Amp-Abnahme mit Großmembran-Mikrophon für Live?

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Hallo Zusammen,

ich habe mir für Live einige Mikros zugelegt; die üblichen Verdächtigen für Ampabnahme, also Shure SM57, Sennheiser E609, Audix i5 und wenn's mal alt, in Richtung 70er klingen soll, ein Unidyne Type B.
Immer wieder sieht man aber Großmebranmikros vor Boxen der Gitarrenprominenz hängen; z.B. Lukather verwendet(e) Shure KSM32 SL Mikros, auch Eddie van Halen hatte früher Großmembranmikros von Groove Tubes im Einsatz.
Klar haben diese Mikros live auch Nachteile, nehmen zu viel auf (Hintergrundgeräusche), viel zu empfindlich; bilden den abgenommennen Speaker aber auch viel detailliert ab, der Sound ist luftiger, irgendwie echter... bilde ich mir ein. Andererseits können viele Mischer mit einem Mikro eh nicht richtig umgehen, sind maßlos überfordert, weil sie gewohnt sind, dass der Guitarrero ihnen aus dem Kemper ein Signal gibt. Und das Publikum hört den Unterschied zwischen Direktsignal, einem dynamischen Mikrophon und einem Großmembranmikro eh nicht, also wozu der ganze Aufwand?

Wie schaut es denn bei euch aus? Habt ihr Großmembranmikros live im Einsatz?

Viele Grüße,
Bowhunter
 
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Hey,

ich weiß nicht so recht was es bringen soll.
Der Sound sollte ja eigentlich mit dem Speaker fertig sein-zumindest zur Übertragung an die PA, warum dann da noch so viele Nuancen?....Das ist die "vernünftige" Sichtweise...

...andererseits:

Wenn auf der Bühne viel los ist würde ich davon absehen-ansonsten ist doch erlaubt was funktioniert...und wenn`s besser klingt und keine Nachteile hat ist`s doch OK.
N Rode NT2A zB. verträgt extrem viel Pegel...das könnte ich mir vor nem Gitarrenamp Close-Miking schon vorstellen-dann sollte sich eigentlich auch das Übersprechen bei nicht allzu lauter Bühne noch im normalen Rahmen halten-für Bläser geht`s ja auch-warum also nicht für Gitarre?

Ausprobieren!

Gruss,
Bernie
 
Die Frage bei sowas ist immer: Wie viel Zeit- und Setupaufwand kann man sich da erlauben?

Das ist bei mir mittlerweile der Grund, warum ich entweder DI fahre oder allerhöchstens an der Gitarrenbox mein selbst mitgebrachtes e906 benutze, weil es recht "entspannt" ist was Mikroposition angeht. Hab mit schlampig angebrachten SM57s schon zu viele - auch sekundäre - schlechte Erfahrungen gemacht weil schnell-schnell ausgerichtet wurde. Der Soundunterschied - bildlich gesprochen - von Mark Tremonti zu Josh Homme sind gerade bei Mics wie einem SM57 leider oft nur einige wenige cm die über Sieg oder Niederlage entscheiden :redface:.

Deshalb: Großmembran, joa evtl. bringt es für luftigen Cleansound oder speziell bei Kombi-Abnahme von offenen Boxen etwas...aber hört man es? Wenn es nicht gerade für eine Live-DVD sein soll wird der letztendliche Effekt wohl relativ bescheiden ausfallen. Du sprichst ja von Leuten wie Lukather oder EVH die bekannt dafür sind/waren, Soundfetischisten zu sein und auch dementsprechenden (Zeit-)aufwand betrieben haben bzw. betreiben haben lassen. Das auf eine Amateur-Situation umzumünzen wird nicht zwangsweise einfach.
 
Hmmm,

was soll daran aufwändig sein?
Pegel machen und das Signal erst mal anhören. Fader vorsichtig hoch und via PA im Raum beurteilen, dann klangregeln...wird doch immer so gemacht-egal was fürn Mike verwendet wird?

Der seltsame Frequenzgang eines falsch platzierten 57ers ist wahrscheinlich schwieriger in den Griff zu bekommen....ich hasse die Dinger-jedesmal wenn sie benutzt werden klingen die Gitarren scharf und fitzelig...und weil viele Mischer n echtes Hörproblem haben wird daran auch nix geändert.

Hab für mich per Zufall n Sony Mikrofon zur Gitarrenabnahme entdeckt (glaube es ist ein F-V100)-n Mikro, das bei Gesang immer etwas zu mittig tönt.
Als wir mal wenig dabei hatten landete das vor meinem Amp weil`s noch übrig war-wir habe zwei dafür als Tom-Ersatzmikros.
An dem Abend machte mein Basser Aufnahmen, denn er hatte sein neues Digipult am Start.

Hab schon bei dem Gig mitbekommen, dass die Gitarre über unsere Club-PA ganz gut klingt. Beim Abhören der Aufnahmen klang die Gitarrenspur absolut sagenhaft-seitdem benutze ich die beiden für die Gitarrenamps.

Das mit dem Rode werde ich mal im BluesRock-Trio versuchen...warum nicht?

Gruss,
Bernie
 
Ich glaube halt nicht, dass im Hobby- und Semiprofessionellen Bereich entsprechend hochwertige PA-Systeme zur Verfügung stehen, die die Vorzüge vom Großmembranmikros wirklich schlachtentscheidend im Bandsound rüberbringen. Und meistens die entsprechenden Mischer dann auch nicht.

Wenn aus einem Amp / einer Box ein anständiger Sound rauskommt, sollte mit einem e906 nicht allzuviel schief gehen, wenn Gitarrist und Techniker einigermaßen unfallfrei agieren...

Mein Senf.
 
Hab für mich per Zufall n Sony Mikrofon zur Gitarrenabnahme entdeckt (glaube es ist ein F-V100)-n Mikro, das bei Gesang immer etwas zu mittig tönt.

Lohnt sich oft die ausgetretenen Pfade zu verlassen.

Hab schon viele Mikros als erstaunlich geeignet entdeckt bloß weil sie gerade da rumstanden und die Aufnahme nicht so wichtig war, also nur als Gedächtnisstütze dienen sollte.
 
Ich nutze nur noch DI mit Impulse Responses. Es ist einfach entspannter und klingt, meiner Meinung nach, genauso gut.
Du könntest Deine Mikros zuhause z. B. nutzen, um IRs zu erstellen und die dann live nutzen. Wenn die IRs richtig gemacht wurden, hört man da keinen Unterschied.

Gibt aber auch genug gute zu kaufen oder frei im Netz.
 
Ich persönlich bin mit den gängigen Sennheiser 421, 906 usw. niemals warm geworden. Ich nutze grundsätzlich immer GMKs mit eher geringem Höhenboost und mische mit einem dynamischen Mikro wie dem SM57, Heil PR20 oder CAD 187. Ist aber echt tricky in einer live Situation, weil die Positionierung echt eine Sache von Milimetern ist. Ist habe früher meist einen kleinen Submixer mitgenommen und mir den Mikrosound auf der Bühne selbst gemischt und dann nur noch ein Kabel zum Mischer gegeben. Seit man mit IRs oder Kemper den Mikrosound fixieren kann nutze ich lieber die bequeme Variante. Aber ohne GMK geht bei mir nichts.
 
Also ich nehm schon ne ganze Weile wenns nicht die SM57 Rocknase braucht ein MXL770. Einziger Knackpunkt hier ist dass es Phantomspannung braucht (wie praktisch alle Großmembrane) und mancher Mixer da dann kalte Schweißausbrüche bekommt wenn er das nur Global schalten kann weils dann meist höllisch kracht wenn einer was ein/aussteckt (mein Sänger macht das oft unbedacht an seiner Acoustic)....
Vorteil des 770 gegenüber meinem alten 2001 ist dass es einen Trittschallfilter hat und die Spinne jetzt auch endlich das Mikro richtig fest hält, das war vorher beim 2001 oft Glücksache und es ist leider ein paar mal aus der Klammer raus auf den Boden gekracht (den Fall wo der Toni es am Kopf stehend in die Klammer gesetzt hat und es sich den Käfig beim folgenden Absturz verbog lass ich mal aussen vor)...
 
Ich bin auch auf IR umgestiegen. Das hier hängt jetzt zwischen Amp und Box:

Jeder Toni freut sich und ich habe eine Fehlerquelle weniger...
Vollkommen stressfrei!
 
Ja es gibt Mikrotypen da schwören manche drauf, die auf mich soundtechnisch immer befremdlich wirkten.

