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Thumbrest
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Hier mal ein ausführliches Review zum Glockenklang Passenger + 1x12 Glockenklang Space Box. Dieses Review beschäftigt sich eher mit Nutzen und Praxis als mit technischen Details, die findet man auf den Herstellerseiten und auch bei jedem Händler der den Amp anbietet. Hier mal kurz nur die Randinfos:
Glockenklang Passenger Combo
Leistung: 250 Watt an 4ohm
Box: 1x12 Speaker belastbar mit 300watt an 8ohm
Horn: ja
Gewicht: 29kg
Technische Daten: http://www.glockenklang.de/pdf/de/pa...sche-daten.pdf
Glockenklang Space 1x12
Box: 1x12 Speaker belastbar mit 250 watt an 8ohm
Horn: nein
Gewicht: ca 20kg
Zielsetzung:
Da meine goldenen Bandtage (2-3 Bands, wöchentlich 2x proben, 20 - 30 Gigs im Jahr) gezählt sind und ich wenns hoch kommt all viertel Jahr mal nen Gig oder ne Probe habe, habe ich in erster Linie einen Combo für zuhause, Sessions und Recordings gesucht.
Er sollte also nicht zu laut sein aber auch nicht zu leise um doch auch die ein oder andere Probe oder den ein oder anderen Gig damit absolvieren zu können.
Schwerpunkte bei der Suche waren an erster Stelle der Sound (sowohl laut aber vor allem leise) und an zweiter die DI-Möglichkeiten (Schwerpunkt auf Recording, aber auch Live über PA um die geringere Lautstärke auszugleichen). Keine Rolle spielten Gewicht (einmal im viertel Jahr kann man auch mal was schweres heben) oder Preis (sollte ne Anschaffung fürs Leben sein, da ich schon rein aus Arbeits- und Familientechnischen Gründen wohl in diesem Leben nicht mehr der große Rockstar werde(n will) ... also ne art altersbedingte Umstrukturierung)
Auswahl:
Da ich mir kein Preislimit gesetzt hatte, stand natürlich von vornherein erstmal alles zur Debatte .
Nach dem Abklappern von 5 verschiedenen Musikhäusern, stundenlangem Testspielen und bestimmt 50 Euro an Downloadkosten für "Gitarre & Bass" Testberichte (nachdem ich bei Music-Store die kostenlosen schon hatte), trennte sich die Spreu dann auch langsam vom Weizen. Die einen waren zu groß und zu laut, die andren vom Sound her nicht das wahre etc.. Am Schluss hieß es "Markbass CMD 112h" gegen "Glockenklang Passenger".
Nichts gegen Markbass (der Hype ist absolut verständlich), aber er war einfach "viel" zu laut, die rückseitigen Anschlüsse waren zu weit im Combo versenkt (das mit der klappe oben fand ich zwar gut gelöst aber beim 2ten Gig hätte ich die 100% verloren - bin nicht so der Ordnungsfanatiker) und die DI war mir viel zu unflexibel...
Hätte ich einen Combo nur für den Bandeinsatz gesucht wäre meine Wahl sicher auf den Markbass gefallen aber für meine Zwecke war der Glockenklang goldrichtig!
Flexibilität
Dieser Punkt war mir auch sehr wichtig und mit dem Passenger + Zusatzbox habe ich das perfekte Stack für jegliche Situation:
Kleiner Gig, gediegene Session oder Studioaufnahme -> nur der passenger
Großer Gig, laute Probe -> Passenger + Zusatzbox
Festival oder Gig wo andere Bands das Equipment stellen -> Topteil schnell rausgeschraubt, ins Rack und ab zum Gig
Der Punkt mit dem Ausbauen, war mir auch sehr wichtig, da ich ab und zu in einer Punkband spiele, wo vermehrt während des Gigs Bierflaschen, oder auch häufig nur Bier, auf der Bühne landet. Außerdem müssen wir öfters bei Veranstaltungen das Equipment stellen. Hierfür ist mir mein Amp dann doch zu wertvoll.
