Hi!
Auch wenn dubbel jetzt gar nichts mehr wissen will, möchte ich dennoch ein paar Klarheiten verbreiten
Mea Culpa: Trennt bitte jetzt die BF- und SF-Modelle nicht allzusehr...
Da würde ich sagen - Ja UND Nein
Erstmal ganz klar:
Blackface-Amps wurden vom Sommer 1963 bis zum Sommer 1967 gebaut.
Silverface-Amps wurden vom (Spät) Sommer 1967 bis (ca.) 1982 gebaut.
ALLES was danach gebaut wurde fällt nicht mehr unter blackface/silverface - sondern unter "modern" oder "contemporary", oder (seit 1993) unter "Reissue".
Leider war es aber nicht alles GANZ so einfach
Die ganz frühen Silverface-Amps (´67/´68) hatten noch die Schaltungen der blackface-Amps.
Erst ab dem Sommer ´68 wurden bei einigen Modellen Änderungen/Verschlimmbesserungen vorgenommen.
Diese "Verschlimmbesserungen" betrafen zunächst nur die größeren Amps (Bassman/Pro/Super/Twin/Showman...).
Die kleineren Amps (Champ, Princeton, Deluxe, Vibrolux) blieben davon unberührt - und blieben das auch weitestgehend bis 1982!
Im Laufe der 70er Jahre erfuhren die größeren Amps noch weitere "Verschlimmbesserungen" - wie Master-Volumes (die nur so mittel-gut funktionierten) und ab ´77 ziemlich drastische Veränderungen an den Trafos, die zu einer erhöhten Leistungsabgabe von 70 bis 135 Watt führten, sich aber klanglich recht weit von den "ursprünglichen" Designs entfernten...
Um die Sache NOCH etwas komplizierter zu machen, bekamen die letzten Silverface-Amps (ca. 1980-82) wieder schwarze Bedienpanele (aka "blackface").
Diese Modelle kann man aber leicht an der nicht-so-schönen Schrift erkennen.
Aussen alt, innen neu
Eine sehr gute Übersicht über die verschiedenen Modelle und Änderungen findet man (z.B.) auf dieser Seite:
http://ampwares.com
Aber nun zum wichtigsten - dem Sound
Nach meiner Erfahrung haben Leo Fender und seine Techniker in den 50er und 60er Jahren so ziemlich alles richtig gemacht!
Die Amps der Tweed-, brownface- und blackface-Era klingen alle "wie sie sollen".
Viele Modelle der Silverface-Era sind da immer noch sehr nah dran - erst ab ´77 gibt es wirklich deutliche klangliche Unterschiede.
Was man aber sagen muss - die Fertigungsqualität ging ab ca. 1968 langsam aber stetig bergab...
Ich hatte mal eine 1965er Pro Reverb aus der ersten Baureihe - und das Ding war in jeder Hinsicht ein Kunstwerk!
Das ist allerdings "Jammern auf hohem Niveau" - denn selbst die (vergleichsweise) nicht-so-guten spät-70er Amps waren größtenteils besser/hochwertiger gebaut als das, was man heutzutage üblicherweise im "consumer"-Bereich findet
Mein Tip - haltet die Augen offen und kauft euch einen Black- oder Silverface Fender-Amp der zu euren Wünschen passt!
Viele davon sind günstiger zu finden als so mancher "Clone"
cheers - 68.