Mr.513
Registrierter Benutzer
Ein Hasardeur, der ein Review schreibt und einstellt, wenn gerade Musikmesse ist - aber hands on music gilt ja auch hier.
Das Warum?
Als Verstärker habe ich ein schönes (vintage) Vollröhren-Topteil aus dem Jahr 1983, zusammengelötet und -gedengelt unter der Sonne Kaliforniens. Dann habe ich noch einen Line 6/Bogner Combo namens DT50 212.
Beide Aggregate können sich bei Bedarf eine 4x12 Box aus dem Hause Hughes&Kettner (eine Statesman) unter den Bobbes schnallen - abwechselnd, bin ja nicht Kroisos.
Aber meistens spiele ich gar nicht laut, sondern verwende ein Line 6 POD HD500X mit Kopfhörer...
Vor mehreren Wochen sah ich in meiner Fratzenbuch-Chronik, dass Alex Scholpp ein kleines Blackstar-Video bei Youtube platzierte. Hier ist das Werk:
Aus der kleinen Kiste?!
Ich kannte natürlich diesen kleinen Marshall, der klanglich in meinen Ohren eher ein Dekoteil ist. Der Blackstar Fly 3 machte in den anschließenden Phasen der Youtube-Recherche eine gute Figur.
Vor allen Dingen, weil die Charakteristik zu übersteuern nicht so ausgeprägt zu sein schien.
Ansich - Achtung! Weichmacher! - sollte man ja nie die Katze im Sack kaufen.
Ich wohne im Einzugsgebiet, also Einmal-lang-hinfallen- oder Steinwurfdistanz, eines der großen Musikalienhändler (MP in Ibbenbüren).
Im Webshop war lediglich der Amp gelistet, ich hatte aber Neugierde auf das Pack mit Netzteil und Extensionbox.
Also eine E-Mail mit der Frage, ob das Pack reinkommt.
Jo, bestellt, man rechne mit 10 Tagen Lieferzeit.
Okay! Bitte um Benachrichtigung, wenn geliefert wurde, ich komme dann mal vorbei zum Testen und ggf. Kaufen.
Aber leider wollte man keinen Abschluss und meldete sich nicht mehr.
Ich hatte andere Sachen priorisiert und den Beschaffungsvorgang ausgesetzt.
Vorgestern schaute ich dann mal bei Thomann, bei denen ich - im Gegensatz zu MP - ein Kundenkonto habe.
Ein Fly 3 Pack als B-Stock. 7 % Nachlass. Bestellt.
Unboxing
Langweilig! Das überspringe ich. Okay, okay, dann nur kurz: DHL-Mitarbeiter klingelt, ich mache die Tür auf, er scannt, ich unterschreibe und wünsche ein schönes Wochenende, er geht, ich mache die Tür zu, gehe ins Multifunktionszimmer, löse die Rechnung vom Thomann-Packgefäß, öffne jenes, öffne den Blackstar-Karton, entnehme Netzteil, Extensionbox und den Amp und baue es auf.
Technische Daten (Quelle)
"TECHNICAL SPECIFICATIONS
All you need to know about the Fly
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Optischer Eindruck
Sehr gut finde ich, dass man die Membran am Amp und der Zusatzbox nicht hinter Stoff verbirgt, sondern hinter einem festen Gitter geschützt hat. Auch sonst laufen die Potis leichtgängig und gleichmäßig. Die Idee, das Kabel der Extensionbox im Gehäuse unterzubringen, ist gut.
Bilder
Höreindruck
Ich verzichte auf Soundfiles. Die "professionellen" Beiträge auf Youtube liefern genug Aussagekraft.
Was habe ich gemacht? Ich habe drei E-Gitarren benutzt: Meine PRS 513, die Linus mit Piezo und die Rockinger/Duesenberg mit EMGs.
Grundsätzliches vielleicht vorangestellt, was ISF betrifft: Das Ding verfügt ja auch über das ISF (Infinite Shape Feature), also US-Voicing und UK-Voicing mittels Potijustierung. Mir persönlich ist bei den verwendeten Gitarren sowohl clean als auch im Overdrive das UK-Voicing zu dumpf.
Positiv gesprochen: Für einen Jazzton ist das nicht falsch. Klar gesprochen: Mir fehlt die Transparenz. Ich halte mich also zwischen 7 und 12 Uhr auf beim ISF, wobei der Kernbereich zwischen 7 und 9 Uhr liegt.