Die Boxen kann man reinigen oder abdecken und sind durch das Frontgitter gut gegen Faschen geschützt, aber Knöpfe und Elektronik am Amp sind schon sehr gefährdet. Also schraub ich vor solch einem Auftritt einfach den Amp aus dem Combo raus und schraub meinen doch schon arg in Mitleidenschaft gezogenen "Gallien Krueger 700RB" rein. Schon kann ich mich beim Auftritt amüsieren ohne groß nach dem Amp schauen zu müssen - beim GK isses mir echt wurst ob er lebt oder stirbt
Praxis:
So nun zum Wichtigsten. Getestet habe ich den Passenger mit folgenden Bässen:
Cort Freedom Bass, Carrer Proline 6string (allerdings ohne tiefe H-Saite, sondern in der Stimmung E A D G B E), Squier Vintage Modified Fretttles Jazz Bass, einem Höfner 182 und einem Höfner 183. Jeweils mit und ohne Spacebox...
Praxis -> zuhause (Passenger +/- Spacebox)
Hier ist das zukünftige Haupteinsatzgebiet des Passengers.
Nachdem ersten Anschalten blasen die Lüfter einen kräftigen Schub raus und werden dann leiser. Trotz, dass hier 2 Lüfter auf halber Flamme laufen und erst im Bedarfsfall aufdrehen, ist ein deutliches Grundgeräusch vernehmbar, welches aber nur stört wenn man extremst drauf achtet und extrem leise spielt, aber selbst dann schnell in Vergessenheit gerät (wie etwa das Lüftergeräusch eines PCs beim Arbeiten auch nicht mehr wahrgenommen wird).
Eigentlich sollte es ja ein Amptest werden, doch nach und nach wurde es eher ein Basstest. Ich kann wirklich gut verstehen warum so viele Bassbauer Glockenklang als Referenzamps benutzen; man hört seinen Bass wirklich "Glockenklar".
Den EQ habe ich am liebsten ausgeschalten und den Sound nur mit Hilfe des EQ am Bass und meinen Händen geformt. Der Grundsound ist schön warm und glasklar. Töne scheinen regelrecht im Raum zu schweben. Ob man nun Grooves alla Markus Miller spielt oder sich selbst mit Harmonics (Flageolets) alla Michael Manring berieselt, man wird stets von purer Klangschönheit eingehüllt.
Mit aktiviertem EQ am Amp lassen sich spielerische Defizite sowie Schwächen des Instruments ausmerzen und man kann im Zusammenspiel mit anderen seinem Bass durch Boosten und Cutten bestimmter Frequenzen mehr Durchsetztungskraft und Fundament verleihen. Gerade die Spacebox gibt hier nochmal eine ordentliche Portion Punch und Fundament hinzu, was mich schon auf den ersten Porberaum einsatz gespannt macht.
Ein weiterer Pluspunkt ist die unheimlich detailgetreue Darstellung dessen was gespielt wird.
Ob Fingerstyle, Plek, Slap, Tappings oder Harmonics, jeder Stil wird exakt so übertragen wie er gespielt wird. Ich wusste zwar, dass ich ein schlechter Sapper bin, aber Holla da muss ich echt noch schwer üben .
Diese detailgetreue Darstellung beschränkt sich aber nicht nur alleine auf die Technik. Auch Stärken und Schwächen des Instrumentes werden schonungslos offen gelegt, weshalb der Test wie eingangs schon erwähnt, eher zum Basstest wurde. Keins meiner Instrumente hat mehr als 500 Euro gekostet (außer 2 die sind aber defekt und konnten nicht mittesten ). Hier hört man nun wirklich was ein Instrument wert ist und ich war sehr überrascht, wie gut aber auch schlecht einige Bässe abgeschnitten haben. Wie schon erwähnt kann man aber die Defizite am Instrument mit hilfe des EQ so kaschieren, dass man auch einen billigen Bass zu einem Edelbass aufwerten kann - Mich würde trotzdem mal Intressieren wie ein Ritter Bass über diese Anlage klingt... Stell mir das wie Klavierspielen vor
Ein weiteres sinnvolles Feature ist die Möglichkeit Effekte einzuschleifen und diese dann per Regler stufenlos dazuzumischen. Einige kurze Experimente mit meinem "Line6 PODxt Live" mit Bassamp Models hat ein paar wirklich interessante Ergebnisse hervorgebracht, die dem Amp auch in der Bandpraxis zu noch mehr Flexibilität verhelfen können. Habe mich damit aber noch nicht ausgiebig genug beschäftig um hier genauer drauf einzugehen.
Was mir nicht so sehr gefällt, ist der Ampeigene Overdrivesound bei voll aufgedrehtem Gainregler. Mir persönlich ist er zu plastisch und steril, fast zu samtig und sauber. Da wäre etwas Röhrenrotz schön gewesen (das hätte dann aber auch wiederum eine Röhre in der Vorstufe zur Folge gehabt). Der Sound ist aber Geschmacksache und an dieser Stelle, kann man ja auch nen Röhrenbooster vorschalten oder einschleifen.
Alles in allem ist der Amp für den Zweck des Heimamps genau das was ich gesucht habe und noch mehr...
Praxis -> zuhause (Spacebox + GK 700rb)
Ich habe natürlich auch mal kurz die Spacebox mit meinem Gallien Krueger 700RB getestet. Es handelt sich um die Space Box (nicht die Space Deluxe). Die Space Box unterscheidet sich von der Deluxe
a) im Frequenzgang und
b) hat sie kein horn
Hier waren also keine Strahlehöhen zu erwarten. Trotzdem bringt die Box den Sound sehr neutral daher. Auch bei extremst Einstellungen bleibt sie sauber und man vermisst das Hörnchen keineswegs - die höchsten Höhen, wie auch die tiefsten Bässe werden blitzsauber übertragen .
Ein schönes Setup falls einem der Passenger mal zu schwer oder unflexibel sein sollte
Praxis -> Session / Band / Proberaum
Ich hab natürlich gleich mal ein paar Kollegen für ne Session zusammen getrommelt.
Wir waren 1x Gitarre, 1x Drums 1x Sänger + 1x Bass. Wir haben mal sämtliche Musikstile von Ambient über Rock bis Metal abgegrast und ich muss sagen der Passenger konnte sich in jeder Situation behaupten
Meine anfänglichen Bedenken wegen der Lautstärke, waren völlig unbegründet - klar darf man bei 250 Watt und 2x12 in punkto Schaldruck keine Wunder erwarten. Bei Konzerten sollte schon eine PA da sein.
Dank der Spacebox konnte ich unter Zuhilfenahme des Bassreglers ein ganz ordentliches Fundament erzeugen. Durch absenken der Bässe und anheben der Tiefmitten konnte ich die Lautstärke sogar noch etwas anheben und kam auch bei härter Gangart gut zwischen Doublebass Drums und nem 100watt Rectifier durch - gut der war aber auch net voll aufgedreht
Vom Sound her konnte er wirklich in jeder Stilrichtung glänzen, wobei ich zu 90% den EQ aus hatte und den Sound nur mit dem Bass rausgearbeitet habe. Das teil hat einfach einen so schönen Grundsound, was eine Klangregelung eigentlich komplett überflüssig macht. Nur bei lauterer Gangart hab ich am EQ nachgeholfen und da auch nur um mehr druck oder Durchsetzungsfähigkeit zu erlangen und nicht um den Sound zu verändern...
Also auch in Sachen Bandtauglichkeit ein echter Volltreffer...
Praxis -> Recording
So, hab mich mal ne 1/4 stunde hingesetzt, bisschen rumgeklimmpert und ein Soundbeispiel aufgenommen. Aufgenommen hab ich mit nem "Zoom MRS 1266", "Cort Freedom Bass" und nem billigen Behringer Mikrofon (hat grad kein andres da)
Ich hab 3 Versionen hintereinander aufgenommen um die Sounds direkt vergleichen zu können:
1) DI vom Passenger direkt ins zoom (00:00 - 00:17)
2) Passenger alleine -> Mikrofonabnahme (00:18 - 00:33)
3) Passenger + Space -> Mikrofonabnahme der Spacebox (00:34 - 00:53)
->Hörbeispiel <- ziel speichern unter
Sorry das Mikro war echt nicht das Beste, aber hab auch nicht wirklich sauber gespielt. Außerdem hat der Zoom stellenweise übersteuert (ist also nicht der Amp ). Wie gesagt, hab nur bisschen rumgespielt
Der Track wurde mit dem Plek gespielt. Soundeinstellung war jeweils mit EQ off am Passenger, alle 3 Tonabnehmer voll und Höhenblenden halb beim Cort Bass. Das Signal wurde direkt aufgenommen, ohne irgendwelche Effekte oder zusätzliche Einstellungen.
Wenn ich etwas mehr Zeit habe, nehm ich mal was im Heimstudio auf. Für eine kurze Geschmacksprobe taugt der Lick aber allemal...
Praxis -> Auftritt
Noch nicht getestet - folgt wenn der nächste Gig ansteht
Fazit
Der Passenger, ist genau das was ich gesucht habe. Ich kann nur jedem wärmstens empfehlen ihn mal selbst anzutesten. Klar für den Dauerbandeinsatz gibt es sicher billigeres, lauteres und vernünftigeres, wer aber wie ich vom Bandmusiker zum Session- und Teilzeitmusiker wechselt und auch zuhause auf nen noblen Sound nicht verzichten möchte, findet hier einen treuen Begleiter für alle nur erdenklichen Situationen und musikrichtungen..
Die Klangschönheit und neutrale Wiedergabe, lassen einem den nötigen Spielraum seinen eigenen Sound mithilfe des Basses und den eigenen spielerischen Fähigkeiten herauszuarbeiten und geben einem dieses gewisse "Yeah, thats me.. thats my sound" Gefühl..
Die einzigen Wermutstropfen sind der nicht abschaltbare Lüfter, das "saubere" Distortion, der nicht per Footswitch aus- und anschaltbare EQ und mir persönlich fehlt auch irgendwie noch ein Kopfhöreranschluss
Mit diesen Punkten kann ich aber sehr gut leben, denn ansonsten ist der Passenger ein echter Volltreffer
Pics
Passenger:
Space Box:
Passenger + Space Stack:
Glockenklang Passenger Combo
Leistung: 250 Watt an 4ohm
Box: 1x12 Speaker belastbar mit 300watt an 8ohm
Horn: ja
Gewicht: 29kg
Technische Daten: http://www.glockenklang.de/pdf/de/pa...sche-daten.pdf
Glockenklang Space 1x12
Box: 1x12 Speaker belastbar mit 250 watt an 8ohm
Horn: nein
Gewicht: ca 20kg
Zielsetzung:
Da meine goldenen Bandtage (2-3 Bands, wöchentlich 2x proben, 20 - 30 Gigs im Jahr) gezählt sind und ich wenns hoch kommt all viertel Jahr mal nen Gig oder ne Probe habe, habe ich in erster Linie einen Combo für zuhause, Sessions und Recordings gesucht.
Er sollte also nicht zu laut sein aber auch nicht zu leise um doch auch die ein oder andere Probe oder den ein oder anderen Gig damit absolvieren zu können.
Schwerpunkte bei der Suche waren an erster Stelle der Sound (sowohl laut aber vor allem leise) und an zweiter die DI-Möglichkeiten (Schwerpunkt auf Recording, aber auch Live über PA um die geringere Lautstärke auszugleichen). Keine Rolle spielten Gewicht (einmal im viertel Jahr kann man auch mal was schweres heben) oder Preis (sollte ne Anschaffung fürs Leben sein, da ich schon rein aus Arbeits- und Familientechnischen Gründen wohl in diesem Leben nicht mehr der große Rockstar werde(n will) ... also ne art altersbedingte Umstrukturierung)
Auswahl:
Da ich mir kein Preislimit gesetzt hatte, stand natürlich von vornherein erstmal alles zur Debatte .
Nach dem Abklappern von 5 verschiedenen Musikhäusern, stundenlangem Testspielen und bestimmt 50 Euro an Downloadkosten für "Gitarre & Bass" Testberichte (nachdem ich bei Music-Store die kostenlosen schon hatte), trennte sich die Spreu dann auch langsam vom Weizen. Die einen waren zu groß und zu laut, die andren vom Sound her nicht das wahre etc.. Am Schluss hieß es "Markbass CMD 112h" gegen "Glockenklang Passenger".
Nichts gegen Markbass (der Hype ist absolut verständlich), aber er war einfach "viel" zu laut, die rückseitigen Anschlüsse waren zu weit im Combo versenkt (das mit der klappe oben fand ich zwar gut gelöst aber beim 2ten Gig hätte ich die 100% verloren - bin nicht so der Ordnungsfanatiker) und die DI war mir viel zu unflexibel...
Hätte ich einen Combo nur für den Bandeinsatz gesucht wäre meine Wahl sicher auf den Markbass gefallen aber für meine Zwecke war der Glockenklang goldrichtig!
Flexibilität
Dieser Punkt war mir auch sehr wichtig und mit dem Passenger + Zusatzbox habe ich das perfekte Stack für jegliche Situation:
Kleiner Gig, gediegene Session oder Studioaufnahme -> nur der passenger
Großer Gig, laute Probe -> Passenger + Zusatzbox
Festival oder Gig wo andere Bands das Equipment stellen -> Topteil schnell rausgeschraubt, ins Rack und ab zum Gig
Der Punkt mit dem Ausbauen, war mir auch sehr wichtig, da ich ab und zu in einer Punkband spiele, wo vermehrt während des Gigs Bierflaschen, oder auch häufig nur Bier, auf der Bühne landet. Außerdem müssen wir öfters bei Veranstaltungen das Equipment stellen. Hierfür ist mir mein Amp dann doch zu wertvoll.
Die Boxen kann man reinigen oder abdecken und sind durch das Frontgitter gut gegen Faschen geschützt, aber Knöpfe und Elektronik am Amp sind schon sehr gefährdet. Also schraub ich vor solch einem Auftritt einfach den Amp aus dem Combo raus und schraub meinen doch schon arg in Mitleidenschaft gezogenen "Gallien Krueger 700RB" rein. Schon kann ich mich beim Auftritt amüsieren ohne groß nach dem Amp schauen zu müssen - beim GK isses mir echt wurst ob er lebt oder stirbt
Praxis:
So nun zum Wichtigsten. Getestet habe ich den Passenger mit folgenden Bässen:
Cort Freedom Bass, Carrer Proline 6string (allerdings ohne tiefe H-Saite, sondern in der Stimmung E A D G B E), Squier Vintage Modified Fretttles Jazz Bass, einem Höfner 182 und einem Höfner 183. Jeweils mit und ohne Spacebox...
Praxis -> zuhause (Passenger +/- Spacebox)
Hier ist das zukünftige Haupteinsatzgebiet des Passengers.
Nachdem ersten Anschalten blasen die Lüfter einen kräftigen Schub raus und werden dann leiser. Trotz, dass hier 2 Lüfter auf halber Flamme laufen und erst im Bedarfsfall aufdrehen, ist ein deutliches Grundgeräusch vernehmbar, welches aber nur stört wenn man extremst drauf achtet und extrem leise spielt, aber selbst dann schnell in Vergessenheit gerät (wie etwa das Lüftergeräusch eines PCs beim Arbeiten auch nicht mehr wahrgenommen wird).
Eigentlich sollte es ja ein Amptest werden, doch nach und nach wurde es eher ein Basstest. Ich kann wirklich gut verstehen warum so viele Bassbauer Glockenklang als Referenzamps benutzen; man hört seinen Bass wirklich "Glockenklar".
Den EQ habe ich am liebsten ausgeschalten und den Sound nur mit Hilfe des EQ am Bass und meinen Händen geformt. Der Grundsound ist schön warm und glasklar. Töne scheinen regelrecht im Raum zu schweben. Ob man nun Grooves alla Markus Miller spielt oder sich selbst mit Harmonics (Flageolets) alla Michael Manring berieselt, man wird stets von purer Klangschönheit eingehüllt.
Mit aktiviertem EQ am Amp lassen sich spielerische Defizite sowie Schwächen des Instruments ausmerzen und man kann im Zusammenspiel mit anderen seinem Bass durch Boosten und Cutten bestimmter Frequenzen mehr Durchsetztungskraft und Fundament verleihen. Gerade die Spacebox gibt hier nochmal eine ordentliche Portion Punch und Fundament hinzu, was mich schon auf den ersten Porberaum einsatz gespannt macht.
Ein weiterer Pluspunkt ist die unheimlich detailgetreue Darstellung dessen was gespielt wird.
Ob Fingerstyle, Plek, Slap, Tappings oder Harmonics, jeder Stil wird exakt so übertragen wie er gespielt wird. Ich wusste zwar, dass ich ein schlechter Sapper bin, aber Holla da muss ich echt noch schwer üben .
Diese detailgetreue Darstellung beschränkt sich aber nicht nur alleine auf die Technik. Auch Stärken und Schwächen des Instrumentes werden schonungslos offen gelegt, weshalb der Test wie eingangs schon erwähnt, eher zum Basstest wurde. Keins meiner Instrumente hat mehr als 500 Euro gekostet (außer 2 die sind aber defekt und konnten nicht mittesten ). Hier hört man nun wirklich was ein Instrument wert ist und ich war sehr überrascht, wie gut aber auch schlecht einige Bässe abgeschnitten haben. Wie schon erwähnt kann man aber die Defizite am Instrument mit hilfe des EQ so kaschieren, dass man auch einen billigen Bass zu einem Edelbass aufwerten kann - Mich würde trotzdem mal Intressieren wie ein Ritter Bass über diese Anlage klingt... Stell mir das wie Klavierspielen vor
Ein weiteres sinnvolles Feature ist die Möglichkeit Effekte einzuschleifen und diese dann per Regler stufenlos dazuzumischen. Einige kurze Experimente mit meinem "Line6 PODxt Live" mit Bassamp Models hat ein paar wirklich interessante Ergebnisse hervorgebracht, die dem Amp auch in der Bandpraxis zu noch mehr Flexibilität verhelfen können. Habe mich damit aber noch nicht ausgiebig genug beschäftig um hier genauer drauf einzugehen.
Was mir nicht so sehr gefällt, ist der Ampeigene Overdrivesound bei voll aufgedrehtem Gainregler. Mir persönlich ist er zu plastisch und steril, fast zu samtig und sauber. Da wäre etwas Röhrenrotz schön gewesen (das hätte dann aber auch wiederum eine Röhre in der Vorstufe zur Folge gehabt). Der Sound ist aber Geschmacksache und an dieser Stelle, kann man ja auch nen Röhrenbooster vorschalten oder einschleifen.
Alles in allem ist der Amp für den Zweck des Heimamps genau das was ich gesucht habe und noch mehr...
Praxis -> zuhause (Spacebox + GK 700rb)
Ich habe natürlich auch mal kurz die Spacebox mit meinem Gallien Krueger 700RB getestet. Es handelt sich um die Space Box (nicht die Space Deluxe). Die Space Box unterscheidet sich von der Deluxe
a) im Frequenzgang und
b) hat sie kein horn
Hier waren also keine Strahlehöhen zu erwarten. Trotzdem bringt die Box den Sound sehr neutral daher. Auch bei extremst Einstellungen bleibt sie sauber und man vermisst das Hörnchen keineswegs - die höchsten Höhen, wie auch die tiefsten Bässe werden blitzsauber übertragen .
Ein schönes Setup falls einem der Passenger mal zu schwer oder unflexibel sein sollte
Praxis -> Session / Band / Proberaum
Ich hab natürlich gleich mal ein paar Kollegen für ne Session zusammen getrommelt.
