Analogdrums oder E-Drums?

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waldgeist8
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Hallo Musikerboard,

ich bin neu hier und bitte um Verzeihung, falls diese Frage schon x-mal gestellt worden sein sollte. In der "Kaufschablone" habe ich mich mit meiner Frage aber nicht so ganz wiedergefunden.

Mir geht es um Folgendes: Mein Sohnemann (8) hat seit ein paar Monaten Schlagzeugunterricht und ist nach wie vor schwer begeistert. Deshalb möche ich ihm jetzt ein eigenes Instrument kaufen.

Ich schwanke jedoch zwischen Analogschlagzeug und E-Drums.

Da ich selbst seit meinem 12. Lebensjahr Klavier / Keyboards spiele und zumindest in diesem Bereich überzeugt davon bin, dass man auf jeden Fall mit einem echten Piano starten sollte, würde ich rein bauchtechnisch auch zu einem Analogschlagzeug tendieren.

Platz wäre zur Not vorhanden (wenn auch knapp), und die Nachbarn sind (zumindest bisher) pflegeleicht.

Warum ich dann überhaupt über E-Drums nachdenke? Nun, mich selbst hat vor 1 Jahr wieder die Spielwut gepackt und ich habe - mit 42 Jahren - mir auch noch eine E-Gitarre gegönnt. Was in der Folge dazu geführt hat, dass ich wieder begeistert bei der Sache bin und sich mittlerweile ein kleines Homestudio dazugesellt hat (auf Basis Ableton Live).

Da mich schon immer das Drummen gereizt hat, hätte ich nicht übel Lust, auch ein bisschen herumzutrommeln und das Ganze dann direkt in die DAW einzuspielen. Glaube zwar nicht, dass aus mir noch ein richtiger Trommler wird, aber Spass hätte ich schon dabei.

Nun habe ich mal den Schlagzeuglehrer meines Sohnes um seine Meinung gefragt. Er war der Auffassung, dass man mit einem E-Drumset problemlos starten kann, wenn parallel im Unterricht noch ein "echtes" Schlagzeug verwendet wird. Als Drumset empfahl er mir konkret das Roland HD-3.

Ich hab mir das Ding jetzt mal mit meinem Sohn in einem Musikladen angeschaut. Mein Eindruck war: Das ist so weit weg von einem "echten" Schlagzeug (rein von der Geometrie), dass ich mir kaum vorstellen kann, dass das wirklich "the real thing" ist. Kam mir eher so vor, als ob ich Klavier auf einem Spielzeugpiano lernen wollte. Naja, fast zumindest. So richtig nach Schlagzeug sahen mir eigentlich erst die E-Drums ab 1.500 aufwärts aus (oder sollte ich besser sagen: 2.500?).

Gut, wie gesagt, ich kenne mich ja nicht wirklich aus, Drums sind für mich komplettes Neuland (wenn ich mal von meiner Cajon absehe).

Der Händler im Laden war übrigens anderer Meinung als der Schlagzeuglehrer: er riet mir definitiv zu einem Analogschlagzeug, sofern Platz vorhanden und die Nachbarn tolerant seien.

Deshalb wollte ich mal hier in die Runde fragen, was denn die "Profis" dazu sagen, die schon viele Jahre spielen? In erster Linie wäre mir wichtig, dass mein Sohn die Chance hat, das Instrument ordentlich zu lernen. Meine eigenen "Spielereien" kommen an zweiter Stelle...

Außerdem würde mich noch interessieren, was man für ein halbwegs ordentliches Schlagzeug in etwa ausgeben sollte (grobe Preisspanne). Aus Erfahrung mit meinen bisherigen Instrumenten weiß ich, dass man am Gerät nicht wirklich sparen sollte. Ich möchte also schon etwas Brauchbares erwerben, das meinen Sohn eine Weile lang begleiten kann.

Danke im Voraus für Eure Antworten,
Tom
 
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Ahoi und willkommen!

Da die meisten Fragen schon relativ oft erörtert wurden fasse ich mich mal kurz, hoffe das ist okay :)

Rein technisch gesehen kann man Schlagzeug sowohl auf A- als auch E-Drums lernen, Bewegungsabläufe und das Spielerische sind ja das selbe.
Ist eben ein komplett anderes Spielgefühl und für den Anfang ist es glaube ich sinniger, sich mit der Dynamik und dem Klangverhalten eines A-Schlagzeugs vertraut zu machen.

