[Amp] SWR Headlite

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Eckdaten:
- 400 Watt @ 4 Ohm
- 3 Position Aural Enhancer (Classic-Contemporary-Bypass)
- 3 Band Semi Parametric EQ
- Effekt Blend (wet/dry)
- Compression
- Gewicht: 1,70 kg
- Maße (HxBxT): 4,6 x 21,6 x 24,8 cm

Preis: 699€ (Stand 8.2011)



Vor ca einem Jahr hatte ich das Verlangen. meinen Behringer Amp endlich gegen etwas Hochwertigeres einzutauschen, da selbiger neben den Engl Amps meiner Bandkollegen den Bandklang eher runterzog, als unterstützte. Ich warf also die Suchmaschiene an und landete irgendwann bei diesem kleinen Schmuckstück. Dank der Rückgaberechte der großen Versände bestellte ich also spontan für 700€ besagten Amp, da ein Bassamp seine wirkliche Feuertaufe nur im Zusammenspiel mit der Band zeigen kann.


Ersteindruck:


Ein Riese ist er ja nicht. Mit seinen gerade mal 1,7 Kg wiegt er kaum etwas. Angenehmer unterschied zu meinem 30kg Behringer Amp.
Die mitgelieferte Umhängetasche ist äußert praktisch und hochwertig verarbeitet. Dazu kommt, dass Stimmgerät und Kabel hineinpassen, was den Equipmentrucksack bei Auftritten obsolet macht. Auf meiner 4x10 Box wirkt der hochwertig verarbeitete Amp etwas verloren, nach dem Anschliessen verfliegt dieser Eindruck jedoch schnell. Leider hat meine Box keinen Speakon Anschluss, weswegen ich mir einen Speakon/Klinke Adapter kaufen müssen.

Test ohne Band:

Ich habe den Bass jeweils mit einem Ibanez SR505 sowie einem Warwick Rockbass Corvette 5 String getestet.
Vollkommen neutral eingestellt zeigte sich schon ein riesen Unterschied zum Behringer. Jeder Slide war und jeder Anschlag war präzise hörbar, jeder Hammer on und jedes Tapping und auch jeder noch so kleine Fehler waren erkennbar. Ich merkte erst einmal, wie unsauber ich manche Teile doch spielte.
Der EQ arbeitet sehr gut und gibt kleinste Änderungen direkt wieder - für mich etwas komplett Neues ;)

Test mit Band:

Sa - gen - haft. Selbst komplett neutral Eingestellt war es eine extreme Verbesserung. Endlich lag der Bass zwischen Gitarren und Bassdrum, anstatt in allen Frequenzbereichen zu brummen. Mittels des Dry/Wet konnte ich mir auch endlich den relativ dünnen aber für unsere Stimmung (Standart B) sehr hilfreichen Klang einstellen. Die Knöpfe für den EQ sind etwas klein geraten und gerade mit Instrument umhängend ist es leider etwas umständlich, nur den gewünschten Knopf zu drehen. Dies trifft gerade auf die doppelten Knöpfe zu, welche hier zu sehen sind. Selbiges ist wohl der Größe geschuldet.
Live konnte der Amp bisher auch überzeugen. Die Abnahme via der eingebauten DI Box sorgte bisher nur für fröhliche Gesichter bei den Mischern, sowie bei mir vor meiner Monitor Box. Gleiche Rückmeldung bekam ich von meinen Bandkollegen, welche mich hören konnten, ohne dass ich zu laut oder zu "bassig war.
Semi hilfreiche Beispiele vom Live Sound gibt es hier und hier. Leider nur mit einer Handkamera aufgezeichnet aber man kann sich ein grobes Bild machen (und ich Werbung in eigener Sache;) )

Fazit:

Ich persönlich bin sehr angetan von dem kleinen SWR und empfinde das Preis/Leistungsverhalten mehr als zutreffend. Fairerweise möchte ich anmerken, dass ich den Amp nur in einer technisch angehauchten Death Metal Band testen konnte und daher keine Aussage für andere Genres oder Stile treffen kann. Ich gehe aber davon aus, dass der Amp auch dort einen guten Klang abliefern wird:)
Aufgrund der guten Duchsetzungsfähigkeit hat sich mein Spiel stark verbessert, da ich trotz geringer Lautstärke immer höre was ich spiele und auch kleinste Slides oder Verspieler für jeden erkennbar sind. Der Bandsound profitierte im Proberaum sowie auf der Bühne sehr von diesem Amp, was gerade in einer Band mit etwas komplexerer Musik sehr wichtig ist. Matschiger Bandsound ruiniert bei uns ziemlich viel aber der Kleine hat all das vergessen gemacht.
Die zierliche Größe ansich ist nochmal ein schöner Pluspunkt, da das hämische Lächeln andere Musiker nach dem ersten Soundcheck bisher immer verschwunden war und die Zusprache anderer Musiker war bisher auch ein Zeichen dafür, dass mein Bauchgefühl bezüglich des Amps nicht falsch war.

