Flöh 1
Registrierter Benutzer
Hey Folks,
wie von einigen schon lange (ich geb ja zu etwas zu lange) erwartet und von Meckintosh sogar bett gefordert nun endlich ein etwas ausführlicheres Review meines Ex-Verstärkers, dem Carvin Bel Air 212 Combo.
Vorgeschichte:
Es war Sommer 2007 als mich mein GAS das erste Mal in meinem Gitarristenleben wirklich traf. Ich brauchte unbedingt einen einfachen, coolen und vor allem lauten Comboverstärker. Naja los zu "meinem" Laden und erstmal alles durchprobiert was da war: Laney, Marshall, Vox, Fender (leider nicht den Hot Rod...aber dazu gleich mehr), Framus aber nichts passet mir 100%, nein nicht einmal annährend. Ich wollt grad schon rausgehen, da sah ich ganz hinten in der Ampecke in der wirklich allerletzen Ecke etwas Tweedfarbenes aufblitzen. Ich hab sofort den Herren Ladenbesziter drauf angesprochen und er meinte nur: "Ja, das Ding hatte ein Kunde sich mal bestellt, es aber dann abgelehnt, war ihm zu einseitig." Ha ist mir doch egal. Direkt ausprobiert, beim ersten Ton verliebt und mitgenommen. Da war er nun mein eigener Combo Röhrenamp. Am nächsten Tag gabs kein Halten mehr, direkt in den scheißwarmen Proberaum (Klima is kaputt) und einen halben Tag mit meinem besten Kumpel und seinem AC30 eine Runde ausprobiert. Und alles was ich da noch erfahren hab werdet ihr gleich lesen können.
Fakten:
Combo-Bauweise
50 Watt Leistung
2 Kanal (Clean/Soak)
2 12" Speaker (V30er)
4 EL84 und 5 AX7A Röhren
3-EQ und Volume pro Kanal
Reverb allgemein
Effektloop
27kg Gewicht
Tweedcover und Massivholzgehäuse
Konstruktion und Handhabung:
Naja die Konstruktion ist schnell erklärt. Das Ganze ist sehr einfach aufgabaut, die beiden Kanäle wreden entweder durch den PS-22, den Fußschalter, angewählt oder durch einen Switch aus Metall. Beie Kanaäle sind vom Grund her gleich aufgebaut, heißt werden durch ein 3-Band EQ gesteuert und haben jeweils ein Volume zum Lautstärke regulieren. Der Soak, also Overdriven Channel, hat zusätzlich noch einen Gainregler. Einzig ein Precense Regler wäre ganz nett gewesen. Beide Kanäle müssen sich zudem noch ein Reverb teilen, was aber für mich zumindest kein Problem darstellt. Der Loop ist ähnlich wie beim Hot Rod, heißt einfacher Send und Return, nichts mit großem Schnickschnack.
Naja, da das Teil nicht grad leicht ist drückt der harte Ledergriff schon hart ins Fleisch, aber hey wozu bin ich denn Musiker? Sowasgehört dazu. Die Verarbeitung ist soweit ich das beurteilen kann einwandfrei, kein abstehendes Tweed, keine schiefe Schraube, halt alles perfekt. So Kabel rein, warm gelaufen und ab das Ding.
Sound:
So jetzt endlich das worauf alle gewartet haben. Wen interessiert schon wie der Amp aufgebaut ist?
Also getestet hab ich den guten mit meiner Epi Les Paul, dazu noch eine USA Strat von '96 und zu guter Letzt noch einmal mit der ES-335 Kopie, die ich ja auch schon vorgestellt hab.
Clean klingt das Teil einfach nur Bombe. Ich würd sagen ein perfekter Mix aus Fender, Vox, Marshall, Mesa halt alles was Clean gut klingt steckt da drin. der Ton kommt glockig, aber nicht zu schril, die Töne perlen quasi und strotzen trotz alledem noch vor Kraft: Durchsetzungsvermögen pur. Mit dem EQ lässt sich von funkig höhenlastig bis jazzig Tiefenbetont wirklich fast alles einstellen, so dass es eine Freude macht an den Knöpfen zu drehen und seine perfekte Einstellung zu finden. Gerade die Mitten arbeiten verdammt gut. Bei manchen Amps die ich getestet haben wurden die Mitten viel zu unwichtig quasi als ergänzung nur dahingestellt. Hier aber nehmen sie einen wichtigen Posten ein und machen den Ton erst richtig geil. Der Reverb tut sein Bestes dazu, indem er nicht zu hart reagiert sonder schön warm und dezent den Ton hallen lässt. GEIL!!!
