Amp Abnahme zuhause mit Kondensator Mic?

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Hallo zusammen,

nach langer Pause möchte ich mich wieder etwas dem Homerecording widmen. Equipment ist meiner
Meinung nach, für mich zumindest fast alles notwendige da. Es geht mir um die Abnahme meines Amps,
ein Vox AC15. Gitarre Gibson SG, ist aber eher unwichtig. Ein MacBook Pro, ein Focusrite AudioInterface und
ein SM57. Das wäre ja für die Aufnahme schon ausreichend. Im Proberaum schon oft genutzt. Jetzt kommt die
Frage an die Erfahrenen Homerecorder. Ich kann zuhause def. nicht laut spielen, was aber nicht schlimm ist, denn
der Sound gefällt mir trotzdem sehr gut. Aber ich hab das Gefühl, das SM57 braucht einen gewissen Pegel.
Würde hier ein Kondensator-Mic was bringen? Phantomspeisung am Interface wäre vorhanden. Ich erhoffe mir damit,
den Sound, welcher der Amp liefert, etwas besser "einzufangen" mit einem Kondensatormic. Was meint ihr? Ober ist
das Bullshit und ich muss einfach mehr mit der Positionierung spielen? Ok, das muß man eh.....

Vielen lieben Dank im Voraus
Hardy
 
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Wie ein Amp im Raum für dein Ohr klingt, ist ganz was anderes als die Abnahme mit Mikro. Ein Lautsprecher benötigt nun mal einen gewissen Pegel, um Luft zu bewegen, die wiederum die Membran im Mikro bewegt. Ich fürchte, mit einem Kondensator-Mikro wirst du auch nicht großartig glücklicher werden. Ich würde vermutlich eher auf eine Loadbox mit Impulse Response und Line Out ausweichen. Dann kannst du lautlos per Kopfhörer aufnehmen und hoher Qualität.
 
Hi Olli, das ging ja sauschnell, erst mal danke. Ich hab mich Jahre nicht mehr damit beschäftigt. Klingt aber einleuchtend und war mir ja irgendwie auch bewusst. Kannst mir das speziell was empfehlen? Budget ist erst mal 2.rangig...... Darf ruhig was kosten....

Danke dir
 
Also ich fahre ein Lösung mit zwei separaten Geräten. Eine Loadbox von Plug & Play mit Line-Out, von dort in ein Torpedo Cab M, eine Lautsprechersimulation per Impulse Response, und von dort ins Interface.
Es gibt aber inzwischen auch Lösungen wie das Torpedo Captor X, das alles in einem bietet.
Wenn Geld gar keine Rolle spielt, kann man auch in Sphären wie Universal Audio OX Box oder Boss Waza Tube Amp Expander vorstoßen.
 
Ah jetzt ja, klar so Kemper Amp Richtung. Klar das ist immer eine Option und klingt sicher geil. Werde da wohl umdenken müssen. Meinen Röhrensound werd ich wohl nur im Proberaum realisieren können mit ausreichend Lautstärke. Ich schau mir die Lösungen von dir mal an, danke erst mal.

Grüße aus dem Schwarzwald
Hardy
 
Nehme meinen Vox AC10 mit einem Beyerdynamic M260 N Bändchenmikrofon aus den 60er Jahren ab. Das funktioniert für mich auch sehr gut bei Zimmerlautstärke (in der Lautstärke habe ich auch oft den AC15 gespielt, funktioniert auch gut). Alle folgenden Soundschnipsel sind in Zimmerlautstärke bzw. leicht gehobene Zimmerlautstärke aufgenommen:
https://soundcloud.com/user-1381730/wet_dry_ac10_cub10
https://soundcloud.com/user-1381730/pedalsound
https://soundcloud.com/user-1381730/teleimprovisation
https://soundcloud.com/user-1381730/guv_pedal
Die Beispiele zeigen auch, dass genug Dynamik im Zimmerlautstärkebereich vorhanden ist da sie jeweils mit gleicher Einstellung eingespielt worden sind. Supervorteil für mich des Bändchenmikrofon: Ich bekomme so gut wie keine Nebengeräusche (Küche, Straße usw...) mit drauf.

Mir gehts da wie dir:
Ich kann zuhause def. nicht laut spielen, was aber nicht schlimm ist, denn
der Sound gefällt mir trotzdem sehr gut
Und wenn es dir gefällt, kannst du es auch aufnehmen.

