rabbitgonemad
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Groove Tubes ist den meisten bekannt durch die Herstellung von Endstufenröhren für Röhrenverstärker. Da waren der Gedanke und der Weg nicht weit, auch eine eigene Verstärkerserie anzubieten. Wie dieser Erfahrungsbericht zeigen soll, konnte das Endprodukt in verschiedenster Weise durch die Erfahrungen im Bereich der Röhrentechnik profitieren.
Die Soul-O-Serie mit verschiedenen Modellen (30, 45, 75 in Anlehnung an die Watt-Leistung) kam bereits Ende der 90er Jahre heraus und wurde bis in die 2000er Jahre hinein sukzessive um verschiedene Modelle erweitert, jeweils in Head- und Combo-Ausführung, z.T. sogar mit zusätzlichem Rackeinschub oder als 19“ Preamp und Poweramp-Konfiguration. Heute sind die meisten Amps nur noch auf dem Gebrauchtmarkt zu finden.
Klangrichtung ist hier der klassische Fender-Sound, mit Hauptaugenmerk auf einem harmonischen Clean Tone, zwischen Blackface und Tweed.
Der Soul-O-45 Amp ist auf einer hochwertigen Platine von Hand gelötet und verbindet so die Vorteile von Plantinenbauweise und PTP. Transformatoren wurden extra für GT entworfen und gefertigt.
Der mir vorliegende Combo mit offener Rückwand überzeugt durch ein kompaktes Gehäuse aus „solid core American Plywood“ mit einem sehr verträglichen Gewicht. Die gewinkelte Anbringung des Lautsprechers führt zu einer guten Abstrahlwirkung. Neben GAIN, PRESENCE, REVERB und MASTER verfügt der Amp über eine passive Klangregelung mit BASS, MID, TREBLE, einen regelbaren, parallelen Effektweg und Anschlüsse für 4, 8 und 16 Ohm Lautsprecher.
Eine Besonderheit im Schaltungsdesign liegt in der Vorstufe, denn der Amp wurde für die Verwendung mit vorgeschalteten Effektgeräten und Bodentretern und deren Ausgangssignal ausgelegt. Als Liebhaber verschiedenster Effektgeräte war das einer der Gründe für die Wahl des Soul-O-45 und ich kann vorwegnehmen, dass das Zusammenspiel mit Overdrives, Fuzzes und Boostern wirklich hervorragend ist. Die Vorstufe lässt dem Pedal ordentlich Headroom, um „atmen“ zu können, sodass Klangbrei vermieden wird.
Dass der Amp aus der Schmiede eines Röhrenherstellers entstammt, wird auch an der Möglichkeit deutlich, in der Enstufensektion insgesamt 14 verschiedene Endstufenröhren (hauptsächlich Variation der 6L6, EL34, KT66 und KT88) verwenden zu können. Je nach gewähltem Röhrentyp lässt sich die Leistung von 40 Watt RMS bis 65 RMS Watt variieren.
Da mir der verwendete GT-Lautsprecher etwas zu viele Höhen und zu wenig Fülle hat, wird der Amp meistens an einer Suhr 1x12 Box mit WGS Veteran 30 betrieben. Dieses bringt insbesondere mit Singlecoils ausgestatteten Gitarren einen druckvolleren Klang. Das ganze ist wunderbar auch bei Zimmerlautstärke einsetzbar, knapp unter dem Punkt, wo die Lautstärke am Master-Poti stark ansteigt.
GAIN fügt dem Amp mehr Wärme und Fülle und leichte Verzerrung hinzu, ohne das der offene Klang verloren geht. Dieses ist von GT so gedacht, damit der Amp an verschiedenartige Eingangssignale (Variablen wie Art der verwendeten Gitarre, Effektgeräte, Kabellänge) angepasst werden kann und erweist besonders bei niedrigen Lautstärken als Vorteil, wo Amps oft „schwach auf der Brust“ klingen, da Endstufe und Speaker noch nicht richtig mitarbeiten können. Diese Nachteile werden durch das Schaltungdesign zumindest teilweise ausgeglichen. Schon hier kann der Klang zusammen mit dem Master geformt werden. Der GAIN-Regler steht meist auf 13 Uhr, wo der Amp bei härterem Anschlag beginnt zu zerren, bei weniger starkem Anschlag jedoch noch schön clean bleibt. Insgesamt bleiben die Overdrivereserven aber überschaubar, da vom Design her davon ausgegangen wurde, dass die Zerre aus vorgeschalteten Verzerrern oder Preamps kommt.
Mit PRES lässt sich die Durchsetzbarkeit und Brillanz des Klangs regeln. Die Dreiband-Klangregelung arbeitet gut und lässt keine Wünsche offen. Der Amp ist dabei so ausbalanciert, dass tatsächlich die 12 Uhr-Reglerstellung schon zu einem harmonischen, dem jeweiligen Instrument angepasst Klangbild führt.
Der Amp zeichnet sich aus durch einen feinzeichnenden, perlenden und lebendigen Cleansound, der ein weiteres Frequenzspektrum abdeckt und meiner Ansicht nach durchaus mit höherpreisigen Boutiqueamps mithalten kann. Er harmoniert wunderbar mit verschiedensten Pickups auf der einen und Speakern auf der anderen Seite und ist dadurch sehr flexibel einsetzbar. Und wenn einem das klangliche Ergebnis einmal nicht zusagt, kann über die flexible Klangregelung bis zu einem Wechsel der Endstufenröhren umfangreich eingegriffen werden.
Ein Schwachpunkt ist für mich der röhrenbetriebene Federhall. Er klingt für meinen Geschmack blechern und höhenlastig, könnte aber genauso gut vielen Hall-Puristen so gefallen, wie er ist. Ich nutze da einfach ein Reverb-Pedal, bewusst vor der Vorstufe, der Einsatz des Effektloops drängt sich gar nicht auf bei dem Gainlevel am Amp.
Wer einen dieser Amps zufällig finden sollte, dem sei ein Test unbedingt ans Herz gelegt.
Die Soul-O-Serie mit verschiedenen Modellen (30, 45, 75 in Anlehnung an die Watt-Leistung) kam bereits Ende der 90er Jahre heraus und wurde bis in die 2000er Jahre hinein sukzessive um verschiedene Modelle erweitert, jeweils in Head- und Combo-Ausführung, z.T. sogar mit zusätzlichem Rackeinschub oder als 19“ Preamp und Poweramp-Konfiguration. Heute sind die meisten Amps nur noch auf dem Gebrauchtmarkt zu finden.
Klangrichtung ist hier der klassische Fender-Sound, mit Hauptaugenmerk auf einem harmonischen Clean Tone, zwischen Blackface und Tweed.
Der Soul-O-45 Amp ist auf einer hochwertigen Platine von Hand gelötet und verbindet so die Vorteile von Plantinenbauweise und PTP. Transformatoren wurden extra für GT entworfen und gefertigt.
Der mir vorliegende Combo mit offener Rückwand überzeugt durch ein kompaktes Gehäuse aus „solid core American Plywood“ mit einem sehr verträglichen Gewicht. Die gewinkelte Anbringung des Lautsprechers führt zu einer guten Abstrahlwirkung. Neben GAIN, PRESENCE, REVERB und MASTER verfügt der Amp über eine passive Klangregelung mit BASS, MID, TREBLE, einen regelbaren, parallelen Effektweg und Anschlüsse für 4, 8 und 16 Ohm Lautsprecher.
Eine Besonderheit im Schaltungsdesign liegt in der Vorstufe, denn der Amp wurde für die Verwendung mit vorgeschalteten Effektgeräten und Bodentretern und deren Ausgangssignal ausgelegt. Als Liebhaber verschiedenster Effektgeräte war das einer der Gründe für die Wahl des Soul-O-45 und ich kann vorwegnehmen, dass das Zusammenspiel mit Overdrives, Fuzzes und Boostern wirklich hervorragend ist. Die Vorstufe lässt dem Pedal ordentlich Headroom, um „atmen“ zu können, sodass Klangbrei vermieden wird.
Dass der Amp aus der Schmiede eines Röhrenherstellers entstammt, wird auch an der Möglichkeit deutlich, in der Enstufensektion insgesamt 14 verschiedene Endstufenröhren (hauptsächlich Variation der 6L6, EL34, KT66 und KT88) verwenden zu können. Je nach gewähltem Röhrentyp lässt sich die Leistung von 40 Watt RMS bis 65 RMS Watt variieren.
Da mir der verwendete GT-Lautsprecher etwas zu viele Höhen und zu wenig Fülle hat, wird der Amp meistens an einer Suhr 1x12 Box mit WGS Veteran 30 betrieben. Dieses bringt insbesondere mit Singlecoils ausgestatteten Gitarren einen druckvolleren Klang. Das ganze ist wunderbar auch bei Zimmerlautstärke einsetzbar, knapp unter dem Punkt, wo die Lautstärke am Master-Poti stark ansteigt.
GAIN fügt dem Amp mehr Wärme und Fülle und leichte Verzerrung hinzu, ohne das der offene Klang verloren geht. Dieses ist von GT so gedacht, damit der Amp an verschiedenartige Eingangssignale (Variablen wie Art der verwendeten Gitarre, Effektgeräte, Kabellänge) angepasst werden kann und erweist besonders bei niedrigen Lautstärken als Vorteil, wo Amps oft „schwach auf der Brust“ klingen, da Endstufe und Speaker noch nicht richtig mitarbeiten können. Diese Nachteile werden durch das Schaltungdesign zumindest teilweise ausgeglichen. Schon hier kann der Klang zusammen mit dem Master geformt werden. Der GAIN-Regler steht meist auf 13 Uhr, wo der Amp bei härterem Anschlag beginnt zu zerren, bei weniger starkem Anschlag jedoch noch schön clean bleibt. Insgesamt bleiben die Overdrivereserven aber überschaubar, da vom Design her davon ausgegangen wurde, dass die Zerre aus vorgeschalteten Verzerrern oder Preamps kommt.
Mit PRES lässt sich die Durchsetzbarkeit und Brillanz des Klangs regeln. Die Dreiband-Klangregelung arbeitet gut und lässt keine Wünsche offen. Der Amp ist dabei so ausbalanciert, dass tatsächlich die 12 Uhr-Reglerstellung schon zu einem harmonischen, dem jeweiligen Instrument angepasst Klangbild führt.
Der Amp zeichnet sich aus durch einen feinzeichnenden, perlenden und lebendigen Cleansound, der ein weiteres Frequenzspektrum abdeckt und meiner Ansicht nach durchaus mit höherpreisigen Boutiqueamps mithalten kann. Er harmoniert wunderbar mit verschiedensten Pickups auf der einen und Speakern auf der anderen Seite und ist dadurch sehr flexibel einsetzbar. Und wenn einem das klangliche Ergebnis einmal nicht zusagt, kann über die flexible Klangregelung bis zu einem Wechsel der Endstufenröhren umfangreich eingegriffen werden.
Ein Schwachpunkt ist für mich der röhrenbetriebene Federhall. Er klingt für meinen Geschmack blechern und höhenlastig, könnte aber genauso gut vielen Hall-Puristen so gefallen, wie er ist. Ich nutze da einfach ein Reverb-Pedal, bewusst vor der Vorstufe, der Einsatz des Effektloops drängt sich gar nicht auf bei dem Gainlevel am Amp.
Wer einen dieser Amps zufällig finden sollte, dem sei ein Test unbedingt ans Herz gelegt.
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