An alle Berufsmusiker: Wie haltet ihr euch über Wasser?

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MarkFrisch20
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Hey, natürlich ist es schwer als Musiker genug Geld zu verdienen um überhaupt die Lebenserhaltungskosten seiner Familie zu bezahlen, deshalb interessiert es mich welche Nebenjobs ihr ausübt?
Ich gebe beispielsweise Gitarrenunterricht und schreibe für diverse Lokalzeitungen.
Desweiteren, gibt es jemanden der wirklich nur von Gigs und verkauften Tonträgern lebt?

saludos de granada
 
Eigenschaft
 
Ich kann eigentlich nicht klagen:
Ich habe klassische Gitarre studiert und noch einen Lehrgang für den "Musikgarten" besucht.

Vormittags gebe ich 1-3 Musikgartenkurse, nachmittags gebe ich 3-5 Stunden Gitarrenunterricht.
Jeden Tag woanders, was viel Fahrerei bedeutet. Und jede Musikschule zu einem anderen Tarif.

Aber immerhin kommt genug rein, ich muss jetzt sogar Steuern zahlen :redface:

Muchos saludos de Sicuri desde Alemania
 
Meine Einschätzung ist, dass viele Profimusiker finanziell gerade so zurecht kommen. Hier ein paar Konzerte, da mal ´ne Hochzeit, ein bisschen Unterricht an Musikschulen, ein Projekt mit dem man (oft vergeblich) vom großen Durchbruch träumt und wenn das nicht langt, habe ich schon viele als Bedienung in einer Kneipe gesehen. An Familie ist da oft nicht mal zu denken - es sei denn, der Partner ist finanziell unabhängig.
Um zurecht zu kommen, senken die meisten einfach Ihre Fixkosten! Günstige Miete, altes Auto, Unterwäsche beidseitig tragen ;-)
Dafür haben viele Musiker, ein "anderes Leben". Lange Schlafen, schöne Konzerte, und schöne Frauen. (Schönheit ist oft umgekehrt proportional zum Alkoholpegel :)

Anders sieht es hingegen aus, wenn man verbeamteter Musiklehrer an einer Schule ist, oder in einem tollen Orchester unterkommt usw. Das scheint aber eher der geringere Teil der Profimusikwelt zu sein.

Bin mal gespannt, wie repräsentativ meine bisherigen Erfahrungen sind.
 
Ich kann mit Auftritten nicht genug Geld verdienen. Das mag auch am musikalischen Genre liegen. Mit Bierzelt- und Ballermannmucke würde es wahrscheinlich klappen, aber das mag ich mir nicht antun.
Deshalb unterrichte ich jeden Tag. Da es hier anscheinend kaum Lehrer für Populargesang gibt, rennen mir die Leute die Bude ein. Ich könnte doppelt so viele Schüler haben, wenn ich wollte. Aber eigentlich möchte ich wieder viel öfter auf die Bühne.
Als freischaffender Musiker eine Familie zu ernähren, ist mehr oder weniger illusorisch, der Partner muß schon auch ein Einkommen haben.
Bei uns funktioniert das. Wir teilen die Kosten und was übrig bleibt, wird auf die Seite gelegt. Ich mach das jetzt auch lange genug, um zu wissen, daß wieder schlechtere Zeiten kommen oder daß ich länger krank werden könnte.
 
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Ich sehe es genauso wie Bell*. Im Moment läuft´s wirklich gut mit Gigs und Jobs, aber auch ich habe zur Sicherheit noch ein anderes (musikalisches) Standbein, und noch ein par "Standbeinchen" in der Warteschleife. Zur Zeit bekomme ich auch viele Jobs als Gitarrenlehrer aus den umliegenden Musikschulen angeboten. Das erzeugt zumindest schon mal ein nicht ganz schlechtes Gefühl, da auch ich 3 Kinder zu versorgen hab. Ihnen möchte ich ihren Wunschausbildungsweg ermöglichen und zugleich für sie präsent sein. Letzteres ist mitunter ein Drahtseilakt, der aber bis jetzt sehr gut funktioniert.
Man hat halt als Musiker keine Jobgarantie. Die Konkurrenz ist groß, jung und schnell ;) Möglichkeiten zu spielen werden immer rarer. Mit eigener Musik etwas auf die Beine zu stellen immer schwieriger. Vom CD-Verkauf kann kaum noch jemand leben. U.a. deswegen sind gerade jetzt unheimlich viele Bands auf Tour. Und das ist um ehrlich zu sein halb so romantisch, wie man es sich vorher vorstellt. Aber das ist ein anderes Thema ;)
Was viele auch unterschätzen ist die Zeit, die man mit Aquise, Rechnugen schreiben, Steuer machen und weiteren lästigen Kram verbringt. Mich nervt das total. Ich würde auch viel lieber nur "spielen". Aber wenn man zu dem einen `Ja´ sagt, kauft man das andere direkt auch mit ein.
Ich kenne viele Kollegen, die alles nur auf die Musikerkarte gesetzt und verloren haben. Teiweise begnadete Musiker, die entweder an sich selbst, dem Alkohol (oder anderen Drogen), dem Schreibkram oder an der Konkurrenz gescheitert sind.

