Amp auf Tisch: Ich höre besser aber der Druck fehlt.

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JohnnyAoricot
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Hallo, ich hab gestern mal versucht meinen 2x12er Combo auf einen Tisch zu stellen und hab mal probiert wie das so klingt. Mir kommt zwar vor ich höre den Amp besser weil der Sound jetzt direkt auf den Brustbereich kommt anstatt auf die Füße, allerdings geht enorm viel Druck und Bass verloren. Wie verhalten sich diese Ständer wo der Amp dann so schräg auf herauf zu einem zeigt ?
 
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Nicht viel anders. Der Kontakt des Gehäuses zum Boden ist der Grund dafür, warum es "drückt". Ist das ein hinten offener Kombo?
Unser Gitarrist spielt einen 2x12 Kombo-Amp, der hinten offen ist. Der drückt eh schon nicht viel im Vergleich zu z.B. einer 2x12 oder 4x12, aber er hatte ihn auch auf einen Tisch gestellt, worauf der Amp nur noch ins Gesicht krähte, klang echt fies. Nun haben wir ihm eine 2x12 Box gesucht, die er nun parallel zu seinen internen Speakern spielen kann. Dann hat er einerseits das Signal "von oben" und gleichzeitig den Druck. Meiner Ansicht nach eine gute Lösung.
 
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Nicht viel anders. Der Kontakt des Gehäuses zum Boden ist der Grund dafür, warum es "drückt". Ist das ein hinten offener Kombo?
...

Das ist sogar relativ leicht erklärt, warum der Kontakt zum Boden da sein muss, damit es "drückt": Der Mensch hört Basstöne nicht über das Gehör, sondern über die Vibration. erst im Gehirn wird diese Vibration zu einem "Ton zusammengepfriemelt". Durch das stellen auf den Tisch oder das einhacken des Amps in einen Ampstand wird die Vibration deutlich geringer, weswegen uns der Sound auf einmal "dünner" vorkommt, obwohl sich der Endsound der aus den Speakern tönt überhaupt nicht verändert hat. Allerdings macht es Live bei Mic-Abnahme zum Beispiel überhaupt keinen Unterschied. Da das Mikrophon eh nur den Direktschall des Speakers abnimmt und nicht die "Bodenvibration".

Ich habe mich daran mittlerweile ziemlich gewöhnt. Wenn ich einen Combo oder Top mit 212er Cab spiele, dann muss man an den EQ-Settings einfach etwas rumschrauben, ggf. ein externes EQ mit verwenden. Einfach die Höhen und die Mitten etwas zurück nehmen und die Bässe etwas stärker aufdrehen. Dadurch wird der Sound bei erhöhter Position wieder für unser Ohr angenehmer und homogener.

Bevor du dir jetzt also gleich ein Cab zur Erweiterung deines Combos holst, versuch erst mal mit dem EQ etwas zu arbeiten ...
 
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Das Ganze hat 2 Seiten. Auf Kopf/Brusthöhe hat den Vorteil, dass Du quasi das hörst, was auch das "mikro" abnehmen würde. Wenn Du allerdings deine Soundeinstellungen so lässt wie auf dem Boden stehend wird es grausam klingen.

Entweder ein Fullstack spielen, nicht wegen der Lautstärke, sondern um best of both worlds zu haben oder den Sound nachregeln. Alternativ die Box ein wenig kippen, wenn sie auf dem Boden steht.
Ich habe bei meiner Soldano Box mir von Tubetown Diffusoren besorgt, die verhindern sollen, dass die "Höhen" schneller am Ohr sind als die "Bässe" (sehr einfach dargestellt). Vielleicht wäre das auch eine Lösung für Dich.
 
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Hast Du den Combo zum Üben oder im Proberaum mit Band hochgestellt? In ersterem Fall sollte das bei 'nem 212er Combo eh nicht nötig sein, da kannste ihn ruhig auf dem Boden stehen lassen und den fetteren Sound genießen :)

Im Proberaum ist das dagegen 'ne gute Idee, grade um sich besser zu hören. Natürlich muss man die EQ-Settings noch etwas anpassen - man hört, wenn die Kiste auf'm Boden steht, ja sonst nie den Direktschall. Und dreht ggf. grade im Top-End mehr rein, als es braucht. Die Abschwächung der tiefen Frequenzen ist im Bandkontext aber sogar hilfreich - meiner Erfahrung nach führen hochgestellte Boxen/Amps zu 'nem wesentlich differenzierteren Bandsound, geringerer Gesamtlautstärke und - nach anfänglicher Ernüchterung ;) - mittelfristig zu tighterem, genaueren Zusammenspiel.

Der Druck untenrum kommt im Bandkontext idealerweise vom Bass, und nur vom Bass (OK, und der Kick ...). Matschen alle Saiteninstrumentalisten in den Bässen und unteren Tiefmitten rum, dann kommt - wenig verwundernd ;) - auch 'ne Menge undifferenzierter Matsch dabei rüber. Das verdeckt auch gern mal viele Ungenauigkeiten und kleine Schlampereien im Zusammenspiel. Fehlt dieser Teppich an tieffrequentem Matsch, dann geht erst mal das "fette" Feeling 'n Stück weit verloren. Schafft man es dann aber, wirklich tight und präzise zusammenzuspielen - und ist der gesamte Bandsound inkl. Bass gut abgestimmt, jeder mit seinen abgesteckten Frequenzbereichen - dann wird das so massiv und direkt kommen wie noch nie zuvor ;)

Generell kann man - zumindest oft - sagen: 'n banddienlicher Sound klingt allein nicht wirklich fett, und umgekehrt. Eigtl. logisch, wenn man bedenkt, dass man sich im Zusammenspiel das Frequenzband mit 'ner ganzen Menge anderen Leuten/Instrumenten teilt ... Beim alleine Üben/Spielen ist das, wie gesagt, egal, da kann man den Combo ruhig auf den Boden stellen und die unteren Register gut aufdrehen für 'nen angenehmen Einzel-Sound. 'n Bandsound hat ganz andere Anforderungen - da hat das höher stellen, das zunächst ungewohnt direkt und spitz klingt, sogar klare Vorteile!
 
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Da spricht ratking was wirklich wichtiges an. Im bandkontext sollte man auf alle Fälle darauf achten, dass die Frequenzen vor allem für Bass und Gitarre getrennt sind oder sich wirklich nur so wenig wie irgendmöglich überschneiden ... auch wenn sich das im ersten Moment wirklich seltsam anhört, aber der Gesamtsound wird für den Zuhörer dadurch wesentlich transparenter und druckvoller ...
 
Ich denke Rock4life hat das sehr gut beschrieben. Wir haben die "Tisch" Variante in den Anfängen sogar live genutzt um den überschüssigen Dröhn-Druck etwas zu mindern. Die Gitarre ist in den Mitten angesiedelt, auch wenn wir Gitarristen uns natürlich immer wieder gerne von großem Druck "beeindrucken" lassen -;)
 
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Das lustige daran ist ja auch, dass zum Beispiel auch bei vielen professionellen Bands nicht das 2x 412er Fullstack abgenommen wird, das so brachial protzig auf der Bühne steht, sondern gerne mal nur 'ne 112er oder 212er Box die hinter der Bühne auf irgend 'nem Tisch rumgammelt, um genau diesem "Dröhnproblem" bei der Mikrofonierung zu entgehen. Das Stack hat dann wirklich nur noch optische Gründe und dient als "Monitor" für den Gitarristen.
 
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Solange man die "Resonanzfrequenz" des Raumes im Auge behält ist alles ok.

Ich hab bei meinem Amp einen Equalizer im Effektweg, der alles unter 100Hz wegschneidet. Alles obenhalb, insbesondere 400-900hz ist Gitarrenland. Der Druck entsteht in den Mitten und nicht im Tiefbass.
Meine Erfahrung ist, dass wenn du sorgsam deine Komponenten eingestellt hast: ( straffe Seiten, eine nicht zu niedrige Saitenlage und den PU nicht hochgedreht bis max), lieber weniger Gain als man eigentlich für sich alleine spielend haben wollte, denn wirst du einen klaren, direkten und tighten Sound haben. Es ist nur die Balance zwischen deinen Frequenzen wichtig.

