Es heißt ja immer wieder: Rammstein haben mit Guitar Rig gespielt, Nickelback oder gar Slipknot sogar mal mit nem Tonelab usw. usw. wie viel davon stimmt lässt sich nur schwer realitätsnah beantworten, es sei denn einer der Produzenten meldet sich und schwört beim Leben seiner Mutter, das es so war
Ansonsten meine Meinung: Besser gut simuliert als schlecht mikrofoniert. Wenn es bei einer Guitar Rig Aufnahme unterirdisch schlecht klingt kann es eigentlich nur folgende Faktoren haben: schlechter Musiker, schlechte Gitarre, schlecht eingestellt... bei einer "gemicten" Situation kommen noch die Faktoren: schlechter Amp, schlechte Box, schlechte Amp - Boxen - Zusammenstellungen, schlechtes Mikrofon,s chlechter Raum und schlechte Mikrofonierung dazu
Die Möglichkeiten etwas grundlegend falsch zu machen liegen unweit höher. Und an einigen Dingen kann man vielleicht nichts ändern, wie zum Beispiel der Amp. Bei der Modelling Geschichte kann man eben so lange dran rumdrehen, bis es gut klingt. Und wenn man das nicht hinbekommt sollte man das doch besser allgemein Leuten überlassen die sich damit auseinandersetzen wollen.
(so viel zum polemischen Teil)
Ich stehe auf mikrofonierte Amps, weil ich auch der Meinung bin, dass ich das ganz passabel hinkriege. Im 1:1 Vergleich finde ich Ampsimulation (mal von denen mit IR) abgesehen, schon einen Tick zu direkt. Und die Ansprache irgendwie "fremder". Außerdem habe ich schon mehrfach das Phänomen erlebt, dass Einige von der Vielzahl an Möglichkeiten schlichtweg erschlagen werden und der Fokus wegrückt vom Sound und der Entscheidung per Ohr und mehr in eine Trial&Error Richtung geht. Man weiß oftmals nichtmehr was man da eigentlich macht, welche Kombinationen von simulierten Boxen+Amps+PseudoMikrofonen+Effekten überhaupt Sinn macht, sondern man klickt sich wild durch mal eben hundert Einstellungen und weiß gar nicht mehr, was man am Anfang eigentlich wollte.
Allerdings glaube ich auch, dass bei guter Einstellung der Modelling Lösungen ein Unbedarfter kaum noch unterscheiden kann was nun was ist.
Und ich denke, man sollte sich davon trennen, dass das WIE eine Rolle spielt, wenn das Ergebnis stimmt. Es hilft auch, manchmal einfach zuzugeben, wenn Oberflächlickeiten doch eine Rolle spielen. Ja, ich könnte "meinen" Sound mit Sicherheit auch live mit GuitarRig und nem Notebook realisieren ohne das jemand die Nase rümpft. Ja, ich steh drauf, wenn hinter mir die 412er und mein Amp stehen und die Lichter am Rack so schön glitzern.
Im Studio sehe ich das allerdings anders, da nehme ich das, was am Besten klingt, denn gespielt hab ich es immer noch selber.