Amp lief evtl. 3 Monate durch... - Netzteil kaputt?

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Hey liebe Leute!

Ich besitze einen Acoustic Model 160 Röhrenamp (von 1979-1980 in dem Dreh), der bei der gestrigen Probe leider kein kleinstes Lebenszeichen von sich gegeben hat. Sprich beim Einschalten haben keine Lampen aufgeleuchtet, und es war auch kein Heizglühen bei keiner der Röhren erkennbar. Deswegen meine Vermutung, dass das Netzteil kaputt ist.

Die Situation war leider die, dass wir im Juni das letzte Mal geprobt und dann eine längere Sommerpause gemacht haben (gestern also erste Probe seitdem). Als ich den Amp einschalten wollte, ist mir aufgefallen, dass der Standby-Schalter zwar ausgeschaltet, der Power-Knopf allerdings noch an war :fear:

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder eine der anderen Bands im Raum haben meinen Amp benutzt und irgendwie geschrottet, oder ich Dödel hab tatsächlich bei unserer letzten Probe im Juni vergessen, den Amp komplett auszuschalten :bang: demnach wäre jetzt über drei Monate lang ständig zumindest der Heizstrom geflossen, bzw. immer wenn die Steckerleiste eingeschaltet wurde, an der er steckt.

Unser Raum-Mitnutzer sind zwar unordentlich und nicht grad die tollsten Mitmieter, aber das sie einfach unser Equipment ungefragt nutzen möchte ich Ihnen hier nicht unterstellen. Allerdings wundert es mich in dem Falle auch, dass nicht einfach mal jemand den Amp ausgeschaltet hat wenn da die Lampe leuchtet :mad:

Der Amp ist wie gesagt von Ende 70er/Anfang 80er, und ich geh mal davon aus, dass da drin immer noch die original Elko's werkeln (bzw. werkeltEN). Ich hab den Amp jetzt ca. 2 Jahre und hab da bis jetzt zumindest noch nix dran gewechselt (Röhren waren noch i.O. als ich ihn gekauft habe).

Was meint ihr dazu? Könnte diese 3-Monatige Dauerlauf bzw. An-Aus-Orgie das Netzteil bzw. ein paar Elko's gekillt haben? Ich weiss, Ferndiagnosen und so... Aber ich würd trotzdem gern mal euren Input haben :popcorn2:

Röhrige Grüße
 
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Würd hier weder aufs schlimmste hoffen, und erstmal alle Sicherungen checken, und dann auch nicht Wahrsager suchen, die die Kiste durch mentale Kräfte aus Kilometern Entfernumg untersuchen wollen, sondern jemandem in die Hände geben der sich damit auskennt ;)
Solche Amps sind grundsätzlich wartungsbedürftig, hier kann alles mögliche passiert sein. Einma nem Tech geben und gut.
 
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Was meint ihr dazu?
der Amp ist kaputt, also muss er zum Tech
was passiert ist, werden wir aus der Ferne nicht feststellen können, ist auch ziemlich egal
Du sollst/musst schon auf deine Sachen selber aufpassen
 
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Du sollst/musst schon auf deine Sachen selber aufpassen
Muss das sein?
Da wundert es euch noch warum so oft keine Rückmeldung mehr kommt?

Kleiner Tipp für die Zukunft: Immer beide Schalter gleich ausschalten, dann kann sowas nicht passieren
 
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nicht Wahrsager suchen, die die Kiste durch mentale Kräfte aus Kilometern Entfernumg untersuchen wollen

deswegen schrieb ich ja auch "ich weiss, Ferndiagnosen und so..." :) Die Sicherungen werde ich natürlich durchchecken, bevor ich ihn nem Tech gebe.

der Amp ist kaputt, also muss er zum Tech
was passiert ist, werden wir aus der Ferne nicht feststellen können, ist auch ziemlich egal
Du sollst/musst schon auf deine Sachen selber aufpassen

Lieber Rostl, ich habe weder verlangt, dass du auf meine Sachen aufpasst, noch, dass jemand durch Vodoo-Rituale bei Vollmond meinen Amp aus der Ferne heilt. Auf die Idee, ihn nem Techniker zu geben, wäre ich auch selbst gekommen. Da das hier aber ein Forum ist, in dem man sich austauscht, um etwas dazulernen zu können, empfand ich es jetzt nicht als falsch, meine Situation hier zu schildern.
Gerade da es hier doch einige Amp-technisch sehr versierte User gibt und ich jetzt nicht gerade Unmengen an Technikern in meinem Bekanntenkreis habe, bin ich sehr froh, dass ich die Möglichkeit habe, mich hier mit solchen Menschen auszutauschen.
Wenn du dennoch der Meinung bist, dass mein Thread hier völlig unnötig ist, dann teile mir das nächstes Mal doch bitte etwas freundlicher mit.

Muss das sein?
Da wundert es euch noch warum so oft keine Rückmeldung mehr kommt?

Kleiner Tipp für die Zukunft: Immer beide Schalter gleich ausschalten, dann kann sowas nicht passieren

Danke dafür :)
 
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....im wahrsten Sinne des Wortes "dumm gelaufen":redface:...
Ich würd das Problem aber grundsätzlich eher beim Amp selbst als bei der Laufzeit suchen. Ferndiagnosen sind schwierig aber ich würde jetzt mal behaupten, dass er sicher vorher schon nicht mehr ganz stabil war, was leider auch zu dem Modell passt.

Auch hier am Rande nochmal mein Tipp gegen heimlich mitbenutzende Mitmieter:
Nach der Probe Sicherung mit samt Halter mitnehmen. Hätte in deinem Fall auch gegen dein jetziges Problem geholfen-ein Amp ohne Sicherung kann nicht versehentlich laufen!

Ich meine mal gehört zu haben, dass Studios früher ihre Röhrengeräte immer durchgehend angeschaltet hatten...

Mir ist was Ähnliches schon mit nem alten Thorens Reibradplattenspieler passiert (2 Wochen angeschaltet). Ein Fachmann sah das völlig entspannt und klärte mich dann darüber auf, dass dieses Modell früher beim Rundfunk paar Jahre am Stück durch lief und nur für das dann anfallende Wartungsintervall abgeschaltet wurde.

Technische Konzepte sind da eben sehr unterschiedlich, was sich eben auch bei alten Geräten nochmal
zuspitzt.

Gruss,
Bernie
 
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Ich meine mal gehört zu haben, dass Studios früher ihre Röhrengeräte immer durchgehend angeschaltet hatten...

Diese Röhrengeräte waren aber so konstruiert dass das kein Problem darstellte (Stichwort Kathodenvergiftung), leider haben dieses Feature die Gitarrenamps der heutigen Zeit nicht (mehr) obwohl es einfach zu realisieren wäre (Widerstand über den Standby Schalter so dass auch in Standby OFF ein kleiner Strom über die Anoden fließt). Allerdings würde ich dem TE erst mal empfehlen tief durchzuatmen und dann einfach mal die Sicherung(en) kontrollieren, evtl hat nur hier eine den Geist aufgegeben. Ansonsten ab mit dem Teil zum Techniker, evtl ist auch einfach nur ein Heizfaden gerissen und hat nen Kurzen produziert oder Acoustic hat die Heizungen in Serie laufen und deswegen ists im Hause finster....
 
was leider auch zu dem Modell passt.

Sind die Modelle dafür bekannt, anfällig zu sein? Als ich nach den Dingern recherchiert habe (bevor ich ihn gekauft habe) ist mir das so gar nicht ins Auge gesprungen. Also es is klar, dass alte Amps mit 30+ Jahren auf'm Buckel immer gewissermaßen wartungsintensiv sind. Aber das hier modellspezifische Schwächen vorliegen war mir jetzt nicht so bewusst.

Das mit der Kathodenvergiftung ist auch so eine interessante Sache, bzw. die Standby-Schaltungen, wie sie früher konstruiert waren. Allerdings ist es mMn. nachvollziehbar, dass das für Instrumentalverstärker nicht übernommen wurde, da solche ja im Regelfall nicht Stundenlang im Standby sein müssen wie zum Beispiel Rundfunk-Geräte oder Durchsage-Anlagen.
 
Allerdings ist es mMn. nachvollziehbar, dass das für Instrumentalverstärker nicht übernommen wurde, da solche ja im Regelfall nicht Stundenlang im Standby sein müssen wie zum Beispiel Rundfunk-Geräte oder Durchsage-Anlagen.
Wenn der Amp an ist und nicht im Standby ist, passiert die Kathodenvergiftung auch nicht. Die gibt es nur, wenn die Kisten im Standby laufen.
Ich kenn halt keine Anwendung, in der langer Betrieb im Standby Sinn macht.
 
Sind die Modelle dafür bekannt, anfällig zu sein? *** Aber das hier modellspezifische Schwächen vorliegen war mir jetzt nicht so bewusst.***


Nein, die Acoustic Röhrenamps waren in den '70ern.... a. sehr angesagt und... b. DIE Alternative zu den Mesas.

Die Amps waren robust, durchaus zuverlässiger als die damaligen Mesas und wurden zahlreich, hart und rücksichtslos -sowohl live, als auch im Studio- eingesetzt.

Es gab damals 3 "Fraktionen" unter den Pros:

Dumble
(extrem teuer, im Sound (der aber überirdisch ist!) ein "one trick pony" und war/ist zudem in Europa kaum zu kriegen)

Mesa Boogie
(günstiger als Dumble, flexibler im Sound, aber damals recht empfindliche Kisten)

Acoustic Control Corporation = ACC
("etwas" günstiger als die Mesas und klangen für viele Gitarristen anders = besser -trotz identischer EVM 12L)

btw.: hatte selbst einige Jahre den 165er Combo im Einsatz...

...aber meine Bio-HD hat sich mit obigen Erinnerungen wieder 'mal in den Vordergrund geschoben :rolleyes:, sorry für das OT...


Meine eigentliche Frage ist: was war denn jetzt die Ursache des Ausfalls?

LG
RJJC
 
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Hmm, soweit ich mich entsinne, waren doch die Acoustic Amps verschrien dafür, dauernd kaputt zu gehen? Ich weiß noch von einem Kollegen, der einen hatte - klang gut...
 
Hmm, soweit ich mich entsinne, waren doch die Acoustic Amps verschrien dafür, dauernd kaputt zu gehen? Ich weiß noch von einem Kollegen, der einen hatte - klang gut...

Nein, die Acoustic Amps waren schon signifikant weniger anfällig als die damaligen Mesa Boogies. Wenn es aber auf echte Zuverlässigkeit beim Touren ankam, haben alle Kollegen -auch ich- immer auf die damaligen Standards zurückgegriffen:

Fender (Twin oder Pro Reverb), Vox AC 30 und Marshall.

Mit den exotischen Marken (und vor allem Gitarren und Bässen) bekam man allerdings bei den Majors wesentlich leichter die lukrativen Studiojobs, daher war es quasi ("Über-") Lebensnotwendig, solche Teile im portfolio zu haben. Meine Van Nuys-Schecter (s. Avatar) hat mir zu der Zeit so manche Miete, Autoreparatur und Kühlschrankfüllung gerettet (und ist auch deswegen heute noch ein geliebtes "Familienmitglied"...)

Gruss
RJJC
 
Grund: Kommafehler korrigiert - sorry, bin kein D-Native
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Ich hatte letztens mal Zeit den Amp aufzuschrauben. An die Sicherung bin ich leider nicht rangekommen weil, naja, seht selbst:

DSC_0029.JPG


Die Sicherungshalterung ist leider so porös, dass sie gebrochen ist, als ich sie öffnen wollte... :confused:

Und dann hier noch ein Foto vom Interior des guten Stücks:
DSC_0031.JPG


Also ja, es ist'n alter Amp, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Netzteil-Elkos so nicht aussehen sollten. Oder ist das normale Alters-Korrosion? :gruebel:

Die Endstufenröhren sind inzwischen übrigens nun doch ziemlich angelaufen, demnach bekommt der Amp nun demnächst mal ne Rundum-Kur
 
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Amp bitte nicht mehr in Betrieb nehmen, da ist einer der Netzteilelkos explodiert und der zweite tuts vermutlich bald da er durch den defekten evtl Überspannung ausgesetzt worden ist.
Das *Bumm* ist alllerdings wohl schon ne Weile her da ich bezweifle daß das in den letzten 3 Monaten so korrodiert ist, auch wenn Elektrolyt korrosiv ist wenn man es nicht rechtzeitig wegputzt.
Da sollte ein kompletter Cap Job gemacht werden (alle(!) 6 Elkos auf dem Board, auch die kleinen und sollten im Amp noch welche sein die im Netzteil sitzen, die auch), dazu die zwei Kohlepresswiderstände auch tauschen und die Sicherungshalter ersetzen. Erst dann sollte man über eine Neubestückung mit Röhren incl Bias, etc nachdenken...
 
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Oder ist das normale Alters-Korrosion?
Ich weiß, Hoffnung stirbt zuletzt. Aber allein wie verrußt die Teile sind, sollte dir da schon 'ne sehr eindeutige Antwort drauf geben :D Sei froh, dass die Sicherung ihren Zweck getan hat und da gar kein Strom mehr durch die Kiste lief, als dus probiert hast, den Amp anzuschalten.
 
Amp bitte nicht mehr in Betrieb nehmen

Wo denkst du hin? =D Ich möchte nochmal kurz klarstellen, dass ich kein Laie bin, was Elektrotechnik angeht. Das war wesentlicher Bestandteil meiner Ausbildung und derzeit mache ich meinen Elektrotechniker an der STB. Mit dem Lötkolben kann ich umgehen seit ich ungefähr 15 war.
;) Aber trotzdem Danke natürlich für den Hinweis, lieber so als zu unvorsichtig!

Dann lag ja aber meine Vermutung richtig, dass Netzteil-Elkos durch sind (auch wenns nur einer ist ). Einerseits würde ich mich echt gerne selber ransetzen. Da ich nen Ersatzamp habe ist der Zeitfaktor hier nicht entscheidend und wie schon erwähnt möchte ich gerne dazulernen.
Andererseits wäre es meine erste Ampreparatur und er ist mir dann doch zu wichtig als dass ichs mir verzeihen könnte, wenn was schief geht. :D
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
:D Sei froh, dass die Sicherung ihren Zweck getan hat und da gar kein Strom mehr durch die Kiste lief, als dus probiert hast, den Amp anzuschalten.

Dafür isse ja da ^^ sie hat ihr Leben für ihren Vater-Amp gegeben! :hail:
 
Das ist definitiv kein Schaden für die ersten Gehversuche bei Gitarrenampreparaturen.
Da müssen etliche Komponenten ausgetauscht und geprüft werden, ob sie noch intakt sind. Zudem muss das Gerät penibel gesäubert und dann geprüft werden, ob nicht irgendwelche Leiterbahnen defekt sind. Wenn man das nicht sehr sorgsam macht und nicht genau weiss, was man zu prüfen hat, machts recht schnell *Bumm* und jegliche neue Komponenten sehen aus wie die Alten :redface:

Da wartest du lieber drauf, dass einer der Amps mal raschelt und knistert und versuchst dich dann da dran :)
 
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Das ist definitiv kein Schaden für die ersten Gehversuche bei Gitarrenampreparaturen.

Der Umstand, dass genau solche Dinge meine ersten Gehversuche in der Gitarrenwelt waren, spricht da gegen deine modern-sicherheitsfanatisch natürlich korrekte Aussage...

Der Ablauf wäre:

- Kaputte Bauteile raus, merken wie sie drin waren (alle Elkos im Bild und sicherheitshalber auch die beiden 150k Widerstände und den Gleichrichter da daneben...)

- Alles schön sauber schrubben (Spiritus, Pinsel, Kunststoffkratzdingsbums oder Schaschlikspieß, Küchenrolle usw)

- Neue Bauteile einbauen (Elkos Markenware mit passender Kapazität und Spannungsfestigkeit (F&T !), die beiden 150k ersetzen durch 150k/2W mit 500V Spannungsfestigkeit, als Gleichrichter irgendwas das so 500V AC und 1A aushält denke ich. Zumindest ist das so ein Typ, das runde Ding)

- Lötsauereien entfernen (siehe oben)

- Neue Sicherungen (RICHTIGE WERTE) rein

- Abdecken (gegen herumfliegende detonierende Teile beim Einschalten)

- Einschalten

Entweder es macht nochmal BUMM oder eben nicht. Ob du das Risiko eingehen willst, liegt bei dir. Wenns brennt, sag nicht, dass wir dir nicht vorher schon einen Techniker empfohlen haben. Nur würde der in 99% der Fälle auch nichts anderes machen.
Man könnte jetzt noch die Spannung über den beiden Elkos messen und prüfen, ob die gleich groß ist. Da sollte man aber wirklich wissen, was man tut, sonst ist das gefährlich, am eingeschalteten Gerät zu messen...Kannst du mal ein Schaltbild rauszeichnen, was um diese Elkos drumrum angeschlossen ist? Mit einem Schaltbild könnte man sich die Messerei nämlich sparen...
 

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