Sepukku84
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Traynor Ironhorse
40 Watt Vollröhrenverstärker
Wir schreiben das Jahr 1497. Der italienische Seefahrer Giovanni Caboto landet an einem lauen Sommertag an der Küste eines der unbewohntesten, größten und für Instrumente sicherlich interessanten Landes an: Kanada. Es sollten noch Jahrhunderte vergehen bis es zur Unabhängigkeit des Landes kommt, doch Geschichte soll und heute nicht interessieren. Das Land, das für Ahornsirup, Freundlichkeit und Mounties (Pferde? Es geht in die richtige Richtung) bekannt ist, zeichnet mit Godin für einen sehr anspruchsvollen Gitarrenbauer verantwortlich. Dass von hier auch Verstärker stammen, die ihr Geld wert sind (sehr sogar) zeigt die Firma Traynor mit dem mir vorliegenden Ironhorse (wer schnallt die Anspielung auf die Mounties? Ich gebe zu das ist etwas weit hergeholt).
Traynor Ironhorse?
Aufbau
Im Inneren des Traynor Ironhorse sind zwei Röhren des Typs 12AX7, eine (Röhre Nummer eins) 12AU7 und zwei EL34-Endstufenröhren am Werkeln. Kenner, wie ich ehrlich gesagt keiner bin, werden jetzt schon wissen, dass es sich hier nicht um einen Metalamp handelt, auch wenn der Name es suggeriert. Nein, es ist ein angenehm zerrender Rock-Amp den ich für ein paar schöne Zerrer benutzen will.
Der Verstärker hat zwei Inputs, Input 2 hat 6dB weniger als der erste. Weiterhin befinden sich ein Gain-Regler an Bord, ein Bass- und Treble-Poti sowie ein Mastervolume. Ein Kippschalter wechselt von Clean zu Pureund Solo. Was es damit auf sich hat klären wir gleich. Der Stand-By schalter, kanadisch stby ist in der Mittelstellung auf Stand-By, in der oberen Stellung auf Fixed Bias und auf der unteren Cathode Bias. Im Grunde heißt dies: Die obere Stellung bringt 40 Watt mit weniger Kompression und mehr Headroom mit, die untere bringt 15 Watt und mehr komprimierten Sound ins Spiel. Ganz rechts befindet sich ein an- und ausschaltbarer Toggle-Switch(herrlich, dieses Kanadizismen). Hinten findet man zwei Speaker-Eingänge, einen seriellen Effekt-Weg sowie einen Fußschaltereingang für einen 2er-Fußschalter für Clean, Pure und Solo im Klinkenformat. Ganz besonders schlauen Lesern wird aufgefallen sein, dass ich bisher noch von keinem Netzanschluss berichtet habe. Keine Sorge: Auch hier ist ein Kaltgerätestecker vorhanden. Als besonderes Schmankerl ist sogar noch ein Made inCanada-Aufkleber drauf, der vordere Aufkleber ist leider abhanden gekommen, da (sehr sehr günstiger) Gebrauchtkauf.
Kurz: Einkanaliger Vollröhrenverstärker mit Leistungsreduktion von 40 auf 15 Watt.
Praxis
Was wollte ich eigentlich haben? Ich habe ja dieses Jahr (2013, das Jahr in dem Torontos Bürgermeister und Vorzeige-Kanadier Rob Ford zugab, Crack Cocaine in größeren Mengen geraucht zu haben) meinen Marshall TSL 100 (zulaut), meinen Fender Bandmaster VM (zu kompliziert) und meinen PalmerFAT 50 (eigentlich ein schöner Amp) vertickt. Abspecken heißt für mich nicht nur weniger Ahornsirup zu vertilgen, sondern auch beim Equipment logisch umzubauen: Tragbarer, leichter, weniger Metal, mehr Rock. Das waren die Ansprüche an das Jahr 2013, und die haben sich auch erfüllt. Alles tres logique, wie der Kanadier sagt.Gleichzeitig will man natürlich auch möglichst flexibel sein, was aber bei einem Einkanaler erstmal nicht tres logique klingt.
Da der Amp, der unter 10Kilo wiegt, aber auch noch in einer echt handlichen Tasche daherkommt auf der sogar noch das Traynorlogo aufgestickt ist erscheint ereinem doch sehr roadtauglich der Eindruck wird verstärkt durch die gute Verarbeitung, eben made in Canada/Fabrique en Canada.
Der Amp ist laut genug um gegen Schlagzeug, andere Gitarre mit 100-Watt-Transistor-Verstärker und einen Bass sowie ein Mikro anzukommen und das im 15-Watt-Modus. Er ist ein einkanaliger Amp mit einem fast nichts am Sound verändernden Treble-Poti (einziges Manko, aber SEHR vertretbar da der Grundsound stimmt) und mit den beiden Inputs für verschiedene Gitarren und deren Tonabnehmer brauchbar ist. Das Teil ist wirklich super praktisch, es ist klein, leicht, lässt sich in der Leistung reduzieren und ist stabil gebaut.
Per Fußschalter lassen sich auch noch die Modi Pure und Solo umschalten was das genau ist werden wir unter Klang noch beschrieben. Ja aber wie klingt er eigentlich?
Klang
Als ich den Verstärker im Bandkontext vorstellte war die einhellige Meinung aller beteiligten:Warm, röhrig, sanft zerrend. Das beschreibt ihn eigentlich schon ganz gut.
Es gibt einige Besonderheiten der Klangregelung, die man nennen müsste: Zum Einen ist der Treble-Regler ehrlich gesagt wenig tonverändernd. Das ist nicht so wild, denn der Klang des Verstärkers an sich gefällt mir schon sehr gut. Auf der anderen Seite ist das für Leute, die gerne extreme Soundeinstellungen am Amp fahren, sicherlich nicht so schön. Ich bin da aber nicht so. Der Bass-Regler macht dafür schon mehr aus, steht bei mir aber auch meist auf 12 Uhr. Warum auch nicht, wenn der Amp schon so klasse klingt?
Was hat es nun mit denPure- und Solo-Einstellungen auf sich?
Ganz einfach: imPure-Modus wird die Klangregelung umgangen, man hört dennatürlichen Klang des Traynor durch und hat etwas mehr Gain. Noch mehr Gain hat man dann logischerweise im Solo-Modus. Diese beiden Einstellungen sind wahrscheinlich für all diejenigen interessant, die einen Equalizer im Pedalformat besitzen. Das soll jetzt nicht heißen, dass man diese beiden Kanäle nur benutzen kann, wenn man einen Equalizer vorschaltet, denn sie klingen ausgewogen, leicht mittig, sondern eher, dass ich persönlich dafür keine Verwendungsmöglichkeit sehe. Ich wollte den Verstärker nur im Cleankanal benutzen, und dann auch nicht mit cleancrunchiger Einstellung(die der Amp gut kann) sondern eher Clean. Ich betreibe ihn im Normalfall bei Gain 10 Uhr, Bass 12 Uhr, Treble 13 Uhr, und muss zugeben, dass er am besten klingt wenn man Master auf mehr als 10 Uhr dreht. Das ist an einer 4x12er aber schon ganz schön laut, deswegen stellt man lieber mal flux auf 15 Watt/Cathode Bias und benutzt InputII. Schon besser/hörbarer.
Klangbeispiele:
Hier eine G&L-Strat erst am Hals, dann in der Mitte, dann an der Brücke abgenommen.
https://soundcloud.com/ili84/traynor-clean
Und hier die verschiedenen Gainstufen die Möglich sind. Man hört deutlich, dass "Pure" und "Solo" ordentlich komprimieren.
https://soundcloud.com/ili84/traynor-verzerrt
Obwohl in HEADFisH (hahaha nice!) gestimmt bekommt der Ironhorse auch vom Bariton nicht genug, will heißen: Er kann auch mit den tiefen Tönen was anfangen.
https://soundcloud.com/ili84/bariton-ber-traynor
Ihr hört: Ich bin kein Profi, aber ich geb euch den Ironhorse-Sound so wie er ihn widergibt: Ehrlich, rockig, offen! Da wird nichts kaschiert, jede Unsicherheit, jede spielerische Schwäche kommt über die Speaker.
Der Amp wurde meist über die Hagstrom, über die es hier ein Review von mir gibt, in eine Koch-Dummybox, die ich auch schon berieviewt habe, getestet. Der Bariton ist ein LTD GL-600-Bariton (der fiese mit den Flammen) und die G&L-Strat ist eine G&L-Strat. Sie ist rot.
Fazit
Für mich der idealeVollröhrenverstärker: Handlich, laut genug, schöner und warmerKlang, nicht zu viele Einstellungsmöglichkeiten, durchdachtesKonzept, kurzum: Viel Qualität und Klang für wenig Geld.
Ich hoffe das Review hat euch Spaß gemacht! Feedback und Verbesserungsvorschläge bitte einfach hier drunter, würde mich sehr freuen!
Fotos folgen noch, muss mal meine Frau lieb fragen.
40 Watt Vollröhrenverstärker
Wir schreiben das Jahr 1497. Der italienische Seefahrer Giovanni Caboto landet an einem lauen Sommertag an der Küste eines der unbewohntesten, größten und für Instrumente sicherlich interessanten Landes an: Kanada. Es sollten noch Jahrhunderte vergehen bis es zur Unabhängigkeit des Landes kommt, doch Geschichte soll und heute nicht interessieren. Das Land, das für Ahornsirup, Freundlichkeit und Mounties (Pferde? Es geht in die richtige Richtung) bekannt ist, zeichnet mit Godin für einen sehr anspruchsvollen Gitarrenbauer verantwortlich. Dass von hier auch Verstärker stammen, die ihr Geld wert sind (sehr sogar) zeigt die Firma Traynor mit dem mir vorliegenden Ironhorse (wer schnallt die Anspielung auf die Mounties? Ich gebe zu das ist etwas weit hergeholt).
Traynor Ironhorse?
Aufbau
Im Inneren des Traynor Ironhorse sind zwei Röhren des Typs 12AX7, eine (Röhre Nummer eins) 12AU7 und zwei EL34-Endstufenröhren am Werkeln. Kenner, wie ich ehrlich gesagt keiner bin, werden jetzt schon wissen, dass es sich hier nicht um einen Metalamp handelt, auch wenn der Name es suggeriert. Nein, es ist ein angenehm zerrender Rock-Amp den ich für ein paar schöne Zerrer benutzen will.
Der Verstärker hat zwei Inputs, Input 2 hat 6dB weniger als der erste. Weiterhin befinden sich ein Gain-Regler an Bord, ein Bass- und Treble-Poti sowie ein Mastervolume. Ein Kippschalter wechselt von Clean zu Pureund Solo. Was es damit auf sich hat klären wir gleich. Der Stand-By schalter, kanadisch stby ist in der Mittelstellung auf Stand-By, in der oberen Stellung auf Fixed Bias und auf der unteren Cathode Bias. Im Grunde heißt dies: Die obere Stellung bringt 40 Watt mit weniger Kompression und mehr Headroom mit, die untere bringt 15 Watt und mehr komprimierten Sound ins Spiel. Ganz rechts befindet sich ein an- und ausschaltbarer Toggle-Switch(herrlich, dieses Kanadizismen). Hinten findet man zwei Speaker-Eingänge, einen seriellen Effekt-Weg sowie einen Fußschaltereingang für einen 2er-Fußschalter für Clean, Pure und Solo im Klinkenformat. Ganz besonders schlauen Lesern wird aufgefallen sein, dass ich bisher noch von keinem Netzanschluss berichtet habe. Keine Sorge: Auch hier ist ein Kaltgerätestecker vorhanden. Als besonderes Schmankerl ist sogar noch ein Made inCanada-Aufkleber drauf, der vordere Aufkleber ist leider abhanden gekommen, da (sehr sehr günstiger) Gebrauchtkauf.
Kurz: Einkanaliger Vollröhrenverstärker mit Leistungsreduktion von 40 auf 15 Watt.
Praxis
Was wollte ich eigentlich haben? Ich habe ja dieses Jahr (2013, das Jahr in dem Torontos Bürgermeister und Vorzeige-Kanadier Rob Ford zugab, Crack Cocaine in größeren Mengen geraucht zu haben) meinen Marshall TSL 100 (zulaut), meinen Fender Bandmaster VM (zu kompliziert) und meinen PalmerFAT 50 (eigentlich ein schöner Amp) vertickt. Abspecken heißt für mich nicht nur weniger Ahornsirup zu vertilgen, sondern auch beim Equipment logisch umzubauen: Tragbarer, leichter, weniger Metal, mehr Rock. Das waren die Ansprüche an das Jahr 2013, und die haben sich auch erfüllt. Alles tres logique, wie der Kanadier sagt.Gleichzeitig will man natürlich auch möglichst flexibel sein, was aber bei einem Einkanaler erstmal nicht tres logique klingt.
Da der Amp, der unter 10Kilo wiegt, aber auch noch in einer echt handlichen Tasche daherkommt auf der sogar noch das Traynorlogo aufgestickt ist erscheint ereinem doch sehr roadtauglich der Eindruck wird verstärkt durch die gute Verarbeitung, eben made in Canada/Fabrique en Canada.
Der Amp ist laut genug um gegen Schlagzeug, andere Gitarre mit 100-Watt-Transistor-Verstärker und einen Bass sowie ein Mikro anzukommen und das im 15-Watt-Modus. Er ist ein einkanaliger Amp mit einem fast nichts am Sound verändernden Treble-Poti (einziges Manko, aber SEHR vertretbar da der Grundsound stimmt) und mit den beiden Inputs für verschiedene Gitarren und deren Tonabnehmer brauchbar ist. Das Teil ist wirklich super praktisch, es ist klein, leicht, lässt sich in der Leistung reduzieren und ist stabil gebaut.
Per Fußschalter lassen sich auch noch die Modi Pure und Solo umschalten was das genau ist werden wir unter Klang noch beschrieben. Ja aber wie klingt er eigentlich?
Klang
Als ich den Verstärker im Bandkontext vorstellte war die einhellige Meinung aller beteiligten:Warm, röhrig, sanft zerrend. Das beschreibt ihn eigentlich schon ganz gut.
Es gibt einige Besonderheiten der Klangregelung, die man nennen müsste: Zum Einen ist der Treble-Regler ehrlich gesagt wenig tonverändernd. Das ist nicht so wild, denn der Klang des Verstärkers an sich gefällt mir schon sehr gut. Auf der anderen Seite ist das für Leute, die gerne extreme Soundeinstellungen am Amp fahren, sicherlich nicht so schön. Ich bin da aber nicht so. Der Bass-Regler macht dafür schon mehr aus, steht bei mir aber auch meist auf 12 Uhr. Warum auch nicht, wenn der Amp schon so klasse klingt?
Was hat es nun mit denPure- und Solo-Einstellungen auf sich?
Ganz einfach: imPure-Modus wird die Klangregelung umgangen, man hört dennatürlichen Klang des Traynor durch und hat etwas mehr Gain. Noch mehr Gain hat man dann logischerweise im Solo-Modus. Diese beiden Einstellungen sind wahrscheinlich für all diejenigen interessant, die einen Equalizer im Pedalformat besitzen. Das soll jetzt nicht heißen, dass man diese beiden Kanäle nur benutzen kann, wenn man einen Equalizer vorschaltet, denn sie klingen ausgewogen, leicht mittig, sondern eher, dass ich persönlich dafür keine Verwendungsmöglichkeit sehe. Ich wollte den Verstärker nur im Cleankanal benutzen, und dann auch nicht mit cleancrunchiger Einstellung(die der Amp gut kann) sondern eher Clean. Ich betreibe ihn im Normalfall bei Gain 10 Uhr, Bass 12 Uhr, Treble 13 Uhr, und muss zugeben, dass er am besten klingt wenn man Master auf mehr als 10 Uhr dreht. Das ist an einer 4x12er aber schon ganz schön laut, deswegen stellt man lieber mal flux auf 15 Watt/Cathode Bias und benutzt InputII. Schon besser/hörbarer.
Klangbeispiele:
Hier eine G&L-Strat erst am Hals, dann in der Mitte, dann an der Brücke abgenommen.
https://soundcloud.com/ili84/traynor-clean
Und hier die verschiedenen Gainstufen die Möglich sind. Man hört deutlich, dass "Pure" und "Solo" ordentlich komprimieren.
https://soundcloud.com/ili84/traynor-verzerrt
Obwohl in HEADFisH (hahaha nice!) gestimmt bekommt der Ironhorse auch vom Bariton nicht genug, will heißen: Er kann auch mit den tiefen Tönen was anfangen.
https://soundcloud.com/ili84/bariton-ber-traynor
Ihr hört: Ich bin kein Profi, aber ich geb euch den Ironhorse-Sound so wie er ihn widergibt: Ehrlich, rockig, offen! Da wird nichts kaschiert, jede Unsicherheit, jede spielerische Schwäche kommt über die Speaker.
Der Amp wurde meist über die Hagstrom, über die es hier ein Review von mir gibt, in eine Koch-Dummybox, die ich auch schon berieviewt habe, getestet. Der Bariton ist ein LTD GL-600-Bariton (der fiese mit den Flammen) und die G&L-Strat ist eine G&L-Strat. Sie ist rot.
Fazit
Für mich der idealeVollröhrenverstärker: Handlich, laut genug, schöner und warmerKlang, nicht zu viele Einstellungsmöglichkeiten, durchdachtesKonzept, kurzum: Viel Qualität und Klang für wenig Geld.
Ich hoffe das Review hat euch Spaß gemacht! Feedback und Verbesserungsvorschläge bitte einfach hier drunter, würde mich sehr freuen!
Fotos folgen noch, muss mal meine Frau lieb fragen.
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