Sehr gut finde ich, dass klar hörbar ist, ob man Singlecoil drin hat oder Humbucker. Auch ein Piezopickup-System wird gut - d. h. nicht steril - wiedergegeben.
Dies ist auch im Overdrivekanal (hier habe ich den Piezo ausgelassen) der Fall.
Im Clean-Kanal kann man schön mit Gain und Volume des Verstärkers spielen, in Abhängigkeit vom PU (und auch dessen Position) hat man irgendwann die Zerre erreicht.
Der Overdrive-Kanal kann - für Zimmerlautstärke - mit vollem Gain betrieben werden, dann würde ich aber den Lautstärkeregler nicht allzuweit aufreißen.
Der Zerrgrad im "Endstadium" ist zum einen abhängig von der Leistung der PUs, aber auch wie weit man dann noch bereit ist, den Lautstärkeregler an den Endanschlag bringen zu wollen.
Manch einer hätte sich sicher gewünscht, dass ein Reverb statt eines Delays integriert worden wäre. Mich stört es nicht. Man kann per stufenlosem Poti unterschiedliche Zeiten justieren und auch den Pegel (oder Mix) einstellen.
Wie man im Video Herr Scholpps hört, reicht es mitunter auch für High-Gain, ohne dass es dünn klingt.
Was habe ich noch ausprobiert?
Na klar, die Wiedergabe von externen Tonwiedergabegeräten (hier Mobiltelephon).
Beruhigend ist, dass lediglich der/die Lautsprecher über diesen Signalweg verwendet werden. Am externen Gerät kann - sofern möglich - Lautstärke und Tonmodulation via EQ & Co. vorgenommen werden. Playalong ist ohne matschigen Sound möglich.
Meinen HD 500X kann ich als externes Gerät genauso "einschleifen" (dort ist der Output dann die Phone-Buchse). Den Fly 3 als Amp an den 500X anzuschließen hat für mich zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein Erkenntnisinteresse (wird dieses "laut" betrieben, ist es über die L6-Schnittstelle mit dem DT50 212 verbunden). Auch der Kopfhörerbetrieb war für mich jetzt nicht explizit Thema.
Ein paar Worte zu Mono/Stereo und Lautstärke. Ich hätte nicht erwartet, dass 3 Watt (ohne Extensionbox) so laut klingen können.
Kommt zu einer Schallquelle eine gleichlaute hinzu, so ist der Schalldruckpegel um 3 db angestiegen, akustisch wird das Signal aber doppelt so laut empfunden, sagte vor 16 oder 15 Jahren mein Bauphysikprofessor.
So ist das auch mit dem Blackstar.
Betriebe ich das Blackstar-Paket als Desktoplautsprecher, stellte ich es getrennt auf. Im Verstärkerbetrieb hat mir das aufeinandergestapelte Gebinde vom akustischen Eindruck besser gefallen, war "druckvoller".
Ich habe das Pack nur über Netzteil betrieben, völlig mobil ist man mit 6 AA Energiequellen.
Für den Garten hat man nun eine charmante mobile Lösung, um die Nachbarschaft nicht mit der Monotonie der Gartenwerkzeuge zu ärgern.
Fazit
Blackstar hat die Idee eines mobilen Verstärkers für meine Ohren sehr gut gelöst. Wenn ich mit Gitarre verreise, kann ich diese kleinen Würfel ins Gepäck packen und spare Volumen und Gewicht ein, weil ich das "große" Board zu Hause lassen kann. Clean und unterschiedliche Zerrstufen schafft der Fly 3 auch, und das reicht für´s üben und rumjingeln allemal.
Und Mucker, die in den FuZos dieser Welt ihr Einkommen bestreiten oder ergänzen, werden mit der Performance mehr als zufrieden sein.
Ich bin gespannt, ob Blackstar eine ähnliche mobile Lösung auch für Bassisten präsentieren wird.
Das Warum?
Als Verstärker habe ich ein schönes (vintage) Vollröhren-Topteil aus dem Jahr 1983, zusammengelötet und -gedengelt unter der Sonne Kaliforniens. Dann habe ich noch einen Line 6/Bogner Combo namens DT50 212.
