Analoge Multi-FX mit MIDI o.ä. Steuerschnittstelle

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Hallo zusammen,

ich habe vor, sämtliche digitalen Effekte aus meinem Signalweg zu verbannen. Ob das sinnvoll ist oder bei meiner mäßigen Gitarrenkunst überhaupt einen Unterschied macht, sei mal dahingestellt - ich find's halt cool ;)

Das werde ich vermutlich über ein rein analoges MultiFX im Rackformat erledigen - modularer Aufbau mit 3-8 Steckplätzen (je nachdem wie groß die Module im Endeffekt werden - Gitarreneffekte habe ich noch nie selbst gebaut). Auf dem Mainboard (auf dem vermutlich per Pinheader o.Ä. die Module aufgesteckt werden) übernimmt dann ein Microcontroller die MIDI Schnittstelle (vermutlich rein Program Changes - mal sehen ob ich irgendwelche Module baue, die unbedingt noch CCs zur Steuerung bräuchten...) und steuert sämtliche Relais zur Effektumschaltung an.

Rein kommen definitiv:

1. Delay
2. Lautstärkeanpassung passiv
3. Flanger
4. Chorus
5. Reverb

Möglich wären dann noch Phaser, EQ, Stimmgerät (wobei das auch auf das Mainboard könnte statt auf ein Modul, da man das wenn dann eigentlich eh immer bräuchte - mal sehen)...


Jetzt wollte ich aber schnell mal nachfragen: Gibt es so etwas vlt. schon so zu kaufen? Delay, Reverb, Flanger, Chorus und eine schaltbare Lautstärkeanpassung (ca. 3dB oder einstellbar) in vollständig Analogtechnik mit möglichst unauffälligen Buffern oder vollständig True Bypass, geschaltet über eine MIDI Schnittstelle? Dürfte dann ein paar hundert € kosten, aber besser unter 1000€. Ich rechne beim Selbstbau mit locker 4 Wochen reine Arbeitszeit, 150-200€ für's Mainboard, 20-50€ pro Modul, 50-100€ für's Rackgehäuse + ggfls. Display... wobei ich mir selbst gegenüber die Arbeitszeit natürlich in Bier und ggfls. einer neuen Gitarre berechne ;)


Schaltpläne, Layouts und BOMs würde ich dann wohl hier frei zur Verfügung stellen, falls jemand Interesse am Nachbau hat.
 
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Danke Dir für den Vorschlag! Grundsätzlich trifft das schon zu - ein digital gesteuertes Analog-MultiFX - sieht aber etwas überdimensioniert und zu kompliziert aus. Da ist ja ne vollständige Preamp-Sektion verbaut, und am Ende der Kette wieder ein DSP, den ich ja möglichst vermeiden möchte... Ein kurzer Blick in die Bedienungsanleitung offenbart auch, dass die Bedienung wohl relativ aufwändig sein wird - und zu MIDI schweigt sich die BDA komplett aus... vermutlich will der Entwickler seinen Footcontroller an den Mann bringen ;)


Was die Bedienung angeht: Ich würde mein Gerät wohl so aufbauen wie einen einfachen MIDI Switcher (z.B. Nobels MS4):
1. Program Change mit Footcontroller senden oder mit Hoch/Runter Taste den Speicherplatz wählen
2. Effekte wie gewünscht ein und ausschalten
3. Store Taste => Fertig

Die Einstellungen der Effekte wären entweder nur direkt auf der jeweiligen Modul-Platine zugänglich (interne PCB-Mount Potis) oder durch die Frontplatte rausgeführt - vollkommen analog und nicht verstellbar. Ich will ja quasi nen MIDI Loop Switcher bauen - nur dass Meiner keine Effektpedale schaltet sondern alles direkt in einer HE (oder kleiner) vereint, ohne Verkabelung oder einzelne Bodentreter.

Viel komplizierter sollte ein Fertigkandidat auch nicht sein :)
 
Danke für Deine Mühe, aber mit dem Teil werde ich definitiv nicht warm. Bedienung, Features und Preisklasse stimmen für mich allesamt nicht. Da würde ich dann tatsächlich einen MIDI Loop Switcher mit einzelnen Tretern in ner Rackschublade vorziehen ;)
 
Jetzt wollte ich aber schnell mal nachfragen: Gibt es so etwas vlt. schon so zu kaufen? Delay, Reverb, Flanger, Chorus und eine schaltbare Lautstärkeanpassung (ca. 3dB oder einstellbar) in vollständig Analogtechnik mit möglichst unauffälligen Buffern oder vollständig True Bypass, geschaltet über eine MIDI Schnittstelle?
Boss hat um 1988 mit dem ME-5 in etwa denselben Plan umgesetzt... mit Glück ab 50€ zu bekommen.
https://boss-pedals.jimdo.com/me-5-upgrade-options/
Selbst wenn Boss Pedale deinem Geschmack total entgegenlaufen, lohnt sich das Herunterladen des Service Manuals, in dem auch Schaltpläne enthalten sind.
(das Ding ist der mit Abstand grösste Bauteile-Friedhof meiner bescheidenen Sammlung) :D
Einzig die Reverb Sektion ist digital, was aber durchaus Sinn macht. Darin steckt keiner der üblichen Signalprozessoren, sondern ein programmiertes Gate-Array ähnlich wie in klassischen Lexicon Geräten ('Lexichip').

Der Sound ist relativ gut auf 'Gitarre' abgestimmt - aber es hat aber auch ein paar Tücken bei harten Attacks mit viel Höhenanteil... also besser mit etwas mit Gefühl behandeln... quasi analog ;)
Da ein Send-Return Weg besteht, lässt sich auch externes Equipment einschleifen (zB ein echter Federhall).
Die Bedienung ist nicht exakt so wie du sie dir mit Midi vorstelltst, aber im Grunde läuft es auf dasselbe hinaus.
 
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Ooooohhhh das ist ja ein lustiges Teilchen. Interessant, dass sich BOSS auch schon dran gewagt hat :D

Leider auch nur "rein digital" einzustellen, und eigentlich wollte ich etwas zum auf den Amp stellen oder in's Rack... also immer noch nicht so ganz das, was ich suche. Allerdings so interessant, dass ich trotzdem mal die Augen auf eBay aufhalten werde... klingt jedenfalls nach was Lustigem zum Basteln :)


Ich kriege langsam das Gefühl, dass meine Vorstellungen evtl. doch etwas zu genau auf meine Bedürfnisse zugeschnitten sind... ich glaube, ich fange nächstes Wochenende mal mit Konzeptaufstellung an :)
 
Das Gerät wird intern komplett analog gesteuert, aber die Steuersignale werden digital 'verwaltet'.
Daraus resultiert die nicht-stufenlose Parameter Einstellung.

In dem Link oben wird als Reverb Pendant das RV-3 genannt, was nur in Bezug auf den Verarbeitungs-Chip stimmt. Das ME-5 hat im Gegensatz zu den Pedal-Ausführungen einen eigenen PCM54 Wandler an Bord. Bei den Pedalen wird das über ein Widerstands-Array gelöst und ist tatsächlich ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Hier ist mal nur das ME-5 Reverb in extra langsam aufgenommen:
https://soundcloud.com/anshoragg/dream-in-indigo
Wie sich das vor einem Amp (oder im Effektweg) macht, weiss ich nicht - zum Stereo-Aufnehmen habe ich den Kopfhörer-Ausgang mit 2 Übertragern an's Interface gekoppelt, da nur so der Eindruck wie beim Spielen mit Kopfhörern auch aufgezeichnet wird.
Einen technischen Grund für diese Besonderheit kann ich im Schaltplan nicht erkennen, aber der Stereo-Lineout klingt merkwürdig flach im Verhältnis dazu.
 
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Das Gerät wird intern komplett analog gesteuert, aber die Steuersignale werden digital 'verwaltet'.

So hatte ich das bereits verstanden, keine Sorge :)

Mir geht's nicht um den Sound, sondern tatsächlich um das Einstellen. Wenn ich z.B. mal kurz die Hall- und Delayzeiten sowie Mix anheben will, weil die Location anders klingt als sonst, will ich höchstens ein paar Potis um ne Viertel Umdrehung ändern und nicht direkt Parameter wälzen. Entweder so oder direkt ohne Einstellmöglichkeiten, damit gar nichts mehr schief gehen kann :p


Das Sample zum Reverb klingt tatsächlich ziemlich gut. Ich habe i.d.R. auch nichts gegen digitalen Reverb - nur soll's in diesem Projekt halt mal zu 100% analog werden ;)
 
Das ME-5 habe ich in erster Linie erwähnt weil es eins der ganz wenigen digital gesteuerten (Multi) Analog-Effekte ist und es eine komplette technische Dokumentation gibt.
Interessant ist dabei vor allem der Aufwand, den so etwas erfordert - und natürlich dass man sich daraus was 'abgucken' kann.

Analoges Reverb gibt es (ausser in Form der Hallspirale) in keinem Pedal.
Die oft als 'analog' klassifizierten BBD Bausteine sind letztlich auch nur Sampler, die das Signal verzögern und dann wieder ausgeben.
Die Bedienung des ME-5 ist nur im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig, danach sehr fix und präzise.
Parameter werden keine gewälzt - die (pro Effekt) verfügbaren 5 sind direkt auf die Oberfläche gedruckt und werden mit dem up/down Taster eingetippt.
Über die Midi Möglichkeiten und Taster/Expression Pedal habe ich mich bisher allerdings nicht schlau gemacht. Man kann da sicher Einstellungen kopieren und anschliessend teilweise abändern, um zB jede der 4 Bänke an eine akustische Umgebungen vorweg anzupassen.
(ich nutze das Teil tatsächlich in erster Linie wegen dem 'speziellen' Reverb Sound... und weil es der billigste Midi Umschalter ist. Iirc habe ich seinerzeit 60€ für meins bezahlt) :D
 
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Ich hab' keine Ahnung wie der post da hingekommen ist :gruebel:
Hab dann was drüber geschrieben...
 
Vlt. Bug in der Forensoftware o.Ä. :D

Ja das mit dem Reverb überlege ich mir noch - allerdings tendiere ich eher dazu, sofern ich keine brauchbare analoge Schaltung dafür realisieren kann, den Hall einfach weg zu lassen und den ausm Amp zu nehmen. Mein VH100R hat nen brauchbaren Federhall und der Digitalhall vom JVM410H tut's zur Not auch...

Ich bin jedenfalls dabei die Bucht und Co. nach nem günstigen ME-5 zu durchsuchen - ich denke zwar immer noch nicht, dass es das Passende ist, will's aber mal als Bodentreter-Lösung ausprobieren :)
 

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