An der schönen blauen Donau - welche Version ist empfehlenswert?

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Hallo, im Fernsehen habe ich kürzlich gesehen, wie ein Akkordeonist in einer Talkshow "An der schönen blauen Donau" gespielt hat. Obwohl ich als Fan von Musette, Tango, irischer Musik u.ä. eigentlich solche Stücke bisher nicht besonders interessant fand, hat mich diese Darbietung sehr angesprochen, sowohl der Satz als auch h die Darbietung. Nun möchte ich dieses Stück gern in mein Repertoire aufnehmen, und habe bereits eine Version gefunden, die der gesehenen Darbietung ziemlich genau zu entsprechen scheint, nämlich diese hier von Stretta Music (Seite 1 von 4, frei verfügbares Muster des Anbieters):
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Bevor ich nun die Noten bestelle und mich ans (wohl nicht besonders schwierige) einüben mache, möchte ich gern fragen, ob jemand von euch eine interessantere, ggf auch etwas anspruchsvollere Version empfehlen kann.
Danke für jeden Tipp!
 
Na, dann mach ich mit diesen Noten wahrscheinlich nix falsch.

Diese Noten (das Rüegg-Arrangement aus dem Wild-Verlag) haben nur leider recht wenig mit dem Gehörten zu tun.
Mir missfällt da besonders, dass die Introduktion komplett fehlt, es wird gleich mit der Tür ins Haus gefallen und dann geht es (auf den beiden Vorschau-Seiten und wohl auch weiterhin) praktisch ausschließlich mit Hum-Ta-Ta-Begleitung weiter. Passt zwar natürlich zu einem Walzer, aber ein wenig Abwechslung wäre schön.
Aufgrund der angegebenen Seitenzahl kann man auch davon ausgehen, dass der Ablauf stark verkürzt wurde.

Da gefällt mir dieses Arrangement aus dem Apollo-Verlag schon deutlich besser.
Übrigens gibt es auch bei IMSLP gibt es eine (frei verfügbare) Akkordeon-Bearbeitung von Massimiliano Virdis.

Eine Herausforderung stellt vor allem die sehr atmosphärische Introduktion dar, die über zarten Streicher-Tremolo-Akkorden in Violine 1/2 wunderschön stimmungsvolle Hörner und Holzbläser hat, die das Thema einführen.
Da macht ein alles totschlagender Stradella-Bass viel kaputt, wenn man nicht sehr aufpasst.

In der Video-Version wird deshalb bis zu Unkenntlichkeit getrickst (bzw. sehr frei interpretiert), indem links nur dünn registrierte Akkorde liegen, das flirrende Streicher-Tremolo im Diskant notfalls als Triller gespielt wird und die schönen Horn-Linien, die das Thema einführen, komplett unter den Tisch fallen.

Ich habe Russen gehört, die mit Konverter-Bajan Hörner und Holz mit Links im MIII spielen und im Diskant die Streicher imitieren. Auch eine Lösung, geht nur eben mit Stradella nicht.

Aber vielleicht könnte man gemeinsam etwas konstruieren (auf Basis der Orchester-Partitur), denn Strauß (Sohn) ist schon hinreichend lange tot, so dass es ausnahmsweise mal keine rechtlichen Schwierigkeiten geben dürfte.

Viele Grüße
Torsten
 
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In den 70 ern wurde öfter der Frühlingsstimmenwalzer gespielt, ich fand aber immer schon den Donauwalzer viel schöner.
Deshalb hab ich mir den mal reingezogen. Das war irgendwo im Konzert und strotzt vor Fehlern, aber ich finde es immrnoch gut.




Noten gibts auch, hier mal die ersten von 28 Seiten.
Ich gaube aber trotz der Ausführlichkeit (also das ganze Stück mit allen Teilen) ist auch so viel zu reduzieren um es für Tasten spielbar zu machen.
Bei Interesse - vertrauensvoll an mich ...

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Noten gibts auch, hier mal die ersten von 28 Seiten. [...]
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Jaaaa, genau das hatte ich mit der "Bajan-Version" gemeint, die ich mal bei einem Russen gehört habe:
Hörnchen und Holz im MIII und das Streicher-Tremolo im Diskant! :)

Geht aber eben mit Stradella nicht.


Ich gaube aber trotz der Ausführlichkeit (also das ganze Stück mit allen Teilen) ist auch so viel zu reduzieren um es für Tasten spielbar zu machen.

Dieses Problem hat man ja immer, wenn man ein Orchesterwerk für Solo-Instrument (egal ob Klavier oder Akkordeon) arrangieren muss.
Da kann man einfach nicht alle Details unterbringen und die Kunst besteht darin, die wesentlichen Musikalischen "Ereignisse" zu erfassen, was natürlich auch nicht immer geht.
Das finde ich immer faszinierend an den Klavier-Auszügen, die bei z. B. bei Proben mit Sängern ohne Orchester benutzt werden. Dort müssen alle wesentlichen Elemente enthalten sein (auch zur Orientierung).

Viele Grüße
Torsten
 
Das finde ich immer faszinierend an den Klavier-Auszügen, die bei z. B. bei Proben mit Sängern ohne Orchester benutzt werden. Dort müssen alle wesentlichen Elemente enthalten sein
aber es wird nie alles gespielt, was da steht, es ist die Aufgabe des jeweiligen Pianisten, das herauszupicken, das wir Chorsänger*innen brauchen. Und wehe, es kommt nicht, oder nicht jedesmal gleich!
Aber zurück zum Donauwalzer. Diese Ausgabe dünkt mir von den Noten her "überladen" zu sein, wo dann die von Jak. Rüegg so richtig spärlich ist.
Aber auch den Anfängen entwachsene Spieler*innen wollen den Donau-Walzer einmal spielen...
 
Diese Ausgabe dünkt mir von den Noten her "überladen" zu sein
da hier inzwischen ziemlich viele Notenausgaben verlinkt wurden, ist diese Aussage etwas unscharf - wäre vielleicht nicht schlecht, wenn du genauer einschränken würdest, welche du mit "diese Ausgabe" meinst ...
 
@Klangbutter 's eingestellte Version der ersten Seiten. Hat mir zu viele Arpeggi drin.
es geht auch anders
ich weiss, das ist aber das pianistische Problem des verebbenden Tones... und deshalb auch die "Aufbretzelung" des Stücks zur Vermeidung von Langeweile.
Von diesen drei angefügten Beispielen gefällt mir die Reger-Version am besten, und am allerbesten gefällt mir das Original, dirigiert von Willy Boskowski.
Und: muss es immer so kompliziert sein?
 
@Klangbutter 's eingestellte Version der ersten Seiten. Hat mir zu viele Arpeggi drin.
Stimmt.
Das ist eben ein schönes Beispiel für ein weniger werkstreues Arrangement (denn diese Arpeggio-Kaskaden kommen nicht ansatzweise in der Orchesterpartitur vor).
Also eher eine "Variation", die in erster Linie der Zurschaustellung der eigenen Virtuosität dient.

die drei Beispiele sollten nur aufzeigen, welche "Wunderwerke" herauskommen, wenn die Virtuosen mal so richtig loslegen ... im Grunde wieder mal OT ...
... zumindest OT, wenn es um eine möglichst Werkstreue Adaption für Akkordeon geht (was in diesem Thread wohl der Fall ist).

Aber auch den Anfängen entwachsene Spieler*innen wollen den Donau-Walzer einmal spielen...
... beziehungsweise: Auch Anfänger oder moderat Fortgeschrittene möchten verständlicherweise ihre Lieblingsmusik spielen können.
Dazu gab es, um beim Donauwalzer-Beispiel zu bleiben, auch zeitgenössisch neben der anspruchsvollen Klavierversion zu 2 Händen von Strauß persönlich auch schon einfachere Bearbeitungen, z. B. diese hier von Rummel.
Gut zu vergleichen mit dem Rüegg-Arrangement für Akkordeon: deutlich verkürzt, ohne die "Introduction" und mit einfach spielbarer linker-Hand-Begleitung, um die "Stride-Piano"-Springerei zu vermeiden.

Alle Ausgaben haben sicherlich ihre Berechtigung und es ist ein Segen der modernen Zeit, dass man im Internet in der Regel eine Vorschau hat, um sich einen Eindruck von den Noten zu verschaffen und nicht blind die Katze im Sack kaufen/bestellen muss.

Viele Grüße
Torsten
 
Diese Version finde ich sehr schöne gespielt. Kann man sehr gut zuhören.
 
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hier noch eine Version von Helmut Strasser:
https://musescore.com/user/10244686/scores/8259719

Kann man sich auch als MIDI-File anhören. Am Schluss fehlt noch einmal das Haupt-Thema, aber sonst keine schlechte Umsetzung und nicht allzu schwer (auf den ersten Blick).
 

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