Smudo
Registrierter Benutzer
Obwohl ich definitiv Marshall-Fan bin, möchte ich euch gerne meine Eindrücke des VOX AC15VR posten.
Bilder kommen am Ende der Bewertung und Sound-Beispiele kann ich dieses mal leider nicht anbieten.
Die Fakten:
Technik: Hybrid
Ausgangsleistung: 15 Watt RMS an 8Ω
Röhrenbestückung: ECC83 (auch bezeichnet als 12AX7 oder 7025)
Vorstufe: Transistor
Lautsprecher: 1x12" 8Ω VX12 Celestion Custom
Kanäle: 2 Kanäle, Gain-Schalter für Overdrive-Kanal
Ausgänge: externer Boxen-Anschluss 8Ω/16Ω
Abmessungen: 602 x 265 x 456 mm (B x T x H)
Gewicht: 16,4 kg
Optional: Fuss-Schalter (Clean/OD)
Meine persönliche Bewertung:
Von diesem AMP bin ich entäuscht und begeistert gleichzeitig. Und in diesem Fall werde ich mit dem Teil der Begeisterung beginnen.
Als absoluter Röhren-Fetischist (was für ein krasses Wort) war ich natürlich sofort skeptisch. Ich habe nichts gegen Hybriden - zumindest nichts wirksames. Aber mein Eindruck hat sich sehr geändert als ich eine meiner Strats über dem AMP spielte.
Sound & Schaltungen:
Im Clean-Bereich war ich erst ein wenig entäuscht, zumal der Ton etwas dünn war und kaum Bässe zu hören waren. Ein AMP dieser Klasse muss eigentlich schon in der Lage sein, etwas mehr Bass zu liefern. Klang wie eine Tele, bei der die 5. und 6. Saite fehlt. Abgesehen davon aber sauber und gut definiert im Ton. Bass-Regler voll in die Ecke biegen und dann könnte man sogar schon denken, die Gitarre hätte doch alle 6 Saiten montiert.
Vom Reverb bin ich total entäuscht. Da kannst du am Regler hängen wie eine Klette am Wollhemd - da tut sich irgend wie nichts. Das habe ich bei Hybriden ohne digitalem Effekt-Prozessor aber schon sehr oft erlebt.
Eine Stärke ist die Regelung der Lautstärke. Hier steht für Clean und OD jeweils eine eigene zu Verfügung - und zusätzlich lässt sich natürlich die Master Volume regeln - also die Leistung der Endstufen-Röhre.
Der AMP hat 2 Kanäle: Neben dem etwas langweiligen Clean Channel zaubert der Overdrive in der ersten Stufe jedem Zerr-Freund ein Lächeln ins Gesicht. War sofort begeistert!
Die erste Stufe des OD lässt sich sofort als Crunshigen Blues-Ton erkennen. Und das mit voller Energie. Sauberes Röhren-Feeling und klar definierte Tone - beim Solieren und auch beim Akkordspiel. Der VOX reagiert sauber und direkt auf jede kleinste Bewegung. Und auch hier war der Bassregler voll am dampfen. Aber der Sound war FETT und satt und liess viel Freiraum für Dynamik.
Die 2. Stufe des Overdrive ist richtig nett - da gehts voll zur Sache. Ist definitiv meine Lieblingseinstellung. Die Verzerrung kommt sehr direkt an und klingt sauber. Der AMP beginnt in keiner Situation zu patzen und überschneidet auch keine Töne im Akkordspiel. Absolut sauber. Und auch hier 100% Röhren-Feeling!
ABER -> alles immer noch so ganz leicht unzureichend. Und gestern Abend bei der Probe kam mir dann die Erläuchtung. Da konnte ich den AC15 mal vollgas antesten. Und da sieht die Geschichte gleich völlig anders aus!
MÄCHTIG Druck, dicker fetter Sound und alles sauber und klar definiert. Sogar im Clean-Sound war der AMP plötzlich nicht mehr wieder zu erkennen. Viel Druck, sehr satt und für die 15 WATT Endstufenröhre wirklich sehr laut. Auch im "Vollgas-Modus" blieb der Sound stabil und wurde da sogar richtig bissig.
Verarbeitung:
Wo ich normalerweise mein Bier hinstelle, sind hier die Lüftungsöffnungen - sowas geht gar nicht! Liegt aber ganz klar an meiner Unart. Diese Öffnungen sind mit Plastikgittern bedeckt, die lassen sich ein wenig hin und her bewegen (2mm). Das ist gar nicht schlimm und verursacht auch keine nichtgewollten Geräusche.
Das Gehäuse ist sehr robust. Der Tragegriff lässt sich nicht einfahren, bzw. nach unten legen. Ist aber auch ein eher unwichtiges Detail. Ich habe also verarbeitungstechnisch nichts auszusetzen.
Vor meinem persönlichen Fazit nun die Bilder:
FAZIT:
Jetzt sind wir bei der kleinen Entäuschung angelangt ->
Wohnzimmerspieler brauchen hier gar nicht erst anzufangen. Für alle Locations, wo man mit der Lautstärke aufpassen muss, ist der AMP völlig ungeeignet - es seidenn man steht auf Sounds die so klingen, als würde man mit dem Auto über eine Katze fahren.
Der Clean-Bereich ist bei höherer Lautstärke sehr nett, aber meiner Meinung nach unzureichend. Klingt zwar sehr sauber, aber da fehlt aus meiner Sicht einfach das gewisse "Etwas"!
Im Overdrive hebt der AMP ab wie eine F17 - absolut überzeugende fette und klar definierte saubere Sounds - aber wie schon geschrieben, erst bei anständiger Lautstärke.
Ein SUPER AMP für alle, die anständig Gas geben wollen und können. Aber für Clean-Spieler im Wohnzimmer völlig daneben.
Gruss
Martin
PS: Und sollte sich der Reverb-Regler mal "vertschüssen" - macht nix, macht kaum Unterschied
Bilder kommen am Ende der Bewertung und Sound-Beispiele kann ich dieses mal leider nicht anbieten.
Die Fakten:
Technik: Hybrid
Ausgangsleistung: 15 Watt RMS an 8Ω
Röhrenbestückung: ECC83 (auch bezeichnet als 12AX7 oder 7025)
Vorstufe: Transistor
Lautsprecher: 1x12" 8Ω VX12 Celestion Custom
Kanäle: 2 Kanäle, Gain-Schalter für Overdrive-Kanal
Ausgänge: externer Boxen-Anschluss 8Ω/16Ω
Abmessungen: 602 x 265 x 456 mm (B x T x H)
Gewicht: 16,4 kg
Optional: Fuss-Schalter (Clean/OD)
Meine persönliche Bewertung:
Von diesem AMP bin ich entäuscht und begeistert gleichzeitig. Und in diesem Fall werde ich mit dem Teil der Begeisterung beginnen.
Als absoluter Röhren-Fetischist (was für ein krasses Wort) war ich natürlich sofort skeptisch. Ich habe nichts gegen Hybriden - zumindest nichts wirksames. Aber mein Eindruck hat sich sehr geändert als ich eine meiner Strats über dem AMP spielte.
Sound & Schaltungen:
Im Clean-Bereich war ich erst ein wenig entäuscht, zumal der Ton etwas dünn war und kaum Bässe zu hören waren. Ein AMP dieser Klasse muss eigentlich schon in der Lage sein, etwas mehr Bass zu liefern. Klang wie eine Tele, bei der die 5. und 6. Saite fehlt. Abgesehen davon aber sauber und gut definiert im Ton. Bass-Regler voll in die Ecke biegen und dann könnte man sogar schon denken, die Gitarre hätte doch alle 6 Saiten montiert.
Vom Reverb bin ich total entäuscht. Da kannst du am Regler hängen wie eine Klette am Wollhemd - da tut sich irgend wie nichts. Das habe ich bei Hybriden ohne digitalem Effekt-Prozessor aber schon sehr oft erlebt.
Eine Stärke ist die Regelung der Lautstärke. Hier steht für Clean und OD jeweils eine eigene zu Verfügung - und zusätzlich lässt sich natürlich die Master Volume regeln - also die Leistung der Endstufen-Röhre.
Der AMP hat 2 Kanäle: Neben dem etwas langweiligen Clean Channel zaubert der Overdrive in der ersten Stufe jedem Zerr-Freund ein Lächeln ins Gesicht. War sofort begeistert!
Die erste Stufe des OD lässt sich sofort als Crunshigen Blues-Ton erkennen. Und das mit voller Energie. Sauberes Röhren-Feeling und klar definierte Tone - beim Solieren und auch beim Akkordspiel. Der VOX reagiert sauber und direkt auf jede kleinste Bewegung. Und auch hier war der Bassregler voll am dampfen. Aber der Sound war FETT und satt und liess viel Freiraum für Dynamik.
Die 2. Stufe des Overdrive ist richtig nett - da gehts voll zur Sache. Ist definitiv meine Lieblingseinstellung. Die Verzerrung kommt sehr direkt an und klingt sauber. Der AMP beginnt in keiner Situation zu patzen und überschneidet auch keine Töne im Akkordspiel. Absolut sauber. Und auch hier 100% Röhren-Feeling!
ABER -> alles immer noch so ganz leicht unzureichend. Und gestern Abend bei der Probe kam mir dann die Erläuchtung. Da konnte ich den AC15 mal vollgas antesten. Und da sieht die Geschichte gleich völlig anders aus!
MÄCHTIG Druck, dicker fetter Sound und alles sauber und klar definiert. Sogar im Clean-Sound war der AMP plötzlich nicht mehr wieder zu erkennen. Viel Druck, sehr satt und für die 15 WATT Endstufenröhre wirklich sehr laut. Auch im "Vollgas-Modus" blieb der Sound stabil und wurde da sogar richtig bissig.
Verarbeitung:
Wo ich normalerweise mein Bier hinstelle, sind hier die Lüftungsöffnungen - sowas geht gar nicht! Liegt aber ganz klar an meiner Unart. Diese Öffnungen sind mit Plastikgittern bedeckt, die lassen sich ein wenig hin und her bewegen (2mm). Das ist gar nicht schlimm und verursacht auch keine nichtgewollten Geräusche.
Das Gehäuse ist sehr robust. Der Tragegriff lässt sich nicht einfahren, bzw. nach unten legen. Ist aber auch ein eher unwichtiges Detail. Ich habe also verarbeitungstechnisch nichts auszusetzen.
Vor meinem persönlichen Fazit nun die Bilder:
FAZIT:
Jetzt sind wir bei der kleinen Entäuschung angelangt ->
Wohnzimmerspieler brauchen hier gar nicht erst anzufangen. Für alle Locations, wo man mit der Lautstärke aufpassen muss, ist der AMP völlig ungeeignet - es seidenn man steht auf Sounds die so klingen, als würde man mit dem Auto über eine Katze fahren.
Der Clean-Bereich ist bei höherer Lautstärke sehr nett, aber meiner Meinung nach unzureichend. Klingt zwar sehr sauber, aber da fehlt aus meiner Sicht einfach das gewisse "Etwas"!
Im Overdrive hebt der AMP ab wie eine F17 - absolut überzeugende fette und klar definierte saubere Sounds - aber wie schon geschrieben, erst bei anständiger Lautstärke.
Ein SUPER AMP für alle, die anständig Gas geben wollen und können. Aber für Clean-Spieler im Wohnzimmer völlig daneben.
Gruss
Martin
PS: Und sollte sich der Reverb-Regler mal "vertschüssen" - macht nix, macht kaum Unterschied
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