Kurzfassung:
+ Größe
+ Gewicht
+ Durchsetzungsvermögen
+ Variabilität
+ Zubehör
+ Verarbeitung
+ Aufrüstbar mit Amplite Endstufe

- Kleine Regler
- Nur Speakon Anschluss



- Größe


Ich hoffe ich konnte die Review Ecke damit um einen hilfreichen Eintrag erweitern:)
 
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Kurze Zeit hatte ich auch mal einen Headlite im Einsatz. Was den Sound angeht kann ich dir nur zustimmen.
Mich störte nur der recht laute Lüfter, welcher permanent auf Hochtouren lief und nervte. War mein Headlite ein "Montagsmodell"? Wie sieht es bei deinem Exemplar aus?
 
Auf der Suche nach einem neuen, leichteren weil Class-D Bass-Head bin ich auch auf den SWR Headlite gestoßen, von den SWR Amps war ich ohnehin seit jeher angetan, vor allem von der SM Reihe, und der Headlite schien vom Datenblatt und dem Preis her eine gute Nummer zu sein, also versuchte ich ihn mal zu testen. MS hatte ihn leider nicht vor Ort, auf Empfehlung von Martin habe ich ersatzweise einen TC Electronic probiert.
Beim Music Store in Köln hatte ich dann aber tatsächlich die Möglichkeit den SWR zu testen, und das sogar im Direktvergleich zu einem TC Electronic.

Den Pluspunkt Gewicht kann ich unterstreichen, hier ist der Headlite wohl konkurrenzlos. Bei der Größe ist es wieder so eine Sache, zum einen ist er wirklich winzig, was bedeutet, dass man ihn wirklich in jeder x-beliebigen Tasche unterbringt, zum anderen ist er wirklich winzig, was bedeutet, dass man mit Chirurgenfingern und Adleraugen die Einstellungen vornehmen muss, was mit Bassistenfingern und Stagelight immer so eine Sache ist.

Beim Bedienen fiel mir sofort der nächste Punkt auf: Die extrem wackeligen Poti-Knöpfe, die in doppelstöckiger Ausführung (EQ) ohne Skala zudem schlecht einzustellen sind. Auch das Gehäuse ist wirklich einfachster Bauart, ziemlich emotionslos konzipiert und entspricht der Haptik und Optik nach eher einem Gerät Marke "guter Eigenbau" als einem Highend Produkt.

Am Speakon-Lautsprecheranschluss kann man übrigens auch ein "normales" Boxenkabel mit großer Klinke anschließen!

Der Sound ist wirklich okay, aber im Direktvergleich mit dem TC Electronic zog der SWR leider den kürzeren. Da der RH 450 zudem in allen oben erwähnten Punkten sehr gute Ergebnisse brachte (exzellent verarbeitet, LED Anzeige der Poti-Einstellungen, größere Frontpartie, Gesamteindruck insgesamt wertiger), er zusätzliche Funktionen hatte (Stimmgerät, Speicherplätze, beides per Fusspedal abrufbar), er keine Lüftergeräusche produziert (weil passive Kühlung) und TC Electronic eine Topmarke in digitalem Audioprocessing ist, habe ich mich trotz des höheren Gewichts (4kg statt 1,7kg) und des damals höheren Preises (1000Euro) für den RH 450 entschieden.

Jetzt aber, Ende 2011, bekommt man den RH 450 für nur wenig mehr als den SWR headlite, hat aber meines Erachtens das weitaus bessere Produkt. Ich empfehle jedem Interessenten für den SWR headlite zumindest diese beiden Amps gegeneinander zu testen denn ich hatte den Eindruck, dass der SWR Amp etwas zu sehr vom Namen lebt, das Preis/Leistungsverhältnis hier also eher als schlecht anzusehen ist.
 
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