bluesfreak
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Die Marshall Astoria Serie kann man wohl als einen Versuch aus Milton Keyes sehen sich auch ein Stück aus dem Boutique Amp Kuchen abzuschneiden der interessanterweise ja vorwiegend von Marshall inspirierten Derivaten beherrscht wird. Ob der Versuch erfolgreich war wird die Zukunft zeigen (müssen), ich bezweifle es ein bisschen denn nicht umsonst konnte ich den hier zu besprechenden Astoria ASTH1 Classic relativ günstig bei einem BlowOut Sale eines großen Musikhauses abstauben.
Nichtsdestotrotz ist der erworbene Amp ein echt gutes Stück Arbeit die Marshall da geliefert hat und er hat sich innerhalb kurzer Zeit zu meinem Lieblings-Live Amp gemausert.
Was bedeutet Boutique?
Wenn man sich so im Netz erkundigt was Boutique eigentlich bedeutet dann fallen einem neben kleine(re)n Stückzahlen immer wieder die Schlagwörter „hochwertige Komponenten“, „handverdrahtet“, „(optisches) abheben von der Masse“, und „exzellenter Ton“ auf und die scheinen auch die Eckpunkte bei diesem Projekt gewesen zu sein.
Was kam dabei raus?
Ich kann wie bereits erwähnt nur für den Classic sprechen aber die Serien hatte ja 3 verschiedene Richtungen, den Classic, den Dual und den Custom. Da sie aber durch die Bank vom selben Designer stammen und auf gleichen Komponenten basieren dürfte das Ergebnis (bis auf den Ton) für die ganze Serie gelten. Man nahm also
- sauber gekantetes Stahlblechgehäuse in schwarz pulverbeschichtet
- hochwertige Komponenten wie Kohlefilmwiderstände, (korrekt orientierten) Roederstein MKT1813 Kondensatoren, Silver Micas, F&T Elkos, Belton Röhrenfassungen und APEM Schalter
- hochwertiges Turretboard auf Glasfaserbasis (wobei das hier eine Art Turret PCB ist, sprich es verbindet Turretbauweise mit (sehr dicken) Leiterbahnen auf dem PCB)
- zweifarbig bezogenes Gehäuse in verschiedenen bisher von Marshall noch nie verwendeten Farben
- das alte „Plexi“ Blocklogo in Silber mit passend zum Bezug eingelegter Schriftfarbe
- KT66 Endröhren in Kathodenbias Schaltung
- GZ34 Gleichrichterröhre
- 3x ECC83 in der Vorstufe
- Kompletter TAD Röhrensatz
Die Trafos sind wohl Dagnall Stangenware, ich wäre hier noch glücklicher wenn es wirklich „alt“ gefertigte Versionen mit Papierkern und Ölpapierisolierung gewesen wären (wie zB von ClassicTone erhältlich) aber das sind Punkte die dem Nerd Faktor zuzuschreiben sind und die maximal Abzüge in der B Note ergeben, nichts was das Gesamtbild an sich trübt. Verarbeitet ist alles zusammen mehr als exzellent, die Komponenten sitzen sauber in den Turrets, die Verkabelung ist übersichtlich, weit von manch anderen „Buhtik-Rattennestern“ entfernt, ausgeführt und das Tolex ist perfekt verarbeitet, auch an den Ecken wo hier nichts mit irgendwelchen Kunststoffecken kaschiert wird (was manchen Aftermarket-Gehäusehersteller schon zur Verzweiflung getrieben hat) sondern sauber geschnitten und in Form gezogen wurde.
Wie klingt er nun?
Der Classic wurde als reine Pedal Platform inszeniert, sprich es ist kein Crunchmonster sondern ein warm und angenehm klingender Amp mit einer deutlich größeren Ladung Headroom als man es erwartet (alte JTM45/100 oder JMP Superbass kommen in etwa ähnlich ums Eck). Außerdem ist der Amp gut regelbar in der Lautstärke (wobei er auch auf etwas erhöhtem Bedroom Level noch wirklich super klingt) und falls es mal wirklich später ist kann man durch ziehen des Masters die Leistung auf 5 W reduzieren was es erlaubt ihn wirklich auf flüsterleise runterzuziehen. Dass hier dann natürlich Abstriche im Sound gemacht werden müssen ist klar denn dann spielt zB auch der Lautsprecher eine große Rolle (der braucht halt schon ein bisschen Schub um die Luft zu bewegen) bzw es wird der Fletcher-Munson Effekt deutlich hör- und spürbar.
Allerdings muss man sich mit den EQ Einstellungen schon etwas beschäftigen, eine intuitive „alles auf Rechtsanschlag“ bzw „englische“ Einstellung quittiert er mit einem etwas sehr mittigem Gebrüll und einem Verlust der Kontrolle in den Bässen durch die fehlende negative Rückkopplung in der Schaltung. Aber wenn man mal raus hat wie die Tone Regler sich gegenseitig beeinflussen und was Sensitive und Edge machen (wobei hier Sensitive zwar eine Art Gainregler ist und Edge sowas wie Presence) versteht man dass sich der EQ anders verhält als generell und andere Einstellungen erfordert als man sie gewohnt ist:
- Sensitive ist ein Regler für den Anteil des negativen Feedbacks in die Vorstufe (nicht Endstufe!), eine Art der Regelung wie sie bisher noch in keinem Marshall vorkam.
- Edge agiert zwar wie eine Art Presence aber da wir hier kein negatives Feedback in der Endstufe haben wurde es als regelbarer Höhenfilter zwischen PI und Endstufe realisiert.
- Bass/Middle/Treble verhalten sich zwar relativ ähnlich zu einem „normalen“ Marshall aber prinzipiell steht (hier im Vergleich zu meinem Eddie bzw dem JMP) das Poti meist eine Nummer höher und so richtig lebt der Amp erst auf wenn Sensitivity und Edge sich jenseits der 12 Uhr Stellung befinden, dann ist die Dynamik am Höhepunkt und man hat einen leicht haarigen, schönen runden aber trotzdem marshallig rauchig gefärbten Clean Tone der sich im Raum schön breit macht und sowohl mit SCs als auch mit HBs angenehm klingt. Wer jetzt an JTM45 denkt liegt prinzipiell schon richtig aber ohne die überbordenden Bässe und den entsprechenden Pegel.
Angeschoben (hier mit FullDrive II bzw FullDrive II V2) rockt es Marshall-üblich klassisch mit deutlicher aber nicht unangenehmer Mittennase, vor allem mit Humbuckern und Filtertrons kann er es herrlich wobei hier die Tonregler sich nur wenig um die Mittelstellung herum bewegen. Singlecoils brauchen da eine etwas andere EQ Einstellung (hier muss auch vorsichtig mit der Edge Einstellung umgehen da es sonst schnell scharf schneidet) aber auch dann tun sich hier wirklich klassische Töne auf die für einen Marshall ungewohnt dreidimensional und warm daherkommen aber auch den Sparkle nicht vermissen lassen. Reißt man dann auf dann kommt die alte Marshall Magie zum Vorschein, sauber gestaffelte Harmonics auf klaren Höhen und grollenden Bässen, so muss das damals geklungen haben als Jimi seinen JTM45/100 FullStack voll am Anschlag hatte, nur hier jetzt ohne den extremen Level an Lautstärke und dem dadurch drohendem Gehörverlust.
Einen deutlichen Anteil an diesem Sound dürften hier die KT66 haben die von Marshall R&D nach etlichen Versuchen (auch mit EL34, KT77 und 6L6 ) als die zum Amp am besten passendsten Endkolben befunden wurden und auch die TAD 7025 RT010 auf V1 spielt hier groß auf. Ein Aufgrund der Empfehlung des Amp Designers Steve Dawson empfohlener testweiser Umbau auf EL34 wurde sofort wieder rückgängig gemacht denn es ließ den Amp bei halber Lautstärke zwar mittiger und rockiger klingen aber bei höherer Last fing der Ton dann an zu fizzeln bzw seltsam zu zerbröseln, nach Boutique klang das dann nicht mehr, eher nach kaputtem Transistor Amp. Aber das ist ja nicht der Gedanke der zum Classic führte und wenn ich aufgerissenen EL34 Punch am Anschlag haben will greif ich nicht zum Classic sondern zum Eddie oder speziell zum JMP50, evtl verhalten sich hier Custom und Dual anders aber für den Classic ist dieser Umbau nix. Auf eine andere V1 reagiert der Amp auch sehr stark, die bereits erwähnte TAD passt hier perfekt, bessere Ergebnisse konnten nur noch mit NOS ECC83 erzielt werden, eine JJ ECC803 war nahe, ließ aber 10-15% an Detail vermissen.
