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The_Buzzsaw
Registrierter Benutzer
Laney GH50L Topteil Review
Hallo liebe Gitarrenfreunde.
Da ich mir nun endlich einen Amp gönnen konnte, der mich auch hoffentlich lange glücklich macht, wollte ich euch etwas an meiner Euphorie teilhaben lassen.
Es handelt sich wie eingangs schon erwähnt um den GH50L vom britischen Hersteller Laney.
Der Verstärker wird laut Chassis auch dort gefertigt.
Es handelt sich hierbei um einen recht klassischen, britischen Rockamp. Man könnte ihn als JCM800 mit zusätzlich eingebauter Gainboost-Stufe bezeichnen.
Das heißt an Features:
Bass, Middle, Treble
Presence-Poti, Resonance-Schalter
Gain
Master
zuschaltbarer Drive
Hi/Low Inputs
alle gängigen Speakerausgänge
Slave out/Slave in
Effektweg (Röhre) mit Send, Return, Schalter (Bypass, seriell, parallel) und Level-Poti
Fußschaltermonobuchse
Bias-Schalter für den Wechsel auf 6L6 statt EL34
Aufbau:
Ringkernnetztrafo
2x EL34 (TAD, mit Krallen gesichert)
4x ECC83/12AX7 (TAD, mit Blechhülsen vor Einstreuungen geschützt)
verschraubte Potis
Schichtholzgehäuse
Gitter an der Rückseite
Main- und HT-Sicherungen an der Außenseite
Metallecken
Gummifüße
This is it !
Der Amp ist im regulären Internetpreiskampf schon deutlich günstiger als Konkurrenzprodukte, ich konnte ihn aber durch meine Tätigkeit in einem Musikgeschäft noch ein Stück günstiger bekommen und das ist einfach fantastisch, was man heute für einen so guten Amp nur bezahlen muss.
Zur Verarbeitung:
Der Grundaufbau ist nach Rock'n'Roller-Art sehr solide.
Besonders schöne Dinge: verchromtes Chassi, Röhrensockel sämtlich frei verdrahtet, Bias-Selector, die Speaker-Outs sind wirklich eindeutig gekennzeichnet was Ohm betrifft
Nicht sehr Gelungenes: Der Griff geht nicht richtig weit heraus und ist somit etwas unbequem, das Tolex ist an den kritischen Stellen nicht mustergültig verarbeitet, man sieht Klebreste, Schrauben sind zum Teil etwas zerkratzt, kein Fußschalter im Lieferumfang, Schalter für Effektweg ist versenkt angebracht → unpraktisch
Funktional ist wirklich alles im grünen Bereich, bis jetzt konnte ich zum Glück keine Fehler/Schwächen ausmachen.
Die Regler laufen sahnig und sitzen bombenfest am Chassis, Buchsen wackeln nicht, die Schalter sind solide.
Zum Sound (subjektiv wie immer ):
Ich betreibe den Amp mit meiner PRS SE Custom Semi-Hollow an meiner 1x12er (Eminence Wizard), welche ich selbst gebaut habe (dazu gibt es auch hier im Forum ein Thema). Ich konnte ihn aber auch schon einmal an einer Orange 4x12 (V30) spielen. Beim Antesten im Laden hatte ich ihn auch an einer 1960 (G12T75) und an einer Mesa 4x12 (V30).
Vorne weg zu den Kombinationen: Am besten kann ich natürlich über die Kombi mit meiner eigenen Box berichten. Mit ihr kommt der Verstärker auch bestens klar, hat genug untenrum und beißt sich gut durchs Bandgefüge. Die Orange klang am besten muss ich zugeben. Sehr ausgewogen und einfach fett aber auch sehr gut in den Mitten und nicht zu bissig im den Höhen. Die Marschall war mir zu kratzbürstig und zu aufgepumpt, die Mesa hatte im Vergleich zur 1960 gar keinen Bass. Nicht schlecht aber dafür kauf ich keine 4x12er.
Also zu den Ampsounds:
Clean: JA, er kann clean, auch relativ laut, nur ist die Wiedergabe stets etwas spitz und angriffslustig. Probleme entstehen beim Zuschalten des Drives. Wenn dieser zu hoch gestellt ist, entstehen unpraktikable Lautstärkeunterschiede.
Das heißt Gain rauf! Nun befindet man sich auf einem klassischen Gain-Niveau, von AC/DC, The Who bis max. leicht heißer gemachter 800er Marshall.
Die Zerre ist sehr harmonisch und charakterstark. Den Verstärker sollte man hierbei schon etwas aufdrehen, da die Endstufe doch recht stark das Spielgefühl und die Dynamik beeinflusst.
Wenn man nun den Drive zuschaltet entsteht, je nach Stellung von Drive, ein Gainbosst, man kann das Gain aber auch wieder absenken. Somit stehen einem 2 Möglichkeiten zur Wahl, wie man 2 Gainebenen erreichen kann:
1.Gain mittel, Drive hoch
2.Gain weit auf, Drive als Bremse runterstellen
Mit Gain und Drive hat man mehr als genug Gain in der Hand, kann also die Meisten Musikstile Abdecken. Bei sehr weit aufgedrehten Gain und Drievpotis entsteht ein schon recht lautes Rauschen, in dem Bereich befinde ich mich aber eher selten.
In der Praxis:
1.Clean + Crunch: Master recht hoch, Gain 2-3, Drive ca. 4 (evt. Low-Input)
2.Crunch + Lead: Gain 4-6, Drive 5-7
3.Heavy Rhythm + Lead: Gain 8-9, Drive 7
Mit der Verwendung des Volume-Potis der Gitarre sind natürlich noch mehr Variationen möglich und die Übergängen können mehr oder weniger fließend gestaltet werden.
Die Klangregelung arbeitet für eine passive recht effizient, verbiegen kann sie nicht allzu viel.
Sehr wichtig ist auch der Resonance-Schalter, der nicht, wie zB. Der Deep-Switch bei Marshall, einfach die Bäss übermäßig betont, sondern die Gesamtwidergabe beeinflusst. Er macht etwas mehr Schub, macht die Wiedergabe aber auch insgesamt aggressiver und direkter. Ich finde diesen Schalter einfach klasse. Laney sagt dazu, dass er das Dämpfungsverhalten in der Endstufe beeinflusst.
Den Effektweg habe ich nur kurz mit meinem BOSS Micro Br getestet, aht vom Pegel her einwandfrei funktioniert. Ebenso nur die Endstufe mittels Slave-In anzusteuern macht keine Probleme.
Man kann den Effektweg auch brücken und dann mit dem Levelregler die Laustärke regeln (als Master quasi). Das klappt auch recht gut, wenn ihn aber zu sehr absinkt und den Master aufreißt klingt es dünn und nicht wirklich schön. Wäre ja auch zu schön, wenn er wie ein Attenuator funktionieren würden.
Soundsamples: Klick
Sind leider teilweise etwas übersteuert, da ich einfach in einem Take die verschiedenen Sounds durchgegangen bin und nicht neu eingepegelt habe. Das Ploppen ist die Betätigung des Resonance-Schalters.
Signal: Gitarre direkt in den Amp, dann in die 1x12er.
Recording: Thomann ST40 Stereomic (Center-nah, ca. 10cm vom Speaker weg) in Boss Mirco Br. Keine Soundbearbeitung.
Bilder kann leider keine machen (es fließt einfach zu viel Geld ins Gitarrenequipment, aber das kennt ihr sicher )
Viel Grüße,
Niklas
Hallo liebe Gitarrenfreunde.
Da ich mir nun endlich einen Amp gönnen konnte, der mich auch hoffentlich lange glücklich macht, wollte ich euch etwas an meiner Euphorie teilhaben lassen.
Es handelt sich wie eingangs schon erwähnt um den GH50L vom britischen Hersteller Laney.
Der Verstärker wird laut Chassis auch dort gefertigt.
Es handelt sich hierbei um einen recht klassischen, britischen Rockamp. Man könnte ihn als JCM800 mit zusätzlich eingebauter Gainboost-Stufe bezeichnen.
Das heißt an Features:
Bass, Middle, Treble
Presence-Poti, Resonance-Schalter
Gain
Master
zuschaltbarer Drive
Hi/Low Inputs
alle gängigen Speakerausgänge
Slave out/Slave in
Effektweg (Röhre) mit Send, Return, Schalter (Bypass, seriell, parallel) und Level-Poti
Fußschaltermonobuchse
Bias-Schalter für den Wechsel auf 6L6 statt EL34
Aufbau:
Ringkernnetztrafo
2x EL34 (TAD, mit Krallen gesichert)
4x ECC83/12AX7 (TAD, mit Blechhülsen vor Einstreuungen geschützt)
verschraubte Potis
Schichtholzgehäuse
Gitter an der Rückseite
Main- und HT-Sicherungen an der Außenseite
Metallecken
Gummifüße
This is it !
Der Amp ist im regulären Internetpreiskampf schon deutlich günstiger als Konkurrenzprodukte, ich konnte ihn aber durch meine Tätigkeit in einem Musikgeschäft noch ein Stück günstiger bekommen und das ist einfach fantastisch, was man heute für einen so guten Amp nur bezahlen muss.
Zur Verarbeitung:
Der Grundaufbau ist nach Rock'n'Roller-Art sehr solide.
Besonders schöne Dinge: verchromtes Chassi, Röhrensockel sämtlich frei verdrahtet, Bias-Selector, die Speaker-Outs sind wirklich eindeutig gekennzeichnet was Ohm betrifft
Nicht sehr Gelungenes: Der Griff geht nicht richtig weit heraus und ist somit etwas unbequem, das Tolex ist an den kritischen Stellen nicht mustergültig verarbeitet, man sieht Klebreste, Schrauben sind zum Teil etwas zerkratzt, kein Fußschalter im Lieferumfang, Schalter für Effektweg ist versenkt angebracht → unpraktisch
Funktional ist wirklich alles im grünen Bereich, bis jetzt konnte ich zum Glück keine Fehler/Schwächen ausmachen.
Die Regler laufen sahnig und sitzen bombenfest am Chassis, Buchsen wackeln nicht, die Schalter sind solide.
Zum Sound (subjektiv wie immer ):
Ich betreibe den Amp mit meiner PRS SE Custom Semi-Hollow an meiner 1x12er (Eminence Wizard), welche ich selbst gebaut habe (dazu gibt es auch hier im Forum ein Thema). Ich konnte ihn aber auch schon einmal an einer Orange 4x12 (V30) spielen. Beim Antesten im Laden hatte ich ihn auch an einer 1960 (G12T75) und an einer Mesa 4x12 (V30).
Vorne weg zu den Kombinationen: Am besten kann ich natürlich über die Kombi mit meiner eigenen Box berichten. Mit ihr kommt der Verstärker auch bestens klar, hat genug untenrum und beißt sich gut durchs Bandgefüge. Die Orange klang am besten muss ich zugeben. Sehr ausgewogen und einfach fett aber auch sehr gut in den Mitten und nicht zu bissig im den Höhen. Die Marschall war mir zu kratzbürstig und zu aufgepumpt, die Mesa hatte im Vergleich zur 1960 gar keinen Bass. Nicht schlecht aber dafür kauf ich keine 4x12er.
Also zu den Ampsounds:
Clean: JA, er kann clean, auch relativ laut, nur ist die Wiedergabe stets etwas spitz und angriffslustig. Probleme entstehen beim Zuschalten des Drives. Wenn dieser zu hoch gestellt ist, entstehen unpraktikable Lautstärkeunterschiede.
Das heißt Gain rauf! Nun befindet man sich auf einem klassischen Gain-Niveau, von AC/DC, The Who bis max. leicht heißer gemachter 800er Marshall.
Die Zerre ist sehr harmonisch und charakterstark. Den Verstärker sollte man hierbei schon etwas aufdrehen, da die Endstufe doch recht stark das Spielgefühl und die Dynamik beeinflusst.
Wenn man nun den Drive zuschaltet entsteht, je nach Stellung von Drive, ein Gainbosst, man kann das Gain aber auch wieder absenken. Somit stehen einem 2 Möglichkeiten zur Wahl, wie man 2 Gainebenen erreichen kann:
1.Gain mittel, Drive hoch
2.Gain weit auf, Drive als Bremse runterstellen
Mit Gain und Drive hat man mehr als genug Gain in der Hand, kann also die Meisten Musikstile Abdecken. Bei sehr weit aufgedrehten Gain und Drievpotis entsteht ein schon recht lautes Rauschen, in dem Bereich befinde ich mich aber eher selten.
In der Praxis:
1.Clean + Crunch: Master recht hoch, Gain 2-3, Drive ca. 4 (evt. Low-Input)
2.Crunch + Lead: Gain 4-6, Drive 5-7
3.Heavy Rhythm + Lead: Gain 8-9, Drive 7
Mit der Verwendung des Volume-Potis der Gitarre sind natürlich noch mehr Variationen möglich und die Übergängen können mehr oder weniger fließend gestaltet werden.
Die Klangregelung arbeitet für eine passive recht effizient, verbiegen kann sie nicht allzu viel.
Sehr wichtig ist auch der Resonance-Schalter, der nicht, wie zB. Der Deep-Switch bei Marshall, einfach die Bäss übermäßig betont, sondern die Gesamtwidergabe beeinflusst. Er macht etwas mehr Schub, macht die Wiedergabe aber auch insgesamt aggressiver und direkter. Ich finde diesen Schalter einfach klasse. Laney sagt dazu, dass er das Dämpfungsverhalten in der Endstufe beeinflusst.
Den Effektweg habe ich nur kurz mit meinem BOSS Micro Br getestet, aht vom Pegel her einwandfrei funktioniert. Ebenso nur die Endstufe mittels Slave-In anzusteuern macht keine Probleme.
Man kann den Effektweg auch brücken und dann mit dem Levelregler die Laustärke regeln (als Master quasi). Das klappt auch recht gut, wenn ihn aber zu sehr absinkt und den Master aufreißt klingt es dünn und nicht wirklich schön. Wäre ja auch zu schön, wenn er wie ein Attenuator funktionieren würden.
Soundsamples: Klick
Sind leider teilweise etwas übersteuert, da ich einfach in einem Take die verschiedenen Sounds durchgegangen bin und nicht neu eingepegelt habe. Das Ploppen ist die Betätigung des Resonance-Schalters.
Signal: Gitarre direkt in den Amp, dann in die 1x12er.
Recording: Thomann ST40 Stereomic (Center-nah, ca. 10cm vom Speaker weg) in Boss Mirco Br. Keine Soundbearbeitung.
Bilder kann leider keine machen (es fließt einfach zu viel Geld ins Gitarrenequipment, aber das kennt ihr sicher )
Viel Grüße,
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