An der Basseite nicht schneller werden, Tipps

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recheb
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Hallo,

spiel gerade mit meinem Akkordeonlehrer das Lied"Take it Easy altes Haus"...
Dort sind sehr viel 16tel Noten drin... Mein Problem ist nun das ich bei der Basseite automatisch schneller werde, wenn ich auf der rechten Seite schneller spielen muss..
Bei den bisherigen Lieder Hofbräuhaus, Marina, Sera Sera,,, war die rechte Seite immer gleich mit den Bässen also wenig (16tel Noten)...

Mein Lehrer meinte das ich mir das nur selber beibringen kann und er keine Übung für mich hat ausser die Lieder..:-(

Hoffe ich bin hier nicht der einzige der dieses Problem hat...(spiele jetzt seit einem halben Jahr)
Kennt hier jemand vielleicht gute Übungen, damit ich den Takt auf der linken Seite stur halten kann?

bin für jeden Tipp dankbar!!

Grüße Simon
 
Eigenschaft
 
Metronom.
 
Metronom und gaaanz laaangsam üben!
Die schwierigen Stellen isolieren undals Übung langsam mit Metronom spielen. So langsam, dass du sie rhythmisch korrekt spielen kannst. Wenn es nicht klappt: noch langsamer probieren.
 
Für den Anfang ein bischen zu playbacks oder karaoke spielen - wirkt schon mal auf das timing und macht spass.

Folgende fortgeschrittene Übung hab ich von einem Schlagzeuger:
Metronom auf halbes tempo einstellen (also halbe-takt, nicht viertel) und so dazu spielen das es auf 2 und 4 schlägt - dann musst Du die 1 und die 3 selber spüren, das stählt wirklich.
 
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Hallo Simon,

die obigen Hinweise sind m.E. alle gut. Ich ergänze wie folgt:

Dein Hauptproblem ist die rhythmische Entkopplung von linker und rechter Hand. Das kann man trainieren, indem man links und rechts etwas sehr Einfaches spielt, das keine technischen Schwierigkeiten hat und sich rhythmisch variieren lässt. Dazu 2 Beispiele, die mir dafür spontan in den Sinn kommen.

Wir spielen 4/4-Takt. Links stur C c C c C c ....., Tempo egal. Wenn's links zu langweilig wird, dann mit Wechselbass C c G c C c G c .... Das muss stur laufen, evt. mit Metronom unterstützen.

Jetzt rechts dazu.
1. Variante: C-Dur Akkord (e-g-c) greifen, weiter nichts. Diesen Akkord genau in dem Rhythmus wie die obige Bassbegleitung schlagen, also auf jedes Viertel ein Akkord-Schlag rechts und ein Bass- bzw. Begleit-Schlag links. Und jetzt die rhythmischen Variationen: Nach 2 (oder 4) Takten rechts die Akkorde auf jedes Achtel schlagen, also rechts doppelt so schnell wie links schlagen - 2 (oder 4) Takte lang. Dann wieder zurück, dh. links und rechts jeweils auf das Viertel spielen, .... usw. Das Ganze kann man beliebig oft wiederholen, dabei genau auf den Bass achten, dass er stur wie eine Maschine läuft. Schließlich hat man ja die Geisteskapazität frei, weil die Finger keinerlei Aufmerksamkeit beanspruchen.

Wenn diese Übung klappt, dann kann man die Achtel rechts durch Sechzehntel ersetzen, also 4 Schläge rechts auf jeden Bassschlag links. Hierbei muss man aber sehr langsam spielen, um am Anfang keinen Krampf rechts zu bekommen.

Das kann man beliebig ausbauen, z.B. rhythmisch mit Triolen oder harmonisch, indem man Kadenzen spielt oder Arpeggien.

Das Ganze lässt sich natürlich auch am Schreibtisch völlig ohne Instrument üben, indem man mit den Händen auf den Tisch klopft.

