blackout
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Orange Crush 35B
Erster Eindruck:
Oh Mann, endlich ist das Ding da! Vielleicht habt ihr aus anderen Threads erfahren, dass ich das Teil vor ziemlich genau einem Monat (!) bestellt und bezahlt habe. Wens interessiert: Drei Wochen waren die Leute von guitar24.de nicht fähig den Combo zu verschicken, weil sie keinen auf Lager hatten (was irgendwie nachvollziehbar ist), danach war UPS schlicht zu doof unsere Haustür zu finden.
Wie auch immer, jetzt steht er hier und der erste Eindruck ja, er steht hier und sieht dabei verdammt gut aus! Die Optik ist also Orange-bedingt erstklassig. Die orange-farbene Bezug und der schwarze Speakerschutzstoff sehen einfach kultig aus. Er ist nicht ganz Kniehoch, und trotzdem wirkt er nicht mehr ganz so winzig wie ein Übungsamp.
Verarbeitung:
Die Verarbeitung wirkt äußerst sauber, großes Kompliment an die Koreaner! Bis auf eine winzige Stelle im Bezug kann ich nichts finden, was mich stört. Geschützt ist der Combo durch Metallecken an allen acht dafür vorgesehenen Stellen. Die Potis lassen sich leicht drehen, sind aber keinesfalls locker, also noch gut justierbar. Der Speakerschutz lässt sich übrigens abnehmen, denn er ist mit Klettverschluss vor den Lautsprecher geklebt. Was nun zu sehen ist, ist aber nicht grade spektakulär, also wieder drauf mit dem Ding. Insgesamt macht der Crush also einen robusten und funktionstüchtigen Eindruck.
Ausstattung:
Zunächst das Wichtigste: der Crush besitzt eine 35W starke Endstufe und einen 12 Speaker, der in einem geschlossenen Gehäuse werkelt; leider keinen Hochtöner. Wie sich das auf den Sound auswirkt kriegt ihr nacher zu lesen.
Der Orange hat zwei getrennte Eingänge für aktive bzw. passive Bässe, die mit Low und High beschriftet sind. Lauter ist der High-Input, obwohl der Output meines (passiven) Basses nicht so High ist . Auf jeden Fall hab ichs nicht gleich kapiert.
Desweiteren hat man durch Potis folgende Einstellmöglichkeiten:
Gain, Low, Mid, High sowie der obligatorische Volume-Regler. Wenn ihr denkt, das wäre ziemlich wenig, dann habt ihr recht.
Der Amp hat zudem mehrere Ausgänge, und zwar einen Lineout, einen Speaker-Out und einen Kopfhörerausgang. Das ist doch schon mal praktisch.
Jetzt zu den Nebensächlichkeiten: Das Stromkabel ist fest mit dem Amp verbunden, kann also nicht abgenommen werden. Die Bedienungsanleitung besteht aus einem Blatt, ist also ziemlich mager und schon etwas beschissen, wäre man Anfänger. Für alle Nicht-Anfänger hätten die sich sogar die Anleitung sparen können, denn der Amp hat nichts, was man nicht eh schon kennt und zu bedienen weiß. Insgesamt bringt der Kleine 11,5 kg auf die Waage, der von oben angeschraubte Tragegriff ist also vollkommen ausreichend um den Verstärker bequem tragen zu können.
Sound und der ganze Rest:
So, alle Potis auf Mittenstellung (und ja, die gibt es, obwohl sie von 0 bis 10 beschriftet sind), anschalten und los! Als erstes fällt auf wie rauscharm der Crush ist, wobei rauscharm übertrieben ist, denn eigentlich hört man gar kein Rauschen. Aber schon die ersten beiden Töne verraten, dass hier etwas nicht stimmt, denn da schnarrt irgendwas mächtig mit. Zuerst fiel mein Verdacht auf den Speaker, aber der ist ganz gelassen und zeigt kaum Bewegung. Nach kurzer Zeit finde ich das Problem: die Amp-Sektion (also der Einschub) scheint gegen das Holz drüber zu stoßen, denn das Scheppern verschwindet, sobald man die Hand auflegt. Da muss ich bei Gelegenheit wohl eine Schaumstoffschicht o.Ä. zwischen Verstärker und Gehäuse legen.
