr wichtiges hilfsmittel um gerade solche sachen mehr oder weniger auszuschließen. auch wenn ihr es nicht gerne hört ihr braucht noch das metronom
weil ihr wohl alle nicht timing fest seid. sicher ist der drummer der timewatcher, aber ihm alleine den schwarzen peter zuzuschieben wäre etwas naiv.

was soll er machen wenn er timefest ist aber seine mitspieler schon bei dem microtime ins schwimmen kommen.

solche drifts sind mir am anfang auch oft passiert gerade auf der bühne, hatte viel mit lampenfieber zu tun gehabt
und wie gesagt da geht einem schon mal der gaul durch. das hat sich mit der zeit dann auch geändert,
um so mehr ich mein instrument beherrscht habe um so sicher wurde ich auf der bühne und aus der aufregung wurde ein gesundes lampenfieber.

arbeitet an euch und macht euch nicht zu slaven von irgendwelchen imaginären hilfsmittel. nachher geht es ohne diese auch nicht mehr.

LG

DT
 
Wenn ich das richtig verstehe, willst du den "Technikaufwand" (bestehend aus einem Mentronom und einem Kopfhörer) simplifizieren (sic!), indem du ein Programm zum Abschätzen eines gewünschten Tempos per "histographischer Transientendetektion" (a.k.a Messung eines Paramters über t) mit zusätzlich implementierter Sensortechnik (a.k.a. Mikrophon) nutzt?
(Was kommt dann als nächstes? Statt einem Gitarristen 6, von denen jeder ne Gitarre mit einer Saite spielt??)
Falls ich mit dieser Interpretation richtig liege, schlage ich dieses Konstrukt für das "Paradoxon des Tages" vor...

Gruss
TheMystery
 
Zuletzt bearbeitet:
geht halt mal der gaul durch ... obwohl die eigentlich timing fest sein sollten ... auch wenn ihr es nicht gerne hört ihr braucht noch das metronom weil ihr wohl alle nicht timing fest seid

Das ist gewiß alles richtig - jedoch mir geht es gerade nicht um die Tempoinstabilitäten innerhalb des Songs oder Mikrotiming. Denn um sowas zu beheben würde ein Bandtacho so überhaupt gar nichts bringen. Mir geht es um langfristige unmerkliche Tempoänderungen, wo der Song im Laufe von zig Monaten hinwandert. Sowas könnte ein Bandtacho entlarven.


Wenn ich das richtig verstehe, willst du den "Technikaufwand" (bestehend aus einem Mentronom und einem Kopfhörer) simplifizieren (sic!), indem du ein Programm zum Abschätzen eines gewünschten Tempos per "histographischer Transientendetektion" (a.k.a Messung eines Paramters über t) mit zusätzlich implementierter Sensortechnik (a.k.a. Mikrophon) nutzt?
...
Falls ich mit dieser Interpretation richtig liege, schlage ich dieses Konstrukt für das "Paradoxon des Tages" vor...

Paradox? Ok vergleichen wir mal:

Metronom
- muss vor jedem Song aufs Tempo justiert werden
- muss vor jedem Song gestartet werden
- muss nach jedem Song gestoppt werden
- Lautstärke ist immer zu laut oder zu leise
- Drummer macht Bondage mit Kopfhörerkabeln statt zu trommeln
- Metronom kann falsch eingestellt werden, Kabel brechen, Kopfhörer rutschen ...
- nach Gewöhnung kann Ausfall zu Unsicherheiten führen

Bandtacho:
- wird am Probeanfang eingeschaltet
- wird am Probenende ausgeschaltet
- wenn der ausfällt hat das gerade mal so überhaupt gar keinen Einfluss auf den Song.

Also ich komme zu dem Schluß dass ein Bandtacho eine DEUTLICHE Reduktion von Technikaufwand und Fehlerpotential darstellen würde. Wenn es denn so ein Ding gäbe!

Phil
 
Hallo,

wenn man aber ohne Metronom anfängt und dann auf dem Tacho sieht, dass das Tempo nicht stimmt, bremst man oder gibt Gas.
Ob das der Musik wirklicher dienlicher ist, halte ich zumindest für diskussionswürdig.
Das Justieren eines modernen Metronoms ist denkbar einfach. Ich beherrsche diese verantwortungsvolle Aufgabe tadellos.
Das es immer zu laut oder zu leise ist, kann ich für meine Verhältnisse nicht bestätigen. Möglicherweise sollte man da noch die ein oder andere Übungsstunde mit der Justage der Lautstärke verbringen.
Ich bin auch stolzer Besitzer von Kopfhörerkabeln und ich muss sagen, dass ich mit diesen gut zurecht komme. Für eher bondage-orientiertere Zeitgenossen bestünde auch die Möglichkeit, das Metronom ganz ohne Lautstärke zu fahren, also rein optisch. Damit wären auch die zuvor erwähnten Übungsstunden obsolet.
Ob der Ausfall des Metronoms zur Unsicherheit und der des Tachos zu nichts führt, das leuchtet mir auch nicht ein.

Ich denke, wenn man es nüchtern und sachlich sieht, hat der Tacho gar keine Vorteile.
Offenbar ist die Industrie meiner Meinung gefolgt und hat sich mit dem Bau eines solchen doch vermutlich nicht ganz simplen Geräts sehr zurück gehalten.

Grüße
Jürgen
 
Jürgen K;4988566 schrieb:
wenn man aber ohne Metronom anfängt und dann auf dem Tacho sieht, dass das Tempo nicht stimmt, bremst man oder gibt Gas. Ob das der Musik wirklicher dienlicher ist, halte ich zumindest für diskussionswürdig.

Diese Gefahr sehe ich auch. Das hätte ich gerne mal ausprobiert, ob man es schafft so eine Anzeige einfach wahrzunehmen, ohne daraus eine Tempoeierei zu machen.

Jürgen K;4988566 schrieb:
Offenbar ist die Industrie meiner Meinung gefolgt und hat sich mit dem Bau eines solchen doch vermutlich nicht ganz simplen Geräts sehr zurück gehalten.

doofe Industrie

Phil
 

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