crazy-iwan
Gesperrter Benutzer
Die „Ordensträger“ hier im Board haben die Möglichkeit, sich ab und an mal was zum Test vom Boardbetreiber zusenden zu lassen.
Ich hab die Gelegenheit mal genutzt, um den Harley Benton Mighty 5TH zu testen.
Ich werde kurz auf Ausstattung, Funktion und Klang eingehen, um potentiellen Käufern und interessierten Mal einen Anhaltspunkt zu bieten.
Die relativ modern aussehende Toasterfront trägt die Inputbuchse, und 3 Regler, Low, High und Volume.
Auf der Rückseite haben wir Strom/Sicherung, und je eine Buchse für 8 oder 16 Ohm. Für die Buchsen kann man separat die Leistungsreduzierung regeln, 5 Watt, 1 Watt oder 0,1 Watt.
Das Toastergehäuse ist überraschend gut gemacht, die Kiste wirkt insgesamt sehr wertig und stabil. Lediglich die Potis wirken etwas sparsam, aber nichts, was ich in der Preisklasse von aktuell € 129,- auf Thomann.de auch nur annähernd ankreiden würde.
Gitarre kommt in den Input, Lows und Highs regeln den Klang (wobei die beide sehr ins Mittenfeld eingreifen, beides komplett runter klingt also sehr leise, und beides komplett hoch ist nicht gescooped).
Der Lautstärkeregler ist im Prinzip n Gainregler. Je nach Tonabnehmern hat man ab 50% bis 75% den Punkt, wo die Endstufe anfängt, mitzuzerren. Der Preamp ist sehr zerrfest, den habe ich nur angeschoben dazu bringen können, etwas zu komprimieren. Die Endstufenzerre ist relativ harsch, als Referenzsound würde ich die Originalaufnahme von „I Wanna Be Your Dog“ von den Stooges ranziehen, die Gitarre wird dort sehr ähnlich verzerrt wie im Mighty 5TH.
Die Leistungsreduzierung bringt im Prinzip eine bessere Regelbarkeit für leise Lautstärken, da die meisten diese harsche Endstufenzerre eher nicht nutzen wollen werden. Der Amp ist aber auch bei 5 Watt sehr gut leise regelbar, und büßt ein wenig (aber nicht zu sehr) Dynamik in den 1 und 0,1 Stellungen ein.
Pedale nimmt er sehr gut auf, dabei mag ich den lieber auf 5 Watt stehen haben, da der dynamische Umfang der Pedale dadurch besser zur Geltung kommt.
Sobalds verzerrt wird’s eben harsch und das, was sich viele unter Transistorzerre so vorstellen. Für bestimmte Sachen geil, aber schon sehr speziell.
Clean geht die Kiste keinen klaren Weg der Kopie, sondern hat durchaus was Eigenständiges, man könnte auch bischn böse sagen unentschlossenes. Kein Fender-Sparkle, kein Vox-Chime, kein Marshall-Mittenmonster. Vielleicht am ehesten etwas Hiwatt, auf jeden Fall sehr Pedalfreundlich und formbar.
Die Formulierung mag etwas Charakterlosigkeit unterstellen, aber die Kiste hat ihren feinen Charme, nur eben keinen direkten Bezug.
Die Frequenzen sind alle gut kontrollierbar, der verliert erst sehr spät seine Puste und bringt sehr stabil Cleansounds, die sich sehr an der Gitarre richten, die man reinstöpselt. Da wo die Höhen sich ganz gut ausbreiten, da merkt man aber den fehlenden Presence-Regler im Gegensatz zu anderen Amps mit ähnlichem Klang, das heißt es bleibt oben immer eher rund als dass es scharf wird. Auch wenn man die Bässe rausregeln stechen die Höhen einem nie zu sehr rein.
Das Lowend kann im Vergleich zu einem ausgewachsenem Amp etwas abgerundet wirken, was aber bei 5 Watt kein Wunder ist, was mich aber generell auch an viele EL84-Amps erinnert.
Für den Preis kriegt man einen wirklich angenehmen und nutzbaren Cleansound, der qualitativ weit über dem ist, was die Preisklasse suggeriert. Eine gute Box ran und es klingt erstaunlich erwachsen, und man kann daheim viel Spaß haben.
Die Powersoaks finde ich, wie bei so vielen Amps, nicht nötig. Erst mit sehr heißen Tonabnehmern kriegt man etwas Kompression in den Amp rein, das ist aber auch ein ganz kleiner Bereich im Lautstärkefeld, und die Endstufenzerre ist alles andere als das Sahnige Überfahren eines Pis.
Trotzdem arbeiten sie aber gut und tun was sie sollen, das habe ich bei Namenhaften Produkten schon schlechter erlebt (Marshall Anniversary, H&K Tubemeister).
Wenn mein kleiner Laney nicht auch genau diese Töne liefern könnte, hätte ich auch überlegt mir so eine Kiste sogar direkt anzuschaffen, aber diese Redundanz brauche ich zurzeit nicht. Mit einem Stereoeffektboard wäre das aber wieder interessant…
Was ich richtig cool fände ist ein Presence-Regler, da ich Cleans gerne etwas schärfer habe. Aber das ist schon jammern auf sehr hohem Niveau.
Für jemanden, der eine gute Pedalbasis oder schlicht einen cleanen Heim- oder Recordingamp sucht, dem würde ich diese Kiste sehr ans Herz legen.
Bitte entschuldigt, dass die Bilder folgen, die sind grade wo anders.
Ich hab die Gelegenheit mal genutzt, um den Harley Benton Mighty 5TH zu testen.