Oder man macht es wie ich und sonnt sich im Frequenzparadies als einziger Gitarrist einer Band ;)

Hast Du einen Amp in Kombination mit deiner Box, die straff im Bass ist, kannst du Bass reindrehen ohne das es wummert.
 
Danke für die Antworten. Macht durchaus Sinn das ganze. Ich hab den Amp jetzt einfach wieder auf den Boden gestellt weil ich ihn zuhause benutze, sollte er allerdings mal in einen Proberaum wandern werd ich den Tipp mit dem Trennen der Frequenzen berücksichtigen :)
 
Ich frag mich gerade was ihr für Böden habt, die so viel Schwingung verteilen. :D
Sicher wird es auch ein bischen davon kommen, aber eigentlich kommt es daduch das die Bassanteile dort am Boden besser reflektiert werden.
Dort in der Kante hat man 2 Wände die reflektieren, Boden und Wand. Da schaukelt sich das ganze auf. Am Tisch hat man nur die Rückwand und die Reflektionen nach unten verteilen sich unterm Tisch.

Deswegen soll man eine Box auch nicht in die Ecke stellen, dort ist es noch viel ärger.
 
Man kann die Physik nicht außer Kraft setzen. Ein 2*12" auf den Tisch gestellt verursacht gerade in dem Frequenzlängenbereich eine akustischen Kurzschluss zwischen Rückseite der Speaker und Frontseite der Speaker, die der halben Länge des Weges (unten um den Tisch rum entsprícht (durch direkten Druckausgleich zwischen gegenphasig schwingenden Frequenzbereichen). Man kann sich das dann außrechnen. Ist der Tisch z. B. einen meter Breit ist der Weg des Schalls ~ 2-2,5 meter. Also werden gerade die Frequenzen um und bei 130 Hz verstärkt und um 70 und 260 Hz unterdrückt. Hoffentlich hab ich mich jetzt nicht verrechnet :rolleyes:. Natürlich nicht linear. Wohlgemerkt, das passiert bei einem offenen Kabinett auch dann, wenn er auf dem Fußboden steht. Nur kann nun auch "unten" rum eine Beeinflussung der Pegel erfolgen. Andere Frequenzen wiederum werden verstärkt. Also so muss man sich das vorstellen. Der Raum spielt auch eine Rolle. Bei Aufnahmen mit einem kleinen Super Champ im Studio haben wir den Amp mal im rechten Winkel zur Wand gestellt, um mehr Druck im Bassbereich zu bekommen. Frei in der Luft gehängt würden viel "Druckfrequenzen" durch den akustischen Kurzschluß einfach unterdrückt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Akustischer_Kurzschluss
S.
 
Ich denke Rock4life hat das sehr gut beschrieben. Wir haben die "Tisch" Variante in den Anfängen sogar live genutzt um den überschüssigen Dröhn-Druck etwas zu mindern. Die Gitarre ist in den Mitten angesiedelt, auch wenn wir Gitarristen uns natürlich immer wieder gerne von großem Druck "beeindrucken" lassen -;)
Haargenau! "Fetter Sound", "ordentlich Wumms inne Bässe","Badewanne" usw. klingt allein zuhause vieleicht beeindruckend, im Kontext der Band ist eher bedrückend. Too much Matsch! So gibt es keinen scharfen Sound...
 
Da spricht ratking was wirklich wichtiges an. Im bandkontext sollte man auf alle Fälle darauf achten, dass die Frequenzen vor allem für Bass und Gitarre getrennt sind oder sich wirklich nur so wenig wie irgendmöglich überschneiden ... auch wenn sich das im ersten Moment wirklich seltsam anhört, aber der Gesamtsound wird für den Zuhörer dadurch wesentlich transparenter und druckvoller ...

Richtig, der Bassist sollte dann aber auch ordentlich Druck machen können.....:D.
S.
 

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