Preislich gesehen geht's neu für ein komplettes A-Set (also Kessel, Snare, Hardware, Becken etc.pp.) bei etwa 1000-1200€ los, möchte man wirklich ordentliches Zeug, bei E-Drums eher ein wenig mehr - von diesen Kompaktdingern wie dem HD3 würde ich eher abraten, das hat, wie du schon selbst erkanntest, mit einem Schlagzeug nur noch im Entferntesten zu tun...allein das Fehlen richtiger Fußmaschinen wäre da schon ein K.O.-Kriterium.

Gebraucht startest du etwa bei der Hälfte, also knapp 500-600€ all-in. Ist bei einem A-Schlagzeug hier dann etwas mehr Aufwand, da du wesentlich mehr einelnne Komponenten hast, auf die du achten musst (Becken, Felle, Hardware...).

Zum Recorden ist ein E-Schlagzeug am Anfang natürlich wesentlich, wesentlich komfortabler - USB-Interface für 20€, VST für 150€ und ab die Post. Soviel zahlst du alternativ für ein okayes Bassdrum-Mic.
 
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Wenn Platz vorhanden und das Thema "Lärmbelästigung" kein Problem darstellen, würde ich auch immer für ein echtes, sprich Akustikset, plädieren.

Ist für mich so wie mit Keyboard und Grand Piano. Spielen kann man auf beiden und gute Keyboards klingen auch nicht schlecht. Ein echter Flügel ist halt dann doch eine andere Hausnummer.

Im Bereich E-Drums hat sich in den letzten Jahren, Dank immer besserer Computertechnik, zwar viel getan. Richtig gute Sounds kosten da aber auch Geld. Unter 1000 € gibt es eigentlich nur Spielzeug. Bis 2000 € geht es dann schon in Richtung Musikinstrument.
Ernsthafte, wirklich gute Teile fangen meiner Meinung nach dann so ab 2500 € erst an.

Gute Akustiksets gibt es neu schon in der 1000 € Klasse (Kessel mit Hardware). Ob Pearl, Tama, Sonor, Yamaha, Premier, Mapex, Ludwig oder wie sie alle heissen, ist egal. Qualitativ sind sie gleich, die Kaufentscheidung ist da eher Geschmackssache.

Was leider gerne vernachlässigt wird, sind die Becken. Die sollten schon brauchbar sein. Während man selbst günstige Kesselsätze mit guten Fellen "pimpen" kann, geht das bei miesen Becken nicht.
Wenn man sie auch als Musikinstrumente benutzen will, sollten sie wenigsten aus B8-Bronze sein. Messingteile halte ich eher für Dekorationsartikel. Deren Klang geht selbst noch nicht geschulten Anfängern in kurzer Zeit auf den Wecker
 
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Das Spielgefühl ist halt auf einem A-Set anders und man hat bzw. hört feine Unterschiede bei jedem Schlag. Jedes Teil am A-Set beeinflusst den Klang. Aber richtig gut klingt für mich ein A-Set nur über eine PA. Ich habe Jahre lang mit Kopfhörer bzw. Gehörschutz mein A-Set gespielt, damit es nicht so Laut und "leer" klingt. Es war ein teures Schlagzeug von Tama und ein super Klang, aber auf die Dauer eben nur Bum Bum. Dann ein Roland E-Drum, super Klang auch leise und viele Variationen möglich. Letztendlich wurde von den vielen Sounds fast immer nur ein Set gespielt. Die neuen "Felle" der Toms sind auch gut spielbar und die Feinheiten eines A-drum kann man sowieso erst mit Erfahrung ausnützen bzw. spielen. Gerade wenn man jung ist, will man Klangvielfalt, experimentieren, man will mitspielen und das mach mal mit einem A-Drum, da ist die Musik dazu dann lauter als das Drum selbst. Eine Band wird am Anfang ja noch nicht drin sein. Meine Empfehlung, ein gutes E-Drum bis 1500 Euro. Das kann auch wieder super verkauft werden. Verkauf mal ein A-Set, das gibt Probleme, denn die guten Teile bezahlt Dir keiner, anders beim E-Set.
 
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Hallo zusammen,

erst einmal Danke für die Schnellen Antworten.

@dührssen: Ja, Du hast Recht, es macht Sinn, erstmal die anderen Threads anzuschauen. Ich war spontan aber zur Thematik E vs A nicht wirklich fündig geworden. Sehr hilfreich fand ich allerdings die umfangreichen FAQs zum Thema A-Drum-Auswahl, konnte gestern gar nicht mehr aufhören zu schmökern.

Eine Frage hätte ich in die Runde speziell zu A-Drums: ich las jetzt häufig, dass man unter 1.200 nicht anfangen und das Schlagzeug besser aus Kesselsatz, Becken und Hardware selbst zusammen stellen sollte. Soweit so gut, werde ich so machen. Nun ist aber meine Philosophie in Sachen Instrumenten generell, dass ich am Anfang lieber etwas mehr ausgebe als das Minimum, um etwas Ordentliches zu haben, das mich (bzw. hier: meinen Sohn) eine ganze Weile begleiten kann (ggf. das Musikerleben lang; mein erstes Keyboard aus den 80ern nutze ich heute noch). Deshalb: was sollte man Eurer Meinung nach investieren, wenn man wirklich ein hochwertiges Instrument haben möchte? Oder anders gefragt: wo liegt die Grenze, ab der ein Profi sagen würde: na, jetzt hast Du es als Anfänger aber doch eher übertriebenen? Als Klavierspieler würde ich sagen: ich suche keinen Steinway, aber ein sehr gut klingendes Standklavier.

@dührssen: zum Thema USB/VST noch: ich nehme mal an, Du meinst, das mit Pads oder einem Keyboard einzuspielen? Das habe ich bereits, besitze u.a. ein UR44 und Steven Slate Drums. Mir ging es bei den E-Drums eher darum, diese VSTs über ein "richtiges" Schlagzeug nutzen zu können. Oder gibt es für A-Schlagzeuge Midi-Erweiterungen, das kann ich mir nur schwer vorstellen?

@Haensi: Dass gute E-Drums eher bei 2,5k liegen, war auch mein Baucheindruck als Laie. Bei den A-Becken würde ich nach dem, was ich hier lese, definitiv keine Messingdinger kaufen. Da wäre ich als Anfänger vermutlich erstmal in die Falle getappt.

@Banane: Interessant, dass Du eher E-Drums empfehlen würdest. Natürlich ist die Klangvielfalt sehr verlockend. Auf der anderen Seite frage ich mich, ob einem ein E-Drumset um die 1,5k zumindest halbwegs das Dynamikgefühl eines Analogschlagzeugs vermitteln kann? Also z. B. sanfte Tomanschläge, Besenspiele wie im Jazz oder Rim-Klopfereien, Becken-Crescendos (keine Ahnung, ob man das so nennt). Wie sind hier Deine Erfahrungen?
 
Die neuen E-Drums haben nicht die Nuancen eines A-Drum, aber um so teurer um so mehr. Für ein Anfänger reicht das ein paar Jahre, mir hat es auch nach 10 Jahren noch gereicht und bei meiner Musikrichtung waren so Feinheiten uninteressant. Teste mal ein gescheites Roland z.B., so ab 1200 Euro mit Meshheads, dann merkst Du den Unterschied zu Deiner genannten Variante (die sind auch mit Besen bespielbar). Das Verkaufsargument ist auch entscheidend, wer weis wie lange die Lust anhält. Man kann auch A-Drum-Set in verschiedenen Geschäften auch mittlerweile ausleihen, auch über das Internet, Google mal ein bisschen da findest Du Angebote für 25 Euro/Monat, E-Drum und A-Drums.
 
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Hallo Waldgeist,

ich würde einem Anfänger zu einem A-Set raten. Warum?

Nun, einige der Grundlagen, die Drummer lernen sollten, hängen direkt mit dem Wesen des Intrumentes selber zusammen.
Das fängt mit dem Spielgefühl an, geht mit dem Lernen des Stimmens eines Sets weiter und führt bis zum "musikalischen" Spiel - also dem
Instrument nicht nur Krach im vorgebenen Beat zu entlocken, sondern es zum Klingen zu bringen. Dührssen hat das schon ähnlich angesprochen.

Das Klingen fällt mit einem E-Drum am Anfang vermutlich leichter - klaro! Aber, da macht es aber überwiegend die Elektronik und ist weniger den
Fähigkeiten des Anfängers geschuldet. ME sollte man sich als Anfänger von Beginn an mit seinem Instrument Schlagzeug und wie es "funktioniert" auseinandersetzen. Das reine Lernen von Schlagtechniken, Rudiments und
Rhythmen ist das Eine (und natürlich auch der Schwerpunkt!). Das andere ist eben, sein Drumset als sehr komplexes Ensemble von Musikintrumenten zu sehen und es zum schönen Zusammenspiel
zu bringen. Zu experimentieren, zu schrauben, umzustellen, zu fluchen, wieder umzustellen, zu schleppen und sich über das Mitschnarren der Snare zu ärgern sind Dinge, die für mich zum Drummerleben einfach dazu gehören. :)

Eines noch zum Thema Becken (Haensi hat es ja gesagt) : Schlechte Becken vermiesen Dir/Euch die Lust am Spielen, garantiert! Deshalb lieber in was vernünftiges investieren zb.
kleine türkische Hersteller wie Agop, Pasha, Zultan, Masterwork und wie sie alle heißen. Oder auch die Sonor Armoni Sets (werden ebenfalls in der Türkei hergestellt)
Trommeln kannst Du mit neuen Fellen und vernünftiger Stimmung auf die Sprünge helfen - schlechte Becken versauen Dir dauerhaft den Spass, das wäre Sparen am verkehrten Ende.

Wenn Du für einen brauchbaren Beckensatz 400-450 Euro einplanst und dazu ein Set im Preisbereich +/- 800 Euro (auch gebraucht!) erwirbst, hast du ein Instrument,
dass bei entsprechender Pflege vermutlich den meisten Anforderungen auf Jahre gerecht werden wird.
 
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Hallo Stevie,

Deine Schilderung beschreibt exakt das, was ich auch aus dem Kontext Piano vs. D-Piano sagen würde. Auch die Beschränkung auf nur 1 Sound finde ich hier eher als Bereicherung, da es den Pianisten zwingt, durch Spielnuancen unterschiedliche Effekte herauszukitzeln. Schätze, es wird jetzt doch ein Analoges werden, dem sich im Lauf der Zeit noch ein E hinzugesellen wird (sofern Sohn und Papa immer noch Lust darauf haben).

800 Euro plus 400+ für Becken klingt plausibel, da ich das jetzt schon recht häufig gelesen habe. Für mich als Pianisten ist das auf der anderen Seite aber eher noch verdächtig wenig, dort kommt man unter 6k kaum an ein wirklich gutes Instrument. Als Schüler hatte ich damals ein lausiges amerikanisches Kleinklavier, mit dem ich mir sicher ein bisschen meine Technik versaut habe. Seitdem habe ich mir geschworen, das bei meinen Kindern besser zu machen. Deshalb frage ich auch so explizit nochmal nach ;-)
 
Hallo Waldgeist,

natürlich geht nach oben immer mehr. Selbst wenn das Budget das hergibt, es ist mE gar nicht nötig.

Aber für insges. ca. 200 Euro mehr gäbs bereits das hier:

https://www.thomann.de/de/sonor_essential_force_brown_stage_s.htm
261120.jpg




Hat sogar zweites Standtom, welches man zwar nicht wirklich braucht am Anfang, aber zur Erweiterung hinterher nutzen kann.
dazu ein Beckensatz zB.:

https://www.thomann.de/de/zultan_rock_beat_profi_cymbalset.htm


273355.jpg





oder

https://www.thomann.de/de/masterwork_troy_profi_cymbal_set.htm


282321.jpg


oder..

http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/...Crash-20-Ride-14-HiHat-Bag/art-DRU0014077-000

Insgesamt +/- 1.400 Euro!
 
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Aber richtig gut klingt für mich ein A-Set nur über eine PA. Ich habe Jahre lang mit Kopfhörer bzw. Gehörschutz mein A-Set gespielt, damit es nicht so Laut und "leer" klingt. Es war ein teures Schlagzeug von Tama und ein super Klang, aber auf die Dauer eben nur Bum Bum.
Kann ich nicht nachvollziehen. Ist sicher auch mit vom Raum abhängig, aber du kannst mir doch nicht erzählen dass ein A-Schlagzeug ohne PA nicht gut klingen kann? o_O

Gerade wenn man jung ist, will man Klangvielfalt, experimentieren, man will mitspielen und das mach mal mit einem A-Drum
Ich finde wohl, dass man vor allem auf A-Drums "richtig" experimentieren kann: Wie verhalten sich die einzelnen Komponenenten mit verschiedener Stimmung, unterschiedlichen Sticks, verschiedenen Spielweisen etc.pp. Fördert die Kreativität im Umgang mit dem Instrument meines Erachtens weit mehr als einfach am Rädchen zu drehen und die Sounds zu ändern.
Im Gegenzug lassen sich einfach viele Dinge auf einem E-Schlagzeug nicht simulieren: Becken anschwellen lassen, eine wirklich gute und exakte Snaredynamik und vor allem das Spielgefühl eines A-Drumsets.

Eine Band wird am Anfang ja noch nicht drin sein.
...weil? Ich hatte meine erste Band nach einem halben Jahr. Dass wir kacke waren ist nebensächlich - je früher man mit anderen Musik macht, desto besser!

Das kann auch wieder super verkauft werden. Verkauf mal ein A-Set, das gibt Probleme, denn die guten Teile bezahlt Dir keiner, anders beim E-Set.
Das stimmt wohl. Ich würde nicht sagen, dass du beim E-Set weniger Wertverlust hast (wenn du dich beim A-Set geschickt anstellst), allerdings ist ein E-Schlagzeug beim Wiederverkauf in der Tat leichter abzutreten, da man das Ding quasi als eine Komponente ansehen kann während man beim A-Schlagzeug normalerweise alles getrennt verkauft (Shellset, ggf. mit Hardware, Becken...).

ich las jetzt häufig, dass man unter 1.200 nicht anfangen und das Schlagzeug besser aus Kesselsatz, Becken und Hardware selbst zusammen stellen sollte. Deshalb: was sollte man Eurer Meinung nach investieren, wenn man wirklich ein hochwertiges Instrument haben möchte? Oder anders gefragt: wo liegt die Grenze, ab der ein Profi sagen würde: na, jetzt hast Du es als Anfänger aber doch eher übertriebenen?
Naja, das ist alles relativ. Zum einen gibt's nach oben eigentlich keine Grenze (ab ca. 2500€ für ein Shellset beginnt denke ich die reine Geschmacksfrage, während sich qualitativ nicht mehr viel tut), auf der anderen Seite kann man natürlich auch auf einem 100€-Discounter-Set lernen, wenn man wirklich Bock hat.
Mit dem Equipment für 1,2k kann man schon sehr, sehr gut die ersten Jahre leben. Pauschalisierend hätte ich jetzt gesagt: Was man da kauft, kann man in der unteren Mittelklasse oder zumindest deutlich gehobenen Einsteigerklasse einordnen.
Es gibt auch Markenkomplettsets im Preisbereich von 700-900€, mit denen kann man eigentlich gut arbeiten. Da wird dann eben an den Becken gespart.

Unabhängig vom Preis würde ich den Fokus auf die richtigen Kesselgrößen und den passenden Umfang legen. Denke mal, mit 8 Jahren ist dein Junior noch nicht der Größte - insofern würde ich zu einem Set mit 20er-Kick sowie 10/12/14 Toms tendieren, nach Möglichkeit relativ flach (Stichwort "Hyperdrive), um einen ergonomischen Aufbau zu gewährleisten.
Auch würde ich auf unnötigen Krimskrams wie zusätzliche Standtom, mehr Becken als nötig (es reichen für den Anfang eigentlich Hihat, Ride und 1-2 Crashbecken) verzichten. Die lenken Anfangs nur von den erstmal wichtigen Basics ab.

@dührssen: zum Thema USB/VST noch: ich nehme mal an, Du meinst, das mit Pads oder einem Keyboard einzuspielen? Das habe ich bereits, besitze u.a. ein UR44 und Steven Slate Drums. Mir ging es bei den E-Drums eher darum, diese VSTs über ein "richtiges" Schlagzeug nutzen zu können. Oder gibt es für A-Schlagzeuge Midi-Erweiterungen, das kann ich mir nur schwer vorstellen?
Ehm, nein, ich meinte schon das Einspielen per E-Schlagzeug direkt.
Ich kann jetzt ehrlich gesagt gar nicht genau sagen, ob heutzutage jedes E-Schlagzeug einen Midi-Out besitzt.
Ich selbst spiele seit ein paar Jahren ein Roland TD9-KX (hat damals 1,9k gekostet, normale Mittelklasse würde ich sagen, bin bis heute zufrieden), via USB-Interface nehme ich live einfach meine Trommelei als Midispur auf und kann dann problemlos ein VST (in meinem Fall Addictive Drums) drüberlegen.
Wenn du einen ordentlichen Rechner besitzt, kannst du natürlich auch direkt das VST mitlaufen lassen (im allgmeinen ein Welten besserer Sound als der vom E-Set selbst), ich hatte allerdings immer eine kleine Latenz weswegen das für mich leider nicht in Frage kommt.
 
