Murxel
Registrierter Benutzer
Aloha zusammen,
Intro
ich war kürzlich auf der Suche nach einem neuen Amp - und zwar nach einem der über einen Kopfhörerausgang verfügt. Ich habe zwar einen Blackstar HT1R der auch viel Spass macht, mir in der Klangregelung (lediglich das ISF-Poti) je nach verwendeter Gitarre doch etwas zu eintönig war.
Vielleicht errinert sich der ein oder andere von euch auch den Thread den ich zu diesem Thema aufgemacht hatte und nach euren Tipps in der Richtung gefragt hatte. Nun ergab ich es sich dass ich kurz vor Weihnachten zwei der Kandidaten die ich damals in die Runde geworfen habe recht günstig erstehen konnte.
Meine Erfahrungen hierbei möchte ich euch nicht vorenthalten und vielleicht kann der ein oder andere damit ja was anfangen.
Brüder im Geister - zwei kleine Krachmacher
erste Strophe
Der HT Metal 5H ist die, wer hätts gedacht, auf Metal getrimmte Version des bekannten und beliebten HT5R von Blackstar. Ich konnte ihn in der Topteil-Version für ca 340 Euro beim Bax-Shop erstehen, er kommt in einem schmucken schwarzen "bösen" Finisch mit Metal-Logo und schwarzen Potis.
Der Marshall DSL5c ist wie das "c" in seinem Namen andeutet ein Combo-Amp mit einem 10" Celestion Ten30 Speaker. Diesen gabs im schmucken "Country & Western" Finish für schlappe 304 Euro bei gear4music.
Die beiden Kollegen haben einiges gemeinsam - manch einer munkelt ja das der DSL Marshalls Versuch ist dem HT5 Konkurenz zu machen - und das wäre
- 5 Watt Leistung
- 2 Kanäle (fussschaltbar, Schalter incl.)
- serieller Effektloop
- ein Aux-in für MP3-Player oder ähnlich
- einen Kopfhörer-Ausgang (der auch als emulated Line-Out funktioniert).
Natürlich gibts auch ein paar Unterschiede:
der HT5
- ist ein Röhren-Hybrid-Amp mit ner ECC83 und ner 12BH7 Röhre, es sind aber auch Halbleiter im Signalweg soviel ich weiss (Fachkundige dürfen hier gern ergänzen)
- hat eine Klangregelung für den Clean-Kanal mit "Volume" und "Tone", der Overdrive-Kanal besteht aus "Gain", "Volume" sowie der Klangregelung "Treble", "Middle", "Bass"
- hat im Overdrive-Kanal das "Infinite Shape Feature" ISF-Poti das laut Werbung den Klangcharacter von "britisch" auf "amerikanisch" verändern kann....naja sagen wir mal es greift in die Mittenklangregelung ein und schiebt die 3-Band Regelung etwas in die Besagte Richtung. Aber Wunder sollte man hier nicht erwarten..
- hat einen eingebauten Digital-Hall der mittels des "Reverb"-Reglers in der Intensität verändert werden kann
- hat bei der Boxensimulation (für Kopfhörer/Line-Out) die Möglichkeit eine 1x12 oder eine 4x12 Box zu emulieren
der DSL5
- ist eine Röhrenamo mit drei ECC83 und ner 12BH7 Röhre, der Signalweg ist laut Info "all valve"
- hat im Clean (Classic Gain) Kanal lediglich eine "Volume"-Regelung, der Overdrive (Ultra Gain) Kanal besteht aus "Gain" und "Volume". Beide Kanale teilen sich eine 3 Band-Klangregelung "Treble", "Middle", "Bass"
- hat einen "Tone-Shift" Button (verändert die Mitten) sowie den "Deep"-Button (macht den Klang fetter, bissi ich Richtung eines Loudness-Schalters bei ner Hifi-Anlage)
- hat die Möglichkeit die Leistung von 5 auf 1 Watt zu reduzieren
- im 5 Watt-Modus funktioniert die Ausgangsbuchse hinten als Line-Out, im 1-Watt-Modus als Kopfhörerbuchse
Refrain
So weit, so gut - nun gehts ans Musik machen. Als Gespielinnen für die beiden Amps habe ich drei Gitarren eingestöpselt und immer wieder von einem zum anderen Amp gewechselt. Diese drei Damen wären
- 2013er Fender CS Strat mit Fat50 PUs für die Disziplin "Singlecoil"
- 2015er Gibson Les Paul Standard für die Disziplin "Humbucker"
- 2006er LTD Dave Mustaine DV200 mit EMG 60 & 81 für die Disziplin "Brett"
Der HT5 durfte sich zum Laut machen über eine HB Box mit Vintage 30 Speaker freuen, der DSL bekam als ausgleich für den fehlenden Hall das TC Hall of Fame mini eingeschleift.
Drei Diven besteigen unter den versammelten Stoffaugen die Bühne
zweite Strophe - Clean
Im Cleankanal an der Box (vor allem mit der Strat) hat mir der Klang des HT5, welcher mit des Tone-Potis am Amp einfach aber effektiv eingestellt werden kann gleich gefallen - der tolle Stereo-Hall hat hier einen grossen Einfluss und macht den Klang schön dreidimensional (Soundbeschreibungen...ja ihr wisst halt..)
Der DSL macht im Cleankanal auch spass, klingt jedoch deutlich spitzer als der HT5. Mit eingeschleiftem Reverb und etwas drehen an der Klangregelung bekommt man aber auch hier tolle Sounds zu hören. Mit aufgerissenem Volume-Regler am Amp wird der Klang bassiger und beginnt zu leicht zu zerren - diese kratzige, grantige und bröselige Marshallzerre eben
Beim HT erreicht man diesen Effekt auch, allerdings nicht so schön wie beim kleinen Bruder HT1. Und es wird dann schon ordentlich laut....5 Watt können Krach machen. Hier ist der 1-Watt Modus des DSL von Vorteil.
So nun ab an den Kopfhörer (weil dafür habe ich mir das Teil ja geholt). Der HT5 hat hier leicht die Nase vorn, zu schön ist die einfache Klangregelung und der Hall. Macht Spass, ob mit Paula oder Strat. Der DSL ist aber m.E. nur um Nunancen schwächer, hier sollte man aber auf jeden Fall ein Hall-Pedal nutzen sonst wirds etwas fad.
Einen Fender-Clean-Spund darf man auch hier nicht erwarten, aber die Sounds können schon was.
Refrain
Würde es nur um den Clean-Kanal auf dem Kopfhörer gehen dann würde die Entscheidung eher auf den HT5 fallen. Ich muss aber gestehen dass mir der Clean-Kanal des HT1 aufm Kopfhörer auch schon immer gefallen hat, vielleicht bin ich auch einfach daher etwas "pro" HT geprägt?
Aufgerissen, also anzerrend war der HT5-Sound im Clean-Kanal aber nicht mein Fall - es mischte sich eine art unschönes Clipping in den Sound der eher nach "billig Dioden Distortion" klang.
Und aufgerissen sind beide Amps dank fehlendem Master im Cleankanal auf dem Kopfhörer fies laut, eigentlich unerträglich. @Myxin hat mich da auf eine gute Idee gebracht: eine Kopfhörer-Verstärker (hatte noch einen im Keller rumfahren) an den Amp angeschlossen und den Kopfhörer daran, Regler etwas zurück und dann wird das!
So machts deutlich mehr Spass, vor allem der aufgerissene DSL macht so echt Laune. Der HT5 gefällt mir übersteuert aber hier immernoch ned besonders.
Hilfsmittel: Kopfhöreramp
dritte Strophe - Overdrive
Der HT5 bringt im Overdrive-Kanal ordentlich Gain mit, kann man sich bei dem Namen ja auch denken. Dank ISF und mit entsprechender Klanregelung (Mitten rein) habe ich aber auch schöne classische Rocksounds hinbekommen. Bei der Strat ist etwas kratzige bzw. rauhe Singlecoil-zerren schön zu hören, die Les Paul klingt fett und sahnig - dreckigere Sounds sind natürlich auch möglich.
Ich spiele selten Metal und bin auch viel zu lahm dafür, mit der LTD mit ihren aktiven PUs gibts auf jeden Fall gut was auf die Löffel. Ich hab das Gain aber nicht über 11 Uhr gedreht, ich bin eher classisch rockend veranlagt. An der 12er Box macht das schon krach, dank Mastervolume kann man es aber gut auf eine "zu Hause Lautstärke" drosseln (Volume auf 8 Uhr). Richtig spass machts halt auch wenn man das Volume auf 11 Uhr dreht...
Der DSL hat im Overdrive-Kanal diese mittige Marshall-Zerre, kommt sehr gut vor allem mit Humbuckern. Aber auch die Strat macht mit dieser ranzigen Zerre Spass. Ich hab das Gain hier zwischen 9 und 12 Uhr, das Volume kann dank 1Watt-Modus auch auf 10-11 Uhr geregelt werden und die Lautstärke ist noch im Rahmen. Im 5 Watt Modus wirds lauter und der Amp hat mehr Headroom bzw. atmet etwas mehr, das Volume hatte ich dann entsprechend runtergeregelt um nicht zu ertauben oder meine Freundin zu erzürnen...und der 1 Watt Mode gefällt mir auch richtig gut. Mit der LTD kann man auch hier classische Metalsounds zu hören bekommen. Den Deep Switch habe ich überigens generell eingeschaltet, er macht v.a. bei niedrigen Lautstärken den Klang voller, drückender und runder. Den Tone-Shift benutze ich hingegen zu 90% gar nicht...die Mitten die dann ausgedünnt werden sind im Overdrive-Kanal ned so mein Fall. Im Clean-Kanal hingegen kann man mit dem Tone-Shift die Strat etwas höhenärmer und runder machen oder gar jazzig angehauchte Klänge aus dem DSL holen...auch interessant.
Mit Kopfhörer muss man den HT5 natürlich am EQ etwas nachregeln aber dann sind gefällige Zerrsounds drin - ohne KH-Verstärker aber viel zu Laut oder zu komprimiert wenn das Volume unten ist, aber das ist mein subjektives Sound-empfinden. Spass machen tut er auf jeden Fall.
Beim DSL bin ich wirklich erstaunt wie gut ich den Sound aufm Kopfhörer finde - aber auch hier ist der KH-Verstärker "Pflicht". Die Zerre reicht von classisch bis Kelle und ist weniger komprimiert als beim HT5 was mir sehr gefällt. Mit jeder der drei Klampfen hab ich gute Sounds gefunden - toll gemacht, Marshall!
Flötensolo
Beide Amps haben sich überigens sehr gut mit Effekten vertragen. Vorgeschaltet wurden ein Tubescreamer-Klon, Booster, Wahwah, Fuzz...hat alles gepasst. In den Effektloop hatte ich ein Tremolo, Hall, Digitales Delay und Chorus eingeschleift - passt ebenso.
Ich habe beide Amps auch mit der Boss Loop Station im Effektloop getestet - hat gut funktioiert auch wenn es ein klein bisschen die Dynamik klaut in meinen Ohren. Der Effektloop liegt bei beiden Amps nach dem Volume - somit kann man die Sounds schön sättigen und an der Loop-Station mittels master nochmals etwas zügeln wenn gewünscht.
Schlussrefrain
In meinen Augen äh Ohren können beide Amps was und schenken sich von den Features nicht viel - es war eine knappe Entscheidung. Da ich eh ned so der Metalarbeiter bin (hören ja, spielen weniger) hab ich mich schlussendlich für den DSL entschieden und den HT5 zurückgeschickt. Hauptgrund war dabei das ich die eher classichen Sounds des DSL eher für mich passend fand... und mit dem äusseren und zu dem Preis würde ich ja gestraft gehören wenn ich denn DSL wieder gehen lasse. Der HT5 ist aber trotzdem ein toller Amp den ich guten Gewissens empfehlen kann.
Fade out
Ich werden demnächst mal die Röhren im DSL tauschen um zu sehen was das bringt. Ebenso wurde von fachkundiger Seite ein Speaker-Wechsel vorgeschlagen - das steht auch noch auf der to do Liste. Ich kann mir vorstellen das da gut noch was geht mit dem DSL!
Danke euch fürs Lesen, konstruktive Rückmeldungen sind erwünscht und vielleicht konnte ich dem ein oder anderen der sich für diese Amps interssiert ja ein bisschen weiterhelfen.
In diesem Sinne keep on rockin´,
m.
Intro
ich war kürzlich auf der Suche nach einem neuen Amp - und zwar nach einem der über einen Kopfhörerausgang verfügt. Ich habe zwar einen Blackstar HT1R der auch viel Spass macht, mir in der Klangregelung (lediglich das ISF-Poti) je nach verwendeter Gitarre doch etwas zu eintönig war.
Vielleicht errinert sich der ein oder andere von euch auch den Thread den ich zu diesem Thema aufgemacht hatte und nach euren Tipps in der Richtung gefragt hatte. Nun ergab ich es sich dass ich kurz vor Weihnachten zwei der Kandidaten die ich damals in die Runde geworfen habe recht günstig erstehen konnte.
Meine Erfahrungen hierbei möchte ich euch nicht vorenthalten und vielleicht kann der ein oder andere damit ja was anfangen.
Brüder im Geister - zwei kleine Krachmacher
erste Strophe
Der HT Metal 5H ist die, wer hätts gedacht, auf Metal getrimmte Version des bekannten und beliebten HT5R von Blackstar. Ich konnte ihn in der Topteil-Version für ca 340 Euro beim Bax-Shop erstehen, er kommt in einem schmucken schwarzen "bösen" Finisch mit Metal-Logo und schwarzen Potis.
Der Marshall DSL5c ist wie das "c" in seinem Namen andeutet ein Combo-Amp mit einem 10" Celestion Ten30 Speaker. Diesen gabs im schmucken "Country & Western" Finish für schlappe 304 Euro bei gear4music.
Die beiden Kollegen haben einiges gemeinsam - manch einer munkelt ja das der DSL Marshalls Versuch ist dem HT5 Konkurenz zu machen - und das wäre
- 5 Watt Leistung
- 2 Kanäle (fussschaltbar, Schalter incl.)
- serieller Effektloop
- ein Aux-in für MP3-Player oder ähnlich
- einen Kopfhörer-Ausgang (der auch als emulated Line-Out funktioniert).
Natürlich gibts auch ein paar Unterschiede:
der HT5
- ist ein Röhren-Hybrid-Amp mit ner ECC83 und ner 12BH7 Röhre, es sind aber auch Halbleiter im Signalweg soviel ich weiss (Fachkundige dürfen hier gern ergänzen)
- hat eine Klangregelung für den Clean-Kanal mit "Volume" und "Tone", der Overdrive-Kanal besteht aus "Gain", "Volume" sowie der Klangregelung "Treble", "Middle", "Bass"
- hat im Overdrive-Kanal das "Infinite Shape Feature" ISF-Poti das laut Werbung den Klangcharacter von "britisch" auf "amerikanisch" verändern kann....naja sagen wir mal es greift in die Mittenklangregelung ein und schiebt die 3-Band Regelung etwas in die Besagte Richtung. Aber Wunder sollte man hier nicht erwarten..
- hat einen eingebauten Digital-Hall der mittels des "Reverb"-Reglers in der Intensität verändert werden kann
- hat bei der Boxensimulation (für Kopfhörer/Line-Out) die Möglichkeit eine 1x12 oder eine 4x12 Box zu emulieren
der DSL5
- ist eine Röhrenamo mit drei ECC83 und ner 12BH7 Röhre, der Signalweg ist laut Info "all valve"
- hat im Clean (Classic Gain) Kanal lediglich eine "Volume"-Regelung, der Overdrive (Ultra Gain) Kanal besteht aus "Gain" und "Volume". Beide Kanale teilen sich eine 3 Band-Klangregelung "Treble", "Middle", "Bass"
- hat einen "Tone-Shift" Button (verändert die Mitten) sowie den "Deep"-Button (macht den Klang fetter, bissi ich Richtung eines Loudness-Schalters bei ner Hifi-Anlage)
- hat die Möglichkeit die Leistung von 5 auf 1 Watt zu reduzieren
- im 5 Watt-Modus funktioniert die Ausgangsbuchse hinten als Line-Out, im 1-Watt-Modus als Kopfhörerbuchse
Refrain
So weit, so gut - nun gehts ans Musik machen. Als Gespielinnen für die beiden Amps habe ich drei Gitarren eingestöpselt und immer wieder von einem zum anderen Amp gewechselt. Diese drei Damen wären
- 2013er Fender CS Strat mit Fat50 PUs für die Disziplin "Singlecoil"
- 2015er Gibson Les Paul Standard für die Disziplin "Humbucker"
- 2006er LTD Dave Mustaine DV200 mit EMG 60 & 81 für die Disziplin "Brett"
Der HT5 durfte sich zum Laut machen über eine HB Box mit Vintage 30 Speaker freuen, der DSL bekam als ausgleich für den fehlenden Hall das TC Hall of Fame mini eingeschleift.
Drei Diven besteigen unter den versammelten Stoffaugen die Bühne
zweite Strophe - Clean
Im Cleankanal an der Box (vor allem mit der Strat) hat mir der Klang des HT5, welcher mit des Tone-Potis am Amp einfach aber effektiv eingestellt werden kann gleich gefallen - der tolle Stereo-Hall hat hier einen grossen Einfluss und macht den Klang schön dreidimensional (Soundbeschreibungen...ja ihr wisst halt..)
Der DSL macht im Cleankanal auch spass, klingt jedoch deutlich spitzer als der HT5. Mit eingeschleiftem Reverb und etwas drehen an der Klangregelung bekommt man aber auch hier tolle Sounds zu hören. Mit aufgerissenem Volume-Regler am Amp wird der Klang bassiger und beginnt zu leicht zu zerren - diese kratzige, grantige und bröselige Marshallzerre eben
Beim HT erreicht man diesen Effekt auch, allerdings nicht so schön wie beim kleinen Bruder HT1. Und es wird dann schon ordentlich laut....5 Watt können Krach machen. Hier ist der 1-Watt Modus des DSL von Vorteil.
So nun ab an den Kopfhörer (weil dafür habe ich mir das Teil ja geholt). Der HT5 hat hier leicht die Nase vorn, zu schön ist die einfache Klangregelung und der Hall. Macht Spass, ob mit Paula oder Strat. Der DSL ist aber m.E. nur um Nunancen schwächer, hier sollte man aber auf jeden Fall ein Hall-Pedal nutzen sonst wirds etwas fad.
Einen Fender-Clean-Spund darf man auch hier nicht erwarten, aber die Sounds können schon was.
Refrain
Würde es nur um den Clean-Kanal auf dem Kopfhörer gehen dann würde die Entscheidung eher auf den HT5 fallen. Ich muss aber gestehen dass mir der Clean-Kanal des HT1 aufm Kopfhörer auch schon immer gefallen hat, vielleicht bin ich auch einfach daher etwas "pro" HT geprägt?
Aufgerissen, also anzerrend war der HT5-Sound im Clean-Kanal aber nicht mein Fall - es mischte sich eine art unschönes Clipping in den Sound der eher nach "billig Dioden Distortion" klang.
Und aufgerissen sind beide Amps dank fehlendem Master im Cleankanal auf dem Kopfhörer fies laut, eigentlich unerträglich. @Myxin hat mich da auf eine gute Idee gebracht: eine Kopfhörer-Verstärker (hatte noch einen im Keller rumfahren) an den Amp angeschlossen und den Kopfhörer daran, Regler etwas zurück und dann wird das!
So machts deutlich mehr Spass, vor allem der aufgerissene DSL macht so echt Laune. Der HT5 gefällt mir übersteuert aber hier immernoch ned besonders.
Hilfsmittel: Kopfhöreramp
dritte Strophe - Overdrive
Der HT5 bringt im Overdrive-Kanal ordentlich Gain mit, kann man sich bei dem Namen ja auch denken. Dank ISF und mit entsprechender Klanregelung (Mitten rein) habe ich aber auch schöne classische Rocksounds hinbekommen. Bei der Strat ist etwas kratzige bzw. rauhe Singlecoil-zerren schön zu hören, die Les Paul klingt fett und sahnig - dreckigere Sounds sind natürlich auch möglich.
Ich spiele selten Metal und bin auch viel zu lahm dafür, mit der LTD mit ihren aktiven PUs gibts auf jeden Fall gut was auf die Löffel. Ich hab das Gain aber nicht über 11 Uhr gedreht, ich bin eher classisch rockend veranlagt. An der 12er Box macht das schon krach, dank Mastervolume kann man es aber gut auf eine "zu Hause Lautstärke" drosseln (Volume auf 8 Uhr). Richtig spass machts halt auch wenn man das Volume auf 11 Uhr dreht...
Der DSL hat im Overdrive-Kanal diese mittige Marshall-Zerre, kommt sehr gut vor allem mit Humbuckern. Aber auch die Strat macht mit dieser ranzigen Zerre Spass. Ich hab das Gain hier zwischen 9 und 12 Uhr, das Volume kann dank 1Watt-Modus auch auf 10-11 Uhr geregelt werden und die Lautstärke ist noch im Rahmen. Im 5 Watt Modus wirds lauter und der Amp hat mehr Headroom bzw. atmet etwas mehr, das Volume hatte ich dann entsprechend runtergeregelt um nicht zu ertauben oder meine Freundin zu erzürnen...und der 1 Watt Mode gefällt mir auch richtig gut. Mit der LTD kann man auch hier classische Metalsounds zu hören bekommen. Den Deep Switch habe ich überigens generell eingeschaltet, er macht v.a. bei niedrigen Lautstärken den Klang voller, drückender und runder. Den Tone-Shift benutze ich hingegen zu 90% gar nicht...die Mitten die dann ausgedünnt werden sind im Overdrive-Kanal ned so mein Fall. Im Clean-Kanal hingegen kann man mit dem Tone-Shift die Strat etwas höhenärmer und runder machen oder gar jazzig angehauchte Klänge aus dem DSL holen...auch interessant.
Mit Kopfhörer muss man den HT5 natürlich am EQ etwas nachregeln aber dann sind gefällige Zerrsounds drin - ohne KH-Verstärker aber viel zu Laut oder zu komprimiert wenn das Volume unten ist, aber das ist mein subjektives Sound-empfinden. Spass machen tut er auf jeden Fall.
Beim DSL bin ich wirklich erstaunt wie gut ich den Sound aufm Kopfhörer finde - aber auch hier ist der KH-Verstärker "Pflicht". Die Zerre reicht von classisch bis Kelle und ist weniger komprimiert als beim HT5 was mir sehr gefällt. Mit jeder der drei Klampfen hab ich gute Sounds gefunden - toll gemacht, Marshall!
Flötensolo
Beide Amps haben sich überigens sehr gut mit Effekten vertragen. Vorgeschaltet wurden ein Tubescreamer-Klon, Booster, Wahwah, Fuzz...hat alles gepasst. In den Effektloop hatte ich ein Tremolo, Hall, Digitales Delay und Chorus eingeschleift - passt ebenso.
Ich habe beide Amps auch mit der Boss Loop Station im Effektloop getestet - hat gut funktioiert auch wenn es ein klein bisschen die Dynamik klaut in meinen Ohren. Der Effektloop liegt bei beiden Amps nach dem Volume - somit kann man die Sounds schön sättigen und an der Loop-Station mittels master nochmals etwas zügeln wenn gewünscht.
Schlussrefrain
In meinen Augen äh Ohren können beide Amps was und schenken sich von den Features nicht viel - es war eine knappe Entscheidung. Da ich eh ned so der Metalarbeiter bin (hören ja, spielen weniger) hab ich mich schlussendlich für den DSL entschieden und den HT5 zurückgeschickt. Hauptgrund war dabei das ich die eher classichen Sounds des DSL eher für mich passend fand... und mit dem äusseren und zu dem Preis würde ich ja gestraft gehören wenn ich denn DSL wieder gehen lasse. Der HT5 ist aber trotzdem ein toller Amp den ich guten Gewissens empfehlen kann.
Fade out
Ich werden demnächst mal die Röhren im DSL tauschen um zu sehen was das bringt. Ebenso wurde von fachkundiger Seite ein Speaker-Wechsel vorgeschlagen - das steht auch noch auf der to do Liste. Ich kann mir vorstellen das da gut noch was geht mit dem DSL!
Danke euch fürs Lesen, konstruktive Rückmeldungen sind erwünscht und vielleicht konnte ich dem ein oder anderen der sich für diese Amps interssiert ja ein bisschen weiterhelfen.
In diesem Sinne keep on rockin´,
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