[Amp] Fargen Miniplex MK2

  • Ersteller Chuck T
  • Erstellt am
C
Chuck T
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
26.08.13
Registriert
31.08.09
Beiträge
9
Kekse
0
Moin Moin,

auf der Suche nach einem neuen Amp bin ich auf den Miniplex aufmerksam geworden. Leider gibt es für dieses tolle
stück Technik ganz wenig Erfahrungsberichte, Bilder oder gar Videos im Netz. Also hab ich mir gedacht, ich schreibe
mal ein kleines Review für diejenigen die sich für die Themen "Bedroom Level", "London Power Scaling" etc. interessieren.

Kritik und Anregungen sind natürlich jederzeit erwünscht :)

Fargen Miniplex MK2
Review

Datenblatt:

- London Power Scaling mit stufenloser Leistungsregelung von 12 bis 0,5 Watt
- Mercury Magnetics Transformatoren
- SoZo vintage style mustard Kondensatoren
- Zwei Endstufen Sockel (kein Bias einmessen erforderlich)
- Möglichkeit jede Endstufenröhre zu nutzen, auch verschiedener Typen gleichzeitig
- Röhrentypen EL34/KT66 /KT77/6550/6L6/5881/6V6
- DC Filaments für brummfreien Betrieb
- 1/8″ Aluminum Chassis
- Decade Schalter die die Sounds (JTM 45 / Plexi / JCM 800) durchschaltet
- Passiver FX Loop
- Half Power Schalter
- Celestion G12H 70 Anniversary
- 11 kg leicht


Optik:

Typisch britischer Look im „Bluesbreaker Style“ allerdings 1x12. Ich denke die Bilder sprechen für sich.

Sound/Features:

Kleine Kiste, großer Sound. Ich habe schon lange nicht mehr so einen dreidimensionalen detailreichen Klang gehört.
Ohne jetzt mit den blumigen Beschreibungen eines Sommeliers zu Jonglieren kann ich mit Fug und Recht behaupten
den holzigen Klang samt einzelner Holzfasern meiner Gibson Les Paul zu hören ;) Da ich ein Chambered Modell besitze,
kommt ein fast semiakustisches Flair auf.

In jedem der der „Decade Settings“ fühlt man sich auf Anhieb wohl, wobei der JCM800 durch sein mehr an Drive etwas
filigraner auf die jeweilige Gitarre abgestimmt werden muss. Der Decade Drehknopf schaltet durch die verschiedenen real
existierenden Schaltungslayouts. 70er Plexi und 80er JCM 800er sind also keine weiteren Gainstufen des 60er JTM 45
sondern die echten Vorstufen des jeweiligen Pendants.

Egal ob Power Scaling aus und den Headroom der Endstufe für glasklare Cleansounds genutzt, oder mit dem Scaling aktiv
und dem halb aufgedrehten Master der nun früher gesättigten Endstufe für Crunshsounds wie sagt Herr Fargen „semi clean
semi dirty rythm tones“.

Das kann er und zwar verdammt gut! Schon alleine in den unteren Gain-Regionen des JTM und Plexi habe ich mich beim
ersten Anspielen stundenlang aufgehalten und mit dem Volumen Poti meiner Gitarre beeindruckt zwischen fast Clean und
Overdrive hin und her gewechselt.

Im 800er Setting ist dann vermeindlich AC/DC angesagt aber bei etwas zurück gedrehtem „Volume“ und aktiviertem Steg
Pickup lassen sich super knorrige holzige Sounds erstellen die etwas graziler daherkommen wie das ausgelutschte Rockbrett.
Klar kann er’s ganz ohne Zweifel… wer’s mag ;)

Die verschiedenen Möglichkeiten die Lautstärke und den Verzerrungsgrad mithilfe der drei Regler „Volume“ „Master“ und „Power“
zu justieren ist fast grenzenlos. Dabei hat man immer die Wahl sich die Verzerrung aus der Vorstufe (Volume) oder der Endstufe
(Master) oder beiden in beliebigem Mischungsverhältnis zu holen. Der „Power bewirkt wie schon oben erwähnt, dass die Endstufe
früher gesättigt wird. Somit muss man den Master immer mit anpassen, wenn man das Scaling nutzt um zu viel Übersteuerung der
Endröhren entgegen zu wirken.

