Guitar-Chris
Registrierter Benutzer
Hallo!
Da ich die Zeitschrift Gitarre und Bass eh mal wieder abonnieren wollte, kam mir ein Verstärker als Werbeprämie gerade recht. Nicht das ich einen bräuchte, aber es reizt mich immer, mal zu schauen ob so ein billiger Verstärker (generell billiges Equipement) auch preiswert ist.
Als kam bei mir der Fame GX60R ins Haus. Vetrieben wird er unter der Fame Hausmarke vom Musicstore in Köln, der auch die Prämie liefert. Ich schreibe dieses Review mit dem Ziel herauszufinden, ob man ihn einem Anfänger empfehlen kann. Denn das ist ja wohl die Zielgruppe des Verstärkers.
1. Konzeption
Es handelt sich um einen 2-kanaligen Kombo-Verstärker mit Röhrenvorstufe und Transistor-Endstufe mit 1x 12 Zoll Lautsprecher.
2. Details
Der Verstärker hat auf der Frontseite 1 Eingang. Auf der linken Seite befindet sich der Clean Kanal mit Gain, Volume, Bass, Treble, daneben ist der Drive Kanal mit Gain, Volume, Bass, Mid, Treble. Zwischen den beiden Kanälen befindet sich ein Umschalter für die Kanäle, außerdem wird der Schaltzustand durch eine rote und grüne LED angezeigt. Ganz rechts befindet sich der Regler für den Hall, ein Eingang der mit "CD-Input" beschriftet ist und ein Kopghörerausgang. Alle Anschlüsse sind als 6,3 mm Klinke ausgeführt. Einen Netzschalter gibt es natürlich auch.
Die Rückseite des Verstärkers ist ca. 60% offen, der untere Teil hat eine Rückwand. Dahinter befindet sich die auf dem Boden mit Dämpfern montierte Hallspirale. Diese ist mit Cinch Steckern angeschlossen. Der 12 Zoll Lautsprecher trägt die Aufschrift "Megatone Equipped" und ist von Hinten auf die Vorderwand aufgeschraubt. Vorhanden sind ein Klinkeneingang (6,3mm) für einen Fußschalter sowie ein Send-Ausgang und ein Return-Eingang als Effektweg. Letzters ist in dieser Preisklasse (119,00 Euro) ein durchaus beachtliches Ausstattungsmerkmal.
Bei der Vorstufenröhre handelt es sich laut Test in der G&B um eine 12AX7EH. Diese ist von außen nicht zugängig und offenbar Komplett im eigentlichen Verstärkerchassis integriert. Um nach außen deutlich zu machen, dass da was röhrig glimmt, leuchtet es durch ein kleines Frontgitter rot nach Außen, wenn ich das richtig gesehen habe jedoch verursacht durch eine LED. Sieht aber gut aus.
3. Lieferumfang
Der Verstärker kommt gut verpackt mit Stromkabel. Das war's auch schon. Eine Anleitung fehlt. Das war für mich kein Problem, aber einem Anfänger sagen Begriffe wie Send/Return etc. oft nichts. Außerdem gibt es dadurch keine allgemeinen Hinweise wie z.B. zuerst die Gitarre zu verkabeln und dann den Verstärker einzuschalten. Schade.
4. Verarbeitung
Hier kommt die erste Überraschung für mich, denn der Verstärker ist absolut einwandfrei verarbeitet. Sowohl der Frontbezug im klassischen Fenderdesign wie auch der schwarze Kunstsoffbezug des Verstärkergehäuses sind sauber aufgezogen und auch den abgeschrägten vorderen Kanten sauber aufeinandergestoßen und verklebt. Leider gibt es an dieser Stelle wohl bedingt durch die Schräge keine Eckenschoner. Die restlichen Ecken haben Eschenschoner aus Metall. Alle Schrauben sind festgezogen. Die Potiachsen sind aus Metall und die Gängigkeit ist gleichmäßig. Alle Klinkenbuchsen sind ebenfalls aus Metall. Die Verkabelung der Hallspirale ist schon außergewöhnlich sauber. Aus dem Verstärkerchassis laufen die Kabel an der Seitenwand in geschraubten Kabelführungen nach unten auf zwei Cinchbuchesn die an der Halleinheit angeschlossen sind. Bis hieran also wiedererwarten keinerlei Pfusch.
Nur der Kunststofftragegriff meines Verstärkers riecht, als habe man ihn in Diesel getränkt und zwar recht stark. Pfui. Mal sehen ob das in den nächsten Tagen verschwindet.
