pennywize
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Orange Micro Terror 20Watt Hybrid Top
Seit einiger Zeit habe ich einen Micro Amp bei mir im Fuhrpark, eigentlich wegen der Größe und des
Preises eher als Spielzeug oder witziges Gadget gekauft hat sich der Winzling doch zu einer festen
Größe gemausert.
1. Prolog:
Eigentlich spiele ich vorwiegend meinen Laney Ironheart 60H der einen schönen Clean Kanal besitzt,
der Rhythm und der Lead Kanal gehen doch sehr stark Richtung Metal. Rock kann er auch, aber es ist
nicht sein Hauptmetier. Je mehr ich zuhause spiele und je älter ich werde desto mehr besinne ich
mich auf die Wurzeln. Sprich Clapton, Zeppelin, AC/DC usw. usf.
Der Wunsch nach einem puristischen 1 Kanalamp wird immer größer, deswegen habe ich mir einfach
aus einer Laune heraus den Micro Terror bestellt um der Seele mehr Ruhe bei der Suche nach dem
Puristen zu geben.
1 Kanal Hybrid, 3 Regler das war es mehr hat er nicht.
Kostet weniger als ein gutes Pedal - also Versuch macht kluch!
2. Lieferumfang:
Verpackt in einem hübschen Orange Karton der Verstärker und das separate Netzteil.
Der Umfang ist schon mal puristisch.
3. erster Eindruck
Der ist ja witzig, das war mein erster Gedanke, recht schnell gefolgt von einem der kann niemals
etwas taugen.
4. Ausstattung:
Doch kommen wir zum Gerät. 1,5mm Blechgehäuse, ansprechend bedruckt und im ersten Moment
seinen größeren Brüdern wie dem Tiny Terror oder dem Dark Terror sehr ähnlich.
Von links nach rechts, haben wir den Powerschalter, darüber eine LED anzeigt ob der Verstärker an
oder aus ist. Gefolgt vom Kopfhörerausgang, einen AUX Eingang sowie den 3 Reglern für Volume /
Tone / Gain als auch dem Input.
AUX - hier läßt sich der iPod oder jede andere Quelle anschließen. Der AUX IN funktioniert erstaunlich
gut. Es macht definitiv Spass seine Jamtracks darüber laufen zu lassen.
Der Kopfhörerausgang ist ein nettes Gimmick, er funktioniert. Blackstar hat das mit dem
HT1/5 besser gelöst.
Auf der Rückseite haben wir den Anschluss für das 15V Netzteil und einen Speaker Out der nach mindestens
4 Ohm verlangt. - Also herrlich kompatibel.
Die Blechabdeckung ist mit 8 Schrauben gesichert, wobei man hier gutes Werkzeug verwenden sollte, da die
schneller rund genudelt sind als man "Fxxk" sagen kann. Mit einem Hazet ging es dann ohne größere Probleme.
Von den 8 Schrauben haben 3 nicht wirklich ein Gewindegegenstück, so dass sie frei drehten.
Darunter sieht man schon die ECC83S von JJ die aus einer weiteren Abdeckung hervorlugt. Weitere 4 Schrauben
versperren uns den Blick ins Innenleben. Diese sind von hervorragender Qualität und lassen sich ohne Probleme
lösen und geben den Blick ins Innenleben frei. Ich habe das gleich genutzt und die Röhre gegen eine selektierte V1
von JJ zu tauschen. (Wieder eher dem Seelenfrieden wegen als der dringenden Notwendigkeit.)
Er steht auf 4 großzügig dimensionierten Gummifüßen, die so Groß gewählt sind das er gut über
dem Tragegriff der 1x12 platziert werden kann und durch den Griff gegen verrutschen gesichert ist.
5. Bedienung / Haptik:
Der Powerschalter ist schon sehr Micro aber tut was er soll. Die 3 Regler wirken sehr wertig und
haben einen angenehmen Drehwiderstand, nicht zu leicht nicht zu schwer. Genau richtig. Die 3,5mm
Klinkenbuchsen wirken ebenfalls wertig und die Stecker rasten sehr gut ein. Hier muss ich einen
kleinen Seitenhieb Richtung Laney schicken, denn was Regler und Buchsen betrifft hat der Orange die
Nase deutlich vorne.
Alles in allem wirkt der Micro Terror doch hochwertig und amtlich. (Wer kennt den Ausdruck
"amtlich" von Roadstar Rolf noch?)
6. Praxis/Sound:
In der Praxis fällt die geringe Größe doch stärker ins Gewicht und das Einstellen wird mit großen
Händen doch etwas erschwert. Aber wir haben ja auch einen Micro Amp, deswegen bleibt das ohne Wertung.