Ein weiteres Feature ist der Hi / Lo Eingang der hier nicht unterschiedliche PreAmp Gain Stufen bereitstellt sondern es macht mehr den bereits eingestellten Sound entweder einfach lauter (wenn man von Lo nach Hi geht) bzw leiser (von Hi auf Lo), ein sehr praktisches Feature wenn man mal in der beengten Eckkneipe spielt und dann wieder auf dem Open Air => einfach den Eingang wechseln ohne am EQ drehen zu müssen. Auch kann man den Lo Eingang perfekt benutzen wenn man einem OD oder Distortion Pedalen mal so richtig auf den Zahn fühlen und dessen Eigenton hören will.
Der Lautsprecher
Marshall hat den Astoria mit einem der besten momentan erhältlichen High Power Greenback Varianten gepaart, nämlich mit dem Creamback. Es wird zwar behauptet dass es ein custom voiced Creamback ist aber mir sieht er erstens sehr nach G12H-75 aus und zweitens klingt er exakt so wie mein G12H-75 aber auch der G12M-65 Creamback passt hier gut, leicht flabbriger in den Bässen und bedeckter in den Höhen, aber der Grundton ist fast identisch, eine 2x12 mit der Mischung G12M-65 und G12H-75 passt auch gut.
Lt Berichten im Netz klingt der Combo etwas mittiger als meine Head/1x12 Cabinet Combo was evtl am geringeren verfügbaren Gehäusevolumen liegen könnte. Ich hab einige Speaker ausprobiert (WGS Reapers, Tayden True Brits, Weber BlueDog) und alle blieben hinter den Creambacks zurück bis auf den Ceramic BlueDog, der brachte nochmal ein paar Prozentchen mehr Leben in die Bude und schob den Amp tonal ein bisschen in die Vox Ecke (sprich Vox AC30 so richtig unter Strom), allerdings mit einem deutlichen Schub der Mitten, sprich man musste die vor allem im Drive schon etwas zurücknehmen sonst wird’s die typische TS Mittenhupe.
Da mir die Möglichkeiten (und Zeit) zur Aufnahme zur Zeit gänzlich fehlen hier noch ein Link zu einem Video von Johan Segeborn der den Astoria Classic hier ganz gut vorführt:
PS: Fotos vom Innenleben reich ich die Tage noch nach, man kann aber auch schnöde mal nach Marshall AST1H Guts googeln
Nichtsdestotrotz ist der erworbene Amp ein echt gutes Stück Arbeit die Marshall da geliefert hat und er hat sich innerhalb kurzer Zeit zu meinem Lieblings-Live Amp gemausert.
Was bedeutet Boutique?
Wenn man sich so im Netz erkundigt was Boutique eigentlich bedeutet dann fallen einem neben kleine(re)n Stückzahlen immer wieder die Schlagwörter „hochwertige Komponenten“, „handverdrahtet“, „(optisches) abheben von der Masse“, und „exzellenter Ton“ auf und die scheinen auch die Eckpunkte bei diesem Projekt gewesen zu sein.
Was kam dabei raus?
Ich kann wie bereits erwähnt nur für den Classic sprechen aber die Serien hatte ja 3 verschiedene Richtungen, den Classic, den Dual und den Custom. Da sie aber durch die Bank vom selben Designer stammen und auf gleichen Komponenten basieren dürfte das Ergebnis (bis auf den Ton) für die ganze Serie gelten. Man nahm also
- sauber gekantetes Stahlblechgehäuse in schwarz pulverbeschichtet
- hochwertige Komponenten wie Kohlefilmwiderstände, (korrekt orientierten) Roederstein MKT1813 Kondensatoren, Silver Micas, F&T Elkos, Belton Röhrenfassungen und APEM Schalter
- hochwertiges Turretboard auf Glasfaserbasis (wobei das hier eine Art Turret PCB ist, sprich es verbindet Turretbauweise mit (sehr dicken) Leiterbahnen auf dem PCB)
- zweifarbig bezogenes Gehäuse in verschiedenen bisher von Marshall noch nie verwendeten Farben
- das alte „Plexi“ Blocklogo in Silber mit passend zum Bezug eingelegter Schriftfarbe
- KT66 Endröhren in Kathodenbias Schaltung
- GZ34 Gleichrichterröhre
- 3x ECC83 in der Vorstufe
- Kompletter TAD Röhrensatz
Die Trafos sind wohl Dagnall Stangenware, ich wäre hier noch glücklicher wenn es wirklich „alt“ gefertigte Versionen mit Papierkern und Ölpapierisolierung gewesen wären (wie zB von ClassicTone erhältlich) aber das sind Punkte die dem Nerd Faktor zuzuschreiben sind und die maximal Abzüge in der B Note ergeben, nichts was das Gesamtbild an sich trübt. Verarbeitet ist alles zusammen mehr als exzellent, die Komponenten sitzen sauber in den Turrets, die Verkabelung ist übersichtlich, weit von manch anderen „Buhtik-Rattennestern“ entfernt, ausgeführt und das Tolex ist perfekt verarbeitet, auch an den Ecken wo hier nichts mit irgendwelchen Kunststoffecken kaschiert wird (was manchen Aftermarket-Gehäusehersteller schon zur Verzweiflung getrieben hat) sondern sauber geschnitten und in Form gezogen wurde.