Beide Aggregate können sich bei Bedarf eine 4x12 Box aus dem Hause Hughes&Kettner (eine Statesman) unter den Bobbes schnallen - abwechselnd, bin ja nicht Kroisos.
Aber meistens spiele ich gar nicht laut, sondern verwende ein Line 6 POD HD500X mit Kopfhörer...
Vor mehreren Wochen sah ich in meiner Fratzenbuch-Chronik, dass Alex Scholpp ein kleines Blackstar-Video bei Youtube platzierte. Hier ist das Werk:
Aus der kleinen Kiste?!
Ich kannte natürlich diesen kleinen Marshall, der klanglich in meinen Ohren eher ein Dekoteil ist. Der Blackstar Fly 3 machte in den anschließenden Phasen der Youtube-Recherche eine gute Figur.
Vor allen Dingen, weil die Charakteristik zu übersteuern nicht so ausgeprägt zu sein schien.
Ansich - Achtung! Weichmacher! - sollte man ja nie die Katze im Sack kaufen.
Ich wohne im Einzugsgebiet, also Einmal-lang-hinfallen- oder Steinwurfdistanz, eines der großen Musikalienhändler (MP in Ibbenbüren).
Im Webshop war lediglich der Amp gelistet, ich hatte aber Neugierde auf das Pack mit Netzteil und Extensionbox.
Also eine E-Mail mit der Frage, ob das Pack reinkommt.
Jo, bestellt, man rechne mit 10 Tagen Lieferzeit.
Okay! Bitte um Benachrichtigung, wenn geliefert wurde, ich komme dann mal vorbei zum Testen und ggf. Kaufen.
Aber leider wollte man keinen Abschluss und meldete sich nicht mehr.
Ich hatte andere Sachen priorisiert und den Beschaffungsvorgang ausgesetzt.
Vorgestern schaute ich dann mal bei Thomann, bei denen ich - im Gegensatz zu MP - ein Kundenkonto habe.
Ein Fly 3 Pack als B-Stock. 7 % Nachlass. Bestellt.
Unboxing
Langweilig! Das überspringe ich. Okay, okay, dann nur kurz: DHL-Mitarbeiter klingelt, ich mache die Tür auf, er scannt, ich unterschreibe und wünsche ein schönes Wochenende, er geht, ich mache die Tür zu, gehe ins Multifunktionszimmer, löse die Rechnung vom Thomann-Packgefäß, öffne jenes, öffne den Blackstar-Karton, entnehme Netzteil, Extensionbox und den Amp und baue es auf.
Technische Daten (Quelle)
"TECHNICAL SPECIFICATIONS
All you need to know about the Fly
General | |
Range | Fly |
Model | Fly 3 |
Technology Type | Digital |
Channels | 2 |
[TBODY] [/TBODY]
Electronics | |
Wattage | 3W |
Inputs | 1 plus MP3/Line In |
Controls | Gain, OD (Overdrive), Volume, ISF (Infinite Shape Feature), Delay Level, Delay Time, MP3/Line Input, Speaker Emulated Output & Headphones |
[TBODY] [/TBODY]
Speakers | |
Speaker Size | 3" |
Speaker Rating | 4ohms, 5W |
[TBODY] [/TBODY]
Valves | |
Pre Amp Valves | N/A |
Power Amp Valves | N/A |
[TBODY] [/TBODY]
Dimensions | |
Weight | 0.9KG |
Dimensions (Width x Height x Depth) | 170mm x 126mm x 102mm |
[TBODY] [/TBODY]
Optischer Eindruck
Sehr gut finde ich, dass man die Membran am Amp und der Zusatzbox nicht hinter Stoff verbirgt, sondern hinter einem festen Gitter geschützt hat. Auch sonst laufen die Potis leichtgängig und gleichmäßig. Die Idee, das Kabel der Extensionbox im Gehäuse unterzubringen, ist gut.
Bilder
Höreindruck
Ich verzichte auf Soundfiles. Die "professionellen" Beiträge auf Youtube liefern genug Aussagekraft.
Was habe ich gemacht? Ich habe drei E-Gitarren benutzt: Meine PRS 513, die Linus mit Piezo und die Rockinger/Duesenberg mit EMGs.
Grundsätzliches vielleicht vorangestellt, was ISF betrifft: Das Ding verfügt ja auch über das ISF (Infinite Shape Feature), also US-Voicing und UK-Voicing mittels Potijustierung. Mir persönlich ist bei den verwendeten Gitarren sowohl clean als auch im Overdrive das UK-Voicing zu dumpf.