Der EQ mit „Bass“ „Middle“ und „Treble“ ist zwar recht effektiv jedoch ist er in meinen Augen eher für den Feinschliff gedacht, da
der Sound an sich schon komplett ist.

Der Half Power Schalter tut sein Übriges um wirklich den oft kopierten und selten erreichten „Bedroom Level“ zu bekommen.
Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, verschiedene Endröhrentypen, egal ob Pärchen oder gemischt, auszuprobieren.
Bis jetzt laufen zwei EL34 (wie im G+B Test 07/2008) die mir wirklich sehr gut gefallen.

Fazit:

Marshall 3 in 1. So gut klingend und gleichzeitig vielseitig ist mir noch kein Marshall oder Clone oder beides untergekommen.
Dabei wollte ich doch eigentlich nach dem letzten Marshall mal Vox spielen. Tja da ist der Schuster wohl doch bei seinen Leisten geblieben :D

... achja und danke fürs Lesen von meinem Geschwafel ;)

euer Chuck.
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 8 Benutzer
Pssst ...., ohne Bilder kein Feedback, man will doch schließlich sehen, was man da bewertet, odda. Aber dann ... :great: :great: :great:
 
Die Bilder kommen noch. Hab gerade keine gute Kamera zur Hand. ;)
 

Anhänge

  • IMAG0625s.jpg
    IMAG0625s.jpg
    196,6 KB · Aufrufe: 448
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Kann man den Amp nur aus den USA oder auch in Deutschland bestellen?
 
In der Gitarre und Bass steht, dass Realguitars diese Amps vertreibt aber ich konnte auf der Webseite nichts genaues finden.
 
Hallo Chuck,

viel Spaß mit Deinem Amp! Der Sound macht wirklich Spaß!

Aus der Erfahrung heraus schlage ich Dir vor, die Sicherung auf den richtigen Wert zu prüfen. Die angegebenen 2A sind schon sehr hoch, das ist bei 100W Amps realistisch.
Bei 50% Wirkungsgrad (das sollte die Schaltung schon bringen) zzgl. Heizleistung sind 460W Primärabsicherung einfach zu viel. Das Ergebnis einer falsch eingebauten Sicherung
(falscher Wert) hatte ich leider schon da => verschmortes Board, durchgebrannter Widerstand

Der, den ich da hatte hat auch noch gepfiffen, wenn man im 80er Modus das Gain/Master weiter aufgedreht hat...

=> würde v.a. das mit der Sicherung prüfen bevor etwas passiert und Du Dich ärgerst.

Viele Grüße,
Marc
 
Hallo Marc,

danke für den Tipp. Welche Sicherungsstärke würdest du mir dann empfehlen bzw. wie soll sie ansprechen (Flink, Mittelträge, Träge)?

Ich habe auch schon öfter gehört, dass Feinsicherungen von z.B. http://www.audiophiles-hifi.de/ den Sound noch verbessern. Ist das realistisch?

Beste Grüße,
Chuck
 
Mir auch nicht ;) es wird von resonanzoptimierten Gehäusen und Löschmittlefüllungen gesprochen die den Leitfanden beruhigen sollen was dann zu gleichmäßigeren elektrischen Werten und besserem Klang führen soll. Ist halt einfach mehr die HiFi ecke und wohl nichts für einen Gitarren-Amp :)

 
Hallo Chuck,
dein Review kann ich so voll und ganz unterschreiben.
Ich habe vor 2 Wochen den anderen auf dem Markt befindlichen Combo
bei Realguitars gekauft.
Zu dem Amp bleibt nur eines zu sagen.WOW.:hail:

Gruss
Volker
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin gerade auf diesen Thread gestoßen - schönes Review :great:!

@ Chuck T + Settebello: Habt ihr die Amps direkt aus den USA bestellt oder hierzulande gefunden?

Danke!!

Greetz
Armin
 
Hey Armin,

erstmal vielen Dank! :) Ich hab den Amp hier in Deutschland gekauft. Wenn du Fragen hast, beantwortet sie Herr Fargen sehr gern denn er ist sehr bemüht um Support und Kundenservice gerade via Email ;)

Gruß
Chuck
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben