Hinterwäldler
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Warwick ProFet 3.2
So, da ich das Teil nun hier rumstehen habe und es noch kein Review dazu gibt schreib ich jetzt mal eins.
Technische Daten in Kürze:
- Volltransistor
- 19", 2HE
- 300 Watt @ 4 Ohm
- 4Band-EQ
- Tuner Out
- Kopfhörerausgang
- Line Out, DI Out Pre/Post-EQ schaltbar
- Je 1 Speaker Out Speakon und Klinke
- 1 Effektweg
- Bass- und Höhenboost
- Schalt- und regelbarer Kompressor und Contour
Erster Eindruck:
Meine erste Begegnung mit diesem Amp fand in Köln im Music Store statt. Die Potis sehen sehr schick aus und wirken edel, das Bedienfeld wirkt übersichtlich und nicht überfrachtet.
Dann hab ich direkt mal meinen mitgebrachten OLP MM2 eingestöpselt und losgelegt. Die Box beim Antesten war übrigens die Warwick W211 Pro.
Mir wurde gesagt, man hätte mich bis auf die Straße gehört und ich hatte den Master gerade mal auf 1 Uhr. Kurz:
Getestet, überzeugt, kurz darauf das ganze bestellt.
Verarbeitung:
Das Top ist einwandfrei verarbeitet, die Potis kratzen nicht, beim Blick durch die Lüftungsschlitze sieht auch das Innenleben sauber verdrahtet aus. Das Ganze macht einen recht robusten Eindruck, obwohl ich es auf Dauer wohl doch zur Sicherheit in ein Rack einbauen werde. Einziger Kritikpunkt: Der Contour-Schalter ist mir bei zu heftigem Draufdrücken schonmal abgeflogen, ließ sich aber ohne weiteres wieder dransetzen.
Ausstattung/Handhabung:
Auf der Vorderseite befindet sich links der Input für den Bass. Es ist nur einer, aber mich stört das nicht, weil mein Bass sowieso passiv ist. Darüber befindet sich der Gain-Regler, der gerastert ist und auf der jeweiligen Position leicht einrastet, daneben ein Clip LED die beim Einpegeln hilft.
Rechts davon befindet sich der Compressor, der regel- und abschaltbar ist. Zu dessen Einfluss auf den Sound später mehr. Dann gibt es noch einen Contour-Schalter und -Regler.
Das Top hat einen 4-Band EQ mit dem sich schon einiges an Soundvielfalt machen lässt.
Die Regler für die einzelnen Bänder rasten in Mittelstellung ein. Ist sinnvoll, aber ich hätte auch ohne diesen Komfort überlebt.
Dann noch Bass- und Höhenboost, Mute-Schalter(schaltet bis auf Kopfhörerausgang alles stumm und aktiviert den Stimmgerätausgang), Kopfhörerausgang und einen Master-Regler, der wie der Gain-Regler leicht in der jeweiligen Position einrastet.
Auf der Rückseite befinden sich 2 Speakerausgänge, einer Speakon, einer Klinke. Ein Effect Send, ein Effect Return, ein Line Out (Klinke), DI-Out (XLR) und Stimmgerätausgang.
Die Ausgänge für Stimmgerät und Kopfhörer werden nur aktiviert wenn der Amp stummgeschaltet ist. Das ist ganz sinnvoll um die Endstufe zu schonen wenn man mit Kopfhörer spielt und stört auch nicht, da die meisten sowieso lieber lautlos stimmen.
Insgesamt ist alles angenehm einzustellen und gut zu erreichen.
Warwick-typisch sind auch noch einige Schutzschaltungen eingebaut: EIne Einschaltverzögerung, die die Speakeraugänge erst einige Sekunden nach dem Einschalten dazuschaltet um die Speaker zu schützen, außerdem noch Schaltungen um im Falle eines Kurzschlusses die Endstufe zu schützen, um die Speaker vor Gleichstrom zu schützen, um die Endstufe vor Schäden durch Rückkopplungen etc. zu bewahren und um die Endstufe im Überhitzungsfall abzuschalten.
Hier also (für mich) kein Kritikpunkt. Manch einer mag sich zwar mehr Einstellmöglichkeiten wünschen, aber für mich reicht es aus. Ein Fußschalter wäre zwar optimal gewesen, aber man kann in der Preisklasse auch nicht zuviel erwarten.
Ein Wort noch zum Gewicht: Mit 8,5 kg ist das Top zwar kein Fliegengewicht aber noch gut zu tragen.
Und nun, das wichtigste...
Sound:
Beim Antesten im Music Store hatte ich den EQ auf Flat und den Sound über die Klangregelung meines Basses gemacht und damit auch schon verschiedene Sounds hinbekommen.
