Uli
Mod Emeritus
Hauptsächlich für das Üben zu Hause, ganz selten vielleicht aber auch mal für eine kleine Probe mußte ein neuer Basscombo her, da mein Vox T-15 dafür doch eine Spur zu unterernährt war. Nach dem mir Harry den Roland Cube 30 Bass empfohlen hatte, über den er hier auch ein tolles Review geschrieben hat, habe ich mich zum Kauf entschlossen.
Leider habe ich es mir seit früher Kindheit nicht abgewöhnen können, daß mich viele Knöpfe auf Frontplatten immer neugierig auf das Innenleben machen, weshalb ich hier ein paar Bemerkungen aus technischer Sicht anbringen will. Sie sind nicht als Konkurrenz zu Harry's Review zu verstehen sondern eher als Ergänzung, denn seiner Beurteilung der musikalischen Qualitäten des Würfels ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Was mir bei der Suche nach den richtigen Schrauben zur Entnahme des Verstärkerchassis auffällt, ist zum einen das Fehlen einer Sicherung und zum anderen die Tatsache, daß das Netzkabel ohne Schutzdurchführung durch ein Loch im Metallgehäuse geführt wird.
Das läßt mich etwas an den Vergabemodalitäten der CE-Kennzeichnung zweifeln, allerdings stellt sich später heraus, daß das Durchführungsloch von der Innenseite mit einer Randverstärkung versehen wurde, quasi einer besseren Entgratung des Bohrlochs.
Zur Demontage des Ampchassis sind genau die 6 Schrauben herauszudrehen, die ich in Bild 2 mit roten Pfeilen versehen habe. Löst man eine der zahlreichen anderen Schrauben auf der Geräterückseite, läuft man Gefahr, eine von innen gegengeschraubte Mutter zu verlieren, die z.B. ein Erdungskabel, den Trafo oder eine der Platinen hält. Nach Murphy fällt diese Mutter dann natürlich auf die Platine, wo sie sich verklemmt und beim nächsten Einschalten zwei unverträgliche Leiterbahnen überbrückt und den Amp in die ewigen Jagdgünde schickt.
Wer diesen nicht ganz risikolosen Schritt also nachvollziehen möchte, sollte spätestens jetzt den Netzstecker ziehen!
Sind die 6 bezeichneten Schrauben gelöst, kann man das Chassis nach hinten herausziehen. Anfangs kann man es aber vorerst nur hochkant abstellen, da die Lautsprecherleitung, die im Gehäuse verschwindet, ein weiteres Herausziehen verhindert (rechtes Teilbild Bild 3).
Im linken Teil von Bild 3 kann man recht gut erkennen, daß Roland hier eine komplett geschlossene Bassreflexbox entwickelt hat und in einem davon völlig getrennten Teil den Verstärker unterbringt. Das ist bei vielen anderen kleinen geschlossenen Combos nicht so, dort wird die vom Hub des Speakers verdrängte Luft irgendwo zwischen den Verstärker gepumpt, ganz abgesehen davon, was schalltechnisch nach dieser Irrfahrt durch die Elektronik-Bauteile an Sound zum Reflexrohr wieder rauskommt.
Während die Rückwand (in welche die 4 unteren Befestigungsschrauben eingreifen) aus einfacher FPY-Spanplatte gefertigt ist, besteht der überwiegende restliche Teil des Gehäuses aus MDF, was (mit dem Lautsprecher) aufgrund des hohen Leimanteils für mehr als 10 der 12kg Ampgewicht verantwortlich ist.
Viel Wert hat Roland auf die Erkenntnis gelegt, daß Bassverstärker und die damit gelegentlich einhergehenden Tieftöne zu starken Gehäuseschwingungen führen, was sich bei einigen Billigamps der Konkurrenz im Scheppern und 'mitmusizieren' diverser Gehäuse- oder Bauteile äußert. Wie man im linken Teilbild (Bild 3) erkennen kann, sind alle Metallflächen, die Gehäusekontakt haben, mit einer dünnen Gummidichtung beklebt, rückseitig hat man dünnen Filz verwendet (Bild 4).
Der Verstärker besteht aus einer Hauptplatine und einer Steuerplatine sowie einem Trafo (Bild 5). Während das obere 'control board' im Wesentlichen nur Regler und Schalter für die Steuerung beherbergt, kann man das untere 'main board' im Prinzip in drei Sektionen aufteilen: links hinten (mit den vielen stehenden Elkos) der analoge (Eingangs-)Teil, etwa mittig der digitale Prozessorteil und rechts (hinter dem Alu-Kühlblech) das Netzteil.
Leider habe ich es mir seit früher Kindheit nicht abgewöhnen können, daß mich viele Knöpfe auf Frontplatten immer neugierig auf das Innenleben machen, weshalb ich hier ein paar Bemerkungen aus technischer Sicht anbringen will. Sie sind nicht als Konkurrenz zu Harry's Review zu verstehen sondern eher als Ergänzung, denn seiner Beurteilung der musikalischen Qualitäten des Würfels ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Was mir bei der Suche nach den richtigen Schrauben zur Entnahme des Verstärkerchassis auffällt, ist zum einen das Fehlen einer Sicherung und zum anderen die Tatsache, daß das Netzkabel ohne Schutzdurchführung durch ein Loch im Metallgehäuse geführt wird.
Das läßt mich etwas an den Vergabemodalitäten der CE-Kennzeichnung zweifeln, allerdings stellt sich später heraus, daß das Durchführungsloch von der Innenseite mit einer Randverstärkung versehen wurde, quasi einer besseren Entgratung des Bohrlochs.
Zur Demontage des Ampchassis sind genau die 6 Schrauben herauszudrehen, die ich in Bild 2 mit roten Pfeilen versehen habe. Löst man eine der zahlreichen anderen Schrauben auf der Geräterückseite, läuft man Gefahr, eine von innen gegengeschraubte Mutter zu verlieren, die z.B. ein Erdungskabel, den Trafo oder eine der Platinen hält. Nach Murphy fällt diese Mutter dann natürlich auf die Platine, wo sie sich verklemmt und beim nächsten Einschalten zwei unverträgliche Leiterbahnen überbrückt und den Amp in die ewigen Jagdgünde schickt.
Wer diesen nicht ganz risikolosen Schritt also nachvollziehen möchte, sollte spätestens jetzt den Netzstecker ziehen!
Sind die 6 bezeichneten Schrauben gelöst, kann man das Chassis nach hinten herausziehen. Anfangs kann man es aber vorerst nur hochkant abstellen, da die Lautsprecherleitung, die im Gehäuse verschwindet, ein weiteres Herausziehen verhindert (rechtes Teilbild Bild 3).
Im linken Teil von Bild 3 kann man recht gut erkennen, daß Roland hier eine komplett geschlossene Bassreflexbox entwickelt hat und in einem davon völlig getrennten Teil den Verstärker unterbringt. Das ist bei vielen anderen kleinen geschlossenen Combos nicht so, dort wird die vom Hub des Speakers verdrängte Luft irgendwo zwischen den Verstärker gepumpt, ganz abgesehen davon, was schalltechnisch nach dieser Irrfahrt durch die Elektronik-Bauteile an Sound zum Reflexrohr wieder rauskommt.
Während die Rückwand (in welche die 4 unteren Befestigungsschrauben eingreifen) aus einfacher FPY-Spanplatte gefertigt ist, besteht der überwiegende restliche Teil des Gehäuses aus MDF, was (mit dem Lautsprecher) aufgrund des hohen Leimanteils für mehr als 10 der 12kg Ampgewicht verantwortlich ist.
Viel Wert hat Roland auf die Erkenntnis gelegt, daß Bassverstärker und die damit gelegentlich einhergehenden Tieftöne zu starken Gehäuseschwingungen führen, was sich bei einigen Billigamps der Konkurrenz im Scheppern und 'mitmusizieren' diverser Gehäuse- oder Bauteile äußert. Wie man im linken Teilbild (Bild 3) erkennen kann, sind alle Metallflächen, die Gehäusekontakt haben, mit einer dünnen Gummidichtung beklebt, rückseitig hat man dünnen Filz verwendet (Bild 4).
Der Verstärker besteht aus einer Hauptplatine und einer Steuerplatine sowie einem Trafo (Bild 5). Während das obere 'control board' im Wesentlichen nur Regler und Schalter für die Steuerung beherbergt, kann man das untere 'main board' im Prinzip in drei Sektionen aufteilen: links hinten (mit den vielen stehenden Elkos) der analoge (Eingangs-)Teil, etwa mittig der digitale Prozessorteil und rechts (hinter dem Alu-Kühlblech) das Netzteil.
Aufgrund des begrenzten Bilder-uploads geht es weiter im nächsten Post
- Eigenschaft
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: