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phoenix78
Registrierter Benutzer
Da in der Schweiz nirgends anspielbar und ich nach dem Lesen vieler Reviews in Magazinen und Web unter schwersten GAS-Attacken litt, habe ich mir den Blackstar Series One 200 in England bestellt zum (aus meiner Sicht) Schnäppchenpreis von ca 1250 Euro (inklusive Versand, Zoll, MwSt). Der Händler hat mir beim Preis die englische MwSt abgezogen.
Die wichtigsten Features (der Rest steht ohnehin überall im Web oder hier):
4 Kanäle (Clean, Crunch, Overdrive 1 und Overdrive 2)
200 Watt erzeugt durch vier KT88 Endstufenröhren, wobei die Leistung stufenlos auf 20 Watt heruntergerelgt werden kann
MIDI-fähig
Serieller FX-Loop
Jede Kanal hat eine eigene Gain- und Volumeregelung
Je zwei Kanäle teilen sich einen Equalizer und einen ISF Regler
Da ich bisher nicht viel zu bemängeln habe, zuerst zu den negativen Punkten:
- 30 Kg Kampfgewicht, wovon gefühlte 29.9 Kg auf einer Seite liegen. Da keine seitlichen Griffe vorhanden sind, ist das Herumschleppen dieses Biests wahrlich keine Freude.
- Kein paralleler FX-Loop. Wäre nett gewesen, aber bei diesem Preis und den restlichen Features verschmerzbar.
Da Sound sowieso subjektiv empfunden wird unterlasse ich es lieber, jeden Kanal mit seinen Möglichkeiten im Detail zu beschreiben und beschränke mich aufs Wichtigste. Zu allgemeinen Statements und zum ISF Feature komme ich am Schluss.
Kanäle
Clean: Hat zwei Modes. Der Bright Mode klingt nach Fender, der Warm Mode eher nach Marshall, wobei im Warm Mode bei heruntergeschraubter Leistung leicht angecrunchte Töne möglich sind. Dank 200 Watt und KT88 Endstufenröhren ist natürlich eine Menge Headroom vorhanden. Mir persönlich gefällt der Bright Mode extrem gut.
Crunch: Hat ebenfalls zwei Modes: Crunch und Supercrunch. Crunch hat etwa soviel Gain wie ein JCM 800 und somit wirkt sich der Supercrunch-Button wohl etwa wie ein vorgeschalteter Booster aus. Von AC/DC und Zeppelin bis Iron Maiden, Slayer, Metallica ist hier alles möglich.
Overdrive 1 und Overdrive 2: Die meisten wird hier wohl interessieren, wo der Unterschied liegt. Overdrive 1 macht dort weiter, wo Supercrunch aufhört und setzt noch eine Schippe Gain obendrauf während Overdrive 2 eindeutig moderner gevoict ist. Dieser Kanal hat unglaubliche Gainreserven und rauscht auch eindeutig mehr als der Rest, allerdings in einem absolut akzeptablen Rahmen. Gain auf 5 eingestellt bei Overdrive 2 reicht für jeden erdenklichen Leadsound problemlos aus.
ISF und Charakter
Das ISF-Feature kennen sicherlich viele bereits vom HT-5 oder den Blackstar Pedalen, trotzdem hier ein paar Worte dazu. Damit lässt sich der Sound zwischen amerikanisch und britisch formen. Wer jetzt denkt, dass sich damit der Blackstar von einem Vox zu einem Fender, respektive von einem Marshall zu einem Mesa Boogie transformieren lässt, ist auf dem Holzweg. Der Blackstar behält jederzeit seinen eigenen Charakter und dieser ist britischer Natur, die Marshall-Wurzeln der Firma sind nicht zu leugnen. Wen man das ISF nach links (amerikanisch) dreht wird der Sound zwar eindeutig aggressiver mit viel mehr Bass- und Höhenanteil, unterscheidet sich aber immer noch massiv von den gängigen modernen High-Gain Amps. Ich habe den Blackstar 1:1 mit dem Engl Savage 120 meines Gitarrenlehrers verglichen, da liegen Welten dazwischen. Der Series One hat viel mehr Attack, ist perkussiver und extrem artikuliert, selbst bei hohen Gain-Einstellungen, während der Engl viel aggressiver und verwaschener klingt. Diesen extremen Scooped-Metal Sound bringt man mit dem Series One nicht hin. Nur um nicht falsch verstanden zu werden: Wer was lieber mag, ist absolut Geschmackssache.
Und um noch noch einem weiteren Missverständnis vorzubeugen: Auch wenn ich die Marshall-Wurzeln erwähnt habe, der Blackstar ist längst kein JCM 800 auf Steroiden oder so ähnlich. Auffallend (im Vergleich zu meinem Vintage Modern) ist, dass der Series One auch bei hohen Lautstärken nicht so penetrante Höhen hat, die mir teilweise beim VM auf die Nerven gehen. Ein Marshall ist eindeutig heller.
Box
Wie entscheidend die Lautsprecherbox ist, hat sich hier mal wieder deutlich gezeigt. Mit einem Marshall 1960AV Cab mit Vintage 30 Lautsprechern kommt weit weniger von dem massiven bottom end des Series One zum Vorschein als mit einer doppelt so schweren und massiven Orange PPC 412 Box, die ebenfalls mit Vintage 30 Lautsprechern bestückt ist.
Fazit
Der Amp hat Power ohne Ende und mit aufgedrehtem Resonance Regler kommt ein unglaublicher Tiefenschub daher. Der Series One hat trotz vier Kanälen und ISF einen eigenen Charakter mit britischen Wurzeln, Gain ohne Ende und Matsch kommt auch bei extremen Einstellungen nicht raus, insofern man den Master auf mindestens 3 einstellt.
Ah ja, und auch wenn die Leistung auf 20 Watt eingestellt wird, ist der Series One 200 immer noch brüllend laut! Aus meiner Sicht liegt der Sweet Spot bei Master Volume 5 und Leistung auf 200 Watt.
Die wichtigsten Features (der Rest steht ohnehin überall im Web oder hier):
4 Kanäle (Clean, Crunch, Overdrive 1 und Overdrive 2)
200 Watt erzeugt durch vier KT88 Endstufenröhren, wobei die Leistung stufenlos auf 20 Watt heruntergerelgt werden kann
MIDI-fähig
Serieller FX-Loop
Jede Kanal hat eine eigene Gain- und Volumeregelung
Je zwei Kanäle teilen sich einen Equalizer und einen ISF Regler
Da ich bisher nicht viel zu bemängeln habe, zuerst zu den negativen Punkten:
- 30 Kg Kampfgewicht, wovon gefühlte 29.9 Kg auf einer Seite liegen. Da keine seitlichen Griffe vorhanden sind, ist das Herumschleppen dieses Biests wahrlich keine Freude.
- Kein paralleler FX-Loop. Wäre nett gewesen, aber bei diesem Preis und den restlichen Features verschmerzbar.
Da Sound sowieso subjektiv empfunden wird unterlasse ich es lieber, jeden Kanal mit seinen Möglichkeiten im Detail zu beschreiben und beschränke mich aufs Wichtigste. Zu allgemeinen Statements und zum ISF Feature komme ich am Schluss.
Kanäle
Clean: Hat zwei Modes. Der Bright Mode klingt nach Fender, der Warm Mode eher nach Marshall, wobei im Warm Mode bei heruntergeschraubter Leistung leicht angecrunchte Töne möglich sind. Dank 200 Watt und KT88 Endstufenröhren ist natürlich eine Menge Headroom vorhanden. Mir persönlich gefällt der Bright Mode extrem gut.
Crunch: Hat ebenfalls zwei Modes: Crunch und Supercrunch. Crunch hat etwa soviel Gain wie ein JCM 800 und somit wirkt sich der Supercrunch-Button wohl etwa wie ein vorgeschalteter Booster aus. Von AC/DC und Zeppelin bis Iron Maiden, Slayer, Metallica ist hier alles möglich.
Overdrive 1 und Overdrive 2: Die meisten wird hier wohl interessieren, wo der Unterschied liegt. Overdrive 1 macht dort weiter, wo Supercrunch aufhört und setzt noch eine Schippe Gain obendrauf während Overdrive 2 eindeutig moderner gevoict ist. Dieser Kanal hat unglaubliche Gainreserven und rauscht auch eindeutig mehr als der Rest, allerdings in einem absolut akzeptablen Rahmen. Gain auf 5 eingestellt bei Overdrive 2 reicht für jeden erdenklichen Leadsound problemlos aus.
ISF und Charakter
Das ISF-Feature kennen sicherlich viele bereits vom HT-5 oder den Blackstar Pedalen, trotzdem hier ein paar Worte dazu. Damit lässt sich der Sound zwischen amerikanisch und britisch formen. Wer jetzt denkt, dass sich damit der Blackstar von einem Vox zu einem Fender, respektive von einem Marshall zu einem Mesa Boogie transformieren lässt, ist auf dem Holzweg. Der Blackstar behält jederzeit seinen eigenen Charakter und dieser ist britischer Natur, die Marshall-Wurzeln der Firma sind nicht zu leugnen. Wen man das ISF nach links (amerikanisch) dreht wird der Sound zwar eindeutig aggressiver mit viel mehr Bass- und Höhenanteil, unterscheidet sich aber immer noch massiv von den gängigen modernen High-Gain Amps. Ich habe den Blackstar 1:1 mit dem Engl Savage 120 meines Gitarrenlehrers verglichen, da liegen Welten dazwischen. Der Series One hat viel mehr Attack, ist perkussiver und extrem artikuliert, selbst bei hohen Gain-Einstellungen, während der Engl viel aggressiver und verwaschener klingt. Diesen extremen Scooped-Metal Sound bringt man mit dem Series One nicht hin. Nur um nicht falsch verstanden zu werden: Wer was lieber mag, ist absolut Geschmackssache.
Und um noch noch einem weiteren Missverständnis vorzubeugen: Auch wenn ich die Marshall-Wurzeln erwähnt habe, der Blackstar ist längst kein JCM 800 auf Steroiden oder so ähnlich. Auffallend (im Vergleich zu meinem Vintage Modern) ist, dass der Series One auch bei hohen Lautstärken nicht so penetrante Höhen hat, die mir teilweise beim VM auf die Nerven gehen. Ein Marshall ist eindeutig heller.
Box
Wie entscheidend die Lautsprecherbox ist, hat sich hier mal wieder deutlich gezeigt. Mit einem Marshall 1960AV Cab mit Vintage 30 Lautsprechern kommt weit weniger von dem massiven bottom end des Series One zum Vorschein als mit einer doppelt so schweren und massiven Orange PPC 412 Box, die ebenfalls mit Vintage 30 Lautsprechern bestückt ist.
Fazit
Der Amp hat Power ohne Ende und mit aufgedrehtem Resonance Regler kommt ein unglaublicher Tiefenschub daher. Der Series One hat trotz vier Kanälen und ISF einen eigenen Charakter mit britischen Wurzeln, Gain ohne Ende und Matsch kommt auch bei extremen Einstellungen nicht raus, insofern man den Master auf mindestens 3 einstellt.
Ah ja, und auch wenn die Leistung auf 20 Watt eingestellt wird, ist der Series One 200 immer noch brüllend laut! Aus meiner Sicht liegt der Sweet Spot bei Master Volume 5 und Leistung auf 200 Watt.
- Eigenschaft