Egal was man macht, man sollte immer einen Plan B in der Tasche haben!
 
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hi
ich habe eine "hauptband" bei der ich jeden auftritt wahrnehmen muss und komme dort auf etwa 70 jobs im jahr
hinzu kommt eine zweite band die vorwiegend tagsüber und auf firmenevents spielt. dort bin ich in der ersten besetzung habe aber einen festen sub. zeitlich schaffe ich etwa 30 jobs.
ich bin fester pianist eines laien-gospelchor , der in den hochzeit-hochzeiten ;-) mehr zu tun hat und zwischendurch lange nichts. ergibt 12 jobs pro jahr.
ab und an werde ich als aushilfe oder für auftritte anderer art gebucht. das passiert etwa 10 mal .

insgesamt ergeben sich so etwa 120 jobs, die recht gleichmäßig verteilt sind
bis auf mai/juni/juli ein drittel des jahresaufkommens findet in diesen drei monaten statt. dafür ist august und märz ruhiger.

auf unterrichten habe ich offen gesagt nur sehr begrenzt lust.
ich teile zwar gerne mein wissen aber erwarte wohl zu viel von schülern. wenn jemand von sich aus will und auf mich zukommt dann bekommt er/sie auch gerne unterricht.
im rahmen einer musikschule habe ich ausprobiert - ist aber gar nichts für mich. ich schaffe es nicht (wie mir kollegen geraten haben) aus dem fenster zu gucken und die zeit abzusitzen

kurz und gut ich habe zwei schüler derzeit und suche nicht aktiv nach weiteren würde aber bestimmte leute auf jeden fall annehmen.

ich habe in meiner jugend leistungssport betrieben und bin soweit es die zeit erlaubt auch selbst noch aktiv.
dadurch wurde ich von zwei vereinen als trainer engagiert. bedeutet für mich 8 mal pro monat training geben.

pro woche komme ich regelmäßig auf über 60 arbeitsstunden und ich habe teilweise immense fahrtkosten, die ich von den einnahmen abziehen muss.

wenn man dann noch (sozial)versicherungen einrechnet bleibt das übrig was ein mensch in deutschland durchschnittlich verdient.
alleiniger verdiener für eine familie würde ich nicht sein wollen aber das ist ohnehin kein thema für mich.

ich binn in meiner tätigkeit als live-musiker soweit versichert, dass ich bei eventuellen längeren ausfällen eine monatliche rentenzahlung erhalte, die gerade das abdeckt was abzüglich der fahrtkosten derzeit übrig bleibt.

gruß
 
Hallöchen zusammen!

Also abschließend kann man sagen, das so gut wie alle Kollegen, sollten Sie auch für die Zukunft vorsorgen wollen, ohne zu
Unterrichten nicht bequem über die Runden kommen. Außerdem macht mir das bisschen Unterrichten, was ich mache (1 Nachmittag in der Woche und zwei Private Schüler) auch ziemlich Spaß und ich würde es nicht unbedingt aufgeben wollen. Es sei denn natürlich es käme DER Gig um die Ecke. Wollen wir mal abwarten....mit 28 ist ja noch nicht aller Tage Abend.

Aber Grundsätzlich erwirtschafte ich mir meinen Lebensunterhalt viel in Theatern, bei Musicals, ich spiele in Cover/Top-40 Bands, ich begleite Künstler mit eigenen Songs, ich unterrichte, ich Arrangiere und Komponiere......sprich: ich bin flexibel! Und das ist ein sehr Guter Rat an alle, die ebenfalls mit Musik den Lebensunterhalt verdienen wollen! SEID FLEXIBEL! Und vor allem seid Euch nicht zu Schade zu unterrichten etc.
Musiker (im speziellen junge Musiker), die allein durch das Musizieren im Genre Ihres Herzens Ihren Lebensunterhalt verdienen wollen sind zu aller aller meist sehr schnell von der Wahrheit des Buisness in den Arsch getreten! ;-)

LG S.
 
Musiker (im speziellen junge Musiker), die allein durch das Musizieren im Genre Ihres Herzens Ihren Lebensunterhalt verdienen wollen sind zu aller aller meist sehr schnell von der Wahrheit des Buisness in den Arsch getreten! ;-)

LG S.


Ganz genau!! Man sollte sich als Musiker nicht zu schade sein, den ein oder anderen Kirchen- oder Jugendchor zu begleiten oder ein paar Studiojobs für den nächsten kommerziellen Pop-Song zu machen. Ich spiele Flamenco, damit verdient man kein Geld. Trotdem kenne ich mich in anderen Genres soweit aus um mit anderen Musikern zusammenzuarbeiten. Und da ist es wichtig, nicht demotiviert zur Probe zu kommen nur weil das nicht "meine" Musik ist. Einen guten Musiker macht m.E die musikalische Flexibilität, oder das vermögen bei jedem Job, der irgendetwas mit Musik zu tun hat, mit dem Herzen dabei zu sein.
Das heißt, im ganzen bin ich :
freier Journalist
Tontechniker
Jugendarbeiter
Tischmusiker
Studiomusiker
Gitarrenlehrer
und zu guter letzt: Komponist, Arrangeur, Gitarrist
wenn es die Zeit zulässt, gebe ich (hoffentlich) nach dem Studium die ein oder andere Vorlesung.

Irgendwann bleibt dann auch Zeit um "meiner" Musik nachzugehen und die Gitanos in Granada zu besuchen. Das ist dann der Höhepunkt eines anstrengenden Musikjahres.

Dieses Wirwarr an Jobs kann der ein oder andere als Nachteil empfinden. Für mich ist das ein Vorteil. Nicht eine Sekunde hab ich daran gedacht etwas anderes zu machen.

Saludos desde Grana!
neviani22
 
Hallø erstmal,

also meine Schwerpunkte:
1. 10-Leute-Combo zwischen Partyfolk, Salonorchester und Bigband: ca. 300€ im Monat.
2. Solo- und Duoaktivitäten: Da ich eher minimalistisch-unplugged unterwegs bin, fahr ich mit der S-Bahn zum Gig und verdiene im Prinzip ab 3 Leuten Publikum. Wenn auch nicht viel. Oft auch auf Hut. Dazu Straßenmucke. Alleine und im Duo.
Im Sommer komme ich damit gerade so über die Runden, entspricht vielleicht Hartz4Niveau.

Im Winter (ungefähr ab jetzt) gucke ich mich regelmäßig nach anderen Jobs um. Natürlich in erster Linie wegen der Kohle, aber die Tätigkeiten haben auch unterschiedliche Qualitäten. zB lange Autobahnfahrten sind super, um mir Songtexte im Kopf rumgehen zu lassen... oder irgendwas, wo ich mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun habe, zB Verkäufer, das hält die Rampensau beweglich:great:. Manchmal mache ich Innenausbau, das bringt zwar ein bißchen mehr Geld, ist aber von der Art der Arbeit ziemlich stumpf: Weder findet großartig Kommunikation statt, noch kann ich es mir leisten, an Sachen zu denken, die nicht viereckig sind...:gruebel:
Und ich versuche mich weiterzubilden in Richtung Pädagogik, vor allem für Kinder (musikalische/rhythmische Förderung), als Autodidakt hatte ich da anfangs Schwierigkeiten ernstgenommen zu werden, aber inzwischen geht's, demnächst werde ich da meine erste Gruppe selber anbieten. mal gucken.
 
Mit einer anerkannten Ausbildung und einer offenen, flexiblen Einstellung kann man sich ein angenehmes Leben einrichten. Familie, abbezahltes Haus und Urlaub, also ein ganz normales Leben sind möglich. Viele Türen werden in Deutschland durch den Nachweis einer Qualifikation geöffnet. Das ist in der Kunst nicht anderst wie im profanen Berufsleben. Ohne Abschluss ist man meistens nur ein Hilfsarbeiter und kann sich nur durch eine herausragende Begabung behaupten.
 