Positiv gesprochen: Für einen Jazzton ist das nicht falsch. Klar gesprochen: Mir fehlt die Transparenz. Ich halte mich also zwischen 7 und 12 Uhr auf beim ISF, wobei der Kernbereich zwischen 7 und 9 Uhr liegt.
Sehr gut finde ich, dass klar hörbar ist, ob man Singlecoil drin hat oder Humbucker. Auch ein Piezopickup-System wird gut - d. h. nicht steril - wiedergegeben.
Dies ist auch im Overdrivekanal (hier habe ich den Piezo ausgelassen) der Fall.
Im Clean-Kanal kann man schön mit Gain und Volume des Verstärkers spielen, in Abhängigkeit vom PU (und auch dessen Position) hat man irgendwann die Zerre erreicht.
Der Overdrive-Kanal kann - für Zimmerlautstärke - mit vollem Gain betrieben werden, dann würde ich aber den Lautstärkeregler nicht allzuweit aufreißen.
Der Zerrgrad im "Endstadium" ist zum einen abhängig von der Leistung der PUs, aber auch wie weit man dann noch bereit ist, den Lautstärkeregler an den Endanschlag bringen zu wollen.
Manch einer hätte sich sicher gewünscht, dass ein Reverb statt eines Delays integriert worden wäre. Mich stört es nicht. Man kann per stufenlosem Poti unterschiedliche Zeiten justieren und auch den Pegel (oder Mix) einstellen.
Wie man im Video Herr Scholpps hört, reicht es mitunter auch für High-Gain, ohne dass es dünn klingt.
Was habe ich noch ausprobiert?
Na klar, die Wiedergabe von externen Tonwiedergabegeräten (hier Mobiltelephon).
Beruhigend ist, dass lediglich der/die Lautsprecher über diesen Signalweg verwendet werden. Am externen Gerät kann - sofern möglich - Lautstärke und Tonmodulation via EQ & Co. vorgenommen werden. Playalong ist ohne matschigen Sound möglich.
Meinen HD 500X kann ich als externes Gerät genauso "einschleifen" (dort ist der Output dann die Phone-Buchse). Den Fly 3 als Amp an den 500X anzuschließen hat für mich zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein Erkenntnisinteresse (wird dieses "laut" betrieben, ist es über die L6-Schnittstelle mit dem DT50 212 verbunden). Auch der Kopfhörerbetrieb war für mich jetzt nicht explizit Thema.
Ein paar Worte zu Mono/Stereo und Lautstärke. Ich hätte nicht erwartet, dass 3 Watt (ohne Extensionbox) so laut klingen können.
Kommt zu einer Schallquelle eine gleichlaute hinzu, so ist der Schalldruckpegel um 3 db angestiegen, akustisch wird das Signal aber doppelt so laut empfunden, sagte vor 16 oder 15 Jahren mein Bauphysikprofessor.
So ist das auch mit dem Blackstar.
Betriebe ich das Blackstar-Paket als Desktoplautsprecher, stellte ich es getrennt auf. Im Verstärkerbetrieb hat mir das aufeinandergestapelte Gebinde vom akustischen Eindruck besser gefallen, war "druckvoller".
Ich habe das Pack nur über Netzteil betrieben, völlig mobil ist man mit 6 AA Energiequellen.
Für den Garten hat man nun eine charmante mobile Lösung, um die Nachbarschaft nicht mit der Monotonie der Gartenwerkzeuge zu ärgern.
Fazit
Blackstar hat die Idee eines mobilen Verstärkers für meine Ohren sehr gut gelöst. Wenn ich mit Gitarre verreise, kann ich diese kleinen Würfel ins Gepäck packen und spare Volumen und Gewicht ein, weil ich das "große" Board zu Hause lassen kann. Clean und unterschiedliche Zerrstufen schafft der Fly 3 auch, und das reicht für´s üben und rumjingeln allemal.
Und Mucker, die in den FuZos dieser Welt ihr Einkommen bestreiten oder ergänzen, werden mit der Performance mehr als zufrieden sein.
Ich bin gespannt, ob Blackstar eine ähnliche mobile Lösung auch für Bassisten präsentieren wird.
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