Naja Schalter gekippt und ab in den Soak Kanal. Aber wer jetzt Gainkrawall vom feinsten erwartet ist hier leider falsch. Der Carvin ist eher für den seichten Rock gedacht, so sind auch die Gainreserven eher gering im Vergleich zu manch anderen Geschossen. Aber das will der Carvin User auch gar nicht. Für Blues und die meisten Rockriffs alá Led Zeppelin oder Incubus reicht es allemal und mehr will ich auch nicht aus der Kiste holen, denn genau dafür hab ich sie gesucht. Der Gainregler geht wie fast alle Regler der Carvins sehr sanft mit dem Ton um und macht keine großen Sprünge in seiner Tonetfaltung. Alles sehr harmonisch und gut abgestimmt.
Naja eins sei noch gesagt, der Carvin ist zwar nicht so laut wie der Hot Rod aber für Clubs reicht er locker aus und er zerrt auch bei weitem nicht so früh wie das vergleichbare Fender Modell.
Fazit:
Würd ich ihn mir bei Vedarf wieder kaufen? Wenn ich irgendwann Geld über hab auf jeden Fall. Für den gediegenen Blueser und normal Rocker die oerfekte Kiste für den Proberaum und die Bühne. Nur empfehlenswert.
Warum er weg ist?
Naja ich hab etwa ein halbes Jahr nach dem Carvinkauf eher durch Zufall einen Fender Hot Rod Deluxe getestet und die waren beide etwa auf der selben Stufe, nur das der Fender lauter war, leichter und vor allem durch den More Boost Modus doch etwas flexibeler. Außerdem hat es mir der Precenseregler angetan, auch wenn ich auf den zweiten EQ verzichten muss. Die waren beim Carvin auch eh immer in etwas gleich eingestellt. Also eine reine Detailmaßnahme. Ich wäre auch mit dem Carvin glücklich geblieben.
Gruß, Flo
wie von einigen schon lange (ich geb ja zu etwas zu lange) erwartet und von Meckintosh sogar bett gefordert nun endlich ein etwas ausführlicheres Review meines Ex-Verstärkers, dem Carvin Bel Air 212 Combo.
Vorgeschichte:
Es war Sommer 2007 als mich mein GAS das erste Mal in meinem Gitarristenleben wirklich traf. Ich brauchte unbedingt einen einfachen, coolen und vor allem lauten Comboverstärker. Naja los zu "meinem" Laden und erstmal alles durchprobiert was da war: Laney, Marshall, Vox, Fender (leider nicht den Hot Rod...aber dazu gleich mehr), Framus aber nichts passet mir 100%, nein nicht einmal annährend. Ich wollt grad schon rausgehen, da sah ich ganz hinten in der Ampecke in der wirklich allerletzen Ecke etwas Tweedfarbenes aufblitzen. Ich hab sofort den Herren Ladenbesziter drauf angesprochen und er meinte nur: "Ja, das Ding hatte ein Kunde sich mal bestellt, es aber dann abgelehnt, war ihm zu einseitig." Ha ist mir doch egal. Direkt ausprobiert, beim ersten Ton verliebt und mitgenommen. Da war er nun mein eigener Combo Röhrenamp. Am nächsten Tag gabs kein Halten mehr, direkt in den scheißwarmen Proberaum (Klima is kaputt) und einen halben Tag mit meinem besten Kumpel und seinem AC30 eine Runde ausprobiert. Und alles was ich da noch erfahren hab werdet ihr gleich lesen können.
Fakten:
Combo-Bauweise
50 Watt Leistung
2 Kanal (Clean/Soak)
2 12" Speaker (V30er)
4 EL84 und 5 AX7A Röhren
3-EQ und Volume pro Kanal
Reverb allgemein
Effektloop
27kg Gewicht
Tweedcover und Massivholzgehäuse
Konstruktion und Handhabung:
Naja die Konstruktion ist schnell erklärt. Das Ganze ist sehr einfach aufgabaut, die beiden Kanäle wreden entweder durch den PS-22, den Fußschalter, angewählt oder durch einen Switch aus Metall. Beie Kanaäle sind vom Grund her gleich aufgebaut, heißt werden durch ein 3-Band EQ gesteuert und haben jeweils ein Volume zum Lautstärke regulieren. Der Soak, also Overdriven Channel, hat zusätzlich noch einen Gainregler. Einzig ein Precense Regler wäre ganz nett gewesen. Beide Kanäle müssen sich zudem noch ein Reverb teilen, was aber für mich zumindest kein Problem darstellt. Der Loop ist ähnlich wie beim Hot Rod, heißt einfacher Send und Return, nichts mit großem Schnickschnack.
Naja, da das Teil nicht grad leicht ist drückt der harte Ledergriff schon hart ins Fleisch, aber hey wozu bin ich denn Musiker? Sowasgehört dazu. Die Verarbeitung ist soweit ich das beurteilen kann einwandfrei, kein abstehendes Tweed, keine schiefe Schraube, halt alles perfekt. So Kabel rein, warm gelaufen und ab das Ding.
Sound:
So jetzt endlich das worauf alle gewartet haben. Wen interessiert schon wie der Amp aufgebaut ist?
Also getestet hab ich den guten mit meiner Epi Les Paul, dazu noch eine USA Strat von '96 und zu guter Letzt noch einmal mit der ES-335 Kopie, die ich ja auch schon vorgestellt hab.
Clean klingt das Teil einfach nur Bombe. Ich würd sagen ein perfekter Mix aus Fender, Vox, Marshall, Mesa halt alles was Clean gut klingt steckt da drin. der Ton kommt glockig, aber nicht zu schril, die Töne perlen quasi und strotzen trotz alledem noch vor Kraft: Durchsetzungsvermögen pur. Mit dem EQ lässt sich von funkig höhenlastig bis jazzig Tiefenbetont wirklich fast alles einstellen, so dass es eine Freude macht an den Knöpfen zu drehen und seine perfekte Einstellung zu finden. Gerade die Mitten arbeiten verdammt gut. Bei manchen Amps die ich getestet haben wurden die Mitten viel zu unwichtig quasi als ergänzung nur dahingestellt. Hier aber nehmen sie einen wichtigen Posten ein und machen den Ton erst richtig geil. Der Reverb tut sein Bestes dazu, indem er nicht zu hart reagiert sonder schön warm und dezent den Ton hallen lässt. GEIL!!!
Naja Schalter gekippt und ab in den Soak Kanal. Aber wer jetzt Gainkrawall vom feinsten erwartet ist hier leider falsch. Der Carvin ist eher für den seichten Rock gedacht, so sind auch die Gainreserven eher gering im Vergleich zu manch anderen Geschossen. Aber das will der Carvin User auch gar nicht. Für Blues und die meisten Rockriffs alá Led Zeppelin oder Incubus reicht es allemal und mehr will ich auch nicht aus der Kiste holen, denn genau dafür hab ich sie gesucht. Der Gainregler geht wie fast alle Regler der Carvins sehr sanft mit dem Ton um und macht keine großen Sprünge in seiner Tonetfaltung. Alles sehr harmonisch und gut abgestimmt.
Naja eins sei noch gesagt, der Carvin ist zwar nicht so laut wie der Hot Rod aber für Clubs reicht er locker aus und er zerrt auch bei weitem nicht so früh wie das vergleichbare Fender Modell.
Fazit:
Würd ich ihn mir bei Vedarf wieder kaufen? Wenn ich irgendwann Geld über hab auf jeden Fall. Für den gediegenen Blueser und normal Rocker die oerfekte Kiste für den Proberaum und die Bühne. Nur empfehlenswert.
Warum er weg ist?
Naja ich hab etwa ein halbes Jahr nach dem Carvinkauf eher durch Zufall einen Fender Hot Rod Deluxe getestet und die waren beide etwa auf der selben Stufe, nur das der Fender lauter war, leichter und vor allem durch den More Boost Modus doch etwas flexibeler. Außerdem hat es mir der Precenseregler angetan, auch wenn ich auf den zweiten EQ verzichten muss. Die waren beim Carvin auch eh immer in etwas gleich eingestellt. Also eine reine Detailmaßnahme. Ich wäre auch mit dem Carvin glücklich geblieben.
Gruß, Flo
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