B
Blackbeer
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 04.12.23
- Registriert
- 06.09.06
- Beiträge
- 140
- Kekse
- 634
Hallo Gemeinde,
ja, ich weiß, eigentlich schreibt man nach 3 Tagen noch kein Review, aber da ich gestern mit meinem neuen Baby schon einen Gig hatte, wag ich es trotz "still in Honeymoon" mal.
Da ich schon einen Original Fender 65PRRI besitze und ein Princeton eindeutig "mein Amp" ist, wollte ich einen solchen unbedingt als PTP-Version mit hochwertigen Bauteilen und ein paar kleinen Extras haben. Ich war schon länger auf der Suche nach einem kompetenten Amp-Bauer, der mir diesen Traum realisiert. Anfragen an mögliche Kandidaten ergaben entweder absolute Mondpreise oder "nee, ich löte doch keinen Bausatz". Dann las ich von Tilman Ritter "unmoralischen Angebot" (bei dem ausgerufenen Preis für seine Arbeit!) hier http://www.ritteramps.de/Montageservice.html .
Also hab ich Tilman mit meinen Vorstellungen angemailt und umgehend Antwort erhalten. Die Kommunikation verlief sehr sehr angenehm, schnell, freundlich und kompetent. Unsicher war ich bei der Speaker-Wahl, aber die Entscheidung zu einem Jensen C12Q war die absolut richtige. Ich bin ein "Schöngeist" und mag perlige warme Cleansounds. Dann wollte ich noch ein BIAS-Poti (Aufpreis 15 Euro) und ausserdem Tiltbacklegs, die ich aber selber montieren wollte, um den für mich optimalen Anstellwinkel einstellen zu können. Alles kein Problem, die und den passenden Fussschalter hat Tilman gleich mitbestellt, damit ich das Porto spare. Danke!
Nachdem alles in kurzer Zeit abgesprochen war und ich Tilman das Geld überwiesen hatte, hat er sogleich bei TAD die Teile bestellt. Über den weiteren Verlauf hat er mich laufend per Mail informiert. Während der Wartezeit hatte ich auf Grund der tollen Infos nie ein ungutes Gefühl.
Dann kam in einem anderen Forum noch die Diskussion über "handwired Speaker" auf. Ein Nachfragen ergab, daß Tilman mir OHNE AUFPREIS auch diese Option ermöglichen konnte. Leider hätte ich 3 weitere Wochen warten müssen, um die ebenfalls nicht aufpreispflichtige Option "handwired Speaker at Fullmoon" in Anspruch nehmen zu können.
Here they are, sogar mit hangtag by Tilman, hab ich gelacht
Dann kam der Tag der Wahrheit: der Amp war da. Supersicher verpackt und daher alles heile. Beim Auspacken fand ich gleich noch ein "Ritter"-T-Shirt im Karton (danke!), die Dokumentation des Amps, TAD-Rechnung und alle Röhrenschachteln waren auch dabei. Die Endstufenröhren und die Gleichrichterrröhre hatte Tilman nach Anfrage ob ich die auch wieder selber montieren kann (klar doch! ;-) ) entferrnt. Also schnell Amp auspacken, Röhren in die Sockel und einschalten. Juhu, die Röhren glimmen, das sieht schonmal gut aus. Volumenpoti voll auf, kein Rauschen oder Brummen. Boah, flüsterleise der Kleine.
So, dann mal zum wichtigsten, dem Sound. Out of the box habe ich erstmal meine vom PRRI gewohnten Settings (Bass 6 und Höhen 6) eingestellt und die Tele mit Halspickup drangehängt. Iiiih, grell und britzelig in den Höhen und ab Volumen auf 7 unangenehmer britzeliger Chrunch. Treble-Poti auf 4 und jaaa, dass passt schon viel besser. Die Settings kann ich vom PRRI nicht 1:1 übernehmen, der Amp reagiert ganz anders. Habe dann erstmal exzessives Tube-Swapping betrieben und bin bei einer Brimar ECC83 in V1 und einer Telefunken ECC83 in V3 geblieben. Habe weder bei meinem Marble Clubreverb noch bei anderen Amps so starke Soundveränderungen bei Röhrentausch festgestellt wie bei diesem Amp. Hier mal die erste Kritik, aber an TAD, nicht an Tilman. Die von TAD mitgelieferten RT001 sind ja wohl gar nie nichts für den Amp mit einer Tele, kreischende Höhen und kein Bass. Mit Humbucker-Gitarren klingen die TAD-Tubes aber Klasse. Gleiche Erfahrung hat Tilman bestätigt gehabt, nicht sein Fehler!
Da ich jetzt "meine Röhrenkombination" gefunden habe, den Amp mit dem PRRI vergleichen konnte und gestern auch den ersten Gig mit dem Kleinen gespielt habe, hier meine Soundbeschreibungen mit den "neuen" alten Röhren drin, der Speaker wird wohl im Laufe der Zeit noch anders klingen:
Zu meinen Settings: bass 7, treble 4, Hall 4, Volumen am Amp 8-9, tremolo intensity 7, speed 4. Tonepoti der Tele auf halb und Volumen je nach gewünschten Sound.
Der Cleansound mit Tele mit Volumen auf halb ist ein Traum, warm, tighte Bässe, präsente aber angenehme Höhen und funky in der Zwischenposition bei der Tele. Es klingt alles viel stabiler und direkter ales der PRRI. Das Tremolo ist ein Traum, nicht so flach und viel kräftiger als beim PRRI. Der Hall ... Fender-hall at its best.
Volumenpoti Tele auf 3/4, jetzt setzt eine sanfte Kompression ein, wunderbar für leicht dreckige Keef-Riffs und bei singlenotes kommt ein wenig Kompression und dieses leicht schmutzige im Attack dazu um gleich darauf wunderbar clean den Ton ausklingen zu lassen. Der Amp "atmet" förmlich.
Volumen voll auf, fast schon ACDC-Riffs und das mit Tele. Satt, fett ohne Icepick in den Höhen. Der Speaker komprimert hier auch schön mit. Sehr schön. Bei Singlenotes "der Blueston". Das kleine Gehäuse knarzt auch bei diesen Lautstärken nicht, schwingt aber fleissig mit. So soll es sein. Der Amp "hängt" am Volumen-Poti.
Mit meiner Ibanez AS120 (Es-Style) fängt der Amp ab 5-6 an zu komprimieren.
Mein Setting hier: Volumen 6, Treble 6, Bass 4, Rest wie gehabt (beim Gig hatte ich für diese Korrekturen einen EQ zwischengeschaltet). Wunderbar, warmer aber nicht matschender Sound und in der Zwischenposition der Pickups sehr "holzig" im Sound. Passt wunderbar. Auch hier habe ich mal den Amp voll aufgerissen, "Still got the Blues" -sound vom Feinsten.
Dann der Härtetest Nr 1: Tischhupen-Fahrradlampe und Bluesharp. Volumen auf 8, Treble 2, Bass 8. Passt, Chicago-Blues-Sound mit leicht angezerrter Harp ohne zu matschen ...
Härtetest Nr. 2: Dobro mit Piezo-Pickup. Volumen 6, Treble 1-2, Bass 10.
Geht auch, Sound sehr höhenbetont, aber tut den Ohren nicht weh, Bässe könnten mehr sein. Aber das liegt eben am PIEZO. In die Dobro fräse ich eh noch einen P90 rein, dann solte es auch passen.
Der Amp ist auch sehr pedalfreundlich, mein Dudeldrive mag er jedenfalls sehr gern.
Beim Gig (Kneipengig, ca 80 Leute) war der Amp immer präsent, gut zu hören, auch wenn er leiser gespielt wurde und die Lautstärke ist ideal für solche Locations.
Mein Fazit: der PRRI ist ja schon ein sehr geiler Amp, sonst hätte ich mir ja auch keinen Clone davon gewünscht, aber der Ritter-Amp setzt in allem noch eine Schüppe drauf, der Amp klingt stabiler, besonders das Tremolo ist eine andere Welt und die Bauteile sind vom Feinsten. Den TAD-Ausreisser mit den Röhren lasse ich mal aussen vor, aber eine Abstimmung mit den Vorstufenröhren macht wohl eh jeder bei so einem Amp.
Mal sehen, ob ich bei Gelegenheit mal ein paar Soundfiles hinkriege ...
Die Kommunikation mit Tilman war/ist ganz toll und zu seinen handwerklichen Fähigkeiten sag ich als Laie nix und lass lieber Bilder sprechen ...
Ich bereue nix und würde es sofort wieder tun. DANKE Tilman!
Andreas
BIAS-Poti
A dream combination ....
ja, ich weiß, eigentlich schreibt man nach 3 Tagen noch kein Review, aber da ich gestern mit meinem neuen Baby schon einen Gig hatte, wag ich es trotz "still in Honeymoon" mal.
Da ich schon einen Original Fender 65PRRI besitze und ein Princeton eindeutig "mein Amp" ist, wollte ich einen solchen unbedingt als PTP-Version mit hochwertigen Bauteilen und ein paar kleinen Extras haben. Ich war schon länger auf der Suche nach einem kompetenten Amp-Bauer, der mir diesen Traum realisiert. Anfragen an mögliche Kandidaten ergaben entweder absolute Mondpreise oder "nee, ich löte doch keinen Bausatz". Dann las ich von Tilman Ritter "unmoralischen Angebot" (bei dem ausgerufenen Preis für seine Arbeit!) hier http://www.ritteramps.de/Montageservice.html .
Also hab ich Tilman mit meinen Vorstellungen angemailt und umgehend Antwort erhalten. Die Kommunikation verlief sehr sehr angenehm, schnell, freundlich und kompetent. Unsicher war ich bei der Speaker-Wahl, aber die Entscheidung zu einem Jensen C12Q war die absolut richtige. Ich bin ein "Schöngeist" und mag perlige warme Cleansounds. Dann wollte ich noch ein BIAS-Poti (Aufpreis 15 Euro) und ausserdem Tiltbacklegs, die ich aber selber montieren wollte, um den für mich optimalen Anstellwinkel einstellen zu können. Alles kein Problem, die und den passenden Fussschalter hat Tilman gleich mitbestellt, damit ich das Porto spare. Danke!
Nachdem alles in kurzer Zeit abgesprochen war und ich Tilman das Geld überwiesen hatte, hat er sogleich bei TAD die Teile bestellt. Über den weiteren Verlauf hat er mich laufend per Mail informiert. Während der Wartezeit hatte ich auf Grund der tollen Infos nie ein ungutes Gefühl.
Dann kam in einem anderen Forum noch die Diskussion über "handwired Speaker" auf. Ein Nachfragen ergab, daß Tilman mir OHNE AUFPREIS auch diese Option ermöglichen konnte. Leider hätte ich 3 weitere Wochen warten müssen, um die ebenfalls nicht aufpreispflichtige Option "handwired Speaker at Fullmoon" in Anspruch nehmen zu können.
Here they are, sogar mit hangtag by Tilman, hab ich gelacht
Dann kam der Tag der Wahrheit: der Amp war da. Supersicher verpackt und daher alles heile. Beim Auspacken fand ich gleich noch ein "Ritter"-T-Shirt im Karton (danke!), die Dokumentation des Amps, TAD-Rechnung und alle Röhrenschachteln waren auch dabei. Die Endstufenröhren und die Gleichrichterrröhre hatte Tilman nach Anfrage ob ich die auch wieder selber montieren kann (klar doch! ;-) ) entferrnt. Also schnell Amp auspacken, Röhren in die Sockel und einschalten. Juhu, die Röhren glimmen, das sieht schonmal gut aus. Volumenpoti voll auf, kein Rauschen oder Brummen. Boah, flüsterleise der Kleine.
So, dann mal zum wichtigsten, dem Sound. Out of the box habe ich erstmal meine vom PRRI gewohnten Settings (Bass 6 und Höhen 6) eingestellt und die Tele mit Halspickup drangehängt. Iiiih, grell und britzelig in den Höhen und ab Volumen auf 7 unangenehmer britzeliger Chrunch. Treble-Poti auf 4 und jaaa, dass passt schon viel besser. Die Settings kann ich vom PRRI nicht 1:1 übernehmen, der Amp reagiert ganz anders. Habe dann erstmal exzessives Tube-Swapping betrieben und bin bei einer Brimar ECC83 in V1 und einer Telefunken ECC83 in V3 geblieben. Habe weder bei meinem Marble Clubreverb noch bei anderen Amps so starke Soundveränderungen bei Röhrentausch festgestellt wie bei diesem Amp. Hier mal die erste Kritik, aber an TAD, nicht an Tilman. Die von TAD mitgelieferten RT001 sind ja wohl gar nie nichts für den Amp mit einer Tele, kreischende Höhen und kein Bass. Mit Humbucker-Gitarren klingen die TAD-Tubes aber Klasse. Gleiche Erfahrung hat Tilman bestätigt gehabt, nicht sein Fehler!
Da ich jetzt "meine Röhrenkombination" gefunden habe, den Amp mit dem PRRI vergleichen konnte und gestern auch den ersten Gig mit dem Kleinen gespielt habe, hier meine Soundbeschreibungen mit den "neuen" alten Röhren drin, der Speaker wird wohl im Laufe der Zeit noch anders klingen:
Zu meinen Settings: bass 7, treble 4, Hall 4, Volumen am Amp 8-9, tremolo intensity 7, speed 4. Tonepoti der Tele auf halb und Volumen je nach gewünschten Sound.
Der Cleansound mit Tele mit Volumen auf halb ist ein Traum, warm, tighte Bässe, präsente aber angenehme Höhen und funky in der Zwischenposition bei der Tele. Es klingt alles viel stabiler und direkter ales der PRRI. Das Tremolo ist ein Traum, nicht so flach und viel kräftiger als beim PRRI. Der Hall ... Fender-hall at its best.
Volumenpoti Tele auf 3/4, jetzt setzt eine sanfte Kompression ein, wunderbar für leicht dreckige Keef-Riffs und bei singlenotes kommt ein wenig Kompression und dieses leicht schmutzige im Attack dazu um gleich darauf wunderbar clean den Ton ausklingen zu lassen. Der Amp "atmet" förmlich.
Volumen voll auf, fast schon ACDC-Riffs und das mit Tele. Satt, fett ohne Icepick in den Höhen. Der Speaker komprimert hier auch schön mit. Sehr schön. Bei Singlenotes "der Blueston". Das kleine Gehäuse knarzt auch bei diesen Lautstärken nicht, schwingt aber fleissig mit. So soll es sein. Der Amp "hängt" am Volumen-Poti.
Mit meiner Ibanez AS120 (Es-Style) fängt der Amp ab 5-6 an zu komprimieren.
Mein Setting hier: Volumen 6, Treble 6, Bass 4, Rest wie gehabt (beim Gig hatte ich für diese Korrekturen einen EQ zwischengeschaltet). Wunderbar, warmer aber nicht matschender Sound und in der Zwischenposition der Pickups sehr "holzig" im Sound. Passt wunderbar. Auch hier habe ich mal den Amp voll aufgerissen, "Still got the Blues" -sound vom Feinsten.
Dann der Härtetest Nr 1: Tischhupen-Fahrradlampe und Bluesharp. Volumen auf 8, Treble 2, Bass 8. Passt, Chicago-Blues-Sound mit leicht angezerrter Harp ohne zu matschen ...
Härtetest Nr. 2: Dobro mit Piezo-Pickup. Volumen 6, Treble 1-2, Bass 10.
Geht auch, Sound sehr höhenbetont, aber tut den Ohren nicht weh, Bässe könnten mehr sein. Aber das liegt eben am PIEZO. In die Dobro fräse ich eh noch einen P90 rein, dann solte es auch passen.
Der Amp ist auch sehr pedalfreundlich, mein Dudeldrive mag er jedenfalls sehr gern.
Beim Gig (Kneipengig, ca 80 Leute) war der Amp immer präsent, gut zu hören, auch wenn er leiser gespielt wurde und die Lautstärke ist ideal für solche Locations.
Mein Fazit: der PRRI ist ja schon ein sehr geiler Amp, sonst hätte ich mir ja auch keinen Clone davon gewünscht, aber der Ritter-Amp setzt in allem noch eine Schüppe drauf, der Amp klingt stabiler, besonders das Tremolo ist eine andere Welt und die Bauteile sind vom Feinsten. Den TAD-Ausreisser mit den Röhren lasse ich mal aussen vor, aber eine Abstimmung mit den Vorstufenröhren macht wohl eh jeder bei so einem Amp.
Mal sehen, ob ich bei Gelegenheit mal ein paar Soundfiles hinkriege ...
Die Kommunikation mit Tilman war/ist ganz toll und zu seinen handwerklichen Fähigkeiten sag ich als Laie nix und lass lieber Bilder sprechen ...
Ich bereue nix und würde es sofort wieder tun. DANKE Tilman!
Andreas
BIAS-Poti
A dream combination ....
- Eigenschaft