Ampeg J12 und die Röhren Mitte der 60er Jahre ...

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esquire53
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Ampeg J12 Amp

Ich bin ja schon seit Jahren fan der Ampeg Combos aus den 50er und 60er Jahre.
Mein erster Ampeg war ein 1956 Akkordeon amp, ein M-12, ein echt guter amp mit einem tollen Tremolo und für Gitarre bestens geeignet.
Dann kam später noch ein R-12 aus den frühen 60ern dazu.
Diese 50er und frühe 60er Jahre amps sind alle mit den üblichen Röhrentypen dieser Jahre bestückt, 5U4, 6SN7, 6SL7 und 6V6, oder ähnlich …
Vor einigen Tagen viel mir ein J-12 aus dem Jahre 1967 auf und dieser amp hatte Röhren im Einsatz, die mir für Gitarren amps nicht so geläufig waren.
Der J12 hatte auch einen Fehler, eine der Röhren hatte wohl einen Feinschluss zwischen Heizung und Kathode, denn es war ein starkes Brummen zu hören, auch bei geringem Volumen Poti auf “2”; daher ist ein Röhrentausch von Nöten.
Bei dieser Röhre handelte es sich um eine 6BK11, eine Röhre mit mit drei Trioden und deren Sockel und Fassung mit 12 pin schon etwas besonderes ist.
Bei meinen Recherchen sah ich noch einige andere J-12 Modelle mit anderen dreifach Trioden ausgerüstet waren, mit 6K11 oder 6Q11.
Diese Röhren sind alle nicht mehr als Neuware erhältlich, oder nur auf dem Gebrauchtmarkt und da werden auch heftige Preise aufgerufen.. (die 6BK11 ist zwar bei einige Lieferanten mit dem Hinweis “momentan nicht Lieferbar” noch im Programm.)
Aus der Fernsehtechnik waren mir dreifach Trioden bei einigen Japanischen Herstellern (National TV) bekannt, bei denen aber alle Trioden über den gleichen Verstärkungsfaktor verfügen und auch noch zum Teil erhältlich sind.
Da aber die oben genannten Fernseher Typen als Ersatz für die Ampeg Röhren angeboten werden, habe ich mir die Datenblätter etwas genauer angesehen. Das Studium dieser Datenblätter ergab, das diese Ersatztypen leider nicht so exakt passen.
Fender hat in einigen Modellen auch dreifach Trioden wie die 6C10 so z.B. im Super Champ, Super Twin Reverb, Super Six Reverb eingesetzt.
Als Vergleich wird oft die 6AC10 angeboten, unter anderem auch für Ampeg 6BK11.
Ich habe daraufhin mal eine Tabelle mit all diesen Röhren erstellt und man sieht, das die Röhren alle Pin Kompatibel sind.
Immerhin schon mal was.
Auch sind die statischen Elektrischen Werte annähernd identisch, mit Ausnahme des Verstärkungsfaktors (mu) und der ist leider unter Umständen sehr wichtig, wenn eine der Trioden sich im Signalweg befindet.
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Bei Widerstandsgekoppelten Röhrenschaltung ist die Verstärkung natürlich stark abhängig von den Werten der Widerstände und Spannungen,
Soweit so gut …
Um jetzt einen Austausch mit anderen Röhren erreichen will, muss man wohl oder übel über einen Austausch mit 12AX7 und 12AT7 nachdenken.
Bei einem J-12 ist es relativ einfach zu erreichen. Die zwei 6BK11, also 6 Trioden lassen sich mit zwei 12AX7 und einer 12AT7 erreichen
Die 12AX7 hat einen Verstärkungsfaktor von 100 und die 12AT7 mit einem Verstärkungsfaktor von 70, sind also im Statischen und Dynamischen Bereich der 6BK11 sehr nahe.

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Das Trio Infernale: J12, M12 und R12

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Rückseite vom J12 und R12

Sicherheitshinweis, eine Modifikation wie oben sollte auf Grund der hohen Spannungen nur vom Fachmann durchgeführt werden

Die Modifikation
Ein Umbau könnte wie folgt erfolgen …
Einen Träger mit drei Noval Sockel mit Abschirmkappen anbringen und die Leitungen entweder an die 12 pin Sockel oder auf die Lötleiste anlöten.

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Montageblech für Röhrensockel, Abstand von 7591 zur ersten 6BK11 beträgt 15,6 ch, daher habe ich mal eine Länge von 15cm geplant.
Die Röhrensockel des J12 sind genietet, daher kann man die Löcher für M2 Schrauben nutzen.
Da die 6BK11 ja entfernt werden, ist über den Sockeln ausreichend Platz
Gesägt, gebohrt, getan ….
Die nötigen Teile bestellt, unter anderem, 3x Noval Sockel mit Abschirmung, M2 Stehbolzen und Schrauben mit Muttern


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Die Stehbolzen an dem Sockel der 6BK11

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Die Montagebügel für die Sockel 7868

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Die gestanzten Löcher für die Noval Sockel

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und Bestückt mit Sockeln und Anschlussdrähten, isoliert mit Schrumpfschlauch

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Die Montageplatte ist eingebaut und es kann verdrahtet werden.
Ich habe mich entschieden die Anschlußdrähte so anzuschließen wie es am günstigsten geht, entweder am 6BK11 Sockel oder an der Platine

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Die ersten Drähte sind angebracht

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und fertig …

Ein kleiner Abstandsthalter zwischen Chassis und Rückwand schützt die Anschlussdrähte vom Ampeg Metalchassis
Ich werde aber noch einen Berührungsschutz anbringen, obwohl die Anschlüsse kaum zu berühren sind
Zusammenfassend kann man sagen, eine Modifikation die ausser ein paar Lötstellen keine mechanische Veränderung am Ampeg J12 notwendig macht, also für Freunde von Vintage, eine sehr gute Alternative.
Der sound vor der Modifikation war natürlich nicht zu Vergleichen, da die Röhre ja defekt war. Nach dem Einbau hat der amp richtig gute Lautstärke und viel Druck und schönen clean headroom

Wie erwähnt, wird als Vergleich für die 6BK11 die 6AC10 angeboten und ich habe mir zwei Röhren bestellt und ausprobiert.

Für den sound ohne Tremolo ist die 6AC10 eine Alternative, wenn auch mit etwas weniger Druck als die 12AX und mehr Kompression und Zerrung, was wohl an der höheren Verstärkung der ersten Triode liegt. Und es gibt auch ein Problem mit der 6AC10, das Tremolo funktioniert nicht richtig, es fehlt die Tiefe, das Volumen wird nicht mehr richtig moduliert.
Daher ist die 6AC10 für Liebhaber eines tiefen Tremolos leider keine gute Lösung.
Es gibt auch Ampeg VT40; VT22 oder V4 amps (und wahrscheinlich noch diverse andere) mit einer dieser dreifach Trioden und ich würde mir gerne mal einen solchen ansehen, ob man eine Modifikation durchführen kann, die auch keine Veränderung am Chassis notwendig macht.


Sicherheitshinweis, eine Modifikation wie oben sollte auf Grund der hohen Spannungen nur vom Fachmann durchgeführt werden
 
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Ich kenn das Problem mir den 3fach Trioden von meinem Super Champ her. Um Erstz zu besorgen hätte ich 1987 als armer Azubi schon 50 DM für eine 6C10 zahlen müssen. Meine Überlegungen gingen damals auch in Richtung Umbau. Enrweder 2x 12AX7 oder oh Sakrileg eine 12AX7 und ein FET.
Ich habe letztendlich den Fender gegen einen Acoustic 164 getauscht, da er in der Band auch zu leise war.
Leider, der Super Champ war ein geiler Amp.

Schöne Ampegs hast du da - in den 90ern gab es mal Reissues mit wahrscheinlich geänderten Schaltungen, die ganz nett klangen, mir aber nie mehr über den Weg liefen.
 
Moin,
Danke für deinen Kommentar. Ja diese Röhren sind schon teuer und manchmal auch nicht mehr zu bekommen. Mir war es wichtig keine Veränderung an dem Amp zu machen. Bei vielen der moderneren amps mit dieser Art Röhren ist leider eine mechanische Veränderung unumgänglich.

ich mag Ampegs, auch die reissues sind gut und sehen auch richtig gut us
 

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