100% Fehlerfrei?
natürlich nicht! Eine 100%ige Wandlung wäre wünschenswert, ist aber aus mehreren Gründen gar nicht möglich. Dies liegt aber mehr am Audio-Material als an unserem WIDI-Programm:
Phasenverschiebung:
Zwei gleichzeitig gespielt Töne beeinflussen sich und verändern dabei die Wellenform des anderen Tones.
Als maximaler Effekt wäre sogar eine komplette Auslöschung beider Signale denkbar, dann wäre wirklich Stille zu hören. Normalerweise treten diese Effekte aber eher geringer auf und äußern sich darin, dass der eine Ton für Bruchteile einer Sekunde überlagert wird um dann plötzlich wieder hervorzutreten.
In WIDI führt dies zu vielen kurzen Noten des immer wieder gleichen Tones statt einer einzigen Note. Mit
dem GLUE-Knopf des True-Tone-Editors kann man solche Fehler beheben.
Obertöne:
In einem Instrument erklingt nicht nur 1 Frequenz, wenn 1 Ton gespielt wird. Vielmehr sind bis zu 16
Obertöne in unterschiedlichen Lautstärken zu hören. Dabei können die Obertöne durchaus lauter als der
Grundton sein. Erst durch die Existenz solcher Obertöne erhält ein Instrument seinen typischen Charakter
und Klang.
In WIDI führen extrem laute Obertöne zu eigenständigen Noten. Zwar erkennt WIDI die Zusammenhänge zwischen Grundton und Obertönen, doch ist es durchaus denkbar, dass ein Instrument über den gesamten Tonumfang gespielt, seine Obertonstruktur drastisch ändern und WIDI an eigenständige Noten glaubt. Mit dem Equalizer lassen sich diese Obertöne sehr gut unterdrücken.
Interpretation & Ausdruck:
Jeder Künstler interpretiert und variiert die vorgegebene starre Notenschrift und erzeugt daraus emotionale Musik. D.h. er verändert Timing, Dynamik und Tonhöhe.
Timing
Sie werden selten ein Musikstück finden, das von
Anfang bis Ende das Timing starr einhält. In
WIDI äußert sich das in einer Fehl-Interpretation
der Zählzeiten "1", "2", usw und daraus
resultierend die Fehlstellung der Taktstriche.
Dynamik
Ein Ton kann durchaus anschwellen. WIDI setzt
hier für 10% mehr Volumen immer eine neue
Note. d.h. aus einer eigentlich ganzen Note werden
bisweilen 8 Achtel mit ansteigender
Lautstärke.
Tonhöhe
Musiker variieren die Tonhöhe. So sind z.b. mit
der Posaune oder der Stimme weiche
Portamentos möglich. WIDI erzeugt für eine
Portamento entsprechend viele Notenstufen. Bei
einem mit Vibrato gespieltem "C" erhalten Sie
unter Umständen als Ergebnis
"C-H-C-H-C-H-C-H-".
Nachbearbeitung
Der User wird also jedes Stück nachbearbeiten müssen. Als Werkzeug nutzt er den True-Tone-Editor und eine Sequenzer-Programm wie Cubase oder Logic. Für die Nachbearbeitung wir musik. Sachverstand und Notenkenntnis erwartet. Eine Laie ist hier in jedem Fall überfordert. Wir sehen WIDI als Werkzeug für den Profi, der damit in kürzerer Zeit seine MIDI-Files herstellt oder Noten drucken kann