Daheim dann erstmal Gain eingepegelt, den EQ auf meine vom Schulamp her gewohnte Einstellung gestellt, also Bass auf 1 Uhr, Tiefmitten fast voll rein, Hochmitten auf 3 Uhr und Höhen in Mittelstellung und den Master. Klang schon mal nicht schlecht, also weiter rumprobiert.
Mit etwas Compressor hörte ich dann schon ein Möbelstück in meinem Zimmer leicht vibrieren (ich glaube es war der Kleiderschrank). Dann Bass-Boost rein und ich erntete erstmal ein Erdbeben inklusive stark schnarrender Schranktür. Gedanke dabei: "Nicht schlecht".
Dann den Höhenboost mal ausprobiert. Der Sound wurde dadurch insgesamt aggressiver, schön zum Slappen.
Mit etwas Feingefühl am Gain-Regler lässt sich der Sound auch anzerren, aber ich bevorzuge einen cleanen Sound, also Gain soweit runter, dass die Clip-LED höchstens wenn ich beim Slappen mal richtig draufhaue mal blinkt.
Mit Bass- und Höhenboost gleichzeitig drin wurde es etwas undifferenziert, aber das wäre auch schon fast wieder das gleiche wie bei einem Badewannen-EQ, den ich überhaupt nicht mag, ich brauche einfach die Mitten.
Den Contour-Regler hab ich bis jetzt noch überhaupt nicht gebraucht, da der ja soweit ich das verstanden hab dazu da ist, die Mitten wegzunehmen, was ich ja gerade nicht will.
Meistens spiele ich ohne die Boosts, EQ wie oben beschrieben, also quasi "umgekehrte Badewanne" und mit Compressor auf 1 Uhr. Das gibt dann einen dreckigen Rocksound, wie er mir auch vorgeschwebt hat.
Mit Punch in den Mitten und ohne in den Bässen zu mulmen oder bei den Höhen zu grell zu werden. Der Hochtöner in der Box ist dabei übrigens zur Hälfte aufgedreht.
Den ersten Live Einsatz hatte er am Weihnachtskonzert meiner Schule.
Lautstärkemäßig kann er live in einer Halle mit etwa 800 Leuten drin mit einer Bigband (4 Trompeten, 4 Posaunen, 5 Saxophone, Drums, Klavier, Bass) gut mithalten. Ich hab mich auf der Bühne jederzeit locker gehört und für den Sound der beim Publikum ankam hat sowieso die PA gesorgt. Durchsetzungsfähig ist er auch, wobei ich in der Bigband einen etwas basslastigeren Sound spiele als normalerweise, einfach weil der Stingray dann "kontrabassiger" klingt, was für Swing-Nummern einfach schöner ist, aber ein Funksound lässt sich in der Einstellung über die Klangregelung am Bass auch noch rausholen. Bei besagtem Weihnachtskonzert spielten auch noch 2 andere Bassisten darüber, der eine mit einem Harley Benton 6Saiter in einer Latin Band, der andere mit einem Johnson (keine Ahnung was genau für einer) in einem Orchester.
Beide kamen super durch, ich war selbst etwas erstaunt.
Jedenfalls klang er nie wummerig, wie das hier doch gern von einigen behauptet wird (OK, ich hab keinen Vergleich zu Highend-Tops, aber trotzdem)
Wie sich das Teil gegen Gitarristen durchsetzt kann ich mangels entsprechender Band noch nicht sagen, werd es aber nachliefern sobald sich da was ergeben hat.
Das Top könnte zwar für seine 300 Watt insgesamt schon lauter sein, aber dafür dass ich nur mit einer 2x10er Box spiele ist es nicht schlecht. Für meine Bedürfnisse reichts.
Und durchsetzungsfähig ist es vom Sound her auch.
Fazit:
Insgesamt ist Warwick da ein Preis-Leistungs-Hammer gelungen. Kleine Macken hat das Teil zwar, aber insgesamt ist es für den Preis ein super Amp. Auf Dauer werd ich aber noch eine zweite Box dazuholen, dann dürfte es auch druckmäßig reichen.
Für 250 gibt es hier genug Leistung um in Proberäumen, Kneipen und, mit PA, auch Hallen mithalten zu können.
Ein Foto von dem Top mitsamt Box gibts natürlich auch noch (ich bin kein guter Fotograf):
http://www.spack.info/data/user.pics/5148/1166821489209.jpg
Und, last but not least:
Im Test verwendetes Equipment:
Bässe: Olp MM2, Harley Benton HBB600TBK, Irgendein Johnson 4Saiter
Box: Warwick W211Pro
So, da ich das Teil nun hier rumstehen habe und es noch kein Review dazu gibt schreib ich jetzt mal eins.
Technische Daten in Kürze:
- Volltransistor
- 19", 2HE
- 300 Watt @ 4 Ohm
- 4Band-EQ
- Tuner Out
- Kopfhörerausgang
- Line Out, DI Out Pre/Post-EQ schaltbar
- Je 1 Speaker Out Speakon und Klinke
- 1 Effektweg
- Bass- und Höhenboost
- Schalt- und regelbarer Kompressor und Contour
Erster Eindruck:
Meine erste Begegnung mit diesem Amp fand in Köln im Music Store statt. Die Potis sehen sehr schick aus und wirken edel, das Bedienfeld wirkt übersichtlich und nicht überfrachtet.
Dann hab ich direkt mal meinen mitgebrachten OLP MM2 eingestöpselt und losgelegt. Die Box beim Antesten war übrigens die Warwick W211 Pro.
Mir wurde gesagt, man hätte mich bis auf die Straße gehört und ich hatte den Master gerade mal auf 1 Uhr. Kurz:
Getestet, überzeugt, kurz darauf das ganze bestellt.
Verarbeitung:
Das Top ist einwandfrei verarbeitet, die Potis kratzen nicht, beim Blick durch die Lüftungsschlitze sieht auch das Innenleben sauber verdrahtet aus. Das Ganze macht einen recht robusten Eindruck, obwohl ich es auf Dauer wohl doch zur Sicherheit in ein Rack einbauen werde. Einziger Kritikpunkt: Der Contour-Schalter ist mir bei zu heftigem Draufdrücken schonmal abgeflogen, ließ sich aber ohne weiteres wieder dransetzen.
Ausstattung/Handhabung:
Auf der Vorderseite befindet sich links der Input für den Bass. Es ist nur einer, aber mich stört das nicht, weil mein Bass sowieso passiv ist. Darüber befindet sich der Gain-Regler, der gerastert ist und auf der jeweiligen Position leicht einrastet, daneben ein Clip LED die beim Einpegeln hilft.
Rechts davon befindet sich der Compressor, der regel- und abschaltbar ist. Zu dessen Einfluss auf den Sound später mehr. Dann gibt es noch einen Contour-Schalter und -Regler.
Das Top hat einen 4-Band EQ mit dem sich schon einiges an Soundvielfalt machen lässt.
Die Regler für die einzelnen Bänder rasten in Mittelstellung ein. Ist sinnvoll, aber ich hätte auch ohne diesen Komfort überlebt.
Dann noch Bass- und Höhenboost, Mute-Schalter(schaltet bis auf Kopfhörerausgang alles stumm und aktiviert den Stimmgerätausgang), Kopfhörerausgang und einen Master-Regler, der wie der Gain-Regler leicht in der jeweiligen Position einrastet.
Auf der Rückseite befinden sich 2 Speakerausgänge, einer Speakon, einer Klinke. Ein Effect Send, ein Effect Return, ein Line Out (Klinke), DI-Out (XLR) und Stimmgerätausgang.
Die Ausgänge für Stimmgerät und Kopfhörer werden nur aktiviert wenn der Amp stummgeschaltet ist. Das ist ganz sinnvoll um die Endstufe zu schonen wenn man mit Kopfhörer spielt und stört auch nicht, da die meisten sowieso lieber lautlos stimmen.
Insgesamt ist alles angenehm einzustellen und gut zu erreichen.
Warwick-typisch sind auch noch einige Schutzschaltungen eingebaut: EIne Einschaltverzögerung, die die Speakeraugänge erst einige Sekunden nach dem Einschalten dazuschaltet um die Speaker zu schützen, außerdem noch Schaltungen um im Falle eines Kurzschlusses die Endstufe zu schützen, um die Speaker vor Gleichstrom zu schützen, um die Endstufe vor Schäden durch Rückkopplungen etc. zu bewahren und um die Endstufe im Überhitzungsfall abzuschalten.
Hier also (für mich) kein Kritikpunkt. Manch einer mag sich zwar mehr Einstellmöglichkeiten wünschen, aber für mich reicht es aus. Ein Fußschalter wäre zwar optimal gewesen, aber man kann in der Preisklasse auch nicht zuviel erwarten.
Ein Wort noch zum Gewicht: Mit 8,5 kg ist das Top zwar kein Fliegengewicht aber noch gut zu tragen.
Und nun, das wichtigste...
Sound:
Beim Antesten im Music Store hatte ich den EQ auf Flat und den Sound über die Klangregelung meines Basses gemacht und damit auch schon verschiedene Sounds hinbekommen.
Daheim dann erstmal Gain eingepegelt, den EQ auf meine vom Schulamp her gewohnte Einstellung gestellt, also Bass auf 1 Uhr, Tiefmitten fast voll rein, Hochmitten auf 3 Uhr und Höhen in Mittelstellung und den Master. Klang schon mal nicht schlecht, also weiter rumprobiert.
Mit etwas Compressor hörte ich dann schon ein Möbelstück in meinem Zimmer leicht vibrieren (ich glaube es war der Kleiderschrank). Dann Bass-Boost rein und ich erntete erstmal ein Erdbeben inklusive stark schnarrender Schranktür. Gedanke dabei: "Nicht schlecht".
Dann den Höhenboost mal ausprobiert. Der Sound wurde dadurch insgesamt aggressiver, schön zum Slappen.
Mit etwas Feingefühl am Gain-Regler lässt sich der Sound auch anzerren, aber ich bevorzuge einen cleanen Sound, also Gain soweit runter, dass die Clip-LED höchstens wenn ich beim Slappen mal richtig draufhaue mal blinkt.
Mit Bass- und Höhenboost gleichzeitig drin wurde es etwas undifferenziert, aber das wäre auch schon fast wieder das gleiche wie bei einem Badewannen-EQ, den ich überhaupt nicht mag, ich brauche einfach die Mitten.
Den Contour-Regler hab ich bis jetzt noch überhaupt nicht gebraucht, da der ja soweit ich das verstanden hab dazu da ist, die Mitten wegzunehmen, was ich ja gerade nicht will.
Meistens spiele ich ohne die Boosts, EQ wie oben beschrieben, also quasi "umgekehrte Badewanne" und mit Compressor auf 1 Uhr. Das gibt dann einen dreckigen Rocksound, wie er mir auch vorgeschwebt hat.
Mit Punch in den Mitten und ohne in den Bässen zu mulmen oder bei den Höhen zu grell zu werden. Der Hochtöner in der Box ist dabei übrigens zur Hälfte aufgedreht.
Den ersten Live Einsatz hatte er am Weihnachtskonzert meiner Schule.
Lautstärkemäßig kann er live in einer Halle mit etwa 800 Leuten drin mit einer Bigband (4 Trompeten, 4 Posaunen, 5 Saxophone, Drums, Klavier, Bass) gut mithalten. Ich hab mich auf der Bühne jederzeit locker gehört und für den Sound der beim Publikum ankam hat sowieso die PA gesorgt. Durchsetzungsfähig ist er auch, wobei ich in der Bigband einen etwas basslastigeren Sound spiele als normalerweise, einfach weil der Stingray dann "kontrabassiger" klingt, was für Swing-Nummern einfach schöner ist, aber ein Funksound lässt sich in der Einstellung über die Klangregelung am Bass auch noch rausholen. Bei besagtem Weihnachtskonzert spielten auch noch 2 andere Bassisten darüber, der eine mit einem Harley Benton 6Saiter in einer Latin Band, der andere mit einem Johnson (keine Ahnung was genau für einer) in einem Orchester.
Beide kamen super durch, ich war selbst etwas erstaunt.
Jedenfalls klang er nie wummerig, wie das hier doch gern von einigen behauptet wird (OK, ich hab keinen Vergleich zu Highend-Tops, aber trotzdem)
Wie sich das Teil gegen Gitarristen durchsetzt kann ich mangels entsprechender Band noch nicht sagen, werd es aber nachliefern sobald sich da was ergeben hat.
Das Top könnte zwar für seine 300 Watt insgesamt schon lauter sein, aber dafür dass ich nur mit einer 2x10er Box spiele ist es nicht schlecht. Für meine Bedürfnisse reichts.
Und durchsetzungsfähig ist es vom Sound her auch.
Fazit:
Insgesamt ist Warwick da ein Preis-Leistungs-Hammer gelungen. Kleine Macken hat das Teil zwar, aber insgesamt ist es für den Preis ein super Amp. Auf Dauer werd ich aber noch eine zweite Box dazuholen, dann dürfte es auch druckmäßig reichen.
Für 250 gibt es hier genug Leistung um in Proberäumen, Kneipen und, mit PA, auch Hallen mithalten zu können.
Ein Foto von dem Top mitsamt Box gibts natürlich auch noch (ich bin kein guter Fotograf):
http://www.spack.info/data/user.pics/5148/1166821489209.jpg
Und, last but not least:
Im Test verwendetes Equipment:
Bässe: Olp MM2, Harley Benton HBB600TBK, Irgendein Johnson 4Saiter
Box: Warwick W211Pro
- Eigenschaft