Wie klingt er nun?
Der Classic wurde als reine Pedal Platform inszeniert, sprich es ist kein Crunchmonster sondern ein warm und angenehm klingender Amp mit einer deutlich größeren Ladung Headroom als man es erwartet (alte JTM45/100 oder JMP Superbass kommen in etwa ähnlich ums Eck). Außerdem ist der Amp gut regelbar in der Lautstärke (wobei er auch auf etwas erhöhtem Bedroom Level noch wirklich super klingt) und falls es mal wirklich später ist kann man durch ziehen des Masters die Leistung auf 5 W reduzieren was es erlaubt ihn wirklich auf flüsterleise runterzuziehen. Dass hier dann natürlich Abstriche im Sound gemacht werden müssen ist klar denn dann spielt zB auch der Lautsprecher eine große Rolle (der braucht halt schon ein bisschen Schub um die Luft zu bewegen) bzw es wird der Fletcher-Munson Effekt deutlich hör- und spürbar.
Allerdings muss man sich mit den EQ Einstellungen schon etwas beschäftigen, eine intuitive „alles auf Rechtsanschlag“ bzw „englische“ Einstellung quittiert er mit einem etwas sehr mittigem Gebrüll und einem Verlust der Kontrolle in den Bässen durch die fehlende negative Rückkopplung in der Schaltung. Aber wenn man mal raus hat wie die Tone Regler sich gegenseitig beeinflussen und was Sensitive und Edge machen (wobei hier Sensitive zwar eine Art Gainregler ist und Edge sowas wie Presence) versteht man dass sich der EQ anders verhält als generell und andere Einstellungen erfordert als man sie gewohnt ist:
- Sensitive ist ein Regler für den Anteil des negativen Feedbacks in die Vorstufe (nicht Endstufe!), eine Art der Regelung wie sie bisher noch in keinem Marshall vorkam.
- Edge agiert zwar wie eine Art Presence aber da wir hier kein negatives Feedback in der Endstufe haben wurde es als regelbarer Höhenfilter zwischen PI und Endstufe realisiert.
- Bass/Middle/Treble verhalten sich zwar relativ ähnlich zu einem „normalen“ Marshall aber prinzipiell steht (hier im Vergleich zu meinem Eddie bzw dem JMP) das Poti meist eine Nummer höher und so richtig lebt der Amp erst auf wenn Sensitivity und Edge sich jenseits der 12 Uhr Stellung befinden, dann ist die Dynamik am Höhepunkt und man hat einen leicht haarigen, schönen runden aber trotzdem marshallig rauchig gefärbten Clean Tone der sich im Raum schön breit macht und sowohl mit SCs als auch mit HBs angenehm klingt. Wer jetzt an JTM45 denkt liegt prinzipiell schon richtig aber ohne die überbordenden Bässe und den entsprechenden Pegel.
Angeschoben (hier mit FullDrive II bzw FullDrive II V2) rockt es Marshall-üblich klassisch mit deutlicher aber nicht unangenehmer Mittennase, vor allem mit Humbuckern und Filtertrons kann er es herrlich wobei hier die Tonregler sich nur wenig um die Mittelstellung herum bewegen. Singlecoils brauchen da eine etwas andere EQ Einstellung (hier muss auch vorsichtig mit der Edge Einstellung umgehen da es sonst schnell scharf schneidet) aber auch dann tun sich hier wirklich klassische Töne auf die für einen Marshall ungewohnt dreidimensional und warm daherkommen aber auch den Sparkle nicht vermissen lassen. Reißt man dann auf dann kommt die alte Marshall Magie zum Vorschein, sauber gestaffelte Harmonics auf klaren Höhen und grollenden Bässen, so muss das damals geklungen haben als Jimi seinen JTM45/100 FullStack voll am Anschlag hatte, nur hier jetzt ohne den extremen Level an Lautstärke und dem dadurch drohendem Gehörverlust.
Einen deutlichen Anteil an diesem Sound dürften hier die KT66 haben die von Marshall R&D nach etlichen Versuchen (auch mit EL34, KT77 und 6L6 ) als die zum Amp am besten passendsten Endkolben befunden wurden und auch die TAD 7025 RT010 auf V1 spielt hier groß auf. Ein Aufgrund der Empfehlung des Amp Designers Steve Dawson empfohlener testweiser Umbau auf EL34 wurde sofort wieder rückgängig gemacht denn es ließ den Amp bei halber Lautstärke zwar mittiger und rockiger klingen aber bei höherer Last fing der Ton dann an zu fizzeln bzw seltsam zu zerbröseln, nach Boutique klang das dann nicht mehr, eher nach kaputtem Transistor Amp. Aber das ist ja nicht der Gedanke der zum Classic führte und wenn ich aufgerissenen EL34 Punch am Anschlag haben will greif ich nicht zum Classic sondern zum Eddie oder speziell zum JMP50, evtl verhalten sich hier Custom und Dual anders aber für den Classic ist dieser Umbau nix. Auf eine andere V1 reagiert der Amp auch sehr stark, die bereits erwähnte TAD passt hier perfekt, bessere Ergebnisse konnten nur noch mit NOS ECC83 erzielt werden, eine JJ ECC803 war nahe, ließ aber 10-15% an Detail vermissen.
Ein weiteres Feature ist der Hi / Lo Eingang der hier nicht unterschiedliche PreAmp Gain Stufen bereitstellt sondern es macht mehr den bereits eingestellten Sound entweder einfach lauter (wenn man von Lo nach Hi geht) bzw leiser (von Hi auf Lo), ein sehr praktisches Feature wenn man mal in der beengten Eckkneipe spielt und dann wieder auf dem Open Air => einfach den Eingang wechseln ohne am EQ drehen zu müssen. Auch kann man den Lo Eingang perfekt benutzen wenn man einem OD oder Distortion Pedalen mal so richtig auf den Zahn fühlen und dessen Eigenton hören will.
Der Lautsprecher
Marshall hat den Astoria mit einem der besten momentan erhältlichen High Power Greenback Varianten gepaart, nämlich mit dem Creamback. Es wird zwar behauptet dass es ein custom voiced Creamback ist aber mir sieht er erstens sehr nach G12H-75 aus und zweitens klingt er exakt so wie mein G12H-75 aber auch der G12M-65 Creamback passt hier gut, leicht flabbriger in den Bässen und bedeckter in den Höhen, aber der Grundton ist fast identisch, eine 2x12 mit der Mischung G12M-65 und G12H-75 passt auch gut.
Lt Berichten im Netz klingt der Combo etwas mittiger als meine Head/1x12 Cabinet Combo was evtl am geringeren verfügbaren Gehäusevolumen liegen könnte. Ich hab einige Speaker ausprobiert (WGS Reapers, Tayden True Brits, Weber BlueDog) und alle blieben hinter den Creambacks zurück bis auf den Ceramic BlueDog, der brachte nochmal ein paar Prozentchen mehr Leben in die Bude und schob den Amp tonal ein bisschen in die Vox Ecke (sprich Vox AC30 so richtig unter Strom), allerdings mit einem deutlichen Schub der Mitten, sprich man musste die vor allem im Drive schon etwas zurücknehmen sonst wird’s die typische TS Mittenhupe.
Da mir die Möglichkeiten (und Zeit) zur Aufnahme zur Zeit gänzlich fehlen hier noch ein Link zu einem Video von Johan Segeborn der den Astoria Classic hier ganz gut vorführt:
PS: Fotos vom Innenleben reich ich die Tage noch nach, man kann aber auch schnöde mal nach Marshall AST1H Guts googeln
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