Ein SM57 ist schon fein um die richtige Knackigkeit aus dem Sound zu entlocken. Mag ich persönlich aber nur für Hi-Gain und dreckige Rocksounds, sonst wird es schnell sehr aufdringlich.

Das e906 ist halt so ein Mittelsound aus allem. Was ich gerne mag ist das Plus an "Punch" den man im Vergleich zum 57er bekommt. Nachteil: Weniger harte Musik klingt darüber oft etwas "boomy" obwohl es live im Raum gar nicht so ist. Aber gibt ja auch den Lowcut am Mikro selbst dafür.

Andere Kandidaten wie ein SM7 oder Sennheiser MD421 konnten mir nie so richtig gefallen...die hatten in bestimmten Frequenzbereichen Löcher wo dem Sound immer eine gewisse Menge "Schmalz" gefehlt hat. Hab einmal ein altes MD hinter einem offenen Combo-Amp benutzt, das war ganz cool, aber vorne hat das immer ein bisschen dieses "Greenback-Loch" selbst wenn man gar keine Greenbacks abnimmt :D.


Aber alleine schon aus der Beobachtung, was für Studiomikrofone so genommen werden, kann man sehen was für eine Live-Abnahme - rein theoretisch - gehen würde. Metal-Gitarristen schwören auf IRs oder sogar Real-Exemplare von feingeistigen Abnehmern wie einem Neumann U87 oder sogar Bändchenmikros a la Royer 121...nur auf die Bühne nimmt die halt kaum jemand mit :redface:.

Ich bin auch auf IR umgestiegen. Das hier hängt jetzt zwischen Amp und Box:
AMT Pangaea CP-100


Jeder Toni freut sich und ich habe eine Fehlerquelle weniger...
Vollkommen stressfrei!

Genau das gleiche (in orange) hab ich auch. Anfangs waren die Mixer skeptisch, aber mittlerweile wird es großflächig goutiert. Vorallem dass man am Gerät selbst noch sowas wie einen sanften Lowpass reinregeln kann oder Presence rein- und rausnehmen kann...erspart dem Mischer Arbeit am Rohsignal.
 
Nimmst Du immer Deine Box mit zum Gig ?
Wenn ja - die Optimal Position mit einem Stück Kreide markieren. Dann weißt Du immer, dass das Mikro zumindest den Sound abnimmt, der dir gefällt. Die Anpaassung an den Raum muss dann der Mixer an der Konsole vornehmen.
 
(mein Sänger macht das oft unbedacht an seiner Acoustic)....
...das kracht aber nicht wegen der Phantomspeisung...!

Prinzipiell gibt`s bei uns für Akustikgitarren auf der Bühne nur noch Neutrik Silent Plugs!

Die Speakersimulationen haben den Nachteil, dass Brummen und Rauschen (Highgain/Singlecoils) deutlich drastischer direkt in die PA geht als bei der (gnädigeren) Mikroabnahme des Amps-meine Erfahrung damit.
 
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Das Ding bei Großmembran Mikros ist, dass das Frequenzband für die Gitarrenabnahme live so breit ist. Wenn der Toni da eh erst mal einen Low Cut drüber legt/legen muss, um die Frequenzen aufzuräumen, macht die zusätzliche Empfindlichkeit nur mehr Kummer.
Ich bin daher ein SM57 Fan. Das macht im Mix (dann noch mit V30 Speakern) immer eine gute Figur...
 
Wenn der Toni da eh erst mal einen Low Cut drüber legt/legen muss, um die Frequenzen aufzuräumen, macht die zusätzliche Empfindlichkeit nur mehr Kummer.
Das ist das schöne am MXL770, das hat nen schaltbaren Trittschallfilter/LowCut und 10db Dämpfung...
 
Ich bin daher ein SM57 Fan. Das macht im Mix (dann noch mit V30 Speakern) immer eine gute Figur...
................genau das ist das was ich nicht bestätigen kann, von dem her finde ich das als einen prinzipiellen Standardvorschlag richtig, aber nicht mit dem Zusatz dass es immer gut funktioniert!
 
aber nicht mit dem Zusatz dass es immer gut funktioniert!
Naja gut, es liegt natürlich an vielen Gegebenheiten, aber Erfahrungsgemäß kennt jeder Tonmensch diese Kombination.
Ich spiele ne 15er Box, da hab ich schon abstruse Abnehmversuche erlebt..
 

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