Analoge Klangsynthese - was brauche ich?

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herrmaniac
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Hallo liebe community,

bin neu hier und spiele mit dem Gedanken mir zum Geburtsag was nettes zu schenken. Und zwar geht das in die Richtung Synthesizer (analog).

Bei Thomann und Youtube bin ich auf den Hersteller MFB gestoßen und neugierig geworden.
Relativ erschwinglich gibt es da einen Nanozwerg (oder lohnen sich 100€ mehr für den Microzwerg?) und den MFB 522 Drumcomputer. Dazu noch ein günstiges Mischpult mit 3 oder 4 Kanälen und ne handvoll Kabel (Klinke, Chinch und MIDI) - dachte ich mir... Und jetzt wie gesagt die eigentliche Frage, da ich ja absoluter Neuling bin, kann ich damit loslegen oder brauche ich nochwas wichtiges (extra Sequenzer - Hard - oder Software zB)?
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß ich ein Tascam 144 Audiointerface mit Cubase LE dazu habe.

Außerdem habe ich ne alte Roland MC 303 - kann die in so einer Zusammenstellung mitspielen? Hab mir sagen lassen die Midi-Fähigkeiten seien eher begrenzt, gerade was den Output betrifft...

Oder würdet ihr mir vielleicht sogar eher zu sowas wie dem Korg Monotribe raten? Um erstmal einzusteigen - ist natürlich sehr preiswert im Vergleich zu den o.a. Sachen, kann aber weder Midi noch CV/Gate!

Und zuguterletzt kann mir ja vielleicht jemand gute Literatur empfehlen um mich mal einzulesen und ein paar Grundlagen auf die Pfanne zu kriegen (hab lieber ein Buch in der Hand als ne Maus ;)).


Vielen Dank schonmal im voraus und seid nicht bös, daß ichs nicht über die SuFu versucht hab aber ich weiß kaum wo ich anfangen soll -


herrmaniac
 
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Kannst ja auch mal einen Blick über die anderen Vertreter ihrer Klasse schweifen lassen, wie den Dark Energy, den MoPho oder den Tetr4, und wasweißich sonst noch, und natürlich auch den Gebrauchtmarkt abgrasen...
 
Interessant... Also der Tetra klingt gar nicht verkehrt, immerhin kostet der ja dann "nur" 160€/Stimme. Allerdings ist das schon der Gegenwert zu besagtem Microzwerg UND dem 522 zusammen, der nicht nur mit analogem Drumsound sondern auch übersichtlichem Sequenzerpanel mit Lauflicht punktet - oder nicht? Und der Doepfer ist fast doppelt so teuer wie ein Nanozwerg und ist auch monophon.

Ich sehe ein, daß der Nanozwerg nicht erste Wahl ist wenn er nur einen Oszilator hat aber um das klarzustellen - natürlich muß ich auch etwas aufs Geld schauen :(

Und sonst, könnte man mit Audio-Interface und Cubase LE mit VSTs schon was anfangen? :confused: Schließlich ist es nicht nur eine Frage des Geldes sondern auch des Platzes. Ich hatte eben gehofft mit dem Computer/Softwaresequenzer und VSTs auf mindestens zwei Hardwareteile verzichten zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja klar kannst du das alles auch am bzw im Rechner machen. Aber das ist dann eben nicht analog. Du musst schon wissen was du willst, die Möglichkeiten sind zahllos. Die MFBs sind preiswert und garnicht schlecht, aber sie haben alle eines gemeinsam: sie wollen nicht die "edle" Seite analoger Klangerzeugung darstellen, sondern die "rotzige". Das ist gutes Zeug für's schmale Budget wenn man ordentlich knarzigen, dreckigen Elektrosound machen will. Der Tetra ist da durchaus schon zu ganz anderen Dingen in der Lage, einziger Wehrmutstropfen und für mich ein Grund ihn nicht zu kaufen: er hat nur LP Filter, was ich für 4 Stimmen zu einseitig finde. Hätte er Multimode Filter stände er schon längst hier. :(
 
