stratgod82
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Moin moin,
nachdem ja vor zwei Wochen die Info zu vernehmen war, dass Fender einen neuen Amp (bzw. eine neue Serie) am Markt hat, habe ich mir heute mal den frisch eingetroffenen Super-Sonic 22 Amp vorgenommen und ausgiebig getestet:
FEATURES:
Gleich zu Beginn der springende Punkt! Fender hat (wie auch schon bei der ersten Super-Sonic Serie) eine fantastische Kombination aus dem typischen Fender-Cleanton und einem wirklich ausgesprochen guten Zerrkanal in dieser Serie umgesetzt.
Der Amp besitzt zwei Kanäle ("Vintage" und "Burn"), wobei der erste noch eine Art Boostfunktion integriert hat, die meines Erachtens einfach die Mitten etwas mehr betont und den Sound dadurch etwas fetter werden lässt. Der Vintagekanal verfügt über Volume-, Treble- und Bassregler, der Burnkanal über Gain 1, Gain 2, Treble, Middle, Bass und Volume. Ein auf beide Kanäle wirkender Regler rechts außen am Panel steuert die Intensität des langen Accutronics Federhalls. Kanalumschaltung und Boost im Vintagekanal werden über kleine Druckschalter aktiviert und kleine LEDs zeigen deutlisch den jeweiligen Betriebszustand an.
Rückseitig sind Schalter für Power und Standby, zwei Speakerbuchsen (intern und extern), eine Buchse für den mitgelieferten Fußschalter sowie Send- und Returnbuchse des Effektweges zu finden.
Alle Regler sind cremefarbene "Radio knobs".
Der Fußschalter besitzt 4 Schalter und steuert damit die Kanalumschaltung, den Boost, den Effektweg und den Hall.
Die Röhrenbestückung ist folgende: 3x 12AX7, 2x 12AT7, 2x 6V6. Die Leistung ist wie beim Deluxe Reverb mit 22W angegeben.
Der getestete Amp war in der Farbe "blonde" mit braunem Panel und brauner Frontbespannung vorhanden, die schwarze Version ist dort bisher noch nicht eingetroffen.
SOUND:
Das wichtigste natürlich...
Der Vintage-Kanal soll laut Hersteller wie ein Blackface Deluxe Reverb (Reissue) klingen... und das tut er auch!! Ich bin recht skeptisch an die Sache rangegangen, aber schon nach ein paar Tönen auf der Strat war mir klar, dass Fender hier sehr überzeugend gearbeitet hat. Ich hatte leider nicht den Direktvergleich, weil leider gerade kein Deluxe Reverb im Laden stand, aber dessen Sound habe ich sehr gut im Ohr und kann denke ich recht gut darüber urteilen.
Die Boostfunktion ist darüber hinaus eine sehr sinnvolle Erweiterung, die für Soli aktiviert werden kann, oder eben einfach eine weitere Soundoption liefert.
Ich kann mich soundmäßig am besten über die Klänge Mark Knopflers ausdrücken: Der Vintagekanal ohne Boost klingt sehr stark nach den ersten Alben der Dire Straits, sehr clean, etwas "dünn", verschlankt im Klangbild und sehr "aufgeräumt". Mit aktiviertem Boost geht es mehr in die Richtung seiner moderneren Stratklänge: etwas fetter, ganz leichter Crunch bei härterem Anschlag.
Der Amp geht absolut authentisch in leichte Verzerrung über, wenn man ihn etwas aufreißt, das ist wirklich ein Deluxe Reverb Sound.
Der Burnkanal ist einfach richtig vielseitig! Die beiden Gainregler beeinflussen sich auch gegenseitig und man kann ein riesiges Spektrum von Zerrsounds erzeugen. Der erste Regler wirkt dabei anscheinend hauptsächlich auf die Stärke der Zerre, der zweite regelt deren Charakteristik. Gain 2 voll aufgedreht ergibt z.B. einen sehr sustainreichen singenden Sound. Sowohl mit Strat, als auch mit der Les Paul habe ich authentische Knopfler-Sounds erzeugen können (von Brothers in Arms bis zum aggressiveren Sound von Money for nothing).
Der Mittenregler ist im Burnkanal ein willkommenes Feature, weil hiermit nochmal kräftig in die Klangcharakterisitk eingegriffen werden kann, im Vintagekanal fehlt mir kein Mittenregler. Dort stimmt das Klangbild einfach.
FAZIT:
Für mich ein nahezu perfekter Amp! Mittlere Leistungsklasse, angenehmes Gewicht (knapp über 18 kg), sehr handlich, eigentlich alle benötigten Sounds direkt im Amp vorhanden, Effektweg zur Erweiterung mit externen Effekten vorhanden, extrem überzeugender Cleansound mit verdammt gutem Federhall, Zerrsounds, die mit zum besten gehören, was Fender in dieser Richtung produziert hat und zudem eine klasse Optik.
Einziges Manko für mich ist das Fehlen des Tremolos (wie es in den Blackface Reissues vorhanden ist). Dies kann ich jedoch gut mit demn Boss FDR-1 Pedal ausgleichen.
Wem die Leistung nicht ausreicht (Vorsicht: der Amp ist mit 22W schon schweinelaut!!), der kann den größeren Bruder mit 60W Ausgangsleistung ins Auge fassen. Der kostet jedoch zur Zeit etwa 300 Euro mehr.
Verkaufspreis im Laden liegt bei 1099 Euro. Für diesen Amp ist das meines Erachtens gerechtfertigt, doch wäre es wünschenswert gewesen, dass er knapp unter der 1000 Euro Marke geblieben wäre...
Ich jedenfalls werde jetzt mal wieder eisern sparen, damit diese Kiste baldigst in meinen Besitz übergeht ;-)
Gruß
Maddin
nachdem ja vor zwei Wochen die Info zu vernehmen war, dass Fender einen neuen Amp (bzw. eine neue Serie) am Markt hat, habe ich mir heute mal den frisch eingetroffenen Super-Sonic 22 Amp vorgenommen und ausgiebig getestet:
FEATURES:
Gleich zu Beginn der springende Punkt! Fender hat (wie auch schon bei der ersten Super-Sonic Serie) eine fantastische Kombination aus dem typischen Fender-Cleanton und einem wirklich ausgesprochen guten Zerrkanal in dieser Serie umgesetzt.
Der Amp besitzt zwei Kanäle ("Vintage" und "Burn"), wobei der erste noch eine Art Boostfunktion integriert hat, die meines Erachtens einfach die Mitten etwas mehr betont und den Sound dadurch etwas fetter werden lässt. Der Vintagekanal verfügt über Volume-, Treble- und Bassregler, der Burnkanal über Gain 1, Gain 2, Treble, Middle, Bass und Volume. Ein auf beide Kanäle wirkender Regler rechts außen am Panel steuert die Intensität des langen Accutronics Federhalls. Kanalumschaltung und Boost im Vintagekanal werden über kleine Druckschalter aktiviert und kleine LEDs zeigen deutlisch den jeweiligen Betriebszustand an.
Rückseitig sind Schalter für Power und Standby, zwei Speakerbuchsen (intern und extern), eine Buchse für den mitgelieferten Fußschalter sowie Send- und Returnbuchse des Effektweges zu finden.
Alle Regler sind cremefarbene "Radio knobs".
Der Fußschalter besitzt 4 Schalter und steuert damit die Kanalumschaltung, den Boost, den Effektweg und den Hall.
Die Röhrenbestückung ist folgende: 3x 12AX7, 2x 12AT7, 2x 6V6. Die Leistung ist wie beim Deluxe Reverb mit 22W angegeben.
Der getestete Amp war in der Farbe "blonde" mit braunem Panel und brauner Frontbespannung vorhanden, die schwarze Version ist dort bisher noch nicht eingetroffen.
SOUND:
Das wichtigste natürlich...
Der Vintage-Kanal soll laut Hersteller wie ein Blackface Deluxe Reverb (Reissue) klingen... und das tut er auch!! Ich bin recht skeptisch an die Sache rangegangen, aber schon nach ein paar Tönen auf der Strat war mir klar, dass Fender hier sehr überzeugend gearbeitet hat. Ich hatte leider nicht den Direktvergleich, weil leider gerade kein Deluxe Reverb im Laden stand, aber dessen Sound habe ich sehr gut im Ohr und kann denke ich recht gut darüber urteilen.
Die Boostfunktion ist darüber hinaus eine sehr sinnvolle Erweiterung, die für Soli aktiviert werden kann, oder eben einfach eine weitere Soundoption liefert.
Ich kann mich soundmäßig am besten über die Klänge Mark Knopflers ausdrücken: Der Vintagekanal ohne Boost klingt sehr stark nach den ersten Alben der Dire Straits, sehr clean, etwas "dünn", verschlankt im Klangbild und sehr "aufgeräumt". Mit aktiviertem Boost geht es mehr in die Richtung seiner moderneren Stratklänge: etwas fetter, ganz leichter Crunch bei härterem Anschlag.
Der Amp geht absolut authentisch in leichte Verzerrung über, wenn man ihn etwas aufreißt, das ist wirklich ein Deluxe Reverb Sound.
Der Burnkanal ist einfach richtig vielseitig! Die beiden Gainregler beeinflussen sich auch gegenseitig und man kann ein riesiges Spektrum von Zerrsounds erzeugen. Der erste Regler wirkt dabei anscheinend hauptsächlich auf die Stärke der Zerre, der zweite regelt deren Charakteristik. Gain 2 voll aufgedreht ergibt z.B. einen sehr sustainreichen singenden Sound. Sowohl mit Strat, als auch mit der Les Paul habe ich authentische Knopfler-Sounds erzeugen können (von Brothers in Arms bis zum aggressiveren Sound von Money for nothing).
Der Mittenregler ist im Burnkanal ein willkommenes Feature, weil hiermit nochmal kräftig in die Klangcharakterisitk eingegriffen werden kann, im Vintagekanal fehlt mir kein Mittenregler. Dort stimmt das Klangbild einfach.
FAZIT:
Für mich ein nahezu perfekter Amp! Mittlere Leistungsklasse, angenehmes Gewicht (knapp über 18 kg), sehr handlich, eigentlich alle benötigten Sounds direkt im Amp vorhanden, Effektweg zur Erweiterung mit externen Effekten vorhanden, extrem überzeugender Cleansound mit verdammt gutem Federhall, Zerrsounds, die mit zum besten gehören, was Fender in dieser Richtung produziert hat und zudem eine klasse Optik.
Einziges Manko für mich ist das Fehlen des Tremolos (wie es in den Blackface Reissues vorhanden ist). Dies kann ich jedoch gut mit demn Boss FDR-1 Pedal ausgleichen.
Wem die Leistung nicht ausreicht (Vorsicht: der Amp ist mit 22W schon schweinelaut!!), der kann den größeren Bruder mit 60W Ausgangsleistung ins Auge fassen. Der kostet jedoch zur Zeit etwa 300 Euro mehr.
Verkaufspreis im Laden liegt bei 1099 Euro. Für diesen Amp ist das meines Erachtens gerechtfertigt, doch wäre es wünschenswert gewesen, dass er knapp unter der 1000 Euro Marke geblieben wäre...
Ich jedenfalls werde jetzt mal wieder eisern sparen, damit diese Kiste baldigst in meinen Besitz übergeht ;-)
Gruß
Maddin
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