5. Klang
Jetzt geht es ans Eingemachte. Um den Klang zu testen habe ich sowohl Gitarren mit Singlecoil (Fender Telecaster, Squier Stratocaster Classic Vibe 50s) wie auch Gitarren mit Humbucker (Ymaha Pacifica 412 V, Dean Vendetta) angeschlossen. Außerden habe ich einen A/B Vergleich mit meinem Vox Valvetronix AD50VT in den Einstellungen Fender Blackface, Bassmann und 70er Jahre Marshall vorgenommen, um den Klang einordnen zu können.
Der Clean-Kanal
Zunächst habe ich alle Regler des Clean-Kanals auf Mitte (=5) gestellt. Der Verstärker liefert bei allen Gitarren einen sauberen, unverzerrten Klang. Die Bässe sind sehr straff abgestimmt und brechen auch bei starkem Anschlag nicht ein, was insgesamt zu einem Sound mit "Punch" führt. Die Mitten sind recht ausgeprägt. Bei den Höhen fehlt es im Vergleich zum Vox an den letzten "luftigen" Höhen im obersten Bereich. Dadurch kommen feine Klangunterschiede der Gitarren nicht ganz so gut zur Geltung. Es klingt aber keineswegs dumpf oder matschig sondern recht rund. Die Klangreglung lässt etwas Gestaltung zu, greift aber im Clean-Kanal nicht zu stark in den Klang ein. Bei allen Einstellungen gibt es keinerlei Nebengeräusche, das Netzbrummenr ist gerade eben zu hören, wenn man mt dem Ohr nah an den Verstärker geht und ist nicht leuter als beim Vox (wobei bei letzterem noch ein kleiner Lüfter zu hören ist.)
Bei hohen Gaineinstellungen gibt es einen erstaunlich erwachsenen Blueston.
Der Drive-Kanal
Nach dem Umschalten musste ich erstmal die Lautsärke etwas zurücknehmen, das war dann doch etwas heftig. Ich habe dann mit Gain-Einstellungen von 1-5 probiert und muss sagen, dass der Verstärker in diesem Bereich von leichtem Crunch bis zu einem erdigen Rocksound ein gutes Bild macht. Dreht man Volume auf ca. 5 gewinnt der Klang noch deutlich und wird runder.
Bei Gain-Einstellungen über 50 wird es nach meiner Ansicht problematisch, die Lautstärke steigt nicht mehr so stark an, dafür wird der Sound jetzt etwas kratzig so dass man unweigerlich anfängt die Höhen am Verstärker bzw. an der Gitarre nachzuregeln. Mit Humbuckern lässt sich dabei noch ein gefälliger Sound hinbekommen, mit Singlecoils gefällt es mir nicht mehr so recht. Im oberen Gain Bereiche verliert der Verstärker seinen runden Klang. Ich muss aber sagen, dass High Gain nicht so meine Sache ist. Jedenfalls bekam ich auf Anhieb dort auch keinen sahnigen Leadsound hin.
Wieder zurück in den Gainbereich bis ca. 3 fand ich aber weiterhin viel Gefallen am Sound sowohl bei Akkorden wie auch Solo / Single Notes. Akkorde werden auch schön aufgelöst.
Ich habe dann die Gelegenheit genutzt, dass mein Sohn Schlagzeug spielt. Also habe ich ihn mal gebeten, die Drums zu "Allright Now" zu spielen und habe dazu im Drive Kanal mit Volume 5 und Gain 3 gespielt. Aus der Bandprobe weiß ich, dass ich dort mit dem Vox manchmal das Problem habe, einen durchsetzungsfähigen Crunchsound hinzubekommen. Und siehe da: Der Fame schlägt sich doch richtig gut - nein. ich würde sogar sagen sehr gut. Die leichte Mittenbetonung spielt hier Vorteile auf. Das ist definitv proben- und bandtauglich.
Effekte
Nach soviel Lob etwas Kritik: Der Hall ist nicht wirklich brauchbar. Einstellungen über 3 führen zu extrem langen aber wabernden schlicht unschön klingenden Hallfahnen. Dies entspricht keineswegs dem Vorbild eines Fenders. Hier zeigt sich im Vergleich, dass die internen Effekte des Vox AD50Vt von höchster Güte sind. Die Bandtauglichkeit wird dadurch zwar nicht eingeschränkt aber wirklich verschönern kann man den Sound damit nicht.
Ich habe dann noch mein Effektboard vor den Amp geschaltet und probeweise auch Delay und Chorus in den Effektweg gehängt. Außerdenm wurden verschiedene Zerrpedale getestet. Hier gibt es keine Auffälligkeiten. Alles funktionert so wie es soll. Die Effekte im Effektweg klingen auch im Drive Kanal einwandfrei. Wegen des schlechten internen Halls empfiehlt es sich vielleicht, als Ersatz ein preiswertes Delay oder Reverb in den Effektweg zu hängen.