Kommen wir zum Sound, meine Erfahrungen sind mit einer 1x12 Box geschlossen und bestückt mit
einem Celestion G12T75 begründet.
Welcome to Great Britain.
Typisch Britischer Klang, unverkennbar Orange.
Ich denke mehr muss ich dazu nicht sagen.
Clean ist im Gainbereich bis ca. 10 Uhr angesagt. Gain 10 Uhr mit der Les Paul und einem härteren
Anschlag quittiert der Micro Terror mit einer ordentlichen Portion Schmutz am Rande zum leichten
Crunch. Dynamik mit einem Hybrid? Jawohl der kleine Orange kann das. Ich bin erstaunt.
Wobei ich hier nicht von einem Fenderclean spreche, sondern eher einem Cleansound mit einer
ordentlichen Portion Dreck.
Gain 11 Uhr, Tone ca. 13 Uhr und wir sind in Australien, herrlich dynamische Ansprache und very
Crunchy. Riffs wie You shook me allnight long, Diamonds in the rough, Whole lotta love usw.
kommen von allein und ich bin verblüfft, wenn ich sehe woraus dieser Sound kommt.
Dabei reagiert der Verstärker sehr gut auf das Volumepoti der Gitarre, so dass man hier auch wieder
zu einem schönen schmutzigen Cleansound wechseln kann.
Drehen wir den Gainregler weiter nimmt die Verzerrung zu es lässt sich herrlich im Hardrockbereich
wildern. Was hier wieder auffällt ist die Differenzierung des Tons, der Micro Terror wird nicht
matschig, die Akkorde lösen fein auf und er kippt die Töne herrlich in Obertöne.
Mit einem Testweise vorgeschalteten Maxon OD 808 kann man sogar Metaltöne erzeugen, aber es
ist nicht wirklich sein Metier. Es geht, aber für die Schwermetaller gibt es bessere Verstärker.
Dem Tone Regler schreibe ich eine effektive Regelung von 10 - 14Uhr zu, darüber und darunter wird
es entweder zu spitz oder zu Dumpf. Mit der Strat bewege ich mich im Bereich 11 Uhr mit der Paula
eher Richtung 13 Uhr.
Man findet mit den 3 Reglern sehr schnell stimmige Sounds ohne großen Aufwand. Hier zeigt Orange
ganz klar das man nicht 15 Regler pro Kanal braucht um gut klingen zu können. Des Weiteren ist der
Micro sehr rauscharm und an der 1x12 verdammt laut. Sicherlich auch bei der Bandprobe einsetzbar,
wenn man bei hohen Lautstärken auf einen Cleansound verzichten kann.
Da ich leider nicht die Möglichkeit habe hier zu Hause brauchbare Aufnahmen zu machen müßt
ihr leider mit der Masse der Soundfiles in youtube und Konsorten vorlieb nehmen. Sorry!
7 Fazit:
Was Orange hier für € 119,-- anbietet ist absolut klasse.
Er wirkt im ersten Moment wie ein Spielzeug, aber er ist definitiv keines. Wir haben hier einen
vollwertigen, puristischen Hybridamp der qualitiv und klanglich überzeugt. Das Manko der billigen
Schrauben und den Gewinden für die Abdeckung nehme ich bei dem Klang gerne in Kauf.
Ich spiele ihn im Moment ohne Effekte oder Pedale. Nur Gitarre - Verstärker -Box.
Für wen taugt der Amp:
Für all diejenigen die für wenig Geld einen kleinen Verstärker mit großem britischen Ton haben
wollen. Für die Rocker unter uns, die weder Wert auf einen glasklaren Clean noch auf Highgain
legen.
In meinen Augen auch ein sehr guter Anfängeramp, der die Konzentration auf das wesentliche
beschränkt. Das Gitarrenspiel, das Auseinandersetzen mit dem Anschlag, der Dynamik und vor allem
auch dem Volume- und Tonregler der Gitarre und nicht wie viele Modellingverstärker auf 100 mehr
oder weniger gute Ampsimulationen und 50 Effekten.
Pro:
- Ton
- Klangregelung
- Lautstärke
- Haptik
- Größe
- Preis
Contra:
- Größe
- Schrauben und Gewinde der Abdeckung
Der Arbeitsplatz des Kleinen:
hier sieht sehr schön wie Micro der Terror ist.
Epilog:
Es ist nicht gewiss ob Orange diesen Verstärker hier bewußt auf den Markt gebracht hat
um uns für möglichst wenig Geld anzufixen die Größeren und teureren Modelle in Augenschein
zu nehmen und dadurch GAS zu produzieren.
Wenn ja, sei es so!
Bei mir haben sie es geschafft, der Kleine hat mich absolut heiß auf einen Vollröhren Orange
gemacht. Danke Orange!
Danke für für die Aufmerksamkeit.
Euer penny!
Seit einiger Zeit habe ich einen Micro Amp bei mir im Fuhrpark, eigentlich wegen der Größe und des
Preises eher als Spielzeug oder witziges Gadget gekauft hat sich der Winzling doch zu einer festen
Größe gemausert.
1. Prolog:
Eigentlich spiele ich vorwiegend meinen Laney Ironheart 60H der einen schönen Clean Kanal besitzt,
der Rhythm und der Lead Kanal gehen doch sehr stark Richtung Metal. Rock kann er auch, aber es ist
nicht sein Hauptmetier. Je mehr ich zuhause spiele und je älter ich werde desto mehr besinne ich
mich auf die Wurzeln. Sprich Clapton, Zeppelin, AC/DC usw. usf.
Der Wunsch nach einem puristischen 1 Kanalamp wird immer größer, deswegen habe ich mir einfach
aus einer Laune heraus den Micro Terror bestellt um der Seele mehr Ruhe bei der Suche nach dem
Puristen zu geben.
1 Kanal Hybrid, 3 Regler das war es mehr hat er nicht.
Kostet weniger als ein gutes Pedal - also Versuch macht kluch!
2. Lieferumfang:
Verpackt in einem hübschen Orange Karton der Verstärker und das separate Netzteil.
Der Umfang ist schon mal puristisch.
3. erster Eindruck
Der ist ja witzig, das war mein erster Gedanke, recht schnell gefolgt von einem der kann niemals
etwas taugen.
4. Ausstattung:
Doch kommen wir zum Gerät. 1,5mm Blechgehäuse, ansprechend bedruckt und im ersten Moment
seinen größeren Brüdern wie dem Tiny Terror oder dem Dark Terror sehr ähnlich.
Von links nach rechts, haben wir den Powerschalter, darüber eine LED anzeigt ob der Verstärker an
oder aus ist. Gefolgt vom Kopfhörerausgang, einen AUX Eingang sowie den 3 Reglern für Volume /
Tone / Gain als auch dem Input.
AUX - hier läßt sich der iPod oder jede andere Quelle anschließen. Der AUX IN funktioniert erstaunlich
gut. Es macht definitiv Spass seine Jamtracks darüber laufen zu lassen.
Der Kopfhörerausgang ist ein nettes Gimmick, er funktioniert. Blackstar hat das mit dem
HT1/5 besser gelöst.
Auf der Rückseite haben wir den Anschluss für das 15V Netzteil und einen Speaker Out der nach mindestens
4 Ohm verlangt. - Also herrlich kompatibel.
Die Blechabdeckung ist mit 8 Schrauben gesichert, wobei man hier gutes Werkzeug verwenden sollte, da die
schneller rund genudelt sind als man "Fxxk" sagen kann. Mit einem Hazet ging es dann ohne größere Probleme.
Von den 8 Schrauben haben 3 nicht wirklich ein Gewindegegenstück, so dass sie frei drehten.
Darunter sieht man schon die ECC83S von JJ die aus einer weiteren Abdeckung hervorlugt. Weitere 4 Schrauben
versperren uns den Blick ins Innenleben. Diese sind von hervorragender Qualität und lassen sich ohne Probleme
lösen und geben den Blick ins Innenleben frei. Ich habe das gleich genutzt und die Röhre gegen eine selektierte V1
von JJ zu tauschen. (Wieder eher dem Seelenfrieden wegen als der dringenden Notwendigkeit.)
Er steht auf 4 großzügig dimensionierten Gummifüßen, die so Groß gewählt sind das er gut über
dem Tragegriff der 1x12 platziert werden kann und durch den Griff gegen verrutschen gesichert ist.
5. Bedienung / Haptik:
Der Powerschalter ist schon sehr Micro aber tut was er soll. Die 3 Regler wirken sehr wertig und
haben einen angenehmen Drehwiderstand, nicht zu leicht nicht zu schwer. Genau richtig. Die 3,5mm
Klinkenbuchsen wirken ebenfalls wertig und die Stecker rasten sehr gut ein. Hier muss ich einen
kleinen Seitenhieb Richtung Laney schicken, denn was Regler und Buchsen betrifft hat der Orange die
Nase deutlich vorne.
Alles in allem wirkt der Micro Terror doch hochwertig und amtlich. (Wer kennt den Ausdruck
"amtlich" von Roadstar Rolf noch?)
6. Praxis/Sound:
In der Praxis fällt die geringe Größe doch stärker ins Gewicht und das Einstellen wird mit großen
Händen doch etwas erschwert. Aber wir haben ja auch einen Micro Amp, deswegen bleibt das ohne Wertung.
Kommen wir zum Sound, meine Erfahrungen sind mit einer 1x12 Box geschlossen und bestückt mit
einem Celestion G12T75 begründet.
Welcome to Great Britain.
Typisch Britischer Klang, unverkennbar Orange.
Ich denke mehr muss ich dazu nicht sagen.
Clean ist im Gainbereich bis ca. 10 Uhr angesagt. Gain 10 Uhr mit der Les Paul und einem härteren
Anschlag quittiert der Micro Terror mit einer ordentlichen Portion Schmutz am Rande zum leichten
Crunch. Dynamik mit einem Hybrid? Jawohl der kleine Orange kann das. Ich bin erstaunt.
Wobei ich hier nicht von einem Fenderclean spreche, sondern eher einem Cleansound mit einer
ordentlichen Portion Dreck.
Gain 11 Uhr, Tone ca. 13 Uhr und wir sind in Australien, herrlich dynamische Ansprache und very
Crunchy. Riffs wie You shook me allnight long, Diamonds in the rough, Whole lotta love usw.
kommen von allein und ich bin verblüfft, wenn ich sehe woraus dieser Sound kommt.
Dabei reagiert der Verstärker sehr gut auf das Volumepoti der Gitarre, so dass man hier auch wieder
zu einem schönen schmutzigen Cleansound wechseln kann.
Drehen wir den Gainregler weiter nimmt die Verzerrung zu es lässt sich herrlich im Hardrockbereich
wildern. Was hier wieder auffällt ist die Differenzierung des Tons, der Micro Terror wird nicht
matschig, die Akkorde lösen fein auf und er kippt die Töne herrlich in Obertöne.
Mit einem Testweise vorgeschalteten Maxon OD 808 kann man sogar Metaltöne erzeugen, aber es
ist nicht wirklich sein Metier. Es geht, aber für die Schwermetaller gibt es bessere Verstärker.
Dem Tone Regler schreibe ich eine effektive Regelung von 10 - 14Uhr zu, darüber und darunter wird
es entweder zu spitz oder zu Dumpf. Mit der Strat bewege ich mich im Bereich 11 Uhr mit der Paula
eher Richtung 13 Uhr.
Man findet mit den 3 Reglern sehr schnell stimmige Sounds ohne großen Aufwand. Hier zeigt Orange
ganz klar das man nicht 15 Regler pro Kanal braucht um gut klingen zu können. Des Weiteren ist der
Micro sehr rauscharm und an der 1x12 verdammt laut. Sicherlich auch bei der Bandprobe einsetzbar,
wenn man bei hohen Lautstärken auf einen Cleansound verzichten kann.
Da ich leider nicht die Möglichkeit habe hier zu Hause brauchbare Aufnahmen zu machen müßt
ihr leider mit der Masse der Soundfiles in youtube und Konsorten vorlieb nehmen. Sorry!
7 Fazit:
Was Orange hier für € 119,-- anbietet ist absolut klasse.
Er wirkt im ersten Moment wie ein Spielzeug, aber er ist definitiv keines. Wir haben hier einen
vollwertigen, puristischen Hybridamp der qualitiv und klanglich überzeugt. Das Manko der billigen
Schrauben und den Gewinden für die Abdeckung nehme ich bei dem Klang gerne in Kauf.
Ich spiele ihn im Moment ohne Effekte oder Pedale. Nur Gitarre - Verstärker -Box.
Für wen taugt der Amp:
Für all diejenigen die für wenig Geld einen kleinen Verstärker mit großem britischen Ton haben
wollen. Für die Rocker unter uns, die weder Wert auf einen glasklaren Clean noch auf Highgain
legen.
In meinen Augen auch ein sehr guter Anfängeramp, der die Konzentration auf das wesentliche
beschränkt. Das Gitarrenspiel, das Auseinandersetzen mit dem Anschlag, der Dynamik und vor allem
auch dem Volume- und Tonregler der Gitarre und nicht wie viele Modellingverstärker auf 100 mehr
oder weniger gute Ampsimulationen und 50 Effekten.
Pro:
- Ton
- Klangregelung
- Lautstärke
- Haptik
- Größe
- Preis
Contra:
- Größe
- Schrauben und Gewinde der Abdeckung
Der Arbeitsplatz des Kleinen:
hier sieht sehr schön wie Micro der Terror ist.
Epilog:
Es ist nicht gewiss ob Orange diesen Verstärker hier bewußt auf den Markt gebracht hat
um uns für möglichst wenig Geld anzufixen die Größeren und teureren Modelle in Augenschein
zu nehmen und dadurch GAS zu produzieren.
Wenn ja, sei es so!
Bei mir haben sie es geschafft, der Kleine hat mich absolut heiß auf einen Vollröhren Orange
gemacht. Danke Orange!
Danke für für die Aufmerksamkeit.
Euer penny!
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