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@Stevie: Danke für die konkreten Vorschläge! Das Sonor gefällt mir auch optisch schon mal richtig gut. Was mich an dem Set wundert: Die anderen Farben kosten nochmal zwischen 100 und 200 EUR mehr. Liegt das nur an der Farbe, oder gibt es hier einen anderen Unterschied?
 
Hallo,

ich sehe jedesmal, wenn ich beim Händler bin, die derzeit verfügbaren E-Drums.
Diese haben mit Schlagzeug weitgehend wenig zu tun.
Die Billigen sind Spielzeug auf gruseligem Niveau, die Teuren sind für bestimmte
Mainstream-Musik unter bestimmten Bedingungen oder ergänzende Spezial-
Anwendungen geeignet.

Wenn man wirklich Schlagzeug lernen will, dann braucht man ein Schlagzeug.
Auf Bontempi sollte man nicht Steinway üben.

Zum Üben dämpfe ich mein Schlagzeug ab, aber ein Elektrogerät verwende
ich nicht, das würde mich nicht nur vom Üben abhalten, sondern in meinem
Übeerfolg bescheißen, weil es mir Klänge vorgaukelt, die ich mit meiner darauf
erlernten Spielweise gar nicht erzeugen kann.

Wenn E-Drums drei Zonen auf einem Becken haben, dann möge man sich mal
ein eichtes Becken anhören, das hat unendlich viele "Zonen". Bei der Kleinen
Trommel wird man mit filigraner Wirbeltechnik jedes E-Drums ad absurdum
führen.

Grüße
Jürgen
 
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Hallo Waldgeist,

ich vermute, dass das mit dem Finish zu tun hat. Jedenfalls kann ich keine Unterschiede in den Lieferumfängen oder Ausstattungen finden,
die den Mehrpreis erklären könnten. (Habe jetzt aber auch nur oberflächlich geschaut)
 
Vom HD-3 würde ich Abstand nehmen; es ist - auch auf längere Sicht - einfach nicht flexibel genug. Bezüglich der Kesselgrössen würde ich auf alle Fälle auf ein A-Drumkit setzen; den nötigen Raum dazu hast du ja.

Eventuell bietet es sich an, dieses A-Kit zu einem späteren Zeitpunkt in ein A2E-Kit auszubauen. Damit hättest du die Flexibilität eines E-Kits mit dem Spielgefühl eines akustischen Schlagzeugs. Eine Möglichkeit wäre eine der fertigen 'A2E Conversions', welche Drumtec anbietet.


Ich kann jetzt ehrlich gesagt gar nicht genau sagen, ob heutzutage jedes E-Schlagzeug einen Midi-Out besitzt.

MIDI-Out (bzw. fortgeschrittener MIDI-over-USB) bieten heute die meisten Drummodule an - selbst diejenigen, welche sich nur als 'Spielzeug' beschreiben lassen. Es ist hingegen der MIDI-In, der quasi Spreu von Weizen trennt, da er bei professionelleren Modulen sehr flexible Setup-Erweiterungen ermöglicht, während er bei nicht-professionellen Modulen häufig eingespart wird.


ich hatte allerdings immer eine kleine Latenz weswegen das für mich leider nicht in Frage kommt.

Hattest du ein eigenständiges Audio-Interface in Betrieb?
In der Regel kann man sagen, dass ein gutes Audio-Interface mit entsprechend soliden Treibern hier Wunder wirken kann. Leider zu einem Preis, der schnell einmal mehrere hundert Euronen 'verschlingen' kann.


HTH
 
Jürgen K's Aussagen treffen meiner Meinung nach genau den Kern.

Für mich sind E-Drums wie ein Fahr- oder Flugsimulator. Die sind auch ziemlich cool. Allerdings ist da das Feeling auch nur annähernd echt.

Im Vergleich zum "Original" ist die Möglichkeit der Klangerzeugung eher armselig. Ein gutes Becken hat locker das Zehnfache an "Klangzonen".

Ich sehe E-Drums da eher als eigenständiges Instrument. Als (Sound-)Ergänzung zum Akustikset sind sie sicher eine schöne Bereicherung.
Ersatz für ein Akustikset werden sie aber genauso wenig sein wie ein Roland-Keyboard für einen Steinway- oder Bösendorfer-Flügel.
Klanglich mag das Keyboard schon hinkommen, es ist aber was anderes als "the real thing".
 
Was ist es den nun geworden für ein Drum?
 

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