Ich drehe also ein bisschen leiser und höre nun den ungestörten Klang des Orange, welcher Warm, ausgewogen und gutmütig ist, und durch den fehlenden Hochtöner klingt das Ganze schon irgendwie wintätsch. Gefällt mir sehr gut! Man sollte noch dazusagen, dass aus dem Crush keineswegs nur Matsch und Mumpf kommt, nur die superhohen Brillianzen kommen kaum zur Geltung, was ihm dieses gewisse Flair verleiht.
Nun wirds Zeit mit den Nippeln ähh.. Potis zu spielen. Erst der Höhenregler. Selbst wenn man ihn voll aufdreht, ist immer noch kein Rauschen zu hören. Der Regler zeigt sich sehr dezent in seiner Auswirkung, dreht man ihn voll auf wirkt das Klangbild etwas moderner, das Vintage-Feeling nimmt ab, ist aber immer noch dominierend. Wird der Regler runtergedreht nehmen die Höhen ab wer hätte es gedacht. Nun der Mittenpoti. Ich drehe ihn vollkommen ab und bemerke, wie sich das Klangbild wandelt; der Sound verliert etwas von seinem Umriss, wirkt weniger transparent und leicht doof. Mittenregler voll aufdrehen bewirkt, dass der Sound knackiger wirkt, wie als hätte er mehr Freunde am existieren; insgesamt ist die Wirkung des Mittenreglers aber wieder alles andere als krass. Der Bässepoti ist unspektakulär, er hebt wieder dezent Bässe an oder ab, ohne die Klangcharakteristik arg zu verändern.
Zu Gain und Volume kann ich eigentlich nicht mehr viel sagen, außer vielleicht, dass der Amp m.E. sau laut kann (Gain und Volume auf 50% = viel zu laut fürs tägliche Üben) und erst in irrwitzigen Extremeinstellungen ein ganz klein wenig zerrt, aber selbst dann vollführt der Speaker noch keine beunruhigenden Kunststücke. Übrigens habe ich meinen Viersaiter auch mal runtergetunt, auf D bzw. H, um zu testen wie er damit klar kommt: Das D wird sehr gut wiedergegeben, das H ebenso, ein Lautstärkebfall ist kaum zu bemerken, dem 12er sei dank! Außerdem rede ich hier von einem geschlossenen Gehäuse, ich bin doch erstaunt
Slapgeschichten gehen zwar mit aufgedrehten Höhen einigermaßen, aber für Leute, die sich sehr mit Slap & Pop beschäftigen kann ich den Crush nicht empfehlen.
Fazit:
Für 149 bekommt man hier einen Amp, der etwas mehr als Übungsverstärker ist, aber noch wachsen muss, wenn er sich mit einem Schlagzeuger messen will; will sagen: Lautstärke ist definitiv mehr als genug vorhanden, auch wenn man mal mit zwei Gitarristen zu tun hat. Der Grundsound des Crushs imponiert mir sehr, leider ist auch nicht viel mehr als eben dieser Grundsound drin. Die Bedienung ist einfachst und somit trotz quasi nicht vorhandener Bedienungsanleitung für Anfänger bestens geeignet. Ich werde den kleinen Orange auf jeden Fall behalten.
Po und Tantra .. äh Pro und Contra:
+ robust gebaut, gute Verarbeitung
+ toller, gutmütiger, in Richtung Vintage gehender Sound
+ Lautstärke und Verträglichkeit mit 5-Saitern
+ Preis
+ Einfache Bedienung, deshalb auch für Anfänger sehr geeignet
- EQ lässt nur recht geringe Maßnahmen zu, Grundsound lässt sich nicht wirklich verändern
- kein Hochtöner
- Bedienungsanleitung äußerst mager
- Scheppern bei höheren Lautstärken (leicht behebbar)
Fragen dürft ihr stellen, weil ich heute meinen sozialen Tag habe. Außerdem werden noch Bilder im Laufe des Tages nachgereicht, sehen könnt ihr den Combo aber auch detalliert bei thomann ( https://www.thomann.de/artikel-169856.html ) mit dieser mehr-oder-weniger-3D-Geschichte.
Viele Grüße,
Daniel
Bilder:
1 - Der Combo
2 - Der Speaker
3 - Metallecke, Rückseite
4 - Kleine Macke am Bezug
5 - Tragegriff, Zeuch zum Fummeln
Erster Eindruck:
Oh Mann, endlich ist das Ding da! Vielleicht habt ihr aus anderen Threads erfahren, dass ich das Teil vor ziemlich genau einem Monat (!) bestellt und bezahlt habe. Wens interessiert: Drei Wochen waren die Leute von guitar24.de nicht fähig den Combo zu verschicken, weil sie keinen auf Lager hatten (was irgendwie nachvollziehbar ist), danach war UPS schlicht zu doof unsere Haustür zu finden.
Wie auch immer, jetzt steht er hier und der erste Eindruck ja, er steht hier und sieht dabei verdammt gut aus! Die Optik ist also Orange-bedingt erstklassig. Die orange-farbene Bezug und der schwarze Speakerschutzstoff sehen einfach kultig aus. Er ist nicht ganz Kniehoch, und trotzdem wirkt er nicht mehr ganz so winzig wie ein Übungsamp.
Verarbeitung:
Die Verarbeitung wirkt äußerst sauber, großes Kompliment an die Koreaner! Bis auf eine winzige Stelle im Bezug kann ich nichts finden, was mich stört. Geschützt ist der Combo durch Metallecken an allen acht dafür vorgesehenen Stellen. Die Potis lassen sich leicht drehen, sind aber keinesfalls locker, also noch gut justierbar. Der Speakerschutz lässt sich übrigens abnehmen, denn er ist mit Klettverschluss vor den Lautsprecher geklebt. Was nun zu sehen ist, ist aber nicht grade spektakulär, also wieder drauf mit dem Ding. Insgesamt macht der Crush also einen robusten und funktionstüchtigen Eindruck.
Ausstattung:
Zunächst das Wichtigste: der Crush besitzt eine 35W starke Endstufe und einen 12 Speaker, der in einem geschlossenen Gehäuse werkelt; leider keinen Hochtöner. Wie sich das auf den Sound auswirkt kriegt ihr nacher zu lesen.
Der Orange hat zwei getrennte Eingänge für aktive bzw. passive Bässe, die mit Low und High beschriftet sind. Lauter ist der High-Input, obwohl der Output meines (passiven) Basses nicht so High ist . Auf jeden Fall hab ichs nicht gleich kapiert.
Desweiteren hat man durch Potis folgende Einstellmöglichkeiten:
Gain, Low, Mid, High sowie der obligatorische Volume-Regler. Wenn ihr denkt, das wäre ziemlich wenig, dann habt ihr recht.
Der Amp hat zudem mehrere Ausgänge, und zwar einen Lineout, einen Speaker-Out und einen Kopfhörerausgang. Das ist doch schon mal praktisch.
Jetzt zu den Nebensächlichkeiten: Das Stromkabel ist fest mit dem Amp verbunden, kann also nicht abgenommen werden. Die Bedienungsanleitung besteht aus einem Blatt, ist also ziemlich mager und schon etwas beschissen, wäre man Anfänger. Für alle Nicht-Anfänger hätten die sich sogar die Anleitung sparen können, denn der Amp hat nichts, was man nicht eh schon kennt und zu bedienen weiß. Insgesamt bringt der Kleine 11,5 kg auf die Waage, der von oben angeschraubte Tragegriff ist also vollkommen ausreichend um den Verstärker bequem tragen zu können.
Sound und der ganze Rest:
So, alle Potis auf Mittenstellung (und ja, die gibt es, obwohl sie von 0 bis 10 beschriftet sind), anschalten und los! Als erstes fällt auf wie rauscharm der Crush ist, wobei rauscharm übertrieben ist, denn eigentlich hört man gar kein Rauschen. Aber schon die ersten beiden Töne verraten, dass hier etwas nicht stimmt, denn da schnarrt irgendwas mächtig mit. Zuerst fiel mein Verdacht auf den Speaker, aber der ist ganz gelassen und zeigt kaum Bewegung. Nach kurzer Zeit finde ich das Problem: die Amp-Sektion (also der Einschub) scheint gegen das Holz drüber zu stoßen, denn das Scheppern verschwindet, sobald man die Hand auflegt. Da muss ich bei Gelegenheit wohl eine Schaumstoffschicht o.Ä. zwischen Verstärker und Gehäuse legen.
Ich drehe also ein bisschen leiser und höre nun den ungestörten Klang des Orange, welcher Warm, ausgewogen und gutmütig ist, und durch den fehlenden Hochtöner klingt das Ganze schon irgendwie wintätsch. Gefällt mir sehr gut! Man sollte noch dazusagen, dass aus dem Crush keineswegs nur Matsch und Mumpf kommt, nur die superhohen Brillianzen kommen kaum zur Geltung, was ihm dieses gewisse Flair verleiht.
Nun wirds Zeit mit den Nippeln ähh.. Potis zu spielen. Erst der Höhenregler. Selbst wenn man ihn voll aufdreht, ist immer noch kein Rauschen zu hören. Der Regler zeigt sich sehr dezent in seiner Auswirkung, dreht man ihn voll auf wirkt das Klangbild etwas moderner, das Vintage-Feeling nimmt ab, ist aber immer noch dominierend. Wird der Regler runtergedreht nehmen die Höhen ab wer hätte es gedacht. Nun der Mittenpoti. Ich drehe ihn vollkommen ab und bemerke, wie sich das Klangbild wandelt; der Sound verliert etwas von seinem Umriss, wirkt weniger transparent und leicht doof. Mittenregler voll aufdrehen bewirkt, dass der Sound knackiger wirkt, wie als hätte er mehr Freunde am existieren; insgesamt ist die Wirkung des Mittenreglers aber wieder alles andere als krass. Der Bässepoti ist unspektakulär, er hebt wieder dezent Bässe an oder ab, ohne die Klangcharakteristik arg zu verändern.
Zu Gain und Volume kann ich eigentlich nicht mehr viel sagen, außer vielleicht, dass der Amp m.E. sau laut kann (Gain und Volume auf 50% = viel zu laut fürs tägliche Üben) und erst in irrwitzigen Extremeinstellungen ein ganz klein wenig zerrt, aber selbst dann vollführt der Speaker noch keine beunruhigenden Kunststücke. Übrigens habe ich meinen Viersaiter auch mal runtergetunt, auf D bzw. H, um zu testen wie er damit klar kommt: Das D wird sehr gut wiedergegeben, das H ebenso, ein Lautstärkebfall ist kaum zu bemerken, dem 12er sei dank! Außerdem rede ich hier von einem geschlossenen Gehäuse, ich bin doch erstaunt
Slapgeschichten gehen zwar mit aufgedrehten Höhen einigermaßen, aber für Leute, die sich sehr mit Slap & Pop beschäftigen kann ich den Crush nicht empfehlen.
Fazit:
Für 149 bekommt man hier einen Amp, der etwas mehr als Übungsverstärker ist, aber noch wachsen muss, wenn er sich mit einem Schlagzeuger messen will; will sagen: Lautstärke ist definitiv mehr als genug vorhanden, auch wenn man mal mit zwei Gitarristen zu tun hat. Der Grundsound des Crushs imponiert mir sehr, leider ist auch nicht viel mehr als eben dieser Grundsound drin. Die Bedienung ist einfachst und somit trotz quasi nicht vorhandener Bedienungsanleitung für Anfänger bestens geeignet. Ich werde den kleinen Orange auf jeden Fall behalten.
Po und Tantra .. äh Pro und Contra:
+ robust gebaut, gute Verarbeitung
+ toller, gutmütiger, in Richtung Vintage gehender Sound
+ Lautstärke und Verträglichkeit mit 5-Saitern
+ Preis
+ Einfache Bedienung, deshalb auch für Anfänger sehr geeignet
- EQ lässt nur recht geringe Maßnahmen zu, Grundsound lässt sich nicht wirklich verändern
- kein Hochtöner
- Bedienungsanleitung äußerst mager
- Scheppern bei höheren Lautstärken (leicht behebbar)
Fragen dürft ihr stellen, weil ich heute meinen sozialen Tag habe. Außerdem werden noch Bilder im Laufe des Tages nachgereicht, sehen könnt ihr den Combo aber auch detalliert bei thomann ( https://www.thomann.de/artikel-169856.html ) mit dieser mehr-oder-weniger-3D-Geschichte.
Viele Grüße,
Daniel
Bilder:
1 - Der Combo
2 - Der Speaker
3 - Metallecke, Rückseite
4 - Kleine Macke am Bezug
5 - Tragegriff, Zeuch zum Fummeln
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