[Amp] Roland JC120

rusher
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Hi,
hier gibt's ein kurzes Review über den JC120 der Firma Roland. Ich muss im Voraus sagen, dass es mein erster richtiger Amp ist, da ich bisher nur Multieffektgeräte (Boss GT8 und im Moment Pod X3 live) besaß.


Vorgeschichte:
Ich komme eigentlich von der Rockgitarre, möchte aber nach meinem Zivildienst Jazzgitarre studieren und habe mir dafür eine Eastman AR910CE Gitarre zugelegt. Für die richtige Verstärkung sollte dann der Roland sorge und da ich schon viel posivites über den Combo gehört hatte und einen Amp suchte, der den Sound der Gitarre wiedergeben und intensivieren konnte, habe ich mir den Verstärker dann bestellt.



Hard Facts:
- 2x 12" Speaker (2x 60 Watt an jeweils 8 Ohm)
- 4 ansteckbare Rollen
- Halbgeschlossenes Gehäuse
- 28kg

Vorderseite:
- 2 Kanäle jeweils mit Hi und Low Inputs, wobei beide Eingänge neben einem 3-Band EQ auch einen Bright-Schalter besitzen und der 2. Kanal zusätzlich mit einem Distortion und einem Reverb-Regler versehen ist.
- Zusätzlich ist zum 2. Kanal noch der typische Chorus oder Vibratoeffekt zuschaltbar. Der Vibratoeffekt kann zusätzlich mit einem Deep und Rate Regler bearbeitet werden.

Rückseite:
- Line Out (R und L/Mono)
- Effektloop mit Effekt Send und Effekt Return (R und L/Mono), parallel/seriell und -20dBu/+4dBu schaltbar
- zusätzlich 3 Buchsen je für Vibrato/Chorus, Reverb und Distortion, um die 3 Partien per Fußschalter an und ausschalten zu können



Verarbeitung
Der Combo schaut verdammt stabil aus. Dafür sorgen extra Verstärkungen an allen 8 Ecken, und auch die Nieten erwecken einen gut gepanzerten Eindruck. Alle Potis sitzen fest, die Klinkekabel wackeln nicht in den Buchsen und auch das metallisch glänzende Netz schützt die Speaker (zwar nicht wie ein Gitter, aber immer noch) anscheinend gut.
Der Tragegriff erfüllt seinen Zweck, ist meiner Meinung nach an dieser Stelle überflüssig, da man den 28 kg Panzer mit nur einer Hand nur schwer bewegen kann. Zwei Griffe jeweils rechts und links wären die wohl bessere Lösung gewesen. Die ansteckbaren Rollen lassen sich problemlos wieder entfernen, rutschen aber auch beim Herumschleppen des Combos nicht aus den Ösen heraus. Allerdings sind die (Standard-)Rollen so klein, dass sie sich maximal zum Verschieben des Amps auf dem glattem Bühnenboden oder dem Gehsteig eignen. Nachteilig ist außerdem das Stromkabel, welches zwar ausreichend lang ist, sich aber nicht entfernen lässt.



Sound
Kanal 1 und 2 ohne Effekte:
Sind alle Effekte deaktiviert, so sind beide Kanäle identisch. Durch die Hi und Low Inputs sind sowohl eher schüchterne Gitarren als auch Outupmonster gut bedient. Der 3 Band EQ greift seinen Möglichkeiten entsprechend gut. Der Amp färbt bei EQ-Veränderungen den eigentlichen Gitarrenklang also nicht mit einem eigenen Soundcharakter. Somit bleibt der Originalsound immer erhalten, was natürlich mit entsprechender Gitarre eine Ohrenweide ist! Den Sound meiner Gitarren (ESP Horizon NTII, ESP Forest GT und Eastman AR910CE) bringt der Amp sehr originalgetreu rüber, ohne auch bei hohen Lautstärken zu verzerren. Mit dem Brightschalter wird der sowieso leicht höhenbetonte Sound zumindest bei meinen e-Gitarren sehr grässlich grell (vielleicht bekommt dadurch eine eher dumpf klingende Gitarre die nötige Brillianz, leider habe ich so eine [noch] nicht in meinem Sortiment :rolleyes:).