Ich werde kurz auf Ausstattung, Funktion und Klang eingehen, um potentiellen Käufern und interessierten Mal einen Anhaltspunkt zu bieten.
Ausstattung
Der Harley Benton hat einen Kanal, eine 12AX7 im Preamp, eine EL84 im Poweramp (Class A).Die relativ modern aussehende Toasterfront trägt die Inputbuchse, und 3 Regler, Low, High und Volume.
Auf der Rückseite haben wir Strom/Sicherung, und je eine Buchse für 8 oder 16 Ohm. Für die Buchsen kann man separat die Leistungsreduzierung regeln, 5 Watt, 1 Watt oder 0,1 Watt.
Das Toastergehäuse ist überraschend gut gemacht, die Kiste wirkt insgesamt sehr wertig und stabil. Lediglich die Potis wirken etwas sparsam, aber nichts, was ich in der Preisklasse von aktuell € 129,- auf Thomann.de auch nur annähernd ankreiden würde.
Funktion
Die Funktion in der Kiste ist relativ simpel, da sie eben so simpel aufgebaut ist.Gitarre kommt in den Input, Lows und Highs regeln den Klang (wobei die beide sehr ins Mittenfeld eingreifen, beides komplett runter klingt also sehr leise, und beides komplett hoch ist nicht gescooped).
Der Lautstärkeregler ist im Prinzip n Gainregler. Je nach Tonabnehmern hat man ab 50% bis 75% den Punkt, wo die Endstufe anfängt, mitzuzerren. Der Preamp ist sehr zerrfest, den habe ich nur angeschoben dazu bringen können, etwas zu komprimieren. Die Endstufenzerre ist relativ harsch, als Referenzsound würde ich die Originalaufnahme von „I Wanna Be Your Dog“ von den Stooges ranziehen, die Gitarre wird dort sehr ähnlich verzerrt wie im Mighty 5TH.
Die Leistungsreduzierung bringt im Prinzip eine bessere Regelbarkeit für leise Lautstärken, da die meisten diese harsche Endstufenzerre eher nicht nutzen wollen werden. Der Amp ist aber auch bei 5 Watt sehr gut leise regelbar, und büßt ein wenig (aber nicht zu sehr) Dynamik in den 1 und 0,1 Stellungen ein.
Pedale nimmt er sehr gut auf, dabei mag ich den lieber auf 5 Watt stehen haben, da der dynamische Umfang der Pedale dadurch besser zur Geltung kommt.
Klang
Schwierig zu umschreiben, schwierig aufzunehmen wie ich finde.Sobalds verzerrt wird’s eben harsch und das, was sich viele unter Transistorzerre so vorstellen. Für bestimmte Sachen geil, aber schon sehr speziell.
Clean geht die Kiste keinen klaren Weg der Kopie, sondern hat durchaus was Eigenständiges, man könnte auch bischn böse sagen unentschlossenes. Kein Fender-Sparkle, kein Vox-Chime, kein Marshall-Mittenmonster. Vielleicht am ehesten etwas Hiwatt, auf jeden Fall sehr Pedalfreundlich und formbar.
Die Formulierung mag etwas Charakterlosigkeit unterstellen, aber die Kiste hat ihren feinen Charme, nur eben keinen direkten Bezug.
Die Frequenzen sind alle gut kontrollierbar, der verliert erst sehr spät seine Puste und bringt sehr stabil Cleansounds, die sich sehr an der Gitarre richten, die man reinstöpselt. Da wo die Höhen sich ganz gut ausbreiten, da merkt man aber den fehlenden Presence-Regler im Gegensatz zu anderen Amps mit ähnlichem Klang, das heißt es bleibt oben immer eher rund als dass es scharf wird. Auch wenn man die Bässe rausregeln stechen die Höhen einem nie zu sehr rein.
Das Lowend kann im Vergleich zu einem ausgewachsenem Amp etwas abgerundet wirken, was aber bei 5 Watt kein Wunder ist, was mich aber generell auch an viele EL84-Amps erinnert.
Fazit
Ich war nach dem ersten und auch nach dem letzten Anspielen sehr angetan von der Kiste.Für den Preis kriegt man einen wirklich angenehmen und nutzbaren Cleansound, der qualitativ weit über dem ist, was die Preisklasse suggeriert. Eine gute Box ran und es klingt erstaunlich erwachsen, und man kann daheim viel Spaß haben.
Die Powersoaks finde ich, wie bei so vielen Amps, nicht nötig. Erst mit sehr heißen Tonabnehmern kriegt man etwas Kompression in den Amp rein, das ist aber auch ein ganz kleiner Bereich im Lautstärkefeld, und die Endstufenzerre ist alles andere als das Sahnige Überfahren eines Pis.
Trotzdem arbeiten sie aber gut und tun was sie sollen, das habe ich bei Namenhaften Produkten schon schlechter erlebt (Marshall Anniversary, H&K Tubemeister).
Wenn mein kleiner Laney nicht auch genau diese Töne liefern könnte, hätte ich auch überlegt mir so eine Kiste sogar direkt anzuschaffen, aber diese Redundanz brauche ich zurzeit nicht. Mit einem Stereoeffektboard wäre das aber wieder interessant…
Was ich richtig cool fände ist ein Presence-Regler, da ich Cleans gerne etwas schärfer habe. Aber das ist schon jammern auf sehr hohem Niveau.
Für jemanden, der eine gute Pedalbasis oder schlicht einen cleanen Heim- oder Recordingamp sucht, dem würde ich diese Kiste sehr ans Herz legen.
Bitte entschuldigt, dass die Bilder folgen, die sind grade wo anders.
- Eigenschaft