Mit einer anerkannten Ausbildung und einer offenen, flexiblen Einstellung kann man sich ein angenehmes Leben einrichten.
Das sind m.e. die wichtigen Punkte.
Könnte ich aus der heutigen Sicht das Rädchen nochmal zurückdrehen, dann hätte ich Tuba, E-Bass, Tenorhorn und Akkordeon gelernt und hätte Volksmusik gemacht. Ich wäre heute mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Millionär und könnte genauso wie heute Bluesmusik oder wasauchimmer machen.
Damals war das natürlich keine Option. Und da ich an der Situation "selber schuld" bin rege ich mich auch nicht auf und es ist gut so wie es ist.

Nein - ich bin kein Berufsmusiker. Aber in den 80igern war ich mal knapp davor und hab mit der Tanzmukke "nebenher" soviel verdient, dass das durchaus eine Option war. Damals ging das noch mit einem 16 oder 18-Stunden-Tag (tagsüber Büro, abends und am Wochenende Mukke). Aber das geht natürlich nur eine Zeitlang und an Familie ist dabei nicht zu denken.

@edit: sorry, bringt nix direktes zum Threadthema. Heutzutage ist das sicherlich nicht mehr so einfach wie noch vor 20 oder 30 Jahren. Ausser das mit der Volksmusik, das gilt heute auch noch. Will von "uns" natürlich kaum einer hören. Ich auch nicht (immer :D).
Mit Rock-/Blues-/Funk-/Jazz-Musik etc. ist mit einigen ganz wenigen (!) Ausnahmen keine Famile zu ernähren. Und das gilt heute noch genauso wie damals.
Und obwohl unsere Tochter sehr gut singen kann möchte ich ihr auf Dauer nicht den Gesangsunterricht bezahlen müssen - also da wächst auch nix an ausbildende Profisänger rüber.
Und mit Gitarrenunterricht über Wasser halten? Reicht vermutlich für ein Wohnklo, sorry für die harten Worte. Aber mit Sicherheit doch nicht für eine Family? Und sehr vermutlich auch nicht für ein halbwegs angenehmes Singledasein. Natürlich hab ich dazu meine persönlichen Ansprüche, aber mit einem Musikerleben (ausser Volksmusik u.ä.) lässt sich das nicht realisieren.
Just my2cents, seid mir nicht böse. Aber ich mach das schon davon abhängig ob man sich als Musiker "prostituieren" soll/darf/muss oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

Heutzutage ist das sicherlich nicht mehr so einfach wie noch vor 20 oder 30 Jahren. Ausser das mit der Volksmusik, das gilt heute auch noch.

Ich stimme dir zu das man im Volksmusikbereich relativ gut verdienen kann.
Allerdings ist der Volksmusik Bereich heutzutage einer der am
härtesten umkämpften Bereiche in der Musikbranche.

Grüße

convoice
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist (nicht nur musikalisch) kein Zuckerschlecken.
Gut Geld verdienen ist generell kein Zuckerschlecken.
Ich sprech jetzt auch nicht unbedingt vom oberen Ende der Fahnenstange.
Ich weiß nur, dass bei Veranstaltern die einen "normalen" Festbetrieb mit Festzelt organisieren, die 3000-5000 Euro für eine volkstümliche Truppe sehr viel lockerer sitzen als wie z.B. für eine Coverband. Und der Coverband-Markt ist in diesem Bereich härter umkämpft.
Und wer eine kreative Ader besitzt und volkstümliche Musik komponieren oder texten kann/will, hat eine höhere Erfolgsgarantie als wie im Rock- oder Jazz-Bereich. Aber das schweift jetzt etwas vom Thema ab.

Aber folgendes ist mir in den letzten Jahren aufgefallen: die Bands welche Namen wie "xxx BUAM" tragen, welche zumindest den Anschein einer volkstümlichen Darbietung erwecken, haben ziemlich zugenommen.
Meist sind es dann "Hybrid"-Bands, welche zuerst volkstümlich starten und den Abend mit AC/DC beenden.
Da muss ich dann allerdings sagen: DAS muss man auch erstmal nachmachen und die verdienen wirklich gutes Geld. Und hier sind vor allem Multi-Instrumentalisten gefragt.
 
Hallo zusammen,

Musik zum Geld verdienen und Musik fürs Herz sind meist 2 SEHR unterschiedliche Dinge.