Distortion
Dreht man den Distortion Regler im Uhrzeigersinn, wird der Drive erhöht und der Sound verzerrt zunehmenst. Selbstverständlich mutiert der Amp jetzt nicht High-Gain-Monster und meiner Meinung wird der entstehende Klang bei zunehmender Distortioneinstellung immer unbrauchbarer. Insgesamt hätte man gut und gerne auf die Distortionabteilung verzichten können, da man hier maximal leicht angezerrte bluesartige mittelmäßig klingende sounds erzeugen kann, wobei das Ergebnis niemals wirklich befriedigt.

Reverb
Ähnlich wie der Distortioneffekt ist auch der interne Reverb im JC120 absolut nicht mein Fall. Er klingt eben leer und hohl. Die Einstellungsmöglichkeiten sind mit nur einem Regler außerdem auch sehr beschränkt.

Vibrato
Ich bin begeistert. Ich bin zwar kein exzessiver Nutzer von Vibrato, aber dieser macht mich schon an. Schwer zu beschreiben, aber irgendwie klingt der Effekt sehr realistisch. Durch den Speed und Rate Regler kann man den Effekt auch dezent einsetzen und gut regulieren

Chorus
WOW! Ich dachte ich höre nicht richtig, als ich den Effektregler nach rechts dreht und den Chorus aktivierte. Der absolute Wahnsinn. Noch nie habe ich einen so genialen Chorus gehört wie diesen. Man kann zwar keinerlei Regulierungen vornehmen, was aber auch gar nicht nötig ist. Ich kann mir keinen besseren Chorus vorstellen, echt tadellos. Ich habe mich in den Sound verliebt, ungelogen.

Bei so einem genialen Vibrato und Chorus kann man sogar das leise Rauschen, was sich dem Sound bei Aktivierung der Effekte beimischt, absolut verzeihen. Es sei noch angemerkt, dass beide Effekte nur im Kanal 2 Betrieb des Amps funktionieren.

Effektloop
Kann ich leider nicht allzuviel zu sagen, außer dass er funktioniert. Wie gesagt mein 1. richtiger Amp, weshalb ich auch über den Effektweg nicht urteilen möchte. Schade ist allerdings, dass man die Effektlautstärke nicht stufenlos verändern kann.

Über Umschaltzeiten und Funktion der rückseitigen Footswitchanschlüsse kann ich ebenfalls keine Auskunft geben, da ich diese nicht getestet habe.


Fazit
Wer diesen Amp kauft, weiß was er will: Einen absolut grandiosen Cleansound, der das Gitarrensignal sehr original und ohne starke Verfärbungen wiedergibt. Der Choruseffekt fügt dem an sich schon genialen Sound mehr als nur das Sahnehäubchen hinzu. Es entsteht eine unbeschreibliche Soundlandschaft, die keine Wünsche offenlässt. Sieht man von ein paar (ärgerlichen) Schwächen ab (28kg, kleine Rollen, nur 1 Griff, kein stufenlos regelbarer Effektweg, kein abnehmbares Stromkabel !!!), erhält man für nun 949€ (bis vor kurzem waren's noch 880€) einen sehr amtlichen Clean-Amp, der zudem noch sehr gut mit meinem Pod X3 harmoniert, zumal das virtuelle Dual-Amping durch die beiden Speaker wunderbar zur Geltung kommt.

Leider musste ich ihn dennoch zurückschicken, obwohl die Soundkombination mit der Eastman AR910CE wirklich top war. Durch den 17 Zoll-Korpuskonstruktion ist die Gitarre leider recht feedbackanfällig und der Amp unterstützt wohl die entsprechenden Frequenzen etwas. Daher sollte die Kombination Amp - Resonanzgitarre gut geprüft werden.

Und hier gibts den Amp:
http://www.musik-service.de/roland-jc-120-b-prx395369976de.aspx
 
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Gutes Review - und für Cleansounds schon lange DER Amp schlechthin - der Chorus-Sound ist ja geradezu legendär. Nur noch eine Frage der Zeit bis so ein Teil bei mir zuhause steht :D Viel Spaß mit dem Amp.
 

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