2. Variante, etwas anspruchsvoller: Links Bass wie oben, rechts C-Dur Tonleiter aufwärts bis zum d und wieder ab bis zum c, also c-d-e-f-g-a-h-c-d-c-h-a-g-f-e-d-c (Fingersatz 1-2-3-4-1-2-3-4-5-4-3-2-1-4-3-2-1). Jetzt rechts auf jedes Viertel einen Tonleiterton, dann die Tonleiter als Achtellauf spielen, dann Sechzehntel, und dabei immer auf einen sturen Bassrhythmus achten. Das kann man jetzt auch wieder ausbauen, indem man eine kleine Kadenz bildet, dh. zuerst die C-Dur-Tonleiter, dann die F-Dur-Tonleiter, und dann die G-Dur-Tonleiter, und dann wieder zurück zur C-Dur-Tonleiter, natürlich ohne den Rhythmus zu unterbrechen.

Ich bin im Übrigen der Meinung, dass Dein Lehrer mit etwas Lust und Phantasie auch auf solche oder ähnliche Übungen hätte kommen sollen.

Viele Grüße

morino47
 
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hallo danke für die Tipps,

@morino vielen Dank für deine ausführliche Hilfe!

hab sonst auch immer mit dem Fuß getippt aber da wurde ich dann auch schneller :-/
Und dieses Metronom lenkt nicht irgendwie etwas ab,,, habt ihr somit geübt?

Ist dieses Problem normal bei Anfänger, bin schon am verzweifeln ob ich vielleicht zu blöd dafür bin,,, kann ja eigentlich nicht so schwer sein auf der linken durchgehend gleich spielen :-/
 
hab sonst auch immer mit dem Fuß getippt aber da wurde ich dann auch schneller :-/
Und dieses Metronom lenkt nicht irgendwie etwas ab,,, habt ihr somit geübt?
Ja, mein Fuß wurde auch immer schneller, deshalb ja das Metronom. Man muss vielleicht erst mal üben, mit dem Metronom mitzuspielen. Um ein Tempo zu halten und gleichmäßig zu spielen übe ich immer wieder mit Metronom. Nicht die ganze Zeit, schließlich ist das Ziel, auch ohne äußeren Rhythmusgeber im Metrum zu bleiben.

Ist dieses Problem normal bei Anfänger, bin schon am verzweifeln ob ich vielleicht zu blöd dafür bin,,, kann ja eigentlich nicht so schwer sein auf der linken durchgehend gleich spielen :-/
Doch, ist es! Es braucht einfach seine Zeit.
 
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Ich denke, @morino47 s Übungen sind genau richtig.
Das Metronom hilft nur bedingt, weil er selbst Aufmerksamkeit beansprucht.
Wie ich Dich verstanden habe, ist es kein "Tempohalteproblem" sondern ein Koordinationsproblem, denn die linke Hand will offenbar den schnelleren Rhytmus der rechten Hand mitmachen. Liege ich da richtig?


Das Ganze lässt sich natürlich auch am Schreibtisch völlig ohne Instrument üben, indem man mit den Händen auf den Tisch klopft.

Ganz ähnliche Probleme gibts auch durchaus schon mit gleichem Rhythmus auf beiden Seiten, nämlich wenn rechts und links verschiedene Artikulation verlangt wird. Wie siehts denn damit aus?

Beispiel Artikulation
Dieses Beispiel ist zwar komplexer, aber Du siehst auch hier, dass Klopfen das einfachste Mittel ist und das ein Weg (von mehreren) über das langsame "theoretische" Exercieren geht.

Beispiel 4 gegen 3
 
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Klasse nochmals vielen vielen Dank für eure zahlreichen Antworten...
bin jetzt gar nicht mehr so frustriert und werd morgen gleich mal üben :-D
 
@morino vielen Dank für deine ausführliche Hilfe!

Damit erhält nicht morino47, sondern ein anderer User namens morino eine Benachrichtigung, denn alles, was direkt nach @ kommt, wird von der Board-Software automatisch als Benutzername interpretiert und erzeugt die genannte Benachrichtigung. Dies könnte zu Verwirrungen bei den irrtümlich getaggten Usern führen. Wenn also User angesprochen werden sollen, bitte direkt nach dem @-Zeichen nicht Vor- oder Spitznamen verwenden, sondern den korrekten/vollständigen Usernamen. Weitere Infos dazu:
https://www.musiker-board.de/threads/user-taggen.586770/
 

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