Edit:
So eine Captor-Lösung wie @Olli G hier vorschlägt ist aber sicherlich auch Schick. Wäre auch zusätzlich zu einem Mikrofon interessant. Wobei: Bei diese Art von Lösung muss man auch bedenken ob man nicht das Ganze Setup z.B. durch einen HX Stomp oder sowas ersetzt, zumindest für das Homerecording.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah jetzt ja, klar so Kemper Amp Richtung.

Nee, Kemper ersetzt ja deinen Amp. Eine Loadbox schließt du zwischen deinem Amp und deiner Box an. Du bekommst also den Sound deines Amps und ersetzt "nur" deinen Speaker durch eine Simulation. Positiver Nebeneffekt: du wirst flexibler im Sound bei der Aufnahme.
 
Nur zum Mikro...
Ein SM57 ist als dynamisches, und somit ob seiner Bauart, leiseres Mikro wie ein Kondensator immer noch "State of the Art" zur Amp/Box Abnahme.
Ein (jedes) Focusrite AI hat genug Pegel (Mikropreamp Vorverstärkung), um ein SM57 rauschfrei aufzuzeichnen.

Ich kann mit diesem Mikro einen Samba Rassel (mit einem kaum hörbaren Pegel) perfekt recorden, also ist ein Amp auf geringster Zimmerlautstärke mit dem Mikro vor dem Speaker null Problem...

Aber, der Handel freut sich ungemein, wenn du ein hochspezialisiertes Mikro für deine außergewöhnlich exklusive Aufnahmesituation erwirbst, wobei du unbedingt bedenken musst, das z.B ein Celestion Creamback wesentlich besser mit einem Sennheisser MD 421 harmoniert wie z.B. ein Jensen Neo, der am besten mit einem Neumann U47 klingt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber ich hab das Gefühl, das SM57 braucht einen gewissen Pegel.
Was meinstn damit? :D Auch wenn ich das SM57 nicht für alles toll finde, mag ichs am Gitarrenamp tatsächlich ganz gerne. Die absolute Lautstärke des Gitarrenverstärkers war mir dabei bisher immer egal - solange man nicht das akustische Pleng-Pleng von der E-Gitarre hört, ist alles gut.

Ich kenne den AC15 C1 flüchtig und finde, dass der erst dann Spaß macht, wenn die Endstufe auf >5 aufgedreht ist, was ja weit über Zimmerlautstärke liegt. Aber du wirst den Amp viel besser kennen als ich und beurteilen können, bei welcher Lautstärke er dir gefällt. Von daher wirds daran wohl nicht liegen, oder?

"Besser einfangen" kannst du den Amp sicher mit einem Kondensatormikro, weil es auch unter 200 € schon welche gibt, die linearer klingen als ein SM57. Ob das besser oder schlechter ist, ist Geschmackssache. Der Geheimtipp für günstige Kleinmembrankondensatormikrofone (es lebe die deutsche Sprache mit ihren Wortzusammensetzungen! :D) ist das Line Audio CM4. Hier hast du einen direkten Vergleich zwischen dem fast identischen Vorgänger, dem CM3 und einem SM57:


Vielleicht beantwortet das ja deine Frage danach, ob ein Kondensatormikro die Lösung sein könnte.
 
Egal welches Mikro du nimmst - die Sache wird einfacher, wenn du beim positionieren des Mikrofons im Kopfhörer gleich hören kannst, was das Mikrofon hört. So ein Speaker klingt ja wirklich alle eineinhalb Fingerbreit etwas anders. Dynamische Mikros färben im allgemeinen eher den Sound und Kondensatormikrofone tun sich mit ihrer meist höheren Bandbreite (geht weiter rauf und weiter runter im Frequenzdschungel) leichter, damit was "natürlich" klingt.
Aber da geht der Ärger schon los: so ein SM57 hört weniger tieffrequentes Gerumpel oder hohes Zischeln ... was du ggf. beim Kondensatormikro mit drauf hast und vielleicht im Mix weg haben willst. Lösung kann nur sein, daß das was das Mikrofon hört das sein muß, was dich glücklich macht. Sollte also der Amp schon genauso klingeln wie du es lieb hast, finde die richtige Position fürs Mikro. Egal was für ein Mikro.
 
Das klingt logisch und werde ich testen, sobald ich ein Stativ aus dem Proberaum geholt hab und ich sturmfrei hab Tim "Lärm" machen.

Mercy!!!
 
Du könntest theoretisch auch eine Schaumstoffverkleidung nach Prinzip Gesangskabine um deinen Amp bauen. Dann wäre zwar nur ein sehr trockenes Signal über das Mikro abnehmbar. Dafür kannst du den Amp anständig aufdrehen.
 

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