6. Bewertung / Resume
Der Verstärker ist nicht nur billig sondern auch preiswert. Als negative Punkte sind eigentlich nur der Hall und die schwer zu zähmenden Höhen bei High-Gain festzuhalten.
Der Verstärker kann für Anfänger empfohlen werden, die auch mit der Band proben bzw. Auftritte bestreiten wollen. Dem steht der Verstärker nicht im Weg, auch es lenken keine unnützen Features vom Gitarrespielen ab. Durch den Effektweg lässt sich das Setup auch gut ausbauen.
Wer nur in kleiner Wohnung oder im eigenen Zimmer bei geringster Lautsärke üben will und dabei auf interne Effekte und unterschiedlichste Sounds zurückgreifen möchte, ist eher mit einem kleinen Übungsamp wie den Roland Cube, Vox DA5 oder ähnlichem gut bedient. Diese sind aber eben nicht für den Proberaum einer Rockband geeignet und auch auf der Bühne sind 5 Watt wohl in der Regel zu wenig. Dagegen gewinnt der Fame, wenn man ihn etwas aufdrehen kann.
Der Fame hat eben im Wesentlichen zwei Sounds, die unspektakulär aber auch recht universell sind, sich aber auch nur in Grenzen ändern lassen.
Zuletzt habe ich den Verstärker noch direkt mir dem ähnlich teurern HARLEY BENTON HB-80R der Thomann Hausmarke verglichen. Hier wird deutlich, dass die Vorstufen-Röhre doch zu einem deutlich runderen Sound beiträgt und nicht nur reklamegag ist. Insbesondere, wenn man Volume aufdreht gewinnt der Fame GX60R deutlich.
Nicht empfehlen würde ich den Verstärker für Aufsteiger, die ihre ersten Schritte bereits hinter sich haben. Diese sollten etwas länger sparen, und eine Klasse höher weitermachen. Denn wenn es darum geht, Nuancen des Spiels und vielleicht unterschiedlicher Gitarren deutlich zu machen, kann der Fame dann verständlicherweise nicht mithalten. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass man für 119 Euro einen ordentlichen Gegenwert bekommt.
Da ich die Zeitschrift Gitarre und Bass eh mal wieder abonnieren wollte, kam mir ein Verstärker als Werbeprämie gerade recht. Nicht das ich einen bräuchte, aber es reizt mich immer, mal zu schauen ob so ein billiger Verstärker (generell billiges Equipement) auch preiswert ist.
Als kam bei mir der Fame GX60R ins Haus. Vetrieben wird er unter der Fame Hausmarke vom Musicstore in Köln, der auch die Prämie liefert. Ich schreibe dieses Review mit dem Ziel herauszufinden, ob man ihn einem Anfänger empfehlen kann. Denn das ist ja wohl die Zielgruppe des Verstärkers.
1. Konzeption
Es handelt sich um einen 2-kanaligen Kombo-Verstärker mit Röhrenvorstufe und Transistor-Endstufe mit 1x 12 Zoll Lautsprecher.
2. Details
Der Verstärker hat auf der Frontseite 1 Eingang. Auf der linken Seite befindet sich der Clean Kanal mit Gain, Volume, Bass, Treble, daneben ist der Drive Kanal mit Gain, Volume, Bass, Mid, Treble. Zwischen den beiden Kanälen befindet sich ein Umschalter für die Kanäle, außerdem wird der Schaltzustand durch eine rote und grüne LED angezeigt. Ganz rechts befindet sich der Regler für den Hall, ein Eingang der mit "CD-Input" beschriftet ist und ein Kopghörerausgang. Alle Anschlüsse sind als 6,3 mm Klinke ausgeführt. Einen Netzschalter gibt es natürlich auch.
Die Rückseite des Verstärkers ist ca. 60% offen, der untere Teil hat eine Rückwand. Dahinter befindet sich die auf dem Boden mit Dämpfern montierte Hallspirale. Diese ist mit Cinch Steckern angeschlossen. Der 12 Zoll Lautsprecher trägt die Aufschrift "Megatone Equipped" und ist von Hinten auf die Vorderwand aufgeschraubt. Vorhanden sind ein Klinkeneingang (6,3mm) für einen Fußschalter sowie ein Send-Ausgang und ein Return-Eingang als Effektweg. Letzters ist in dieser Preisklasse (119,00 Euro) ein durchaus beachtliches Ausstattungsmerkmal.
Bei der Vorstufenröhre handelt es sich laut Test in der G&B um eine 12AX7EH. Diese ist von außen nicht zugängig und offenbar Komplett im eigentlichen Verstärkerchassis integriert. Um nach außen deutlich zu machen, dass da was röhrig glimmt, leuchtet es durch ein kleines Frontgitter rot nach Außen, wenn ich das richtig gesehen habe jedoch verursacht durch eine LED. Sieht aber gut aus.
3. Lieferumfang
Der Verstärker kommt gut verpackt mit Stromkabel. Das war's auch schon. Eine Anleitung fehlt. Das war für mich kein Problem, aber einem Anfänger sagen Begriffe wie Send/Return etc. oft nichts. Außerdem gibt es dadurch keine allgemeinen Hinweise wie z.B. zuerst die Gitarre zu verkabeln und dann den Verstärker einzuschalten. Schade.
4. Verarbeitung
Hier kommt die erste Überraschung für mich, denn der Verstärker ist absolut einwandfrei verarbeitet. Sowohl der Frontbezug im klassischen Fenderdesign wie auch der schwarze Kunstsoffbezug des Verstärkergehäuses sind sauber aufgezogen und auch den abgeschrägten vorderen Kanten sauber aufeinandergestoßen und verklebt. Leider gibt es an dieser Stelle wohl bedingt durch die Schräge keine Eckenschoner. Die restlichen Ecken haben Eschenschoner aus Metall. Alle Schrauben sind festgezogen. Die Potiachsen sind aus Metall und die Gängigkeit ist gleichmäßig. Alle Klinkenbuchsen sind ebenfalls aus Metall. Die Verkabelung der Hallspirale ist schon außergewöhnlich sauber. Aus dem Verstärkerchassis laufen die Kabel an der Seitenwand in geschraubten Kabelführungen nach unten auf zwei Cinchbuchesn die an der Halleinheit angeschlossen sind. Bis hieran also wiedererwarten keinerlei Pfusch.
Nur der Kunststofftragegriff meines Verstärkers riecht, als habe man ihn in Diesel getränkt und zwar recht stark. Pfui. Mal sehen ob das in den nächsten Tagen verschwindet.
5. Klang
Jetzt geht es ans Eingemachte. Um den Klang zu testen habe ich sowohl Gitarren mit Singlecoil (Fender Telecaster, Squier Stratocaster Classic Vibe 50s) wie auch Gitarren mit Humbucker (Ymaha Pacifica 412 V, Dean Vendetta) angeschlossen. Außerden habe ich einen A/B Vergleich mit meinem Vox Valvetronix AD50VT in den Einstellungen Fender Blackface, Bassmann und 70er Jahre Marshall vorgenommen, um den Klang einordnen zu können.
Der Clean-Kanal
Zunächst habe ich alle Regler des Clean-Kanals auf Mitte (=5) gestellt. Der Verstärker liefert bei allen Gitarren einen sauberen, unverzerrten Klang. Die Bässe sind sehr straff abgestimmt und brechen auch bei starkem Anschlag nicht ein, was insgesamt zu einem Sound mit "Punch" führt. Die Mitten sind recht ausgeprägt. Bei den Höhen fehlt es im Vergleich zum Vox an den letzten "luftigen" Höhen im obersten Bereich. Dadurch kommen feine Klangunterschiede der Gitarren nicht ganz so gut zur Geltung. Es klingt aber keineswegs dumpf oder matschig sondern recht rund. Die Klangreglung lässt etwas Gestaltung zu, greift aber im Clean-Kanal nicht zu stark in den Klang ein. Bei allen Einstellungen gibt es keinerlei Nebengeräusche, das Netzbrummenr ist gerade eben zu hören, wenn man mt dem Ohr nah an den Verstärker geht und ist nicht leuter als beim Vox (wobei bei letzterem noch ein kleiner Lüfter zu hören ist.)
Bei hohen Gaineinstellungen gibt es einen erstaunlich erwachsenen Blueston.
Der Drive-Kanal
Nach dem Umschalten musste ich erstmal die Lautsärke etwas zurücknehmen, das war dann doch etwas heftig. Ich habe dann mit Gain-Einstellungen von 1-5 probiert und muss sagen, dass der Verstärker in diesem Bereich von leichtem Crunch bis zu einem erdigen Rocksound ein gutes Bild macht. Dreht man Volume auf ca. 5 gewinnt der Klang noch deutlich und wird runder.
Bei Gain-Einstellungen über 50 wird es nach meiner Ansicht problematisch, die Lautstärke steigt nicht mehr so stark an, dafür wird der Sound jetzt etwas kratzig so dass man unweigerlich anfängt die Höhen am Verstärker bzw. an der Gitarre nachzuregeln. Mit Humbuckern lässt sich dabei noch ein gefälliger Sound hinbekommen, mit Singlecoils gefällt es mir nicht mehr so recht. Im oberen Gain Bereiche verliert der Verstärker seinen runden Klang. Ich muss aber sagen, dass High Gain nicht so meine Sache ist. Jedenfalls bekam ich auf Anhieb dort auch keinen sahnigen Leadsound hin.
Wieder zurück in den Gainbereich bis ca. 3 fand ich aber weiterhin viel Gefallen am Sound sowohl bei Akkorden wie auch Solo / Single Notes. Akkorde werden auch schön aufgelöst.
Ich habe dann die Gelegenheit genutzt, dass mein Sohn Schlagzeug spielt. Also habe ich ihn mal gebeten, die Drums zu "Allright Now" zu spielen und habe dazu im Drive Kanal mit Volume 5 und Gain 3 gespielt. Aus der Bandprobe weiß ich, dass ich dort mit dem Vox manchmal das Problem habe, einen durchsetzungsfähigen Crunchsound hinzubekommen. Und siehe da: Der Fame schlägt sich doch richtig gut - nein. ich würde sogar sagen sehr gut. Die leichte Mittenbetonung spielt hier Vorteile auf. Das ist definitv proben- und bandtauglich.
Effekte
Nach soviel Lob etwas Kritik: Der Hall ist nicht wirklich brauchbar. Einstellungen über 3 führen zu extrem langen aber wabernden schlicht unschön klingenden Hallfahnen. Dies entspricht keineswegs dem Vorbild eines Fenders. Hier zeigt sich im Vergleich, dass die internen Effekte des Vox AD50Vt von höchster Güte sind. Die Bandtauglichkeit wird dadurch zwar nicht eingeschränkt aber wirklich verschönern kann man den Sound damit nicht.
Ich habe dann noch mein Effektboard vor den Amp geschaltet und probeweise auch Delay und Chorus in den Effektweg gehängt. Außerdenm wurden verschiedene Zerrpedale getestet. Hier gibt es keine Auffälligkeiten. Alles funktionert so wie es soll. Die Effekte im Effektweg klingen auch im Drive Kanal einwandfrei. Wegen des schlechten internen Halls empfiehlt es sich vielleicht, als Ersatz ein preiswertes Delay oder Reverb in den Effektweg zu hängen.
6. Bewertung / Resume
Der Verstärker ist nicht nur billig sondern auch preiswert. Als negative Punkte sind eigentlich nur der Hall und die schwer zu zähmenden Höhen bei High-Gain festzuhalten.
Der Verstärker kann für Anfänger empfohlen werden, die auch mit der Band proben bzw. Auftritte bestreiten wollen. Dem steht der Verstärker nicht im Weg, auch es lenken keine unnützen Features vom Gitarrespielen ab. Durch den Effektweg lässt sich das Setup auch gut ausbauen.
Wer nur in kleiner Wohnung oder im eigenen Zimmer bei geringster Lautsärke üben will und dabei auf interne Effekte und unterschiedlichste Sounds zurückgreifen möchte, ist eher mit einem kleinen Übungsamp wie den Roland Cube, Vox DA5 oder ähnlichem gut bedient. Diese sind aber eben nicht für den Proberaum einer Rockband geeignet und auch auf der Bühne sind 5 Watt wohl in der Regel zu wenig. Dagegen gewinnt der Fame, wenn man ihn etwas aufdrehen kann.
Der Fame hat eben im Wesentlichen zwei Sounds, die unspektakulär aber auch recht universell sind, sich aber auch nur in Grenzen ändern lassen.
Zuletzt habe ich den Verstärker noch direkt mir dem ähnlich teurern HARLEY BENTON HB-80R der Thomann Hausmarke verglichen. Hier wird deutlich, dass die Vorstufen-Röhre doch zu einem deutlich runderen Sound beiträgt und nicht nur reklamegag ist. Insbesondere, wenn man Volume aufdreht gewinnt der Fame GX60R deutlich.
Nicht empfehlen würde ich den Verstärker für Aufsteiger, die ihre ersten Schritte bereits hinter sich haben. Diese sollten etwas länger sparen, und eine Klasse höher weitermachen. Denn wenn es darum geht, Nuancen des Spiels und vielleicht unterschiedlicher Gitarren deutlich zu machen, kann der Fame dann verständlicherweise nicht mithalten. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass man für 119 Euro einen ordentlichen Gegenwert bekommt.
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