An glücklicheren Tagen

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Ich hab die Seiten vollgeschrieben
mit abgedroschenen Phrasen
Von denen niemand wirklich weiß
Was sie bedeuten wollen
Da sind tausend Melodien
Versteckt zwischen den Zargen
Und keine scheint zu sagen
Was sie sagen soll
Doch wie sollen sie auch schon sagen
Was ich selbst nicht sagen kann
Ja ich stehe hier vorm Spiegel
Und seh' ich mich selbst bloß ratlos an

So vieles wurde schon gedichtet
Von den Sternen und der Nacht
Und wenn ich's selber dann versuch
Klingt's meistens doch bloß trivial
Meine Augen sind gerichtet
In einen schier endlosen Schacht
Und die Sicht nach vorne ist
Ziemlich weit fern vom ideal
Doch was soll hier schon zu sehen sein
Wenn ich dich nicht vor mir seh
Kann mir doch ganz egal sein
In welchem Sumpf ich untergeh

Über dein süßes Gesicht
Zerbrach ich mir so oft den Kopf
Ich bekam bald die Idee
Dass er aus Glas bestehen muss
Ihn zu kleben schaff ich noch nicht
Weil die Erinnerung noch pocht
An einen wirklich gutes Mädchen
Und einen wundervollen Kuss

Hey ich wollt dir nur noch einmal sagen
Dass ich dich wirklich
Sehr gerne mag
Vielleicht sehn wir uns an glücklicheren Tagen
An denen die Mauer zwischen uns
Endlich zusammen kracht



 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass er aus Glas bestehen muss
er? also der Kopf, richtig? Kam ich nicht sofort drauf. Hatte erst gedacht es geht noch um das Gesicht des Mädchens.
An einen wirklich gutes Mädchen
Ähm..... wolltest du EIN schreiben? "wirklich gut" ist für mich ein etwas schwaches Kompliment. Da würde ich einen stärkeren Begriff wählen.

Ja schön geschrieben. Aber mich spricht es jetzt nicht sooo doll an.
Mit reimzerfetzten Texten hab ich eh meine Schwierigkeiten. Die kann ich mir nicht schön im Song vorstellen. Wie willst du das musikalisch umsetzen? Fänd ich interessant da mal sowas wirklich auch mit Musik zu hören. Vielleicht gefällts mir dann ja doch. :)

Manchmal erkennt man ein Reimschema. z.B. hier:
1 So vieles wurde schon gedichtet
2 Von den Sternen und der Nacht
3 Und wenn ich's selber dann versuch
4 Klingt's meistens doch bloß trivial
5 Meine Augen sind gerichtet
6 In einen schier endlosen Schacht
7 Und die Sicht nach vorne ist
8 Ziemlich weit fern vom ideal
Die erste Zeile reimt sich auf die vierte, die 2 auf die 5, 3 auf 7 reimt sich leider nicht, 4 auf 8 reimt sich aber wieder. Echt schade dass du dass nicht konsequnt (auch in der ersten Strophe) so gemacht hast, DAS wär für mich was frisches und neues gewesen.
Die 2. Strophe find ich nicht so gut wie die erste. In der ersten fängst du gut an und ich dachte zuerst: Mensch das geht ja gar nicht so schlecht los. Aber dann lässt du in der 2. Strophe irgendwie stark nach.
Die Idee vom Glaskopf find ich dann wieder gut.
Vielleicht fällt dir noch was ein um die 2. Strophe ebenbürtig zu machen :)
 
Hey, ja danke schonmal für die Kritik!

Ja, es ist natürlich der Kopf gemeint ;) Und das "einen" war auch nur ein Tipp-Fehler... Ich habe das "wirklich toll" in großartig geändert, mich nachher geärgert, dass ich nicht wundervolles mädchen und großartiger Kuss genommen hab, als ich das Lied aufgenommen hatte (Ja es gibt eine musikalische Umsetzung ;))...

Tja, die zweite Strophe... ich fand es irgendwie schön wenigstens andeutungsweise vom scheitern zu schreiben - das hauptthema ist ja auch eine gescheiterte bzw. enttäuschte Liebe. Ich hatte noch ein paar mehr Strophen Ideen, die gingen dann eher in diese Richtung, vielleicht hätte es dann besser gewirkt.

Ja beim Reimschema war ich mir anfangs auch nicht ganz sicher, hatte sogar überlegt ganz ohne Reimen auszukommen. Allerdings helfen mir Reime sehr, den Text voran zu bringen und von daher bin ich drauf gekommen, die Reime weiter auseinander zu legen. Die Reime komplett durchzuziehen war mir dann doch zu schwer, von daher hab ich dann an ein paar (meiner meinung nach) verzichtbaren Stellen drauf verzichtet.

Den Song findest du auf www.myspace.com/lehrgut --> an glücklicheren Tagen... viel Spaß beim hören, ich hoffe es gefällt dir dann besser ;) (du musst wohl wahrscheinlich auf alle Songs anzeigen klicken, ist nämlich das letzte was ich hochgeladen hab und wird unter den Top 5 nicht angezeigt)
 
Hey, der Song gefällt mir sehr gut. Die Stimmung der Worte wurde - für mich - perfekt in Musik umgesetzt.
 
Hey Schnemax, vielen Dank für die positive Kritik! Es freut mich sehr, dass dir mein Song gefällt ;)
 
Ich wollte schon wieder etwas kritisieren, doch dann kam mir die Grundsatzfrage in den Kopf: Inwiefern bin ich überhaupt berechtigt Kritik anzuwenden?
Ich kann im Grunde nicht kritisieren was du kreierst, weil es kein Maßstaab gibt an dem deine Leistung zu bemessen wäre.
Den Maßstaab legst allein du - wenn wir wissen was du mit dem Text ausdrücken wolltest und wie, dann könnten wir halbwegs objektiv beurteilen, ob dir das gelungen ist.
Aber mich hier hinzustellen und zu sagen: "Nee du, das ist Mist." Was nützt das dir? Was nützt dir zu wissen, was mir gefällt und was nicht? Musik ist in der Intention schließlich nichts opportunistisches, sondern dient dem Künstler als Ventil und dergleichen.

Ich denke dass einige Frauen sich darüber freuen würden, in diesem Text Thema zu sein, weil er sprachlich nun alles andere als unterirdisch ist. Oberirdisch gleichwohl nicht.

Um dir ne klitze kleine Freude zu bereiten: Mir persönlich gefällt die Anspielung auf die klassischen, romantischen Symbole die in Liebesliedern und Gedichten immer wieder aufgegriffen werden. Da wird einem instinktiv klar, wie schwer es noch ist, neues Terrain zu ergründen und etwas neues zu liefern, dass auch der Frau die thematisiert wird, ansprechend erscheinen kann.

Alles in einem ist es mir aber zu schlicht, Verständnis zu gewährleisten ist super, aber nicht, wenn man das Gefühl erhält, das hätte so aus den Federn unzähliger anderer stammen können.

Glaube dein großer Vorteil liegt darin, dass du die Texte musikalisch weiterverarbeiten kannst, das ist eine Grenze, wo einige gute Songschreiber dann umkehren und sich anderen Dingen widmen.
 
Hey Chris, danke für deinen Beitrag!

Erstmal zu deiner Grundsatzfrage: Ich glaub die Kritik an Texten und sonstigen künstlerischen Gebilden ist immer sehr schwer, das ist schließlich bis zu einem gewissen Grad einfach Geschmack. Du hast natürlich auch recht, woran misst man so etwas? Welche Texte sind überhaupt gut? Aber: Ich denke, wenn jemandem ein Text gefällt und er weiß wieso (z.B. wenn der Text nicht schlüssig ist, die Bilder zu abgegriffen, nicht das richtige Sprachjargon etc.), dann ist diese Kritik auch gerechtfertigt. Als Autor kann es einem ja durchaus passieren, dass man durch die fehlende Distanz und die Euphorie etwas geschaffen zu haben, die Schwächen seines Werkes übersieht. Und in diesem Moment können kritische Anmerkungen sehr wertvoll sein! Natürlich muss der Autor dann wissen, was er mit der Kritik anfängt und sich die Frage stellen, wieso und/oder für wen er schreibt.

Ich persönlich schreibe eigentlich in erster Linier für mich selbst, manchmal nutze ich das Schreiben als Ventil, manchmal weil mir eine mir als gut erscheinende Idee gekommen ist. Aber, obwohl ich meistens eher für mich selbst schreibe, bin ich daran interessiert besser zu werden, neue Sichtweisen auf meine Texte zu bekommen und generell neue Ideen zum Texte schreiben zu bekommen. Und deshalb setze ich manche meiner Texte hier ins Forum. Von daher, wenn dir mein Text nicht gefällt, dann ist das okay. Und wenn du mir dann Gründe nennen kannst, dann ist das perfekt. Wenn ich nur Zuspruch haben wollte, kann ich meine Werke einfach bestimmten Freunden und Bekannten geben, bei denen ich weiß, die würden nie etwas negatives sagen. Aber bringt mich das weiter? Naja, das dazu.

Zum konktreten Lied:

Dass ich mit diesem Text das Rad nicht neu erfunden habe ist mir natürlich klar. In diesem Fall war es wirklich ein Schreiben aus Ventilsgründen. Ich hab mich hingesetzt, wollte etwas für eine Frau schreiben und wusste einfach nicht, was. Die meisten Metaphern sind einfach besetzt. Und diese "Ohnmacht" wollte ich dann in meinen Text transportieren. Dass du den Text auch so verstanden hast, stimmt mich insofern ein Stück zuversichtlich, dass ich etwas wenigstens nicht ganz falsch gemacht habe. Aber wie gesagt, dass der Text nicht herausragend ist, das sehe ich ein.


Glaube dein großer Vorteil liegt darin, dass du die Texte musikalisch weiterverarbeiten kannst, das ist eine Grenze, wo einige gute Songschreiber dann umkehren und sich anderen Dingen widmen.

Danke. Ich nehme das jetzt einfach mal in dem Wissen weder der größte Texter noch der größte Musiker zu sein, als eine Art Kompliment auf ;)
 

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