Wir waren 1x Gitarre, 1x Drums 1x Sänger + 1x Bass. Wir haben mal sämtliche Musikstile von Ambient über Rock bis Metal abgegrast und ich muss sagen der Passenger konnte sich in jeder Situation behaupten
Meine anfänglichen Bedenken wegen der Lautstärke, waren völlig unbegründet - klar darf man bei 250 Watt und 2x12 in punkto Schaldruck keine Wunder erwarten. Bei Konzerten sollte schon eine PA da sein.
Dank der Spacebox konnte ich unter Zuhilfenahme des Bassreglers ein ganz ordentliches Fundament erzeugen. Durch absenken der Bässe und anheben der Tiefmitten konnte ich die Lautstärke sogar noch etwas anheben und kam auch bei härter Gangart gut zwischen Doublebass Drums und nem 100watt Rectifier durch - gut der war aber auch net voll aufgedreht
Vom Sound her konnte er wirklich in jeder Stilrichtung glänzen, wobei ich zu 90% den EQ aus hatte und den Sound nur mit dem Bass rausgearbeitet habe. Das teil hat einfach einen so schönen Grundsound, was eine Klangregelung eigentlich komplett überflüssig macht. Nur bei lauterer Gangart hab ich am EQ nachgeholfen und da auch nur um mehr druck oder Durchsetzungsfähigkeit zu erlangen und nicht um den Sound zu verändern...
Also auch in Sachen Bandtauglichkeit ein echter Volltreffer...
Praxis -> Recording
So, hab mich mal ne 1/4 stunde hingesetzt, bisschen rumgeklimmpert und ein Soundbeispiel aufgenommen. Aufgenommen hab ich mit nem "Zoom MRS 1266", "Cort Freedom Bass" und nem billigen Behringer Mikrofon (hat grad kein andres da)
Ich hab 3 Versionen hintereinander aufgenommen um die Sounds direkt vergleichen zu können:
1) DI vom Passenger direkt ins zoom (00:00 - 00:17)
2) Passenger alleine -> Mikrofonabnahme (00:18 - 00:33)
3) Passenger + Space -> Mikrofonabnahme der Spacebox (00:34 - 00:53)
->Hörbeispiel <- ziel speichern unter
Sorry das Mikro war echt nicht das Beste, aber hab auch nicht wirklich sauber gespielt. Außerdem hat der Zoom stellenweise übersteuert (ist also nicht der Amp ). Wie gesagt, hab nur bisschen rumgespielt
Der Track wurde mit dem Plek gespielt. Soundeinstellung war jeweils mit EQ off am Passenger, alle 3 Tonabnehmer voll und Höhenblenden halb beim Cort Bass. Das Signal wurde direkt aufgenommen, ohne irgendwelche Effekte oder zusätzliche Einstellungen.
Wenn ich etwas mehr Zeit habe, nehm ich mal was im Heimstudio auf. Für eine kurze Geschmacksprobe taugt der Lick aber allemal...
Praxis -> Auftritt
Noch nicht getestet - folgt wenn der nächste Gig ansteht
Fazit
Der Passenger, ist genau das was ich gesucht habe. Ich kann nur jedem wärmstens empfehlen ihn mal selbst anzutesten. Klar für den Dauerbandeinsatz gibt es sicher billigeres, lauteres und vernünftigeres, wer aber wie ich vom Bandmusiker zum Session- und Teilzeitmusiker wechselt und auch zuhause auf nen noblen Sound nicht verzichten möchte, findet hier einen treuen Begleiter für alle nur erdenklichen Situationen und musikrichtungen..
Die Klangschönheit und neutrale Wiedergabe, lassen einem den nötigen Spielraum seinen eigenen Sound mithilfe des Basses und den eigenen spielerischen Fähigkeiten herauszuarbeiten und geben einem dieses gewisse "Yeah, thats me.. thats my sound" Gefühl..
Die einzigen Wermutstropfen sind der nicht abschaltbare Lüfter, das "saubere" Distortion, der nicht per Footswitch aus- und anschaltbare EQ und mir persönlich fehlt auch irgendwie noch ein Kopfhöreranschluss
Mit diesen Punkten kann ich aber sehr gut leben, denn ansonsten ist der Passenger ein echter Volltreffer
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Space Box:
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