Ok, als Anfänger hab ich mich da vielleicht ungenau ausgedrückt aber wird der eigentliche Klang/Sound nicht im Synthesizer erzeugt während der Sequenzer ihm lediglich sagt welche Note er wann wie lange spielen soll? Oder gilt es nur dann als analog wenn das ganze über CV/Gate läuft? Wie lange ich auch überlege, ich denke ohne irgendein digitales Glied in der Kette werd ich wohl nicht auskommen ;)
Die Alternative zum Rechner wäre ja dann ein Midikeyboard wenn ich mich nicht irre und das schickt doch auch nur ein digitales Signal :gruebel: Wie gesagt ich hatte gehofft für den Anfang erstmal mit dem Minimum an notwendigen Geräten zu starten und deshalb auf Keyboard und Extra-Hardwaresequenzer verzichten zu können :nix:

Was ist denn mit der MC 303 und dem Tascam? Beide haben MidiIn und Out und die Groovebox hat ja auch schon einen Sequenzer, der für jemanden wie mich ausreichen sollte?
 
Da geht ja einiges durcheinander... :D
Du hattest im Threadtitel nach analoger Synthese gefragt, nun sind wir auf einmal bei Noten/Steuerinformation angekommen... :D
Aaaalso:
-Die eigentliche Synthese war ursprünglich den analogen Schaltungen vorbehalten, denn Computer und digitale Datenverarbeitung kamen erst etliche Jahrzehnte später. Da gab es zunächst nur analoge Steueranschlüsse (CV, Gate, Sync, ...) für die direkte Verbindung mit anderem analogen Equipment wie z.B. Sequenzern oder weiteren Synths. Mit der Digitaltechnik kam dann bald mit MIDI ein digitales Steuerungsprotokoll, mit dem aber sehr wohl auch analoge Klangerzeuger angesteuert werden konnten. Die haben dann eben intern aus den MIDI Werten entsprechende Steuerspannungen gemacht (CV, Gate, Sync, ...). Solche Umsetzer gab es auch als Einzelgeräte oder Nachrüstoptionen für ältere Analogsynths.
Wenn man heute von einem analogen Klangerzeuger spricht, dann bezieht sich das in den meisten Fällen wirklich nur auf die Klangerzeugung, nicht unbedingt auf die Steuerschnittstellen, und ob diese Steuerinformation nun von einem Midi Keyboard oder von einem Rechner kommen ist Jacke wie Hose.
-Heutzutage ist ein analoger Klangerzeuger eher ein "Schmankerl" für Liebhaber und Soundfetischisten, die überwältigende Mehrheit der Klänge wird heute auf komplett digitaler Ebene erzeugt. Plugins und "virtuell analoge" Klangerzeuger emulieren dabei häufig die alten Originalschaltkreise und ihre kleinen Besonderheiten, um so nah wie möglich an den "analogen" Klang heranzukommen, und so manch einer ist dabei vom Original kaum bis garnichtmehr zu unterscheiden.
-Andere digitale Synths/Plugins fröhnen der Tatsache, dass sie eben nichtmehr an die analogen Limitierungen gebunden sind und sind darauf ausgelegt, die Grenzen immer mehr zu weiten. Stichworte hierzu (und ihre populärsten Vertreter): Wavetables (Waldorf), Transwaves (Ensoniq), Sampling (Emu, Akai), additive Synthese (Kawai), Resynthese, Granularsynthese, FM Synthese (Yamaha), Formantshaping (Korg, Yamaha), und was weiß der Geier sonst noch so alles erfunden wurde seit den alten "Analogkisten"... :D
-Digitale Klangerzeuger gibt es grundsätzlich in 3 verschiedenen Formen:
+als "virtuell analog", was in der Regel bedeuten soll dass es sich wie ein analoger steuern und handhaben lässt, und im Funktionsumfang an die analogen Vorbilder stark angelehnt ist. Typischerweise DSP basierte Klangerzeugung, verbaut in einem eigenständigen Gerät mitsamt (mehr oder minder vollständigen) Bedienelementen.
+als natives Plugin (z.B. VSTi), wird also von der CPU des Computers berechnet
+als DSP Plugin (z.B. Sonic Core), wobei der Rechner nur die grafische Bedienoberfläche zur Verfügung stellt, die eigentlich Klangerzeugung aber von dedizierten DSP Erweiterungen vorgenommen wird, die entweder als interne Steckkarte oder externes Gerät mit Datenschnittstelle vorliegt.

So, kleiner Exkurs (Ende)
Am günstigsten an (quasi) analoge Klänge zu kommen ist mit den native Plugins, es gibt jede Menge VST Freeware Synths und Effekte, und einige davon sind auch sehr klanggewaltig. Ich glaube das ist das was du momentan suchst.
Deine MC303 fällt in den Bereich der "virtuell Analogen", Unterkategorie "Groovebox". Du kannst sie natürlich auch per MIDI mit dem Rechner verbinden und parallel als Klangerzeuger verwenden.
Für detaillierteres Wissen zum Thema Synthese empfehle ich dir noch das Buch eines Bekannten.
 
Alter, jetzt hast du's mir aber gegeben :eek:

Wir sind uns wohl darüber einig, daß ich mich erstmal etwas intensiver mit der Materie auseinandersetzen sollte...

Aber was ich eigentlich will, ist ein Kasten, den ich vor mir stehen hab und an dem ich irgendwelche "Gnöbsche drüggn un Rädsche drehn" kann :D Außerdem will ich natürlich einen geilen Sound! Aber das alles muß eine mehr oder weniger vernünftige Aufwand/Nutzen-Rechnung ergeben, sprich keine Schulden machen und trotzdem ein ausbaufähiges Fundament legen.
Die Ansteuerung durch den Rechner und die Verwendung von VSTs wären somit natürlich nur so eine Art Stützräder/Gehlernhilfe - grundsätzlich soll besagte Box unabhängig vom PC funktionieren KÖNNEN.
Wenn ich mal soweit bin dann will ich damit zB auf kleinen Parties rocken können und den Spaß daran auch mit meinen Freunden teilen.
Das ist wie mit den Büchern, die ich gern in die Hand nehme, darin schmökere und echte Seiten umblättern kann - ich hab keinen Bedarf an E-Books und ich will nicht im wahrsten Wortsinn in die Röhre gucken (weißt du, ich hab nämlich noch keinen TFT ;)).

Naja, vielleicht bin ich wirklich mit dem Monotribe erstmal besser bedient. Die 303 ist eigentlich schon sehr nah dran an dem was ich will aber die Samples klingen doch zum großen Teil sehr nach "achtzigger" find ich
 
die MC303 ist ja auch ein alter Pflasterstein... die klang schon nicht wirklich modern als sie rauskam, nur der Funktionsumfang war für die Zeit, die Größe und den Preis ein echtes Novum.
Die Ansage, dass du deinen Sound am liebsten in einer Kiste hättest die du auch ohne Rechner mal mitnehmen und rocken kannst, das ist der Kern der Sache. Das ist genau das Gebiet der Grooveboxen, und da gibt es doch recht viele. Gebraucht sehr günstig zu haben aber trotzdem ziemlich potent ist die Yamaha RM1X, die ist schon etliche Meilen weiter entwickelt als die MC303. Das ist ein guter Anfang für wenig Geld, aber nur eine Möglichkeit von vielen. Du kannst dann auch beide, oder nochmehr, zusammenhängen und im Verbund laufen lassen. Insofern ist das alles jederzeit noch erweiterbar.
 

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