Also verstehen wir uns als Dienstleister der Musik, um uns ein behagliches sorgenfreies Leben zu erwirtschaften. Da darf man dann gelegentlich vielleicht nicht sooooo wählerisch sein ( aber es muß auch nicht zwingend die Volksmusik sein:) und ja - man prostituiert sich, was im eigentlichen Sinne des Wortes nichts anderes bedeutet, als "sich zur Schau zu stellen".
Andererseits ist es nur richtig, daß ein 70jähriger Jubilar einen anderen Musikgeschmack hat als wir - und wenn wir ihm mit unserer Dienstleistung Freude bringen und wir dafür Freude am Geld haben, ist doch allen Gutes getan.

Dann arbeite ich noch als Aushilfssängerin in verschiedenen Bands, wenn der Terminplan es zulässt. Das ist zwar anstrengend, aber auch sehr lehrreich und da haben sich schon viele gute Freundschaften entwickelt.

Und zu guter Letzt: Musik fürs Herz: meist seeeeehr schlecht bezahlt, aber das soll dann auch egal sein, denn siehe oben: das Leben ist ja bereits finanziert.

Schlußendlich wird es auch immer eine Sache der zu finanzierenden Wünsche sein: Millionär bin ich noch nicht geworden, aber ich mußte auch nicht heiraten, um nicht zu verhungern. Allerdings käme mir auch nie in den Sinn, meinen Partner mit "durchzufüttern" - es müssen schon beide zum Familieneinkommen beitragen - anders möchte ich nicht leben.

Unterrichten ist sicher eine tolle Sache für den, der es kann - trotz Lehrbefähigung bin ich dazu nicht in der Lage - ich kriege die Krise, wenn ich lustlose Musikverbrecher vor mir zu sitzen habe, die nur zur Stunde erscheinen, weil die Eltern sie erpresst haben. Aber wer das wegstecken kann - super Sache.

Grundsätzlich habe ich im Laufe der Jahre die Erfahrung gemacht, daß Zielstrebigkeit und Zuverlässigkeit ganz wichtige Elemente zum Erfolg sind. Es dauert eine ganze lange Weile, bis man sich als Musiker einen guten Ruf erarbeitet, aber wenn Veranstalter erstmal von einem Bandkonzept und deren Arbeitsweise ( Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, höfliches Auftreten.....etc.) überzeugt sind, werden die Aufträge auch mehr und / oder größer.

Auf dem Weg dahin ist sicher Flexibilität gefragt - ob es unterrichten, kellnern oder was auch immer ist. Aber nachdem ich mit 18 Jahren mehrere 1000 Fischbrötchen in 3 Wochen belegt hatte, war der Ehrgeiz noch größer ;-)

@gmaj7 - günstige Miete - im eigenen Haus ist das möglich. Auf Unterwäsche kann man zur Not auch ganz verzichten - kommt dann Deinen anderen Ideen entgegen - und ein altes Auto fahre ich aus Prinzip - schließlich arbeiten wir beide ( das Auto und ich) gemeinsam zielstrebig auf das H-Kennzeichen am Heck hin ;-)

@ MOD-PAUL - ich befürchte, wer an Schreibkram und Leistungsdruck zerbricht, sollte nichts selbständiges in Betracht ziehen, denn man muß in der Tat SELBST und STÄNDIG etwas UNTERNEHMEN, wenn man als selbständiger Unternehmer es zu etwas bringen will - da dürfte es egal sein, ob Du Badeöfen, Gemüse oder Musik verkaufen willst.

Liebe Grüße
LillyMarleen
 
Unterrichten ist sicher eine tolle Sache für den, der es kann - trotz Lehrbefähigung bin ich dazu nicht in der Lage - ich kriege die Krise, wenn ich lustlose Musikverbrecher vor mir zu sitzen habe, die nur zur Stunde erscheinen, weil die Eltern sie erpresst haben. Aber wer das wegstecken kann - super Sache.

Ich würde auch nicht an einer Musikschule arbeiten wollen. Als Freischaffende hast du dieses Probleme aber deutlich seltener, weil das Gros der Schüler erwachsen ist, oft sogar deutlich ;). Die sind motivierter - aber auch anspruchsvoller. Das Unterrichten fordert einen dann schon sehr, irgendein 0815-Programm, das man allen überstülpt, kann man da nicht fahren.
Gegen Unterhaltungsmusik habe ich überhaupt nichts, ich verstehe das ebenfalls als Dienstleistung, manchmal ist es auch "nur" Hintergrundmusik (was einfacher klingt, als es ist).
Ich glaube, die allermeisten unter uns, die von Musik leben, sind Musikarbeiter bzw. Dienstleister.
 

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